Tipps zur Beobachtung v. Exoplaneten

  • Hallo zusammen,


    ich wollte einmal einen Versuch wagen, das Objekt TrES-3 b zu beobachten. Das ganze würde ich mit folgendem Equipment versuchen:


    Vixen VC 200L mit f9 (1800mm Brennweite)
    Losmandy G11 mit Gemini
    Alccd 6c
    SX-AO mit LodeStar


    Nun habe ich aber noch ein paar Fragen, die mir noch auf der Seele brennen.


    Als da wären:


    Kann ich solche Beobachtungen auch bei Vollmond durchführen ?


    Welche "Sättigung" ist für die Auswertung ideal ? (16bit CCD = 65k)


    Kann ich den IDAS-LPS 2 Filter dafür im Strahlengang lassen ?


    Viele Grüße und vielen Dank


    André

  • Hallo Andre,


    TrES-3 hat zwar eine ordentliche Magnitudendifferenz von knapp 0.03 mag beim Transit, aber der Stern ist insgesamt nur 12.4 mag hell. Du mußt also mit 8" schon ziemlich lang für ein vernünftiges Signal-zu-Rausch-Verhältnis belichten, dadurch wird die zeitliche Abdeckung nicht so gut, gerade bei einem so kurzen Transit. Immerhin kommt der Stern zur Zeit ordentlich hoch am Himmel, in Horizontnähe werden Transitmessungen ziemlich eklig. Deine Kamera ist zwar eine Farb-CCD, aber es haben ja auch schon Leute Transits mit einer DSLR beobachtet.


    Ansich sollte es einfachere Kandidaten für den Einstieg geben. Bei HD189733 zum Beispiel dürften trotz viel größerer Helligkeit noch geeignete Vergleichssterne im Bild liegen.
    http://var2.astro.cz/ETD/predi…TARNAME=HD189733&PLANET=b


    Geh mit den Belichtungszeiten auf keinen Fall zu hoch. Im Zweifelsfalle etwas unscharf stellen, um das Licht auf mehr Pixel zu verteilen. Die Alccd hat ein Anti-Blooming-Gate, je näher du der Sättigung kommst, desto größer sind die Abweichungen von der Linearität, was die Messung verfälschen wird. Transitmessungen bei Vollmond würde ich grundsätzlich nur an Sternen deutlich heller als 12 mag versuchen, zumindest bei 8". Kommt natürlich aber auch auf die Monddistanz zum Stern an. Grundsätzlich ist Horizontnähe schlimmer als der Mond.


    Den IDAS kannst du drinlassen, es geht ja erstmal nur drum den Transit überhaupt zu sehen. Richtige photometrische Messungen sind mit einer Farb-CCD eh schwierig, da macht der den Kohl auch nimmer fett. Die Zahlenwerte für die Transittiefe die du rauskriegst, werden aber damit natürlich von den Normwerten abweichen.


    Ganz wichtig: immer mindestens eine, besser eineinhalb bis zwei Stunden noch um den Transit rum messen, um genug Vergleichsmessungen zu haben.


    Viel Erfolg bei den Messungen,
    Caro

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