Lunt 60 Umbau - Frage an die Erfahrenen

  • Hallo zusammen!


    Ich besitze ein Lunt LS 60 B1200 Ha Teleskop und möchte dieses gerne an einen Refraktor adaptieren. Nun habe ich mir hierzu diesen Refraktor ausgesucht:


    http://www.teleskop-express.de…---Brennweite-1200mm.html


    Auf diesen Refraktor würde ich einen D-ERF Filter von Baader setzen (110mm).


    Dies sind meine groben Planungen und würde gerne nach Empfehlungen bzw. Erfahrungen fragen.


    Besonders interessiert mich, wie Ihr den unteren Luntteil (schwarz) an den Refraktor adaptiert habt?



    Ich freue mich auf Eure Anregungen und schon jetzt Dank für Eure Mühen.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael.
    Ich besitze auch diesel H-Alpha Teleskop und möchte mehr Brennweite und auch Lichtstärke.
    Das Problem ist, dass der Energieschutzfilter nicht vor der Frontlinse sondern im Strahlengang sitzt.
    Wenn du einen Umbau auf einen FH vor hast, musst du natürlich einen ERF-Filter vor die Frontlinse packen.
    Dann hast du aber zwei, einen vorne und einen im Strahlengang. Ob man den im Strahlengang entfernen kann
    weiß ich nicht. Und wie sich das auf die Lichtbündelung auswirkt kann ich auch ncht sagen. Es wäre schön,
    wenn sich jemand anderes noch dazu melden würde.
    Gruß von Armin.

  • Hallo Dietmar.
    Du hast recht wenn du sagst das stört nicht weiter. Aber es nimmt Licht, da die Filter im Durchlassbereicht nicht bei 100% liegen. Das Bild wird also durch zwei ERF`s dunkler als notwendig.


    Gruß Armin.

  • Hallo,


    das vordere ERF-Element kann man beim Coronado auch abschrauben, ich habe aber noch keinen Versuch an der Sonne gemacht.


    Laut Coronado ist das sicherlich ein nicht abgesicherter Benutzermodus.

  • Hallo!


    Danke für die Rückmeldungen. Ich vestehe es so, dass wenn ich die Linse vom Lunt abschraube, dann entferne ich auch den ERF. Den ersetze ich dann beispielsweise durch einen D-ERF von Baader. Den hinteren Teil mit Etalon und Blockfilter baue ich an den neuen Refraktor. Somit habe ich dann Nachteile, oder kann/muss ich anderweitig noch etwas beachten?


    Grüße
    Michael

  • Hi Michael,


    wenn ich dich richtig verstehe hast du das komplette Teleskop von Lunt und nicht die Version Frontfilter + Blockfilter getrennt.


    Damit wird ein Umbau wohl aufwändiger. Soweit ich weiß sitzt bei den Lunt vorne ein ERF, das Etalon sitzt irgendwo im Strahlengang im Tubus drin und dahiner sitzt dann der Blockfilter.


    Die übliche Vorgehensweise um z.B. ein PST an ein größeres Teleskop anzubauen wäre ja- das Etalon aus dem Tubus ausbauen und in das neue Teleskop hinten im Strahlengang wieder einbauen, ebenso das Blockfilter. Aber- du musst das Dingens schön mittig und schön parallel einsetzen. Ein entsprechend großes ERF vorne drauf und gegebenenfalls noch zusätzlich eine Optik vor das Etalon einbauen um damit den Strahlengang parallel zu bringen.


    Bei dem Lunt sitzt aber nicht nur das Etalon hinten im Tubus sondern auch die Druckregelung um das Etalon abzustimmen. Den Teil müsstest du ja auch mit in den neuen größeren Tubus einsetzen- und zwar so das du das auch noch bedienen kannst.


    Oder vom Lunt ERF und Linsen vorne ausbauen und den Tubus hinten in den neuen größeren Refraktor einbauen. Ob du dann auch noch eine Telezentrik vorsetzen musst hängt von der neuen Brennweite ab- wenn das Öffnungsverhältnis viel schneller wird müsstest du das wohl machen- ein Etalon funktioniert mit f/7 oder so nicht mehr richtig.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Michael,


    auf der Seite ist ja ein schönes Schnittbild (klick mich).


    Der ganze hintere Teil ist das Stück welches du in einen anderen Refraktor einsetzen müsstest. Da ist wohl auch eine Telezentrik mit verbaut- ob die für schnellere Öffnungsverhältnisse noch passt ist die Frage. Original hast du 60/500- also f/8,3. Wenn du einen Refraktor wählst der ein ähnliches Öffnungsverhältnis hat wird es passen- aber du musst natürlich darauf achten, das die Telezentrik dann auch möglichst genau dort sitzt wo sie auch bei dem Original sitzt- um den Strahlengang möglichst voll auszunutzen.


