12-Zoll-Newton auf CGEM / NEQ6

  • Hi Stefan,


    sicher, vergleichbar ist es nicht. Aber beeindruckend ist es allemal [:)]


    Mit 'nem 12er kann man halt auch die Belichtungszeiten etwas geringer halten wegen dem geringeren Öffnungsverhältnis gegenüber dem 10er bei gleicher Brennweite. Das käme mir schon entgegen.


    JSchmoll meinte ja auch, dass es geht, aber man Geduld braucht und sein Equipment erstmal genauestens erkunden muss bevor die richtigen Ergebnisse kommen. Ist ja irgendwo auch eine Herausforderung.


    Schwierig hier eine generelle Aussage zu treffen. Man müsste es wohl einfach ausprobieren. Leider kostet das zuviel Geld, nur um hinterher vielleicht festzustellen, dass es doch nix ist. Aber zweimal kaufen macht auch keinen Spaß.....
    [B)]


    CS Marcel

  • Hi Marcel,


    die ideale Loesung waere ein in seiner Groesse stufenlos verstellbarer Newton. [;)]


    Vielleicht kannst Du Dir einen Zwoelfzoeller fuer ein paar Naechte ausleihen, um zu sehen, wie er sich auf der Montierung macht ?


    Oder (aber teurer): Du kaufst den Zwoelfzoeller. Wenn er nicht zufriedenstellend auf der Montierung funktioniert, dann kaufst Du den Zehnzoeller und machst aus dem ersten Geraet einen Dobson. Dann hast Du was zu tun, waehrend das parallaktische Geraet im Einsatz ist.


    (==>)Gerhard: Das ist heftig - wenn ich es recht verstehe, ist es eins der Hauptlager. Eigentlich koennte ich mir nur vorstellen, dass man dieses bei zu fest angezogener Achskontermutter kaputt bekommt. Da kommt schnell das Aequivalent von mehreren hundert Kilogramm zusammen. Das schiere Gewicht selbst eines schlecht ausgewuchteten Zwoelfzoellers wuerde mir eher in Bezug auf den Schneckentrieb Kopfzerbrechen bereiten.

  • Hallo,


    angesichts dieses Threads frage ich mich, woher Marcel seinen Optimismus bezüglich der Tragkraft der CGEM nimmt.
    Ist denn die Montierung seit dem so viel stabiler geworden?


    Gruss Heinz

  • Vielleicht hat er schon mehr Erfahrungen mit der Aufstellung gewonnen ?


    Meines Erachtens sind CGEM und EQ6 pro etwa gleichwertig, wobei die CGEM die deutlich bessere Polhoehenverstellung hat. Dafuer ein recht eigenwilliges Design, das ich nicht besonders ergonomisch finde - in der Praxis hatte ich Schwierigkeiten, die Klemmhebel anzuziehen, als ich einem Sternfreund mal beim Aufbau seines C11 auf CGEM half.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Hallo,


    angesichts dieses Threads frage ich mich, woher Marcel seinen Optimismus bezüglich der Tragkraft der CGEM nimmt.
    Ist denn die Montierung seit dem so viel stabiler geworden?


