Sandwich mit gekrümmter Fläche

  • Guten Abend allerseits,


    Für meinen 16"Spiegel mache ich eine Sandwich-Konstruktion, welche ich hier noch nicht vorstellen will bis ich einigermassen weiss, ob es auch funktioniert.Hier geht es nur um das folgende:


    Ich brauche eine starre gekrümmte Fläche von etwa 45x60cm. Als Kernmaterial habe ich gewürfteltes Balsa-Holz von 25mm Dicke.Als Deckschicht nahm ich 0.8mm starkes Alublech,welches mit einem 2 Komponenten epoxy-Kleber aufgeleimt wurde. Alles funktionierte wunderbar, das Sandwich ist knallhart bis ich heute merkte, dass sich das Alublech vom Rand her abschälen lässt und zwar leider ohne Problem. Also ein Fall für die Müllabfuhr.[:(]


    Der Klebstoff ist gut, das Alu habe ich auch angerauht, ich vermute es liegt am fehlenden Kontakt, weil die 20 Wasserflaschen als Druckmittel zu leicht sind und weit schlimmer, weil die Holzwürfel zu wenig Passung haben zur Krümmung. Sie sind ja eben.


    Was tun?
    Ich möchte auf Kohlefaser als Deckmaterial umsteigen? Da ich Null Erfahrung mit diesem Material habe, hier die Frage, ob das überhaupt geht? 1.Reicht da der Druck mit etwa 20 Petflaschen oder braucht man einen Vacuum-Sack? 2. Wie steht es mit den Spalten im Holz, die durch die Krümmung entstehen,(mittleres Bild) müsste ich die in riesiger Arbeit zuspachteln?


    Bevor ich mich da in weitere Abenteuer stürze, wäre ich froh um Hinweise.











    Mit Grüssen Emil

  • Moin Emil,
    die Würfel trapezförmig abschleifen wäre eine Möglichkeit. Am einfachsten eine Lehre (Brett im passenden Winkkel), wo man entlang schleift. Balsa geht ja schnell. Beim Faßbau nehmen sie aber Bretter quer und keine Würfel und haben spezielle Hobel zum Anschrägen. Die Kunst besteht darin eine allg. 3D-Geometrie auf Bretter (oder allg. auf Streifen) abzubilden.


    Den Anpressdruck außen erreichst Du am einfachsten durch umlaufende Spanngurte mit Ratsche (aus der Ladungssicherung). Die kleinen 25mm breiten schaffen schon bis zu 2500N (entspricht 250kg) Zugkraft. Vielleicht glatte Bretter quer zur Druckverteilung dazwischen. Ohne Ratsche kriegst Du bei einem normalen Bauseil die Zugraft durch einen Drehknebel rein. Stock in einen Seilschlaufe und dann die Schlaufe verdrehen.


    Mehr fällt mir jetzt nicht ein.


    Gruß

  • Servus Emil,


    verlieren wir mal das Endprodukt vor lauter Begeisterung über Carbon und Sandwichkonstruktionen usw. nicht aus den Augen. Du brauchst also einen "Kessel" von ca. 45x60cm. Wie wär's mit einem Schlagzeugkessel? Die sind je nach Qualität aus Pappel, oder härterem Holz. Selbst wenn du ihn nicht direkt verbauen würdest, so wäre das immer noch eine perfekte Form für deine Laminatarbeiten.


    Grüße,


    Harry

  • Epoxydharz kann man auch andicken, dann läuft es Dir nicht weg. Mein Vorschlag wäre jetzt die Balsafläche mit angedicktem Epoxydharz zu beschichten, anschließend Silikon mit Zahnspachtel dünn auftragen und damit das Alublech flächig ankleben. Das hält.
    Zum andicken benutzt man sog. Thixotropiermittel (auch Silica genannt). Scroll mal etwas runter:
    http://www.bootsservice-behnke.de/contents/de/d22.html

  • Hallo Emil,


    Du fängst ja gleich mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad an ;-).


    Normalerweise nimmt man für gekrümmte Flächen einen flexiblen Stützstoff - z.B. Aramid-Waben (http://www.swiss-composite.ch/pdf/i-waben.pdf). Dazu ist allerdings eine Vakuumeinrichtung nötig.


