Zweiter Jupiterversuch 16.09.12

  • Hallo,


    ich habe gestern mal versucht die Tipps nach meinem letzten Bild umzusetzen. Ich habe vor jeder Aufnahme die Belichtung mit Hilfe des Histogramms angepasst und pro Kanal nur 1200 Frames aufgenommen.
    Das Seeing war ganz passabel. Ich frage mich, wo es derzeit noch hakt bzw. was ich noch verbessern könnte. Über Tipps würde ich mich daher wieder freuen :)
    Heraus kam dabei diese Bild:



    14" Meade LX200, DMK 21AU618, gestack in AviStack2


    liebe Grüße,
    Julian

  • Hallo Julian,


    zunächst einmal scheint dein Ausgangsmaterial gar nicht so schlecht zu sein. Ich versuche schon während der Aufnahme ein möglichst helles Bild hinzubekommen und die Histogramme bei ca. 80% einzustellen. OK, bei meinem Lichteimer ist das sicher leichter, als bei manch anderem Teleskop. Ein 14 Zöller ist aber auch ein ganz schön großes Teleskop und wenn das Bild oben den Bildausschnitt des AVIs zeigt, dann sollte da helligkeitsmäßig doch einiges mehr drin sein. Wie das Seeing war, kann ich natürlich nicht beurteilen und somit auch nicht, ob dieses Bild hier die maximalen Möglichkeiten wiederspiegelt.


    Viele Grüße,
    Thomas

  • Und wie! Astrofotografie ist ein verhältnismäßig so wenig verbreitetes Hobby, dass es nicht sehr leicht ist es sich selbst beizubringen. Die meißten Sachen lerne ich daher sozusagen durch "Learning by doing". Eine so tolle ausführliche Erklärung hilft mir dabei wirklich ungmein! Vielen Dank! :)
    Eine Frage hätte ich allerdings noch. Ich sehe, dass viele einige Hülsen zwischen Filterrad und DMK bringen. Woran liegt das und bleibt die Barlow trotzdem vor der DMK?


    lg Julian

  • Hallo Julian,


    es gibt drei Wege, wie man zu geigneten Vergrößerungen kommen kann. Das ist zum einen die Verwendung der Okularprojektion, der Einsatz einer hochwertigen Barlowlinse, oder eine sehr teure Lösung, die Verwendung eines Flat-Field-Correktors (FFC). Ebenso wie man bei einem Diaprojektor das Bild durch Verlängern des Abstandes zum Projektorobjektiv vergrößern kann, ist es möglich durch Zwischenschalten von Hülsen oder Ringen den gleichen Effekt auch am Teleskop zu erzielen. Wichtig ist nur, dass man es nicht zu sehr übertreibt, da die Helligkeit des Bildes im Quadrat zum Abstand abnimmt (Histogramm des Aufnahmeprogramms beachten). Übliche Aufnahmebrennweiten für ein C11 bewegen sich so bei ca. 7,5 Metern oder mehr. Um deinen letzten Satz zu beantworten: Ja, die Barlow ist wichtig, damit du überhaupt eine Verlängerung der Brennweite bekommst. Der Einsatz von weiteren Hülsen vergrößert natürlich die Gesamtbrennweite des Systems. Eine 2,5 Fach- Barlowlinse wäre für dein Teleskop sicher eine gute Wahl. Versuche den Planeten möglichst schnell, möglichst hell und möglichst groß aufzunehmen. Das geht natürlich nur, wenn du Kompromisse eingehst.


    Schnelligkeit: Viele Daten in kurzer Zeit bewirkt wenig Bewegungsunschärfe bei schnell rotierenden Planeten.


    Helligkeit: Je größer das Histogramm ausschlägt, desto mehr Grauwerte enthält dein Bild und somit auch mehr Informationen.


    Abbildungsgröße: Ausnutzung der maximalen Auflösung deines Teleskops. (Rayleigh-Kritäriums)
    http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/physik/961


    Viele Grüße,
    Thomas

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