Borofloat Pizza planschleifen

  • Calin aus der Münchener Selbstbaugruppe schleift gerade einen 18" f/4,5. Da wiederholt von Astigmatismus im Zusamenhang mit nicht genau planen Rückseiten der 25 mm dünnen Borofloatscheiben die Rede war (siehe z.B. Marty's Beitrag), hat er einen zweiten 18" Rohling von mir ausgeliehen und die beiden Scheiben gegeneinander mit Karbo 320 geschliffen.


    Er hat mir seine Bilder zur Veröffentlichung hier zur Verfügung gestellt. Nach 45 Minuten hatte eine ovale Zone in der Mitte noch keinen Kontakt:


    Nach 1,5 Stunden war überall Kontakt:


    Laut Calin haben die Unebenheiten nur einige zehntel mm betragen. Das klingt nach sehr wenig, scheint aber bei den ultradünnen Spiegeln ab 18" bereits auszureichen, um Astigmatismus reinzubringen. Also besser Rückseite planschleifen und ruhig schlafen können.


    p.s.
    Spiegel bis 12" aus diesem Material halte ich für plan genug im Verhältnis zum Durchmesser. Da kann man sich diese extra Bearbeitung sicher sparen, glaube ich.

  • Hallo Stathis!
    Um sicher zu gehen, messe ich auch Borofloatscheiben mit kleinerem
    Durchmesser mit dem Sphärometer (Durchmesser 5") aus. Typische
    Abweichungen von der Planfläche liegen bei 0.005mm bis 0.010mm.
    Auf 18" hochgerechnet kommt man damit tatsächlich in die
    Größenordnung von 0.1mm. Meist hängen die Scheiben durch, d.h.
    eine Seite leicht konvex, die andere konkav. Ein 10" Rohling
    von Dir hatte z.B. auf der einen Seite Abweichungen von
    -0.009mm bis -0.001mm auf der anderen Seite +0.005mm bis +0.007mm.
    Die Seite mit der gleichmäßigeren Krümmung verwende ich dann
    als Rückseite.


    M.f.G.,
    Robert

  • Genau so sah die Rückseite meines 18" Auge-Spiegel aus. Der 21" ebenso, allerdings habe ich da die andere Seite plangeschliffen, leider nicht alles, dadurch hat er eventuell etwas Asti abbekommen, denn die lange Achse der Ellipse deckt sich exakt mit der Astiachse.


    Gruß

  • Schlurtz -- ich kämpfe ja auch seit ner Weile mit dem Asti-Problem
    an meiner 21" Borofloatscheibe.
    Die Rückseite ist auf einer Fläche von schätzungsweise über 90% plan
    geschliffen - allerdings liegen sich die unberührten sichelförmigen Stellen fast exakt gegenüber. Und das dezente extrafokale Ei im Asti-Test liegt wiederum rechtwinklig zu den Sichelformen.
    Die Differenz zwischen der planen Fläche und den vom Planschliff
    unberührten Sicheln ist minimal - hätte nie gedacht, dass es dennoch
    solche Auswirkung haben kann. Es scheint jedoch zwingend erforderlich zu sein, die gesamte Rückseite plan zu machen bei den Pizzen....


    Allerdings ist auch die Lagerung bei der Messung SEHR wichtig und
    verwirrend und reproduzierbare Messungen keine Selbstverständlichkeit.
    Ich habe meinen Testständer mehrfach verändert, was zu unterschiedlichen Messergebnissen geführt hat. Zur Zeit messe ich
    in einer Gurtlagerung ( Gurtbreite 23mm bei 25mm Rohling )- was
    mir zumindest die nachvollziehbarsten Ergebnisse liefert.


    Frohes Planschleifen
    wünscht
    Günter

  • Hallo Günter, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schlurtz -- ich kämpfe ja auch seit ner Weile mit dem Asti-Probleman meiner 21" Borofloatscheibe<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> wäre ja auch etwas verwunderlich wenns nicht so wäre [}:)] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und das dezente extrafokale Ei im Asti-Test liegt wiederum rechtwinklig zu den Sichelformen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> genau wie bei mir - ich denke dass es vorteilhafter ist wenn man die konkave Seite als Rückseite nimmt, beim 18er hatte das ja hingehauen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Differenz zwischen der planen Fläche und den vom Planschliff
    unberührten Sicheln ist minimal - hätte nie gedacht, dass es dennoch
    solche Auswirkung haben kann. Es scheint jedoch zwingend erforderlich zu sein, die gesamte Rückseite plan zu machen bei den Pizzen....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ich vermute sogar dass hier eventuell leichte Spannungen frei werden, schließlich genügt ja weniger als 1 N Kraft um den Spiegel merklich zu verbiegen wenn sie aussen angreift. Auch weil dein Asti genau die selbe Ausrichtung wie meiner hat, da glaube ich an keinen Zufall.Ich könnte mir vorstellen dass das 1/100mm Differenz zwischen ungeschliffener und geschliffener Fläche kaum ausreichen wird den Spiegel zu verbiegen wenn man eine Matte oder Teppichboden unterlegt, bei mir wurde der Spiegel zudem max alle 3min um ein Stück auf der Unterlage weitergedreht.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe meinen Testständer mehrfach verändert, was zu unterschiedlichen Messergebnissen geführt hat. Zur Zeit messe ich
    in einer Gurtlagerung ( Gurtbreite 23mm bei 25mm Rohling )- was
    mir zumindest die nachvollziehbarsten Ergebnisse liefert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich würde eine Rollenlagerung bauen wenn mir nochmal sowas dünnes in die Finger käme und auf alle Fälle wieder den Spiegel vor dem Beschichten im Teleskop am Stern testen.


    Nachtrag:
    Der Asti kommt mit ziemlicher Sicherheit von der unvollständig plangeschliffenen Rückseite hervorgerufen durch den Twyman-Effekt


    Gruß

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