    Falls du bei Balsa bleiben willst - würde ich auch zu Spanngurten raten. Diese müssten die ganze zu klebende Fläche abdecken.


    Die Idee mit dem Alublech ist sicher auch nicht schlecht. Vermutlich einfacher, als zu Carbon zu wechseln. Das Balsa etwas rund schmirgeln und die Kanten gegen abschälen sichern.


    Gruss Benny

  • Hallo Emil,

    der Vorschlag von Jörg ist auf alle Fälle ein gangbarer Weg!
    Mit Alu und Spanngurten kann ich mir das vorstellen.

    Ich halte Balsa Stirnholz für das beste Sandwich-Material.
    Allerdings ist die Verarbeitung nicht einfach. Balsa Staub gilt als krebserregend. Mit vielen Spanngurten dicht an dicht könnte es etwas werden. Denn Balsa-CFK mit Vakuum ist bei einer solchen Fläche auch nicht ganz einfach.

    cs Kai

  • Hallo Emil,


    das Bauteil herzustellen ist eine Sache und insgesamt nicht so schwierig. Die andere ist, daß wir nicht wissen, wie das Bauteil belastet werden soll. Flächenbelastung auf Druck ist gar kein Problem. Du hättest aber nicht Carbon erwähnt, wenn Du nicht 'was spezielles vorhättest. Bei Biegebeanspruchung habe ich nämlich Bedenken, daß der Kleber auf dem Balsa hält. Ich nehme ohnehin an, daß es Stirnholz ist.
    Also der Reihenfolge nach:
    Verwende doch Dein schon vorhandenes Teil als Lehre. Wenn das Teil noch stabil ist und Du auch noch genügend Balsaklötzchen hast, lege einfach die Form wieder mit Klötzchen aus, benetze alles gut mit Epoxy. Die Zwischenräume nicht volllaufen lassen. Das bringt nur Gewicht, aber keine Festigkeit. Nun legst Du die ebenfalls gut getränkte erste Lage Carbon auf. Möglicherweise kannst Du auch das trockene Gewebe auflegen, zurechtschieben, andrücken und mit extra Harz durchtränken. Oder Du laminierst auf eine Folie, legst das Ganze auf und ziehst die Folie wieder ab. Ausprobieren. Darauf kommt eine Lage Abreißgewebe, dann eine Trennschicht (Folie o.ä.) und darauf eine flächig aufliegende Masse, z.B. Sandsack. Hier ist hoher statischer Druck gefragt, um einen guten, flächigen Kontakt herzustellen.
    Nach einigen Stunden bis zu einem Tag Härten (siehe Herstellerbeschreibung) alles wieder runter. Durch das Abreißgewebe bekommst Du eine schöne Oberfläche, auf der Du gleich weiter laminieren kannst, ohne Anschleifen. Jetzt bringst Du alle weiteren Schichten auf. Darauf wieder Abreißgewebe usw.
    Nach einem Tag entformen. Das Abreißgewebe kannst Du auf dieser Seite als Schutz lassen bis zur endgültigen Verarbeitung oder Lackierung.
    Die zweite Seite machst Du analog. Eventuell speziell bei der ersten Lage der zweiten Seite gegen Verformen sichern.
    Als unterste Lage wird auch gern eine Glasmatte verwendet. Glas gibt wohl eine bessere Verbindung zurm Kern (hier Balsa) und man kann auch wesentlich besser eine gute und gleichmäßige Durchtränkung mit Harz beobachten. Die Glasmatte wird dabei schön durchsichtig.
    Meine Bedenken sind aber, wie schon erwähnt, daß evtl. das Balsa stirnseitig ausreißt und somit dein Teil delaminiert. Das solltest Du also vorher testen und möglichst einen Lastversuch machen.


