12V Fön

  • Guten Morgen


    Ich versuche zur Zeit einen gewissen Grad der Winterfestigkeit zu erreichen. Hauptsächlich erstmal bezüglich entsprechender Kleidung.
    Wenn ich jedoch im Herbst/Winter beobachten gehe hab ich ja schnell das Problem, dass man mal aus Versehen gegen ein Okular atmet oder die Objektive des Fernglases beschlagen. Dagegen kann man sich ja nun gut mit nem kleinen Fön helfen.


    Meine Frage dazu: Wie oft/lange kann ich eigentlich, wenn ich mit dem Auto draußen auf dem Feld stehe, den Fön am Zigarettenanzünderanschluss des Autos betreiben? Sprich: Wie viel zieht so nen Fön aus der Batterie und wie groß sind die Chancen, dass das Auto für die Rückfahrt noch anspringt? Oder ist das alles kein Problem?
    Ich wollte mir eigentlich nicht auch unbedingt noch nen Akkupack dazu kaufen.


    Mit freundlichen Grüßen,
    Christoph

  • Hi Christoph,


    den Energie-Verbrauch kannst Du dir leicht ausrechnen:
    Hat der Föhn zb. 200Watt, dann sind das an einer normalen 12 Volt-Autobatterie ca. 16 Ampere (Strom = Leistung/Spannung => 200W/12,5V = 16A). Lässt du den Föhn also 1 Stunde ununterbrochen laufen verbraucht er ca. 16Ah. Bei 30 Minuten Betrieb noch ca. 8Ah, bei 15 Minunten 4Ah, usw usf.


    Nun hängt es natürlich von der Batterie im Auto ab, ob die diesen zusätzlichen Verbrauch(er) verkraftet. Bei normaler Batterie-Dimmensionierung würde ich mal sagen, bis 30 Minuten evtl. sogar bis zu einer Stunde "föhnen" sollte das kein größeres Problem sein. Darüber wirds evtl. kritisch.


    Den Föhn nun als Dauer-Handwärmer zu missbrauchen sollte man daher tunlichst vermeiden. [;)] Aber damit ein paarmal kurz aufs Okular pusten, sollte jede Autobatterie abkönnen.

  • Hallo Christoph,


    die Rechnung von Peter ist grundsätzlich richtig. Man kann - vorausgesetzt, die Starterbatterie ist in Ordnung und voll - ohne Sorge die Optik ziemlich lange warm und trocken pusten.
    Als Ergänzung: Mein 12V Fön (Campingbedarf von Fritz Berger oder Campingbusshop, um die 15,- Euro) ist mit 168 W angegeben. Größere Leistungen lassen sich gar nicht an der Bordsteckdose betreiben, so dass gar keine Gefahr besteht, die Batterie stärker zu entladen.


    Falls Du noch keine Erfahrungen mit solch einem schwachen Fön hast, hier meine Erlebnisse:
    Ein versehentlich beschlagenes Okular lässt sich leicht wieder frei bekommen. Objektive auch, solange man hinterher ist. Wenn die Optik richtig "abgesoffen" ist, braucht man dann schon etliche Minuten. Der 12" Spiegel eines Sternfreundes wollte beim HTT, ich glaube 2008 (war eine richtige Wasserschlacht) mit den knapp 200W sein Wasser gar nicht mehr hergeben.
    Trotzdem, ich habe den Fön im Feld immer mit dabei. Er hat mir schon manche Beobachtungsnacht gerettet.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Da fällt mir noch etwas ein.
    Bevor man an die Bordsteckdose so hohe Lasten ansteckt, sollte man erst kontrollieren mit wieviel die Steckdose abgesichert ist. Direkt an der Zigarettenanzünder-Dose wirds sicher kein Problem geben. Aber manche Hersteller sichern zusätzliche Steckdosen (zb. im Laderaum v. Kombis) zum Schutz vor Kabelbrand gerne nur mit 10A ab. Was dann nur max. 120W wären die man dranhängen kann, bevor die Sicherung das zeitliche segnet. Also erst schauen was die Steckdose hergibt, dann erst "heizen"...

  • Ja, und genau da hab ich mich geschnitten [:D]


    Hab gestern ein Fön im Auto-Camping Zubehör gekauft. Den Einzigen den es gab - mit 168 Watt. Macht 14 Ampere. Aber meine Auto-Steckdose ist nur für 10A freigegeben hab ich danach festgestellt. Natürlich habe ich noch so ein 15Ah Blei Vlies Teilchen für die HEQ5, aber 14 Ampere will ich dieser bei Minusgraden nicht zumuten.


    Ich werde das Teil zurückbringen. Ich hab mich dann beinahe totgegoogelt auf der Suche nach einem 100W oder 120W Fön. Das scheint es aber nicht zu geben. Dann bastel ich mir halt eine Taukappenheizung.....


