Menschen auf dem Mars

  • Hallo Leute!


    Ich habe heute wie immer die Nachrichten bei N-TV gelesen. Da stand in einem Artikel, dass die NASA bis 2035 einen Versorgungsgüter und ein Forschungslabor, und 2037 dann ein Astronautenteam auf den Mars schicken will.
    Ich frage mich ob das eurer Meinung nach bis dahin realistisch ist, also meint ihr das klappt wirklich? Wird die ESA beteiligt sein? Wie ist der derzeitge Stand der Raketentechnik, wird da bis dahin ein Durchbruch in der Hinsicht erwartet? Fragen über Fragen!


    Ich freue mich auf Antworten.


    lg

  • --ich denke mal, dass es möglich ist unter günstigen umständen menschen dahin zu befördern, bezweifle allerdings stark ob diese in der lage sind dort irgend was zu berwerkstelligen, ausser frueher oder später das zeitiche zu segnen.


    im hinblick auf den physischen zustand von 'langzeitastronauten' nach rückkehr zur erde, ist eine andere prognose für mich unvorstellbar....(ausser es ist möglich eine roboterbetriebene medizinische intensivstation vorher einzurichten.....)

  • Hallo "James",
    ja, ich denke es ist definitiv möglich. Ich denke wir sind auf dem besten Weg, den Weltraum zu besiedeln... Ob es gut ist, ist eine ganz, ganz andere Frage....


    - Nico.

  • Hallo James,


    Ich halte das für Wunschdenken. Nicht aus technischen Gründen, das wäre alles lösbar.
    Sondern aus finanziellen. Ein solches Raumfahrtprogramm würde das Apolloprogramm vom Aufwand und erst recht von den Kosten her in den Schatten stellen. Ich sehe momentan weder in den USA, noch in Europa den Willen der Politik ein solches Billionen-Programm zu finanzieren. Die Budgets von NASA, ESA und allgemein den astronomischen Forschungsprogrammen sind inflationsbereinigt seit Jahren rückläufig.


    Wo soll das Geld herkommen?
    Wer soll es bewilligen?
    Wie soll man dieses Programm der Öffentlichkeit verkaufen?


    Vergiss nicht: das Apolloprogramm war im wesentlichen politisch motiviert. Es ging darum dem "Osten" technisch zu überflügeln und eindeutig klar zu machen, wer technologisch die Nase vorn hat. Als dieses Ziel erreicht war, ging das Interesse daran ganz schnell zurück und es wurde nicht mal wie geplant zu Ende geführt. In der heutigen Zeit sehe ich keine Motivation für die USA ein Programm von solchen Ausmaßen in Zeiten knapper Kassen in die Wege zu leiten. Und Europa bekommt so etwas schon gar nicht gebacken. Höchstens die Chinesen.
    Aber ohne den kalten Krieg wären wir bis heute wahrscheinlich noch nicht über die Erdumlaufbahn hinaus gekommen...


    Ich würde auch gerne eine bemannte Marsmission sehen. Aber bezweifle, dass ich das bei meinen jetzt 45 Jahren noch erleben werde. [:(]


    Nur meine fünf Cent.
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Hallo James,


    ..... Nicht aus technischen Gründen, das wäre alles lösbar.
    Sondern aus finanziellen. ........<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    jedes technische Problem ist zum schluss ein finanzielles..
    und wenn was technisch gar nicht geht, ist es halt unbezahlbar...

    meine zweifel bestehen , auf grund der unzulänglichkeit unserer physis hinsichtlich des potentiellen gesamtprozesses.

  • Hallo,
    abgesehen davon, dass ich es für vorläufig unmöglich halte, Menschen gesund zum Mars und vor allem wieder zurück zu bringen, gibt es noch andere Bedenken. Die NASA ist ja jetzt schon auf andere angewiesen, Menschen überhaupt erst mal zu ISS zu bringen! Und je mehr Zeit in diesem Zustand vergeht, desto weniger Fachleute werden es, die das schon mal gemacht haben. Und die viel gepriesene private Raumfahrt ist weit hinter den verkündeten Zielen zurückgeblieben. Ich habe jetzt mal alte (noch nicht mal 10Jahre!) "Astronomie Heute" durchgelesen. Was da alles für 2010 bis 2012 apostrophiert wurde! Kaum etwas ist realisiert worden!
    Also immer schön auf dem Teppich bleiben. Nicht alles, was technisch geht, kann finanziert bzw. einem lebenden Menschen zugemutet werden.
    Schaut Euch einen an, der nur 170 Tage im Erdorbit war.
    Grüße
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />
    Wo soll das Geld herkommen?
    Wer soll es bewilligen?
    Wie soll man dieses Programm der Öffentlichkeit verkaufen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">*


    Hallo Markus,
    Wo soll das Geld herkommen? Spenden ect.