    Dieses Vorgehen ergibt natürlich ein Vieleck, je nach Verarbeitung der Klötzchen.
    Wie wäre es denn, das Ganze von Außen nach Innen zu Verarbeiten. Du machst also eine Trennschicht auf Deine Form, laminierst darauf das Abreißgewebe, das Carbon, (Glasmatte wenn Du willst) und legst die Klötzchen ins Harzbett. Härten und entformen.
    Wieder auf die Form kommen nun wieder Trennschicht, Abreißgewebe, (Glas wenn Du willst), Carbon, Abreißgewebe, Trennung, Last. Härten und entformen.
    Nun hast Du zwei Hälften, eine mit Klötzchen, eine ohne. Von der Seite ohne Klötzchen ziehste Du das Abreißgewebe vom Glasgewebe ab und laminist diese Seite auf die andere auf. Wenn Du das Paket in die Form legst, sollte sich beim Andrücken auch nichts verformen.


    Ansonsten ist Carbon gar nicht so schlimm zu verarbeiten, wie man immer hört. Im Netz gibt es ja einige Anleitungen. R-G hat auch ein kostenloses Heftchen. Immer sauber arbeiten. Mischung genau einhalten und nix anfassen. Das Zeug klebt ! Überall !!
    Nochwas: Mache mit der Trennfolie einen Klebeversuch. Ich hatte mal einen schönen Verbund vor einer Folie mit dem Abreißgewebe. Es war eine enorme Anstrengung, das vom Carbon zu ziehen.


    Laß uns wissen, wie es geklappt hat und was Du daraus baust.
    Viel Erfolg
    Axel

  • Hallo,
    vielen Dank für die Hinweise. Ich gehe wiefolgt vor: Ich mache Testversuche, wie Jörg es beschrieben hat mit Silikon, um das Teil vor der Müllabfuhr noch zu retten.Das Problem könnte die fehlende Steifigkeit sein, weil Silikon stark dehnbar ist.Das Teil muss nur steif sein, sonst nichts!


    Dann muss ich ein 2.Exemplar herstellen und da dieses vor allem leicht sein muss, komme ich um CFK-Balsa nicht herum. Wenn ich also Axel richtig verstanden habe,brauche ich dann weder eine Vacuum-Anlage noch Gurten (Kallee).
    Was sind genau die Folgen, wenn man das Epoxy-Gelege Gemisch mangelhaft presst? Fehlende Schlagfestigkeit, Bruchgefahr oder was? Im Prinzip reicht doch die Durchtränkung und Austrocknung für die Steifigkeitdes Endproduktes? Haften tut das Epoxy ja gut auf Holz.



    ==> Harry: Nein Schlagzeugkessel geht kaum, weil der Krümmungsradius ist vorgegeben.
    ==> Benny:Habe mich vorher ausgiebig mit Wabenkernen befasst. Das Problem ist der Preis, die Mindestbestellmenge und vor allem ist es schwierig Waben zu bekommen, die schwabelig sind und trotzdem steif sind bezüglich Abstand zwischen den Deckschichten. Die meisten sind knallhart, können gar nicht gekrümmt werden.Man kann mit Waben auch von der Stirnseite her keine Fixierungen machen. Die Firma Jenny in Winterthur hat mir dann empfohlen woanders Balsa-Stirnholz zu kaufen.


    ==> Das mit dem Krebs habe ich nicht gewusst. Habe wacker ohne Atemschutz die Stichsäge benutzt.



    Gruss Emil

  • Hallo Emil,


    sorry, das mit dem Silikon hatte ich überlesen.
    Halte ich nicht für sinnvoll.

    Waben passen nur zu sehr dünnen CFK.
    Ansonsten stimmen die Verhältnisse nicht.

    Für Balsa und CFK musst Du ein paar Vorversuche machen, maximale Haftung stellt sich erst nach ein paar Tagen ein. Also nicht sofort nach dem Aushärten einen Abreisstest machen!
    Die Idee von Alex mit den Sandsäcken finde ich gut.
    Das könnte reichen.


    Eigentlich besteht bei vielen Hart- und Tropenhölzern der Krebsverdacht. Ist alles auch eine Frage der Menge.
    Balsa Staub ist aber unabhängig davon eine eklige Sache.
    Auf alle Fälle draussen schleifen!


