LN2 Beschaffungsquelle

  • Hallo Leute,


    Ich plane die Nachstellung bzw. experimentelle Demonstration des Meissner-Ochsenfeld-Effektes, mithilfe eines Hochtemperatursupraleiters, YBCO. Nun, dessen Sprungtemperatur liegt bekanntermaßen bei 90K, also brauche ich wenigstens Flüssigstickstoff um diese zu erreichen.


    Meine Frage ist bloß, wo um alles in der Welt, bekomme ich 2-3L LN2 her? Wer füllt mir das kostengünstig ab, habe nämlich keine Lust da gleich eine ganze Tonne zu ordern...


    Ich wohne in Luxemburg, brauche also eher allgemeine, nicht ortsbezogene, Anbieter, wenn allerdings jemand einen Anbieter nahe der Grenze kennt, wäre ich auch sehr dankbar.


    Was die Sicherheitsvorkehrungen, sowie den Transport angeht, weiß ich schon was ich tue, ist nicht das erste Mal, dass ich mit LN2 arbeite, war bislang bloß immer schon vor Ort.


    Grüße, Eric

  • Hallo Eric,


    die grossen Anbieter (z.B. Linde oder BOC) stellen ueblicherweise Leihflaschen zur Verfuegung, die sie mit ihrem Tankfahrzeug beliefern. Fuer ein paar Liter einmal im Jahr nicht praktikabel.


    Vielleicht ist die beste Idee, Kontakt zu einem Verbraucher von LN2 zu bekommen, um ein Flaeschchen voll abzuzweigen.


    Das kann ein physikalisches Institut sein, oder auch ein Krankenhaus. Auch in der Landwirtschaft wird LN2 verwendet, um beispielsweise Samen von Nutztieren fuer die kuenstliche Befruchtung haltbar zu machen. Eine Rinderzuchtfarm beispielsweise waere einer Nachfrage wert.


    In der Astronomie wird LN2 zur Detektorkuehlung eingesetzt. Solltest Du eine professionelle Sternwarte oder ein astronomisches Institut mit Instrumentenentwicklung in der Naehe haben, dann waere das eine Chance. Ich habe aber noch nie von einem astronomischen Institut in Luxemburg gehoert.

  • Hallo Eric,


    Air Liquide hat sogar eine Dependence in Luxemburg (-> http://www.airliquide.lu), die dich vermutlich auch als Einzelperson beliefern würden. 2-3 Liter allerdings wohl kaum, meist fängt der Spaß bei 50 Litern an. Flüssigstickstoff kostet allerdings nicht die Welt, 50 Liter würden dich wahrscheinlich nur ein paar Euro kosten (plus Anlieferung und Pfand für die Kanne).


    Wie Jürgen schon gesagt hat, Kleinstmengen bekommt man vermutlich am ehesten von einem anderen Verbraucher. Wenn du schonmal mit Flüssigstickstoff zu tun hattest, wie wärs denn mit daher wo das war?


    Ich kann mir allerdings vorstellen woran es hakt [;)] Kaum ein wissenschaftliches Institut wird dir nicht einfach so ein paar Liter in ein Dewar füllen und dich damit von dannen ziehen lassen, selbst wenn die dich dort kennen und du mal eine Sicherheitseinweisung hattest. Gerade der Transport ist so eine Sache, wo so manch Zuständiger Muffensausen bekommen wird. Im Auto brauchst du eine Kanne mit Sicherheitsventil und mußt eine Belüftung gewährleisten, also immer mit offenem Fenster/Kofferraumdeckel fahren. Trotzdem kommen diejenigen, die dir den Stickstoff überlassen, natürlich in Schwierigkeiten, wenn irgendwas passiert, und das wissen die auch.


    Viele Grüße
    Caro

  • Hallo Jürgen und Caro,


    Bei Airliquide habe ich hier schon nachgefragt, die fangen erst ab 20 Liter aufwärts an, eigentlich kein Problem, aber bei denen kostet 1 Liter LN2 satte 2,72€! Das war mir dann doch ein bisschen zuviel, zumal da der Behälter noch nicht mit eingerechnet ist.


    Ich glaube ich werde wirklich bei verschieden Tierärzten, bzw Instituten nachfragen, wird wahrscheinlich das Beste sein um ein paar Liter abzuzweigen [;)].


    Zum Astronomie-Institut, ja da ist Luxemburg wunderbar aktiv, nämlich überhaupt nicht, kann ich gar nicht verstehen...


    Grüsse, Eric

  • So lange die nächste Uni nicht nur Geisteswissenschaften hat, ist Dir dort eine N2 Quelle sicher. Probieren geht über studieren. Jedes Gymnasium sollte so etwas ebenfalls im Repertoire haben. Ich kann mich noch an des Schockgefrieren des Radiergummis erinnern....


    CS
    Dirk

  • Also die Gymnasien, an denen ich Chemie unterrichtet habe, hatten das definitiv NICHT im Repertoire. Ich werde nie vergessen, was bei Schülern und Chemiekollegen für eine Freude ausbrach, als ich am letzten Tag vor den großen Ferien einen gößeren Dewar mit LN2 aus einem befreundeten Institut mitbrachte. Noch weniger werde ich den Transport in einer S-Bahn ("Ist da Ihr Mittagessen drin? Das dampft ja!") vergessen.


    Hartwig

  • Hi Eric,


    ich würde an Deiner Stelle wirklich mal bei der nächsten Universität mit Physikfakultät anfragen, und ruhig Dein Anliegen auch genau schildern. Üblicherweise wird sich kaum jemand verschliessen bei der Chance, junge Leute durch Experimente zu begeistern. Was die sicherstellen wollen wird vermutlich sein, dass Du nicht Mangels Wissen den Stickstoff im druckdichten Metallkanister im ÖPNV zu transportieren versuchst oder ähnliche Sachen, von denen man manchmal schon hörte und die extrem gefährlich sein können...


    Viele Grüsse,
    Dominik

  • Hallo Eric,


    bei der Motoren- und Turbinenwartung wird auch mit flüssigem Stickstoff
    gearbeitet, z.B. um Lager einzupressen. Vielleicht kannst Du bei einer
    LKW-Werkstatt oder einem Luftfahrttechnischen Betrieb die von Dir gewünschte Menge beziehen.


    Grüße nach Letzebuerg,René

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