    Wer soll es bewilligen? Rate mal (-;


    Wie soll man dieses Programm der Öffentlichkeit verkaufen? Als das, was es ist: Eine Kolonialisierung des Weltraums. Als eine Erweiterung des Geistes der Menschen.


    So denke ich


    Liebe Grüße
    - Nico.

  • Hallo Nico,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jacksully100</i>
    <br />Wo soll das Geld herkommen? Spenden ect.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">die NASA veranschlagt die Kosten für eine bemannte Reise zum Mars mit 400 Milliarden $. Das sind pro Kopf der Weltbevölkerung über 50$ oder mehr als 200$, wenn Amerika und Europa das Projekt alleine finanzieren. Und wieviel Menschen sind wohl bereit dafür zu spenden, dass ein Paar Leute in einem Himmelfahrtskommando einige Kilo Marsbrocken zur Erde bringen?<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie soll man dieses Programm der Öffentlichkeit verkaufen? Als das, was es ist: Eine Kolonialisierung des Weltraums. Als eine Erweiterung des Geistes der Menschen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mit Kolonisierung hätte so ein Projekt m.E. nicht viel zu tun. Hat etwa das Apolloprogramm irgendwie zu einer Urbanisierung des Mondes geführt?
    Seit über 40 Jahren hat sich kein Mensch mehr viel weiter als 500 km von der Erdoberfläche entfernt und derzeit sind wir nicht mal in der Lage das HST zu warten. Das klingt für mich nicht nach einer realistischen Basis für eine bemannte Marsmission.
    Angesichts der immer heftiger werdenden Auswirkungen der Erderwärmung und da wir bisher kaum etwas über die Tiefsee wissen, lässt sich das Geld auf der Erde sicher sinnvoller investieren.


    Gruss Heinz


    PS: Mich würde mal interessieren, was dabei rauskommt, wenn man Leuten wie Burt Rutan und Richard Branson einige Milliarden $ für die Entwicklung eines kostengünstigen Raumtransporters für Verfügung stellen würde.

  • Als ich ein kleiner Junge von 8 Jahren war, da war noch keiner auf dem Mond gelandet. Ich las damals ein Buch über die Mondlandung - viele Bilder, etwas Text. Da war auch ein Kapitel über Zukunftsplanungen. Es wurde damals fest mit einer bemannten Marslandung im Jahr 1986 gerechnet. Für mich damals EWIG in der Zukunft. Irgendwann lernte ich: 1986 Marslandung, 1986 Komet Halley, 1999 Sofi in Deutschland. Alles maßlos weit in der Zukunft.


    Jetzt ist Halley schon bald wieder in Sonnenferne, und jeder hält eine Marslandung im Jahr 2037 für unrealistisch.


    Ich denke mal, da fehlt komplett der Wille. Wäre man breit, 5% der üblichen Kriegskosten in ein kontinuierliches Raumfahrtprogramm zu stecken, wären wir lange auf dem Mars. Man muss ja bedenken, dass die Rahmenbedingungen eher besser sind als damals. Damals haben nur die Russen und die Amerikaner überhaupt Raumfahrt betrieben und gegeneinander gearbeitet. Heute könnte man viel Geld durch internationale Kooperation sparen. Aber: Nur noch Betriebswirte entscheiden heute über Geldausgaben. Und denen ist da zu wenig Rendite drin. Die einzigen, die sinnlos Geld ausgeben dürfen (und zwar mehr als damals) sind die Militärs. Gegen deren üblichen Feinde hilft ne Marslandung diesmal leider nicht.


    Hartwig

  • So weit ich informiert bin, ist aufgrund der elliptischen Marsbahn sowieso nur alle 15 Jahre eine Marsmission sinnvoll. Geeignet sein sollen die Jahre 2016, 2031, 2046 usw. für eine Reise zum Mars, zumindest nach Aussage von Ulrich Walter.
    Die im Eingangsposting genannten Jahre sind da wohl eher unrealistisch, wobei dies aber vermtl. auch von der verwendeten Atriebstechnik abhängt.