    CKF Staub ist weniger gefährlich als Glasstaub.
    Dafür ist Glasstaub gefährlicher als man denkt[xx(]
    Also am besten alles draussen erledigen...
    cs Kai

  • Hallo Axel,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meine Bedenken sind aber, wie schon erwähnt, daß evtl. das Balsa stirnseitig ausreißt und somit dein Teil delaminiert. Das solltest Du also vorher testen und möglichst einen Lastversuch machen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nein, das tut es überhaupt nicht. Sobald Deckschichten drauf sind, ist das Holz wie verwandelt. Da brösmelt und splittet nichts mehr.Kannst mit einer Schraubzwinge am Rand dreinpressen. Hält.


    Wo bekommt man dieses R-G Heftchen, das du erwähnt hast?
    Gruss Emil

  • Hallo Kai,
    habe immer drinnen gesägt und geschliffen.... Hoffentlich wird diese deine Anmerkung zur Krebsgefahr für mich nicht zum wichtigsten Satz in diesem ganzen Forum.
    Gruss Emil

  • Hallo Emil,
    nun bleib mal ganz locker!
    Einmal ist keinmal.
    Von ein paar Balsakrümeln fällt niemand tot um.
    Es geht nur darum eine Dauerbelastung zu vermeiden, bei Einmal-Aktionen hat der Körper ein erstaunliches Regenerationsvermögen!


    cs Kai

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Emil Nietlispach</i>
    <br />Das Problem könnte die fehlende Steifigkeit sein, weil Silikon stark dehnbar ist.Das Teil muss nur steif sein, sonst nichts!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deswegen Silikon ganz dünn mit dem Zahnspachtel auftragen. Durch die flächige Verklebung wird das steif. Alternativ würde auch ein PU-Kleber gehen. Wenn Du aber nicht auf Alu festgelegt bist, um so besser.
    Es gibt Epoxyschaumharze, vielleicht kannst Du damit den Kern herstellen. Dazu würdest Du eine Form benötigen, aber mit ein paar Sperrholzrippen und Beplankung würde das gehen.
    http://www.timeout.de/index.ph…ang=de&vmcchk=1&Itemid=77


    Verklebungen mit Epoxy nicht zu stark pressen, es muß immer eine dünne Harzschicht zwischen den Teilen bleiben. Das Problem bei Epoxy/Alu ist die unterschiedliche Temperaurausdehnung. Durch die Ausdehnung des Alu´s wird die Klebestelle gelöst.

  • Waben, Carbon etc. bekommst du in der Schweiz am einfachsten bei http://www.swiss-composite.ch/. Ein Quadratmeter kostet 121.20 Franken (6 mm Stärke). Du kannst dort aber auch 1/8 Platten kaufen -&gt; 61x61 cm. Richtig unhandlich und wenig biegsam sind die grossen Dicken. Aber du hast schon recht - mit Waben handelst du dir weitere Probleme ein - insbesondere musst du im Voraus wissen, wo du Löcher bohren willst. Auch die Stirnseiten sind schwierig zu realisieren.


    Der hohe Anpressdruck braucht es für zwei Sachen - erstens damit das Carbon wirklich am Balsa haftet und zweitens, damit überschüssiges Harz wegfliesst. Die maximale Steifigkeit erreichst du nur, wenn kein Harzüberschuss mehr vorhanden ist. Also einfach dick auftragen ist kontraproduktiv. Möglichst breite Spanngurte würde ich auf jeden Fall nehmen - die kosten ja fast nix.


    Gruss Benny

  • Hallo Emil,


    nachdem ich meinen Beitrag abgeschickt hatte, sah ich erst, daß Du ja in der Schweiz wohnst. Da ist es natürlich nicht selbstverständlich, daß Du die Firma R&G nicht kennst.
    Das Infoheft findest Du hier zum Download:
    http://wiki.rg.htmldesign.de/i…andbuch_Edition_06.2F2009
    Auch sonst gibt es dort auch gute Hinweise in Videos usw. Die vertreiben übrigens auch Waben.


