Hallo,
ich würde mich gerne mit der optischen Astronomie näher beschäftigen und bin auf der Suche nach einem geeigneten Teleskop. Mein bevorzugtes Beobachtungsobjekt ist die Sonne, da sie sich schon im langwelligen Bereich 300 bis 21 cm als sehr abwechslungsreich gezeigt hat. Nichtsdestotrotz sollte das Teleskop gewisse Allroundeigenschaften Zeigen. Damit meine ich, dass ich damit durchaus mal den Einen oder Anderen Blick auch auf Mond, Jupiter, Saturn oder nahegelegene Sternhaufen werfen kann.
Deep-Space Fotografie oder Planetenfotografie sind nicht mein Interesse. Allerdings habe ich den Wunsch mit dem Teleskop später auch Sonnenfotografie machen zu können.
Mein primärer Beobachtungsstandort wäre der nach Süden ausgerichtete Balkon meiner Wohnung. (Stadtrand von Detmold, mit Blick auf den Teutoburger Wald) Teleskop und Montierung müssen daher einigermaßen leicht transportabel sein. Auch sollte es noch in meinen Kleinwagen passen, um andere Beobachtungsstandorte aufsuchen zu können. Auch sollte das schwerste Packstück (Ich wette, das wird die Montierung sein) nicht mehr als 10 kg betragen, um es auch über längere Strecken bequem tragen zu können, falls mal kein Parkplaz am Beobachtungsstandort vorhanden ist.
Als Preislimit denke ich im Augenblick an ca. 500 Euro für den Tubus. Hinzu kommen noch die Kosten für Montierung, Sucher und Okulare... So dass ich damit Rechne am Ende bei ca. 1500 Euro insgesamt zu liegen.
Ich habe mich nun schon ein wenig umgehört und Gelesen und würde aufgrund dieser Anforderungen spontan einen Fraunhofer Refraktor von 80..127mm mit einem Öffnungsverhältnis größer/gleich f/15 in Betracht ziehen. Allerdings scheint ein solches Gerät derzeit nicht auf den Markt zu sein. Die zurzeit angebotenen Fraunhofer Refraktoren liegen soweit ich es überblicke bei einem Öffnungsverhältnis von f/7 bis f/10. Wodurch die Chromatische Aberration schon sehr dominant wird.
Als Alternative böten sich Zweilinsige ED Refraktoren an. Allerdings liegen diese Tubuse preislich mit 500 bis 1000 Euro knapp über meinem angestrebten Ziel. Was mir bei diesen Geräten allerdings mehr Skepsis bereitet ist deren kurze Brennweite, meist um 600mm. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit bei Sonnenbeobachtungen den Kamerasensor ausgeleuchtet bekäme. Ich würde schätzen, dass ich dafür mehr Brennweite benötige? Andererseits haben speziell als Sonnenteleskop vermarktete Geräte oftmals auch nur so kurze Brennweiten.
Sehr reizvoll fände ich aufgrund ihres einfachen Aufbaus auch ein Newton-Telekop (mit parabolischem Fangspiegel). Allerdings habe ich öfters gelesen, Newtons seien für Sonnenbeobachtung nicht geeignet, da sie sich so stark aufheizen sollen, wobei mir dieses Argument noch nicht ganz einleuchtet. Ein Refraktor besitzt doch viel mehr Masse zum Aufheizen?
Montierung: Aus Bequemlichkeit fände ich eine parallaktische Montierung ganz praktisch, da während einer laufenden Beobachtung nur die Rektazensionsachse nachgeführt werden muss. Allerdings habe ich von meinem Balkon aus keine Sicht Richtung Norden, bzw. Polarstern, so dass ich im Augenblick nicht weiß, wonach ich die Montierung ausrichten soll. Bei einer Azimutalen Montierung wäre dies egal.
Eine fertige Goto Montierung möchte ich nicht haben. Allerdings würde ich ganz gerne die Möglichkeit haben, die Montierung später mit Motoren aufrüsten zu können. Es müssten also irgendwelche Achstummel vorhanden sein, um einen eigenen Antrieb anflanschen zu können. Auch sollte sie einigermaßen robust ausgeführt sein, um dann später, mit Zubehör wie Kamera usw. nicht zu Vibrationen zu neigen.
Ich im Augenblick ein wenig ratlos...
Viele Grüße,
Roland