  • Es gibt drei Schlagworte, die mir bei jeglicher Prognose zu denken geben:
    Weltwirtschaftskrise
    Künstliche Intelligenz
    Nanotechnologie


    Ich bezweifle sehr, daß die nächsten 50 Jahre aus den letzten 50 Jahren interpoliert werden können.

  • -wenn es drum geht,was das all (hier den mars) zu erforschen, etwa nach potentiellem leben oder hinsichtlich aufschlussreicher erkenntnisse etc., so denke ich
    ist die unbemannte raumfahrt das ideale betätigungsfeld.
    denn:
    ---preiswerter,effizienter, sicherer(hinsichtlich menschenleben)
    und

    kompliziert genug.---&gt;
    denken wir nur beispielsweise an die jeweiligen landeprozesse der sonden auf dem mars
    mögliche finanzielle mittel sind deshalb meiner meinung nach besser investiert in weiteren 'robotic-missionen' auch weil erfahrung sinnvoll einfliessen kann


    gruß
    marcus

  • Hallo,




    natürlich würden die vielen Milliarden, die eine bemannte
    Mission zum Mars verschlingt auf der Erde eine bessere Verwendung
    finden können, für was auch immer.
    Aber das sind Wunschträume, die Realität sieht anders aus,
    die Differenzen und Interessen der verschiedenen Staaten unterstreichen
    das ganze.


    Und was wissen wir schon vom Mars, bzw. was auf der Erde zum Beispiel bis
    zum Jahr 2031 passiert. Im Hinblick auf einen eventuellem grösseren Schritt
    in die Zukunft, bin ich dafür, das Menschen auf dem Mars Fuss fassen sollten,
    egal was es kostet. Vielleicht ist es irgendwann mal die Rettung der Menschheit.



    Noch ist es ziemlich gefährlich zum Mars zu fliegen, aber möglich.
    Ich denke mit dem Durchbruch der Ionen Technologie oder ähnliches,
    wird das ganze anders aussehen, und dann geht es richtig los.


    Die Besiedlung des Mars wird sehr viele Jahre brauchen, das muss noch
    an etliches geforscht werden, aber ein kleiner Trip zum Mars wird bald
    kommen, da bin ich mir fast sicher, denn wir Menschen können nicht anders,
    es muss weiter gehen, und da langt der eine Planet nicht.
    Und gibt es einiges, das Sinn macht, auf dem Mars zu Landen.
    Wer weiss was es da noch Interessantes gibt, irgendwas ist da, oder wir stammen
    von da, oder es wird die Basis für die Ermöglichung des Weiterflugs zum Mond Europa
    oder Titan usw. Wir müssen nur lange Leben, dann werden wir vielleicht noch einiges sehen
    oder erleben.



    Gruss

  • &gt;Weltwirtschaftskrise
    &gt;Künstliche Intelligenz
    &gt;Nanotechnologie


    Alles keine Ausreden: 1969 hieß das: Rezession, Vietnamkrieg, Computertechnik, genetischer Code


    Für einen Marsflug braucht man erst mal wieder verlässliche seven and a half million pounds of thrust (wenn das man reicht), und zwar in größerer Stückzahl. Vorher braucht man darüber gar nicht nachdenken.

    Und nein: Für die Suche nach dem Leben braucht 2-3 kreative Biologen vor Ort, die mit offenen Augen durch die Landschaft gehen, etwas Equipment dabei haben (die Raumsonden seit Viking haben dafür KEIN Equipment dabei) und der an geeigneter Stelle ein paar Steine umdrehen und dynamisch auf ihre Beobachtungen reagieren können.



    Cheers
    Hartwig

  • Hallo,



    da sind mir doch tatsächlich einige wichtige
    Faktoren entgangen.


    Unabhängig von technischen und physischen Schwierigkeiten,
    spielt der psychische Faktor ein sehr grosse Rolle, und dabei
    kommt man nicht daran vorbei sich zu fragen wie es mit Liebe
    machen aussieht.
    Da Klaustrophobie aus dem Vokabular gestrichen sein muss,
    und kaum einer bog auf grüne Männchen haben könnte[:D],
    ist noch einiges zu offenbaren, oder auch nicht.
    Ich denke ohne Partner wird so eine Mission schwieriger,
    oder die sind in dem Sinne schon ein wenig weiter.