    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Heinz,


    nach über 10jähriger Abstinenz war eine Montierung dieser Klasse zu diesem Zeitpunkt für mich völlig neu. Das war damals mein "Trockentest" und ich weiß mittlerweile genau, was da alles schief gelaufen ist. Ich war damals sehr überrascht, dass das ganze Equipment so wackelt. Gewisse Dinge hatte ich damals nicht gesehen, obwohl ich glaubte, dass ich alles richtig gemacht hatte. Beispielsweise habe ich damals die Kabel meist am Tubus runterhängen lassen. Der Wind hat ziemlich wild daran gezogen (MGEN-Kabel, Kabel für Motorfok, etc.) Des Weiteren kann ich jetzt auf ein wesentlich besseres Stativ zurückgreifen und weiß jetzt, wie ich das Teleskop richtig ausbalanciere. Mit dem 8-Zöller habe ich keinerlei Probleme mehr mit Wackelei.
    Anfangs hatte ich auch den MGEN nicht im Griff weil ich stets mit falschen Werten gearbeitet hatte. Auch hier klappt jetzt alles bestens (Anfangs hatte ich sogar Schwierigkeiten den Fokus zu finden). Man entwickelt sich ja weiter. Und die Lernkurve ging anfangs steil nach oben.
    Ich hatte ja ursprünglich vor, mit einem 10-Zöller den Wiedereinstieg zu machen. Aber mir wurde abgeraten. Ich weiß nicht, ob ich nicht doch gleich den Anfang mit dem 10er hätte machen sollen.....da ich wusste, dass ich das Hobby ohnehin nicht aufgeben würde. Hätte mich wohl weniger Geld gekostet. Deshalb auch mein Wunsch das jetzt alles nachzuholen.


    Glaubt mir, meine CGEM ist mir ans Herz gewachsen. Ich glaube einfach, dass man aus ihr noch wesentlich mehr herausholen kann.


    CS Marcel

  • Hallo Marcel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Glaubt mir, meine CGEM ist mir ans Herz gewachsen. Ich glaube einfach, dass man aus ihr noch wesentlich mehr herausholen kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aber muss man das? Immer wenn Systeme am Limit gefahren werden, steigt ihre Fehlerquote! Und dann wird aus dem liebgewonnenen, weil so zuverlässigem, Stück Technik schnell eine ziemliches Ärgernis!


    Ich war auch einmal en deinem Punkt, besass eine EQ6 und einen 8"er. Alles klappte wunderbar, lief wie am Schnürchen und war eigentlich eine reine Freude. Dann kam der Öffnungswahn. Ich dachte ich könne mit einem 10"er tiefer abbilden, schärfere Bilder gewinnen und Belichtungszeit sparen. Alles was ich sparte, war mir Gedanken über die Wirkungsweise in der Fotografie Gedanken zu machen.


    Jedenfalls wackelte meine Kombination 10"er/EQ6 so stark, das ich kaum in der lage war gescheite Fotos zu machen. Ok, ich habe damals noch visuell geguided, aber das war schier unmöglich.


    Nun verlässt man ja ungerne den einmal eingeschlagenen Weg, also wurde eine neue Monti gekauft (G11). Ok, das Guiden ging dann besser, aber viel Wind durfte auch dann nicht aufkommen. Die Fotografie ist unglaublich empfindlich gegen jede Art von Abweichungen und quittiert das sofort mit Eiersternen. Irgendwann hatte ich dann selbst mit Autoguider die Nase voll (der guided zwar im Subpixelbereich, aber eine Verschiebung von nur wenigen Pixeln während der langen belichtungszeiten ergibt nun mal Eiersterne) und stellte auf Refraktoren um. Das Ende von dem Lied nemme ich mein "Fire and Forgett"-Equipment. Belichtungssequenz auslösen und fertig, 100% gute Rohdaten. Und wenn es windelt...na und?




    Aber was habe ich daraus gelernt?


    Nun, je größer der Newton wird, desto empfindlicher reagiert er auf alle möglichen Störquellen, was wiederum in vermurksten Bildern resultiert.


    Die wichtigsten Störquellen sind, jetzt einmal bezogen auf die EQ6:


    - Prismenschiene: Das Vixensystem ist zu dünn, schwingt wie eine Blattfeder. Da kannste Bleche und Platten mit verschrauben wie Du willst, das schwingt und verwindet sich in der Klemmung.
    Lösung: 3"-Prismenschienen!


    - Temperaturdrift: interessanterweise hat mein 10"er eine so furchtbare Längenausdehnung gehabt, das ich mehrere male in der Nacht nachfokussieren musste. Das hielt sich beim 8"er in Grenzen, obwohl das schon grauenhaft war.
    Und nun hieß das, vom Objekt weg auf einen hellen Stern fahren, fokussieren und wieder versuchen das Objekt sauber in den Chip zu bekommen. Letztendlich klappte das aber nur selten gut, zumal dann, wenn dunkle Fuzzies auf dem Programm standen.
    Lösung: Carbon-Sandwich-Tubus.