    Noch zur Herstellung:
    Flächiger Kontakt ist das A und O. Pressen hilft da. Der Druck verteilt einerseits das dadurch aus dem Gewebe austretende Harz, andererseits rinnt es dabei auch durch das Abreißgewebe in eine evtl. vorhandene saugende Lage. Küchenrolle geht da zum Beispiel. Da spart am Ende Gewicht. Denn das überschüssige Harz trägt so gut wie nicht zur Steifigkeit bei.
    Pressen kann man nun auf verschiedene Weisen, wie schon beschrieben. Und bei einer relativ einfachen Form wie Deinem Zylinder würde ich sogar Waben mit einem Sandsack o.ä. verpressen.


    Silicon solltest Du nicht verwenden, wenn Du diese Fläche danach noch mit Epoxy bekleben möchtest. Dafür ist Silicon sicherlich ein gutes Trennmittel. Aber als Kleber für Alu auf harzgetränktes Balsa sicher gut.


    Hat denn die Dicke des Balsa einen bestimmten Grund? Bei http://www.dreamscopes.com/pages/sandwich.htm findest Du Hinweise zur Dicke des Kerns.


    Gutes Gelingen
    Axel

  • Hallo Axel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hat denn die Dicke des Balsa einen bestimmten Grund?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich brauche eine hohe Steifigkeit und bei der Grösse (über einen halben Meter über die Diagonale) erreicht man das nur mit einer gewissen Materialdicke. Ein etwa 6mm starkes Stahlblech könntest du mit den Armen noch fühlbar etwas stauchen in dieser Dimension. Wäre schön, es ginge mit dünnerem Material: Alucor, ein Verbundmaterial mit Alu-Waben wäre noch wälzbar für meine Sache bei Materialdicken bis 8mm, hat man mir gesagt bei der Firma Alcan.


    Hallo Jörg,
    eine dünne Silikonschicht wäre schon die Lösung für eine Alu-Verbindung.Aber die Balsaklötzchen bilden ein Vieleck und da entstehen Hohlräume zum runden Alublech. Aber ich überlege mir das nochmals.


    Hallo Benny,
    ich kenne diese Preise, aber schwierig wird es wenn die Waben dicker sein sollten. Der nächste Lieferant ist dann in Bologna und die antworten dir gar nicht, wenn sie merken, dass da ein Bastler anklopft. Macht aber nichts, hab ja das Balsaholz vom Bodensee bekommen, wo der Chef persönlich noch beim Einladen die Hände aus dem Sack genommen hat.
    Grüsse Emil

  • Hi Emil,


    ich sehe ein großes Problem in den Balsaklötzchen- eben das die nach außen den offenen Spalt aufweisen. Damit bringen diese keine Steifigkeit wenn du eine Biegebelastung aufbringst.


    Aramidwaben sollte man unter Vakuum verarbeiten, das ist aufwändig. Aber es gibt doch noch andere Füllmaterialien wie feinporige Schaumstoffe in Verbindung mit CFK. Wir nutzen dies für hochstabile Tischplatten im Bereich Medizin/Röntgentechnik. Man kann da auch mehrlagig arbeiten, also Außenlage CFK, dann eine Schicht z.B. Rohacell, dann CFK, nochmals Rohacell und dann die zweite Außenschicht.


    Dickere Rohacellschichten dürften zu steif sein um sich für den Radius biegen zu lassen, aber es bei R&G waren auch mal andere Materiale dafür angeboten.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    ich glaube nicht, dass die Balsa-Klötzchen mit den offenen Spalten das Problem sind. Das Kernmaterial hat nur die Aufgabe den Abstand zwischen den Deckschichten konstant zu halten. Da ist Balsa-Holz unschlagbar hart in radialer Richtung.In tangentialer Richtung dagegen ist es weich fast wie ein Schwamm, da spielen die zusätzlichen Spalten keine Rolle mehr.Aber dazu hat man ja die Deckschichten, die aus einem Material bestehen, das sich nicht dehnt.