    PS: Wir sollten so schnell es geht zum Mars.
    Gründe, da gibt es verdammt viele.
    Man stelle sich vor, irgendwann eine vollfunktionsfähige Basis auf dem Mars,
    ein Ausgangspunkt der uns eine andere permanente Übersicht verschaffen könnte
    was unserem Sonnensystem betrifft, oder eventuell das abfangen eines Asteroiden
    und usw. Wie geil wäre das..... oh Leute, ich muss unbedingt dahin, spenden bitte an folgende Konto Nr,: 0001000 - BLZ 228.000.000 - Bank: X Mars - Verwendungszweck:
    Flug zum Mars. [:D] [:D] [:D]




    Gruss

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrohardy</i>
    Es wurde damals fest mit einer bemannten Marslandung im Jahr 1986 gerechnet. Für mich damals EWIG in der Zukunft. Irgendwann lernte ich: 1986 Marslandung, 1986 Komet Halley, 1999 Sofi in Deutschland. Alles maßlos weit in der Zukunft. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Damals schrieb das PM-Magazin: In 2 Jahren fliegen wir zum Mars! Weil 1988 oder '89 war eine "Jahrtausenopposition" vom Mars. Passiert ist nichts. Bis heute nicht. Und ob überhaupt in absehbarer Zeit mal was passieren wird, das "steht in den Sternen" [8D] PS - an den Halleyschen Kometen erinnere ich mich noch gut - nur war damals alles bewölkt, wie schade.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />So weit ich informiert bin, ist aufgrund der elliptischen Marsbahn sowieso nur alle 15 Jahre eine Marsmission sinnvoll. Geeignet sein sollen die Jahre 2016, 2031, 2046 usw. für eine Reise zum Mars, zumindest nach Aussage von Ulrich Walter.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau, dazu war neulich eine Sendung bei Phönix oder so (die bringen öfter Raumfahrsendungen, z.B. über eine Mondbasis, Mars500,etc. ...) und die sagten das auch mit den 15 Jahren. Wobei, ich frage mich, der Mars nähert sich ja alle 2 Jahre an, ob dann eine noch nähere Annäherung sooooo wahnsinnig viel Vorteile brächte? Wäre dann die Anflugzeit um Woche(n) oder Monate verkürzt? Ich mein, ob ich da jetzt 4 oder 5 Monate anreise, das ist doch eh schon egal.
    Aber wenn das so wichtig ist, dann verschiebt sich das: weil die Sendung sagte, dass bis in die 30er Jahren die Technik noch nicht so weit wäre, und dann erst wieder 15 Jahre später, also in den 50ern. Ich glaube bald nicht mehr, dass das in diesem Jahrhundert noch klappt [:(]



    Wernher von Braun hatte eine komplett ausgefeilte Mars-Mission in den Schubladen! Aber da man ja den "Klassenfeind" mit Apollo in die Schranken verwiesen hatte, interessierte das keinen mehr.


    Ich muss sagen, ich würde es den Teufelskerlen von damals eher zutrauen eine Chance auf den Mars gehabt zu haben als den heutigen Raumfahrtverantwortlichen. Die Leute damals waren noch aus einem anderen Holz: wagemutig, Pioniergeist, hemdsärmelig, eine wir-machen-und-schaffen-das-Mentalität, Draufgänger, Krisenerfahren (Armstrong war Kriegspilot), ....


    Heute hörst und liest du nur noch Bedenken: wir haben die Technik noch nicht, wir haben dies nicht und das nicht, und das und jenes muss noch erwägt werden ... Blabla ...
    Wer hätte denn damals gedacht, dass eine Mondmission möglich wäre? NIEMAND! Mit dieser Technik und Technologie von damals - sagenhafte Leistung!
    Ein geniales Team aus genialen Piloten oder genialen Ingenieuren (von Braun + Team) und einem begeisterten Politiker/Präsident (Kennedy und von Brauen waren ein Herz und eine Seele, schwärmten wie Kindern von der Mission), die haben das geschafft. Und denen hätte ich den Mars auch noch zugetraut.


    Und nun ist bald ein halbes Jahrhundert vergangen - verschenkt, Jahrzehnte verschenkt! Jahrzehnte des Rückschritts. Das sagen auch NASA-Ingenieure, dass das Shuttle-Programm eher ein Rückschritt war.