    - Tubusdurchbiegung: Rohre sind umso stabiler gegen Verbiegung in Umfangsrichtung, je kleiner sie sind oder je dicker die Wandung ist. Gerade der 10"-Tubus hat bei aufgesetzter Kamera schon eine deutliche Verformung im OAZ-Bereich erfahren, was dazu führte, das der Leitstern wegdriftete und die Justage bedenklich wurde. Diese Verformung ist Lageabhängig. Daher tritt sie am Anfang einer Nacht eher wenig auf, während im Laufe der Nacht sich die Schwerpunktlagen verändern und damit auch die Kräfteverhältnisse am OAZ...was zu Verbiegungen führt.
    Lösung: Off-Axis-Guiden oder sehr stabiler Tubus (Carbon-Sandwich).


    - Ausbalancierung: Währen bei einem kleinen und kurzen Teleskop die Kräftehebel sich während eine Belichtungssession nur wenig verlagern, verschieben sich diese Hebelangriffspunkte bei langen oder großen teleskopen sehr stark. Schon eine kleine Verschiebung der Hebelangriffspunkte führt aber zu einem Verlust der Ausbalancierung, was gerade bei den EQ6-Derivaten dazu führt, das Schnecke und Schneckenrad fester gegeneinander gepresst werde. Das wiederum führt zu einem hakeligerem Lauf und letztendlich zu Störungen im Bild.
    Normalerweise ist das nicht so schlimm, aber schlecht gefettete oder eingestellte Monti neigen dann dazu Murks zu machen.
    Lösung: siehe Zusammenfassung


    -Montierungsschwingungen: Material- und konstruktionsbedingt neigen die EQ6en und ihre Derivate dazu Schwingungen "auszufedern". Je höher die Beladung ist, desto geringer ist die Federrate, da sie durch die Massen gebremst wird. Aber, je länger die Kräftehebel sind, desto stärker wird diese Federrate wieder. Daher kommt es, das man ohne größere Probleme einen schweren SC auf die EQ-6 setzen kann, diese aber bei einem langen Newton oder Refraktor anfängt rumzuzicken.
    Lösung: siehe Zusammenfassung


    Zusammenfassung: Du hast es bei dem Wunsch einen 10 oder 12"er zu verwenden mit mehreren Baustellen zu tun. Je größer der Newton, desto empfindlicher wird er selbst gegen mechanische Unzulänglichkeiten. Und je größer das Teleskop, desto schneller kommt man in den Bereich, wo die Monti am oder über dem Limit läuft.
    In der Fotografie geht es aber um ein perfektes Zusammenspiel aller Komponenten. Und daher sollte man alle Komponenten immer im dem Rahmen einsetzen, für den sie auch gebaut wurden. Die Traglast der Monti sollte 2/3 der angegebenemn Tragkraft nicht überschreten wenn es kurzbauende teleskope sind. Langbauende Teleskope (wie Newton oder größere Refraktoren) sollten bis etwa zur Hälfte der angegebenen Maximalladung genutzt werden. Dann spielen die Faktoren Schwingung und Ausbalancierung keine allzu große Rolle.


    Auflösungstechnisch musst Du Dir verdeutlichen, das Du die max. erreichbare Auflösung des Teleskopes nur dann erreichen kannst, wenn es das Seeing zulässt. Das liegt in der Regel um 1-3 Bogensekunden, also weit entfernt von dem was die Teleskope können. Durch die EBV kann man das im Bild wirksame Seeing noch etwa um die Hälfte drücken, aber das ist "aus die Maus". Eigene Bilder mit einem 120er refraktor und einem 8"er-newton haben gezeigtm das der ausflösungstechnische Gewinn bein 8"er fast nie zu erreichen war, und die Bilder denen des 120er Refraktors frapierend ähnlich waren, zumal unsere Kameras gnadenlos oversamplen...also keine möglichen Details verloren gehen können.