    Danke für den Hinweis mit weiteren Kernmaterialien, prüfe die dann, wenn das Holz versagen würde.
    Gruss Emil

  • Hallo Emil


    Holz + Alu mit Epoxi verkleben? Nono - Ich habe nur schlechte Erfahrungen damit gemacht, mit der Zeit löst sich die Verbindung. Nimm Kohle oder Glas (erheblich billiger) als Deckschicht. Balsa als Kernmaterial ist nicht verkehrt. Die Fugen kannst Du mit Microballoons + wenig Harz zuspachteln. Anschließend schleifst Du die Kanten weg und erhälst eine homogene Krümmung. Ich hätte warscheinlich keine Würfel genommen sondern mehrere Lagen dünner Balsabrettchen aufeinandergeleimt.Als Alternative fällt mir noch Airex ein, das ist PVC Hartschaum und gibts z.B. bei Bacuplast. Für gewölbte Teile eignet sich das R63.80, es ist allerdings teuer.


    Gruß


    Elmar

  • Hallo Elmar,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> .Als Alternative fällt mir noch Airex ein, das ist PVC Hartschaum und gibts z.B. bei Bacuplast. Für gewölbte Teile eignet sich das R63.80, es ist allerdings teuer.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    habe ich auch erwogen, aber der Hauptzweck ist bei Airex R63 die Schlagfestigkeit, was auf Kosten der Steifigkeit geht. Man macht damit besser einen Helm als ein Fernrohr. Habe auch nicht vor mein Fernrohr zu geisseln.[:)] Gruss Emil

  • Hallo zusammen,

    noch eine kleine Anmerkung zu den verschiedenen Sandwich-Materialien:

    Auf den ersten Blick erscheint es als müsste die Kernlage nur den Abstand halten.
    Das stimmt nicht ganz.
    Je steifer der Abstand gehalten wird, desto besser.
    Oft treten zusätzlich Schubspannungen auf!

    Ist der Kern zu weich, im Sinne von "Steifigkeit", nützt es nichts beide Seiten extradick mit CFK zu belegen.
    (Am schönsten sieht man es, wenn man ein Sandwich auf Festigkeit auslegt und die Kernlage einfach einknickt während die Deckschichten noch intakt sind. Die waren dann zu dick. Im Idealfall reisst/knickt beides zusammen!)

    Das ganze ist also ein Dimensionierungs-Problem.
    Es kommt auf das Verhältnis von Kern- und Decklagen an!
    Man legt zuerst die Dicke fest, dann das Kernmaterial und zum Schluss die Deckschicht.

    Ich würde auf 25mm Balsa etwa 1000g/m^2 je Seite legen.
    Zum Beispiel triaxiales Gelege, oder in einzelnen Schichten.
    Gewebe ist viel zu teuer.
    Harzanteil spielt für die Steifigkeit keine Rolle, zuviel macht die Sache nur schwer und teuer.
    (ein definierter Harzgehalt spielt dafür bei der Festigkeit eine entscheidende Rolle!)

    Glasfasern bringen leider in Sachen Steifigkeit nicht viel.
    Da kann man auch gleich bei Sperrholz bleiben.


    cs Kai

  • Hallo Kai, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...und die Kernlage einfach einknickt während die Deckschichten noch intakt sind...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das dürfte normalerweise garnicht passieren oder die Platte war zu dünn ausgelegt. Ich habe schon eine ganze Reihe von 4-fach Lasttests an Tischplatten für Röntgengeräten mit durchgeführt und dabei haben wir auch einige Platten gebrochen.


    Bei diesen Platten liegt Rohacell zwischen dem CFK Material. Dieses dient einmal dazu die Druckfestigkeit zu erhöhen. Aber die tatsächliche Steifigkeit der Tischplatten kommt aus dem Sandwich.


    Die auflaminierten CFK Schichten haben ja durch das Füllmaterial einen Abstand. Will man die Platte nun biegen müsste sich die eine Seite dehnen und die andere wird gestaucht. Da aber beide Schichten mit dem Kern verbunden sind geht das nicht und dadurch ist die auftretende Biegung nur sehr klein. Bei Überlast beginnen in der oberen Lage Fasern zu reißen- erst einige wenige (leises Knistern) und dann schlagartig sehr viele (lauter Knall).


    Dann fallen von der Tischplatte die aufgelegten Gewichte runter- das knallt dann nochmals. [:D]


    Ich spreche hier von Lasten, die inzwischen bei unseren Tischplatten bei über einer Tonne liegen- Patientengewicht von 275kg x 4 + Zubehör.
    Stärke der Tischplatten ca. 35mm, davon oben und unten CFK Gewebe mit jeweils ca. 2,5 bis 3mm.