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Walter,
    eine Möglichkeit wäre vielleicht, mit ein wenig zusätzlichem Widerstandsdraht in Reihe zum Heizdraht die Heizleistung auf unter 120 W herunterzubringen. Läßt sich ja leicht ausrechnen. Mit zusätzlichen 0,35 Ohm kommst Du auf insgesamt 1,2 Ohm, ergibt 10 A und 120 W.


    KLare Sicht, Michael

  • Hallo


    aber du könntest auch eine Steckdose mit Vorsicherung direkt an der Batterie anbringen, müsste ich um die 140W für meinen Rechner zu ziehen auch machen, die Zigarettenanzüner sind aber da nicht mehr gut genug ist mir der für 16A angegebene Stecker weggeschmolzen, die Kontaktflächen, auch dort wo die Sicherung drin sitzt waren einfach zu klein.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    ja, das wie Frank habe ich auch in etwa gemacht. Und zwar habe ich mir an eine Kfz-12V-Kupplung kurze, stärkere Leitungen mit Batterieklemmen angelötet. So habe ich die Möglichkeit entweder direkt an die Kfz-Batterie zu gehen oder meine mitgebrachte 45 Ah Batterie in der Nähe der Montierung anzuzapfen.
    Ein Fön mit noch weniger Leistung als die 168 W dürfte kaum noch Wirkung zeigen. Die Variante mit dem Betrieb direkt an der Batterie hat noch den Vorteil, dass der Spannungsfall - den man über die relativ lange und dünne interne Verkabelung hat - viel kleiner ist. Denn beim Betrieb über die Bordsteckdose geht dieses und jenes Watt für die Erwärmung der Verkabelung drauf.


    Klar, wenn man nur eine Optik betreibt, ist eine Taukappenheizung eine feine Sache. Aber für unterschiedliche Geräte sowie für die Okulare und den Sucher/Peiler ist ein Fön universeller einzusetzen.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Hallo Leute.


    Der Fön ist weg. Die Taukappenheizung in Arbeit. Ich hab ja einen 4" FH Refi. Damit sollte die klarkommen. Für Sucher und Okulare muß ich mir anderweitig helfen. Ich versuche es mit Taukappenverlängerung im ersten und gewärmten Behälter im zweiten Fall.


    Wir mein erster Winter, aber einige Taubeschlag Erfahrungen habe ich schon im Frühjahr und Sommer gesammelt. Jetzt verzuche ich Schritt für Schritt dem Taubefall zu Leibe zu rücken. Wenn alles nicht hilft, muß eben dooch ein Fön her.


    Ich versuche es aber erstmal ohne.


    Danke und Gruß,
    Walter

  • Okulare taufrei halten? Wie wärs mit sowas: [;)]

    Günstigen Baumarktkoffer besorgen, ein wenig Bastel- und Elektronikgeschick dazu, und man bekommt für ca. 50 Euro einen schnuckeligen beheizten Okularkoffer, sogar mit Temperaturregelung. [:)]

  • Hi,
    als Sofortmaßnahme einfach eine Kühlbox nehmen, zwei Wärmeflaschen mit heißem Wasser reinlegen und die Okulare auf einem Handtuch reinlegen. Das Handtuch lässt sich dann auch prima zum Händeaufwärmen benutzen.


    Leere Sprudelflaschen mit heißem Wasser gefüllt tun's auch als Wärmeflaschen. In der Kühlbox kühlen die so schnell nicht ab. Den normalen Kühlpads trau ich nicht so ganz, wenn man die erwärmen will.


    Gruß

  • Nett!


    So einen Koffer habe ich (etwas eckiger). Muss nur noch das Elektrogedöns ausräumen und Schaumstoff zuschneiden. 4m Widerstandsdraht habe ich auch noch übrig. Die Taukappenheizung (auf Fahrradschlauch) ist mechanisch fertig. Leider nimm sie keinen Strom auf [:(]? Ob die Lötstellen mißlungen sind? Muss ich am Wochenende prüfen. Eventuell kann man ja Konstantan gar nicht löten.


    Wenn es doch geht, kann ich ja im Koffer auch etwas Draht verlegen.
    Oder ein Kirschkernkissen reinlegen.


    Hoffentlich ist bald mal wieder klarer Himmel. Ist ja nicht auszuhalten dieser November!


    Gruß,
    Walter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Eventuell kann man ja Konstantan gar nicht löten. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Oft haben Konstantan-Drähte eine Oxidschicht, dann hilft auch qetschen usw. nichts. Lot mag zwar oberflächlich halten aber bringt keine elektrische Verbindung. Abhilfe: Die Oxidschicht an den Vebindungstellen vorsichtig mit einem Messer oder Schmirgelpapier abkratzen bzw. abschleifen und dann erst quetschen oder löten.


    In meinem Koffer habe ich übrigens eine Heizfolie eingelegt. Mittlerweile ist direkt über der Folie eine 1mm dünne Blechplatte drüber, damit sich die Wärme auch an den äusseren Bereichen gleichmäßiger im Koffer verteilt. Solche Heizfolien gibts für wenig Euros bei Conrad und Co..

    Im Foto fehlt noch die Elektronik für die Temperaturregelung. Die kam erst später dazu...

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