"Wo" im Stern findet die Supernova statt

  • Hallo,


    bei der Kernfusion werden ja Elemente bis Eisen hergestellt. Bei massereichen Sternen werden in späten Brennphasen durch die Photodesintegration erst schwere Elemente gespalten, deren Spaltprodukte zur erneuten Fusion zur Verfügung stehen. Die Elementhäufigkeiten- und Verteilungen lassen sich so zum Teil erklären und verstehen.


    Jetzt steht in Büchern, dass "im Kern" die Photodesintegration immer stärker wird, bis sogar He4 wieder gespalten wird. Der Stern kollabiert, "im Kern" bildet sich bspw. ein Neutronenstern und die äußere Hülle wird abgestoßen.


    Meine Frage ist jetzt: Was bedeutet "im Kern". Für mich ist der Kern alles, wo Fusionsprozesse stattfinden, also schließt der Kern die Regionen des Schalenbrennens ein.
    Die fusionierten Elemente werden ja schließlich freigesetzt und gehen ins interstellare Medium über!? Oder hab ich da was falsch verstanden?


    Gruß,
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    beantwortet dieser Link nicht eventuell schon deine Frage?
    https://de.wikipedia.org/wiki/Supernova#Kernkollaps


    Da geht es ja unter anderem auch um den Druckverlust im Kern durch die Photodesintegration.
    Nach reinem Menschenverstand (wobei ich mir total im klaren bin, dass der im Bereich der Quantenmechanik nicht mehr so richtig was zu melden hat), würde ich davon ausgehen, dass das ganze wirklich im geometrischen Zentrums des Sterns stattfindet, da dort Dichte und Temperatur eigentlich am größten sein sollten (sofern ich weiß).


    In dem Artikel steht ja auch:
    <i>"Der Kollaps des Zentralgebiets geschieht so schnell – innerhalb von Millisekunden –, dass die Einfallgeschwindigkeit bereits in 20 bis 50 km Abstand zum Zentrum die lokale Schallgeschwindigkeit des Mediums übersteigt. Die inneren Schichten können nur aufgrund ihrer großen Dichte die Druckinformation schnell genug transportieren. Die äußeren Schichten fallen als Stoßwelle in das Zentrum"</i>
    Da ein Abstand vom Zentrum im Kilometerbereich angegeben ist, scheinen ja zumindest solche Berechnungen auch von einem sehr kleinen begrenzen Gebiet auszugehen in dem der Prozess des Kollaps letztendlich startet.


    Aber es würde mich auch mal interessieren, ob das nur in einem Idealmodell so ist oder ob es in dem Kern eventuell auch Dichtefluktuationen geben kann, die dafür sorgen können, dass der Kollaps nicht im geometrischen Zentrum startet.


    Mit freundlichen Grüßen,
    Christoph

  • Da die Elementhaeufigkeiten bis Eisen im Sonnensystem relativ gut durch die Produkte vom Ende des Siliziumbrennens beschrieben werden können, scheint es, als werden die im Stern fusionierten Elemente bei der Supernova nicht komplett zerstört, sondern weggeschleudert. (Wenn man davon ausgeht, dass das Material des Sonnensystems aus so einer Explosion stammt)
    Da die Fusionsprodukte aber im Kern liegen muss die Explosion auf einem relativ kleinen Raum initiiert werden, da sonst die ganzen Elemente zerstört werden.
    Zumindest denke ich mir das.


    Edit meint: im Wiki Artikel wird vom Kollabieren des Einsenkerns gesprochen.

  • Hallo Frank,


    hoffentlich ist's nur ein Flüchtigkeitsfehler von dir, aber Silikon wird da nicht verbrannt - höchstens Silizium. Ich merk's nur an, weil ich sowas öfters lese.

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