    Die Dicke der Füllschicht hilft hier durchaus. Je größer der Abstand der beiden CFK Schichten ist desto höher die Zug- bzw. Stauchkraft auf die Fasern, die Platte kann nicht so schnell knicken. Bei einer dünnen Platte kann sie durchaus knicken so wie du es beschreibst.


    Das Füllmaterial selbst muss nicht so steif sein. Eine Rohacellplatte bricht man leicht durch und kann auch Löcher mit den Fingern eindrücken. Deswegen finde ich Balsastirnholz als nicht unbedingt nötig.


    Der Kern muss feinporig sein damit etwas Harz eindringt- das hilft dann das die auflaminierte Schicht nicht wegrutschen kann- das muss sichergestellt sein.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,

    leider ist die Optimierung von Sandwich Strukturen kompliziert.
    Vorallem weil man realistische Lastannahmen treffen muss.
    Zusätzlich muss das ganze eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen Transport und Handhabung besitzen.
    Schon deshalb ist vieles überdimensioniert.

    Nach einigen Versuchen bin ich deshalb bei Balsa gelandet.
    Hier passen die Verhältnisse in Verbindung mit CFK und für typische Belastungen bei großen Dobsons am besten.
    Aber vielleicht irre ich hier teilweise, wird sich bals zeigen...
    Ich will das niemanden aufschwatzen, schon deshalb weil Balsa Schleifstaub als krebserregend gilt.


    Aber irgendwelche Kernmaterialien beliebig mit irgendwelchen Deckschichen zu laminieren nur weil das so aussieht wie ein Sandwich ist kompletter Blödsinn.
    Das merkt man am besten wenn man Kohlefasern, Harz und die Kerne selbst bezahlen muss. Gewichtsoptimierung und Kostenoptimierung liegen nämlich nicht soweit auseinander.[;)]


    Ich kenne in Deinem Beispiel nicht die weiteren Bedingungen...
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stärke der Tischplatten ca. 35mm, davon oben und unten CFK Gewebe mit jeweils ca. 2,5 bis 3mm.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">... aber das hat nach meinem Geschmack noch etwas Optimierungsbedarf. Obwohl Rohacell ein super Material ist (und leider sehr teuer) finde ich die Deckschichten zu viel zu dick.


    Auslegungsbeispiel ab Seite 34, bemerkenswert ist das flache Optimum bei der Festigkeits-Dimensionierung:
    http://www.mp.haw-hamburg.de/p…Berechnungsskript_ESW.pdf


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    ich hab vorhin mal an einer gebrochenen Platte nachgemessen. CFK Stärke ist 2,2mm, die Gesamtstärke liegt bei der Platte bei 65mm.


    Auch wenn es nach deinem Geschmack noch zu optimieren wäre- der Lieferant (bzw. 2 Firmen) fertig seit zig Jahren solche Lagerungsplatten für uns und die sind optimiert. Grenzenlos dicker machen bei steigendem Patientengewicht geht auch nicht- dann gibt es zu viel Dämpfung für die Röntgenstrahlung (Alu-Gleichwert) und beliebig anderes Gewebe nehmen ebenfalls nicht (Artefakte im Bild).


    Hab dir noch eine PM geschickt- gib einfach mal Antwort


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Die Dicke der Füllschicht hilft hier durchaus. Je größer der Abstand der beiden CFK Schichten ist desto höher die Zug- bzw. Stauchkraft auf die Fasern, die Platte kann nicht so schnell knicken.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich vermute du hast es andersrum gemeint: Je größer der Abstand der beiden Schichten, desto kleiner die Kräfte in den Fasern.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Das Füllmaterial selbst muss nicht so steif sein. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich glaube hier muss man deutlich unterscheiden zwischen einer ebenen und einer gekrümmten Platte. Bei der gekrümmten Platte wird der Kern auf Zug oder Druck (senkrecht zur Oberfläche) belastet. Der kritische Fall dürfte sein, wenn die Klebeschicht zwischen dem Kern und der Alu-Platte auf Zug belastet wird.


    Gruß
    Michael

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