    Zu weit vorne schattest du einen Teil ab, zu weit hinten geht der Lichtkegel nur noch durch einen Teil des Etalons durch.


    Wie du den ganzen Aufbau da innen rausbekommst kann ich dir nicht sagen. Am neuen Aufbau muss dann auch die Stellschraube zugänglich sein.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan, Michael .....
    Ich habe dieses Lunt ja auch, und den vorderen Teil mit Frontlinse kann man einfach abschrauben. Da, wo der Ethalon-Filter eingestellt werden kann. Die ganze Optik (ohne Frontlinse) bleibt erhalten. Die Frage ist nicht nur der ERF sondern auch die Optik für den parallelen Strahlengang. In so fern, sie ist für 500mm ausgelegt. Gehe ich auf 1000mm Brennweite, weiß ich nicht ob dieses Linsensystem noch das Licht parallel bringt da ja ein anderer Winkel für das Licht von der Frontlinse ausgeht. Müsste man sich also sicher sein, bevor ich etwas entgültig zerlege.
    Gruß Armin.

  • hallo michael ,
    ich habe das gleiche , mit der luftpumpe , ich denke mal , wenn man ohne frontlinse den hinteren teil an ein 120/1000er refraktor adaptiert , liegt man nicht so falsch (plus grösseren erf natürlich ). dann sind die dimensionen doch adäquat , oder liege ich falsch ?
    gruss gerhard

  • Hallo alle Interessierten des Lunt.
    Ich hab mir gedacht, ich teste es einfach mal. Hab zwei Schüsse gemacht durch einen FH 120/1000mm.
    Einmal ohne und einmal mit Ethalon, welchen ich vorher von der Frontlinse des Lunt getrennt habe.
    Interessant ist, das die Frontlinse keine 500mm Brennweite hat. Die 500mm werden durch das Linsensystem
    des Ethalon erreicht. Nach meiner ungefähren Einschätzung hat die Frontlinse etwa 260-265mm Brennweite.
    Das bedeutet, dass bei einem FH, so wie auf dem Foto zu sehen, mit Ethalon etwa 1900mm Brennweite
    erreicht. Entsprechend Lichtschwach wird dann das ganze System.
    Ich überlege auch noch, ob es nicht besser ein 100/500mm FH sein sollte.



    Herzliche Grüße von Armin.

  • Hi Armin,


    weshalb auf den kurzen Refraktor gehen? Damit ein Etalon richtig funtioniert braucht es doch das richtige Öffnungsverhältnis. Bei Baader zu lesen- ca. f/30 ist ideal da dann das Licht quasi parallel durch das Etalon geht. Bei 100mm Öffnung wären das 3000mm Brennweite.


    Mit dem was du rausgefunden hast bist du bei f/19.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan und alle anderen Lunt-Interessierten.
    Wenn bei einer Frontlinse von f4,3 ein zweites Linsensystem eingesetzt wird um einen parallelen Strahlengang zu erzeugen, dann hat der Hersteller (Lunt) bestimmt dazu den Winkel mit dem das Licht
    in den Ethalon geht berücksichtigt. Setze ich nun einen Refraktor von f8,3 davor wird (so denke ich) der parallele Strahlengang nicht mehr richtig funktionieren da das einfallende Licht in einem ganz
    anderen Winkel eintritt. Wenn ich mich irre würde ich mich freuen, da auch ich gerne mit mehr Brennweite arbeite. Dazu müsste ich aber die physikalischen Gegebenheiten mathematisch erklärt bekommen.
    Kannst du das? Ich bin gerne ein Lernender. Ausserdem ist es kein Problem mit Barlow zu verlängern. Rückwärts ist es schwieriger da ich dadurch das Bild verkleinere.


    Gruß aus Lennep von Armin.

  • Hi Armin, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nach meiner ungefähren Einschätzung hat die Frontlinse etwa 260-265mm Brennweite.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das kann ich eigentlich garnicht glauben. Angegeben werden 500mm- und Baulänge von dem Teil sind 470mm. Dazu kommt der Lichtweg der noch vom Blockfilter/ZS benötigt wird.


    Wenn deine Vermutung stimmt, müsste die Telezentrik ja den Fokus um bis zu 300mm nach außen legen. Ich denke mal das die Optik schon die 500mm hat und das die Telezentrik dann nochmals die Brennweite erhöht. Damit käme das System auch von den f/10 weiter weg.


    Kannst du nicht mal die Brennweite der original Linse ermitteln?