    Belichtungszeittechnisch ist es aber von großem Vorteil, lieber etwas länger aber dafür sicher belichten zu können, anstatt kürzer aber mit vielen Unvorhersehbarkeiten.


    Mein Rat ist also eindeutig: EQ-6-Derivate höchstens mit einem ("_newton bestücken. Ist einfacher, leichter und damit viel sicherer im bezug auf die Ergebnisse. Visuell spielt Öffnung die entscheidende Rolle, denn die Quanteneffizienz unserer Augen ist nun mal kein Meisterwerk der Natur.


    ANMERKUNG: Es geht auch mit 10", 12"er usw., aber nur unter optimalen Bedingungen. Ich denke es ist einfach besser sich ein gut, sicher und einfaches Equipment zuzulegen um zu fotografieren, als die meisten Nächte mit der Technik zu kämpfen. Schon das ziel gute Bilder zu machen raubt einem den Verstand, wenn dann noch Murkstechnik dazu kommt, wird das ganze schnell zur ermüdenden Sache.


    So, jetzt haste aber was zum Nachdenken!


    CS
    Ulrich

  • Servus Marcel,


    hatte lange eine EQ6, mit einem 8"f4 Newton drauf. Das war für meine Begriffe am Limit. Max. 5-10 Minuten Belichtungszeit, mehr ging wirklich nicht, je nach Wind. Jetzt habe ich eine wesentlich tragfähigere Monti, benutze trotzdem den gleichen 8"f4 Newton. Vorteile: Die Bilder sind schärfer! Vermutlich macht sich die geringere Elastizität auch bei der Schärfe bemerkbar. Der Ausschuss ist geringer, meist kann ich von 20-40 frames dann auch alle benutzen. Und weil ich ja immer noch mit der dslr rummache brauche ich wirklich ordentlich Belichtungszeit, um Rauschen etc. im Schach zu halten.
    Freilich kann ich Deinen Wunsch nach einem 12" Newton verstehen (hätte auch gerne 12-14", würde die Monti locker verkraften), aber glaube mir, weniger elastische Systeme machen mehr Spass, und wirklich viele Fotos von Dir habe ich noch nicht gesehen, hol doch erst mal das aus Deinem feinen Instrument raus, was geht.


    Klare Nächte wünscht

  • Hallo Marcel,


    ich betreibe einen 8" f/4 Foto-Newton auf meiner CGEM. Zusammen mit CCD, Filterrad, und Sucher-Guiding (MGEN) komme ich auf ca. 14-15 kg Gewicht. Mehr werde ich meiner CGEM fotografisch nicht zumuten. Außerdem bleiben bei der Größe auch die Hebelkräfte überschaubar. Ich denk dabei auch an die Motoren der ersten CGEM Generation.


    Ein Vereinskollege fing mit einem 10" f/5 Newton visuell auf der CGEM an. Geht Grad so bei dem Hebel und dem Gewicht. Fotografisch war das nichts. Da er auf den 10er nicht verzichten wollte, hat er mittlerweile eine CGE-Pro als Unterbau. Die packt das.


    Öffnungswahn ist verständlich, aber ich rate Dir dein Equipment erstmal auszureizen. Mit weniger zusätzlichen Problemen macht das auch mehr Spaß und erspart jede Menge Frust und Ärger.


    Just my 2 Cent


    Dirk

  • Hallo Marcel ob es gleich die Pro sein muss ich hatte vor mir die CGEM DX, zu kaufen da soll dann ein 10 f5 rauf + Leitrohr und Guding Camera
    Bei der Optik Tendiere ich zum TS Optics 10" f/5 Imaging Newton - mit verbesserter Mechanik für Astrofotografie


    Grus Jörg

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