    Heute ist es eine Wahnsinns Meldung, wenn es China schafft ein Roverchen auf den Mond zu schießen - und das bald ein halbes Jahrhundert nach Apollo! Wie weit sind wir zurückgefallen.
    Und das, wo beim Google Lunar XPrice selbst semiprofessionelle Teams daran arbeiten, selber ein Roverchen auf den Mond zu bringen.
    Also ich finde den Hype um Chinas Jadehasen daher übertrieben. Und eigentlich ist es ein Armutszeugnis.


    Die Amis haben die Marsmission eigentlich abgesagt. Bush' Konstellation Programm sah vor, bis 2020 wieder Menschen auf den Mond zu bringen, und bis ca. 2030-35 Menschen auf den Mars. Obama hat das Programm weitgehend gestoppt.


    Die NASA verliert immer mehr ihren Vorsprung. In Sachen Sonden sind sie nach wie vor führend. Aber nicht mehr in der bemannten Raumfahrt.


    Die Inder holen auf, die Chinesen - wobei die erstmal von vorne anfangen und Jahrzehnte aufholen müssen - aber immerhin tun die das.


    Die Russen wecken ihren Ehrgeiz langsam auch wieder: neuer Raumflughafen, neue Programme. http://www.tagesschau.de/ausland/russland-raumfahrt100.html


    Doch in einem sind sich alle einig: bevor zum Mars, müsste man erstmal eine bemannte Mondstation errichten. Ich finde das ist schon längst überfällig!
    Wie sagte der russische Raumfahrtschef unlängst (Quelle siehe Link oben):


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Station auf dem Mond als "Rampe" zum Mars


    Putin hört dem Chef der Weltraumbehörde, Popowkin, bei dessen Ausführungen zum Weltraumbahnhof Wostotschni zu.


    Das Jahr 2030 werde als Startschuss für eine Station auf dem Mond angepeilt, sagte der Chef der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, Wladimir Popowkin, im staatlichen Fernsehen. Der Mond sei eine großartige "Abschussrampe" für den Weiterflug zum Mars, sagte Popowkin. "Er ist im Grunde ein großes Weltraumobjekt, auf dem eine ganze Menge an Sachen untergebracht werden können. Ihn nicht zu nutzen wäre eine Sünde."


    Als Vehikel für eine Mondstation und den späteren Weiterflug zum Mars will Russland ab 2018 einen atomar betriebenen Motor bauen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also, die Amerikaner können wir im Wettlauf zum Mars glaube ich abhaken.


    Ich tippe auf die Russen oder Chinesen. Die haben den Ehrgeiz und das Geld dazu.


    Die Russen haben mehr Erfahrung als die Chinesen. Die Chinesen aber mehr Ergeiz und Ressourcen an Material und Mensch. Klingt verwerflich, ist aber leider so.


    Auch Russland: wenn man mal sieht, dass die 35 Milliarden in die Winterspiele gesteckt haben! Für das Geld bekommt man Menschen zum Mond.
    Eine Mars-Mission würde 100 Mrd. kosten las ich mal.


    Ich denke dass es die Russen oder Chinesen machen werden, oder eine internationale Gemeinschaft.


    Auffällig ist aber, dass dem Thema seit Monaten sehr viel Raum in den Medien eingeräumt wird. Ich glaube, wir (die Menschheit und Gesellschaft) wären soweit, oder werden langsam medial drauf eingestimmt.


    Ich würde mir wünschen, das noch zu erleben! Aber noch lieber um mit Reinhard Mey zu singen: "ich wär so gerne mitgeflogen".