    Gruß
    Stefan

  • Prinzipiell ist ein Etalon nichts anderes als ein optischer Resonator, der genau auf die h-alpha Wellenlänge abgestimmt ist. Da er nicht beliebig dünn sein kann, um _nur_ auf 656nm zu schwingen, braucht man eben ein recht schmalbandiges Vorfilter. Man kann sich nun leicht überlegen, daß die Resonanz daher rührt, daß das Licht zwischen den beiden parallelen Flächen hin- und her reflektiert wird und durch Interferenz verstärkt bzw abgeschwächt wird. In die Dicke des Etalons passt nun ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge hinein. Trifft nun aber ein Lichtstrahl unter einem Winkel ein, so ist die Weglänge bis zur zweiten Fläche geringfügig länger, was zwangsläufig in einer etwas größeren Wellenlänge resultiert. Aus diesem Grunde darf der Strahlenkegel nur einen bestimmten Öffnungswinkel haben und nicht größer werden, um die Zentralwellenlänge nicht zu verschmieren und damit die Halbwertsbreite zu verbreitern. Soviel zur (stark vereinfachten) Theorie.


    Will man jetzt die Öffnung und Brennweite erhöhen, kann man ohne Einbußen ein galileisches Fernrohr davor schalten. Das hieße einen Refraktor mit einer Zerstreuungslinse (Barlow) soweit vor dem Brennpunkt, daß das Strahlenbündel danach kollimiert, d.h. parallel ist. Sinnvollerweise käme als "Barlow" eine Einzellinse mit f=-1/2*f(Refraktorobjektiv* eingesetzt etwa die halbe Brennweite hinter der Hauptebene des Refraktorobjektivs in Frage. Das wäre zumindest optisch ok, aber praktisch nicht gut durchführbar. Damit könnte man aber gut die Brennweite und die Öffnung verdoppeln. Man kann das zwar mathematisch rechnen, aber eine Simulation verdeutlicht das ebenso gut und da muß man den ganzen Zirkus nicht im Einzelnen lernen ;)

  • Hallo Ulrich.
    Interessante Erklärung.
    Wenn ich das richtig verstanden habe bestätigt deine Aussage meine Messergebnisse. Also sollte man auf jeden Fall einen FH anstelle des vorhanden Objektives nehmen mit möglichst dem gleichen Öffnungsverhältnis sprich Öffnungswinkel. Könntest du mir diese Aussage noch bestätigen? Oder liege ich falsch?
    Ich danke Dir.
    Gruß von Armin aus dem in wenigen Stunden verregneten Lennep.

  • Hallo Stefan.


    Du wünschtest doch einen Verleich bezüglich der Frontlinse. Hier habe ich einen. Canon Teleobjektiv 400mm gegen Lunt Frontlise. Diesmal habe ich kein bewegliches Objekt genutzt, da die Bäume bei dem ersten Vergleich in Bewegung waren. Dies hat auch evtl. das Ergebnis verfälscht. Bei dem Vergleich zwischen der Frontlinse und dem Canon 400mm komme ich dann auf ca. 280mm Brennweite für das Lunt.
    Damt käme ich auf f4,66. Deutlicher kann man nicht nachweisen, das es auf keinen Fall 500mm sind. Lunt trikst also, und das gar nicht mal schlecht.
    Also wäre meiner Meinung nach ein FH mit 5,0 angebracht. Bspl. 100/500 oder 120/600mm.



    Liebe Grüße von Armin.

  • Hallo Gerhard.
    Es geht nicht darum, was wir davon halten, sondern vielmehr um die Frage, welcher ist der richtige Weg um im Ethalon einen parellelen Strahlengang zu behalten. Ohne den ist ein gutes H-Alpha kaum möglich. Der beste Weg ist, so wie ich es bis jetzt beurteilen kann abzuwarten bis jemand die richtigen Test`s und somit Ergebnisse bekommen hat. Nur mal so als Anmerkung: Bei Baader Planetarium wird die Funktion eines Ethalon`s ausgiebig beschrieben. Interessant zu lesen. Vor allem deswegen, weil die Erklärung meinen Versuchen entsprechen. Lunt macht also nicht etwa etwas wirlich Neues.
    Gruß aus Lennep von Armin.

  • Hallo Ullrich, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Trifft nun aber ein Lichtstrahl unter einem Winkel ein, so ist die Weglänge bis zur zweiten Fläche geringfügig länger, was zwangsläufig in einer etwas größeren Wellenlänge resultiert. Aus diesem Grunde darf der Strahlenkegel nur einen bestimmten Öffnungswinkel haben und nicht größer werden, um die Zentralwellenlänge nicht zu verschmieren und damit die Halbwertsbreite zu verbreitern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist soweit ja klar, deswegen geht man ja auf Öffnungsverhältnisse die deutlich über f/10 oder noch langsamer sind.


    Die Frage, die sich hier stellt- was passiert, wenn eine für f/4,6 ausgelegte Telezentrik den Strahlengang einer f/10 Optik bekommt.


    Bleibt es bei dem quasi parallelen Strahlengang, wird es besser oder wird es schlechter?


    Gruß
    Stefan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!