Gestern Abend hatte ich mir unter Anderem auch Vesta und Ceres vorgenommen. Beide stehen ja zur Zeit recht nah beieinander im Stier. Beide waren schon in meinem kleinen 80mm Refraktor (mein Sucher am 22" Dob ;-)) problemlos aufzufinden.
Vesta stand in einer prägnanten Sterngruppe, so dass ich schon innerhalb von zwei Stunden eine eindeutige Verschiebung ausmachen konnte.
Roland, ein Mitbeobachter, hatte Ceres auch mit seinem C9 beobachtet und konnte eindeutig ein Scheibchen identifizieren, was wir bei 500x an meinem 22" bestätigen konnten. Das Scheibchen war kleiner als die der Jupitermonde, insbesondere auch kleiner als das von Europa, aber sicher nicht-stellar.
Auch bei Vesta zeigte sich deutlich ein anders Bild als bei gleich hellen Sternen. Das Seeing war ganz ordentlich, selbst bei meinem 22" war bei 500x kaum Blurring sondern lediglich schnelle image motion zu sehen. Während die Speckles von gleichhellen Sternen zerfaserte Beugungsmuster zeigten, fehlten diese bei Vesta fast vollständig und es waren Mehrfachbilder eines Scheibchens zu sehen.
Laut Interstellarum sollten die Kleinplanetenscheibchen aktuell 0.8" (Ceres) bzw. 0.5" (Vesta) groß sein.
Hat jemand sonst hier mal versucht, die Scheibchen der beiden Kleinplaneten visuell nachzuweisen?
Viele Grüße
Reiner
PS: Ich habe die Daten gerade nochmal in JPL Horizons eingegeben: Die aktuellen Scheibchengrößen sind 0.77" und 0.49" für Ceres und Vesta und 1.00" für Europa.