  • Hallo Skysprinter,


    ein wirklich guter, durchdachter Beitrag, nur an einer Stelle möchte ich widersprechen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bevor zum Mars, müsste man erstmal eine bemannte Mondstation errichten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Warum? Das ist als würde man in einer Wüste die Expedition zum Nordpol planen... beide Destinationen liegen ausserhalb der Atmosphäre - das wars dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten, ansonsten völlig andere Anforderungen an Raumanzüge, atmosphärische Bedingungen, Temperaturen, Gravitation, Tageslängen und und und... Ich mag den Ansatz, den Dr. Robert Zubrin schon vor über zwanzig Jahren in "The case for Mars" gebracht hat, den "live off the land"... so und nicht anders wurden alle Expeditionen der Menschheit bewältigt, nicht durch Mitschleppen 10 Tonnen Versorgungsgüter, Nahrung ist natürlich Mangelware, der Rest: Treibstoff, Energie, Wasser, Sauerstoff lässt sich alles vor Ort gewinnen und das sogar mehrfach redundant Jahre im Vorraus. Dann immer die Frage der Sicherheit... nunja, es ist sicher wünschenswerter die Leute wieder in einem Stück heimzubringen (anders als diese Privataktion da...) aber hey: Ohne Risiko hat die Menscheit noch NICHTS erreicht, wer vertraglich zugesicherten 7h Tag mit Krankenversicherung und Absicherung des Bürostuhls will, der wird definitiv nicht Astronaut (oder Feuerwehrmann o.ä.). Es ist löblich die Risiken bis ins Lächerliche hochzurechnen als Ausrede solche Missionen nicht anzugehen, aber einige 100.000 Amerikaner werden täglich VIELFACH höheren Gefahren ausgesetzt und im Gegensatz zu Astronauten kommt da wirklich eine hohe Prozentzahl in Plastiktüten nach Hause.... (dass dieser "Spaß" dann auch noch ein vielfaches einer Marsmission kostet ist da schon fast nebensächlich).


    Viele Grüße Benny

  • Hi,


    Ein spannendes Thema am Sonntagnachmittag.[8D]


    Ich stimme Skysprinter absolut zu, klasse Beitrag.[^]


    Die Apollomissionen waren ja rein politisch motiviert, es ging nur darum die Sowjets zu schlagen. Die hatten bekanntlich ihr eigenes Mondflugprogramm, im Erfolgsfall hätten die Amis vielleicht wirklich den Mars anvisiert.[:D] Heute fehlt die politische Vision, die gesellschaftliche Entschlossenheit, aber auch die Fähigkeit, langfristige ökonomische und politische Ziele zu verfolgen - China und Russland haben diese. Grundvoraussetzung für einen Flug zum Mars wäre zweifellos ein kostengünstiger Raumtransporter (und ich würde hier nicht automatisch eine Einwegrakete ablehnen), der schwere Lasten zu vertretbaren Tarifen in den nahen Erdorbit bringt. Das war ja auch das ursprüngliche Ziel des Space Shuttle. Das hat sich als teure Sackgasse entpuppt, aber die Technologie für einen modernen Schwertransporter ist vorhanden. Gut möglich, das die ISS deutlich billiger hätte sein können, wenn das Potenzial der Energija-Rakete genutzt worden wäre.


    Es gibt aber auch Sachen, bei denen ich die Zeit noch nicht reif sehe, vor allem drei Probleme gehen mir nicht aus dem Kopf.


    Punkt 1: Kernenergetischer Antrieb. Experimente damit gab es schon ganz am Anfang der US-Raumfahrt, in Gestalt des NERVA-Projektes. Mit thermochemischen Triebwerken zu arbeiten halte ich angesichts der nötigen Treibstoffmengen für utopisch. Denn die Transferzeit muss aus medizinischen (Strahlenbelastung!) und psychologischen Gründen auf jeden Fall so kurz wie möglich gehalten werden. Hier gilt es auch gesellschaftliche Wiederstände zu überwinden, man denke nur an die Hysterie wegen des Bischens Plutoniums in den Batterien von Cassini...


    Punkt 2: Schwerkraftersatz durch Fliehkraft. Ein Marsraumschiff wird kaum ohne rotierende Wohnmodule o.Ä. auskommen. Die Idee, eine radförmige Raumstation zu bauen, gab es lange vor Gagarins Flug. Mann müsste hier natürlich erst einmal umfassende Erfahrungen im Erdorbit sammeln, da die physiologischen Auswirkungen der unvermeidlichen "Gezeiteneffekte" einer derartigen Konstruktion noch völlig unerforscht sind .
    Der Sport und die prophylaktische Ergotherapie, mit denen sich die Astronauten heute fitzuhalten versuchen, reduziert zwar den Muskelschwund, gegen die anderen Folgen der Schwerelosigkeit, wie Demineralisierung der Knochen, Blutschift samt Auswirkungen auf das Gefäßsysten, Leistungsverlust der Immunabwehr, u.s.w. bewirkt es aber wenig bis gar nichts. Nach einigen Monaten schwerelosen Fluges wären die Raumfahrer praktisch auf dem Niveau von Pflegefällen - und das am Tag der Landung auf dem Mars![:0]


