Wer will das nicht, Einsteins allgemeine Reativitätstheotie mit eingenen Augen erleben - leider ist die Sache nicht ganz soooo einfach.
Da ist zunächst eine Wald und Wiesen Galaxie in 500 Millionen Lichtjahren Entfernung (Rotverschiebung z=0,04) im südlichen Pegasus bei RA=22h40m30.24, Decl.=+03°21'30.9 die auf den "wohlklingenden" Namen CGCG 378-15 hört (neue Uranometria S102R) und mit einer fotografischen Helligkeit von mageren 15,1 mag bei der Aufnahme in den Karkoschka glatt durchgefallen ist. Ca. 20x weiter dahinter (z=1,695) befindet sich zufällig der Quasar QSO2237+0305 und, da er sich genau in Sichtlinie des Galaxienkerns befindet, wirkt die Vordergrundgalaxie als Gravitationslinse und spaltet den Quasar in 4 Komponenten von 17,4; 17,4; 18,4 und 18,7 mag(p) auf (alle zusammen machen 16,8 mag). Bei den Profis sieht das dann z.B. so aus:
Einstein Cross 3.5-meter WIYN telescope
Mit Amateurmitteln muss man sich bei diesen sportlichen Eckdaten schon ganz schön strecken, egal ob man sich visuell oder fotografisch versucht.
Wir waren letzte Woche bei exzelenter Berg Transparenz aber eher mäßigem Seeing unterwegs. Dank Frank's eingebautem Sky Computer zwischen den Ohren hatten wir die Stelle im 20" f/5 Dobson auf Nachführplattform schnell eingestellt (ist wegen der Sternarmut gar nicht so einfach, also am besten mit Uranometria und DSSII Bild CGCG 378-15 oder ähnlichem suchen gehen).
Bei 520x sah ich die Galaxie als schwache diffuse Aufhellung, maximal 0,5 Bogenminuten groß, ca. 2:1 elongiert in O-W. Nur indirekt sichtbar, aber recht gut zu halten. Leichte Helligkeitszunahme zur Mitte in der ab und zu ein Nucleus wie ein unschscharfer schwacher Stern aufblitzte. Mit dem 3-6 mm Nagler Zoom versuchten wir dem Zentrum weitere Auffälligkeiten zu entlocken, hier half die Nachführung, denn die Galaxie als ganzes war bei 600-800x fast nicht mehr sichtbar, und auch kaum noch Feldsterne zum Festhangeln bei dem kleinen Gesichtsfeld. Egal wie lange ich auf den Kern drauf oder daneben starrte, es blieb bei dem "unscharfen sternförmigen Nucleus", für weitere Details war das Seeing einfach nicht gut genug. Jedoch allein die Tatsache, dass dieses Bisschen Licht gut doppelt so lange unterwegs wie die Erde alt ist, macht es zu einer ganz besonderen Beobachtung.
Hier noch ein paar weitere Links:
Amateur Beobachtungsversuche:
http://www.angelfire.com/id/jsredshift/crossobsrpt.htm
http://members.aol.com/anonglxy/einstein.htm
Amateur Aufnahmen:
20" RC: http://www.noao.edu/outreach/aop/observers/einstein.html
10" von Roland Crhisten (11 Stunden Belichtungszeit!): http://voltaire.csun.edu/roland/cross.html