    Das dritte Problem, das ich sehe, ist vielleicht das komplizierteste, weil man es nicht simulieren und im Vorfeld ernsthaft erforschen kann. Wie würden Menschen darauf reagieren, völlig auf sich allein gestellt zu sein, ohne Option auf Hilfe von außen? Die Erfahrungen von der Mir, der ISS, auch von irdischen Projekten wie Biosphere (auch wenn's funktioniert hätte), kann man nicht heranziehen. Ein Astronaut in der Umlaufbahn weis immer, dass er im Notfall in drei Minuten in der Kapsel und in ein paar Stunden wieder auf der Erde ist. Wie wäre das aber in einigen Millionen Kilometer Enfernung? Im Fall des Falles könnte die Erde nicht mal per Funk effektiv helfen, angesichts mehrminütiger Signallaufzeit.


    Die Zusammensetzung der Mannschaft wäre noch so eine Frage. Wie kann man "zwischenmenschliche Probleme" ausschließen? Welche Charaktere soll man zusammenstecken? Welches Geschlechterverhältnis wäre günstig? Und womit füllt man die lange Reisezeit? Ein Marsraumschiff wäre nur ein Transportfahrzeug, keine Forschungsstation, da gibt es nicht viel (sinnvolles) zu tun. Da man nicht weis, ob die Besatzung dem psychischen Stress standhält, müsste man eh die Schiffsfunktionen weitgehend automatisieren. Gut möglich aber, dass manche Probleme gar keine sind, während anderswo unerwartete Fragen auftauchen.




    Aber Fragen kann man beatworten und Probleme kann man lösen.Und deswegen halte ich es für machbar. Auch für sinnvoll. Es würden Erfahrungen und Technologien dabei abfallen, die im Vorfeld gar nicht abzuschätzen sind. Und es würden sich garantiert Menschen finden, die es allen Gefahren zum Trotz wagen. Leider fehlen aber zunehmend diejenigen, die andere etwas wagen lassen. Ich bin noch jung, aber ich rechne eigentlich nicht damit, eine Marslandung mitzuerleben.


    P.S.: Ich denke auch, wenn es jemand macht, dann die Russen und Chinesen in Kooperation. Die USA hat (als Raumfahrtnation und als Nation an sich) den Zenit überschritten.


    Nur so ein paar Gedanken meinerseits...[;)]


    Gruß Gil

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das dritte Problem, das ich sehe, ist vielleicht das komplizierteste, weil man es nicht simulieren und im Vorfeld ernsthaft erforschen kann. Wie würden Menschen darauf reagieren, völlig auf sich allein gestellt zu sein, ohne Option auf Hilfe von außen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da gibt es weltweit Millionen Menschen die man dazu befragen könnte... Soldaten in großen Konflikten, und sich spreche hier nicht von Kontrollgängen 10m vor irgendeinem Camp sondern echte Kriege, wo man derzeit eher ältere Veteranen befragen könnte. Das Beispiel möchte keiner hören aber es IST so: Astronauten sind im Gegensatz zu Frontsoldaten einem viel geringeren Risiko ausgesetzt, haben Abwechselung, Unterhaltung, Betreuung sowohl medizinisch als auch psychosozial... die sind vom pyschologischen Anforderungsprofil nicht mit dir und mir vergleichbar, die das Zähneklappern kriegen wenn mal 2h der Strom weg ist und wir die Tagesschau nicht sehen können, eher mit Fernaufklärern, die sich wochenlang zu zweit mit Funkstille auf einer Bergkuppe eingraben.


    Viele Grüße Benny

  • Hallo Benny,



    Ich wollte nicht auf Todesangst hinaus, das dürfte bei Astronauten kein Problem sein.[:D]Zumal noch keiner im Weltraum draufgegangen ist, die fatalen Unfälle sind ja bei Start oder Wiedereintritt passiert.


    Was ich meinte, ist die Isolation an Bord, oder genauer, das Gefühl bzw. die Gewissheit, isoliert zu sein. Es ist kaum bekannt, aber die russischen Langzeitbesatzungen haben sich (außerhalb ihres Arbeitspensums) nach einigen Wochen meistens nur noch angeschwiegen und zwischendurch die Bodenstation angegiftet. Bei der dritten Skylab-Besatzung war es im Grunde genauso. Bei zwei oder drei Mann an Bord ist das nachvollziehbar: Es kommt zu einem Wir-sitzen-in einem-Boot-Gefühl, man geht sich aus Rücksicht auf die Anderen so weit wie an Bord möglich aus dem Weg und die Bodenstation muss gewissermaßen als Blitzableiter herhalten. Ein Marsraumschiff wird aber eine größere Besatzung haben - 10-20 Personen schätze ich - da funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr, zumal mit der Erde nicht mehr flüssig kommuniziert werden kann. Mögliche(!) Folge: Das Ganze läuft mannschaftsintern ab, Cliquen bilden sich, das Kollektiv zerfällt.


    Hier gibt's was zu dem Thema:


    Code
    http://www.wissenschaft.de/archiv/-/journal_content/56/12054/1619105/Das-Schlimmste-ist-die-Langeweile/


    Sogar Thomas Reiter, eine militärisch ausgebildete Führungspersönlichkeit, hat nach ein paar Monaten 500 km über der Erde die Stunden bis zur Heimreise gezählt. Und jetzt stell Dir eine Zweijahresmission vor, bei der die Erde nur noch ein Lichtpunkt in der Ferne ist. Profi hin, Betreuung her, auch Astronauten sind nur Menschen. Im Grunde doch wie Du und Ich[8D]


    Gruß Gil

  • Hallo


    Also ich halte eine bemannte Mars-Mission in den nächsten 20-30 Jahre für Realistisch. In 10-20 Jahren wird wohl der erträumte Weltraumfahrstuhl Realität werden und Missionen in unserem Sonnensystem in erschwingliche Regionen hieven. Damit stehen dann ganz andere Möglichkeiten der Raumfahrt zu Verfügung.
    Ich glaube nicht, dass staatliche Raumfahrtorganisationen in der Zukunft eine große Rolle spielen werden. Für die Finanzierung dieser Missionen werden heutige Multinationale Konzerne wie Google, Facebook, Hunday und co. schon sorgen. Die müssen ihre Kundschaft bei Laune halten und ständig nur dasselbe wird die Leute auf Dauer nicht zufrieden stellen. Diese Firmen sorgen ja jetzt schon mit dem Einkauf aller möglichen Unternehmensfremder Firmen/Organisationen für Aufsehen.


    Ist nur meine Meinung[:)].


    LG&CS
    Nick

  • Hallo Nick,
    den Weltraumfahrstuhl,sehe ich noch überhaupt nicht.Die technischen Probleme sind noch nicht gelöst und es ist kaum abzusehen,ob und wann so ein Fahrstuhl,jemals in Betrieb gehen wird.
    Aber ein herkömmlich geplanter Marsflug,wird in den nächsten 30 Jahren wahrscheinlich realisiert werden.
    Auf jeden Fall ab dem Jahr 2063,wenn Zefran Cochrane den Warpantrieb erfunden hat[:)].
    Gruß Armin

  • Hi Armin


    Jaja der Weltraumfahrstuhl[:D]. Ich dachte auch das dies noch ferne Zukunftsmusik ist bis ich dies gehört habe:


    http://raumzeit-podcast.de/2013/07/05/rz054-space-elevator/


    Der ESA-Missionsanalyst Markus Landgraf hört sich da durchaus Optimistisch an. Dort entnehme ich, dass die Probleme hauptsächlich im Focus der Materialentwicklung der Kohlenstoff-Nanotubs liegt.
    Wenn sich da mal was ändert, kann das Ratzfatz gehen. Ich hoffe das sich dort in den nächsten Jahren/Jahrzenten etwas tut. Kosten würden dramatisch gesenkt werden und Möglichkeiten offenbaren sich, wovon heute noch nicht einmal geträumt wird.


    LG&CS
    Nick


    PS. gegen den Warp-Antrieb hätte ich natürlich auch nichts einzuwenden [:P]

  • Hallo zusammen


    Habe mir erst mal nur die Fragestellung angesehen. Wenn es möglich ist, dann recht Zeitnah. Wenn es heute bereits Milliarden kostet und die rohstoffe bald verschwinden sind, wird es in 100 Jahren nicht mehr gehen oder die Technik entwickelt sich um 1000 Jahre weiter. Aber mal im Ernst: Mit den Unsummen an Geld könnte man die Erde schützen und wir bräuchten keinen Lebensraum auf dem Mars!

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