Erster Selbstbau, 4,5" Dobson

  • Hallo,


    ich habe mir von kurzem mein erstes Teleskop gekauft, ein Celestron Firstscope. Nachdem das seinen Job erfolgreich erledigt hat, möchte ich jetzt ein Teleskop mit größerer Öffnung selber bauen.
    Da ich keine Auto habe, muss das Teleskop in einen Rucksack passen. Aus diesem Grund habe ich mich für ein 4,5" Dobson entschieden.
    Nun hätte ich ein paar Fragen.
    1. Als Baumaterial dachte ich an 6 mm Birkensperrholz. Reicht das von der Festigkeit her auch für die Spiegelzelle, oder sollte ich da lieber etwas anderes nehmen?
    2. Statt den Spiegel mit Klammern zu befestigen, wollte ich ihn mit Silikon direkt auf die Spiegelzelle kleben. Wäre es da besser ihn nur an 3 Punkten zu verkleben, oder können es auch viele kleine Punkte über die Zelle verteilt sein.


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Stick,
    dieses Scope kannte ich noch nicht, aber ähnliche habe ich hier schon gesehen.
    Das Problem dabei ist, dass zwar die Rockerbox in den Rucksack passt, aber die Stangen nicht. Ich wollte mir halt ein Telescop bauen, das ich ohne Anhänger auf dem Fahrrad mitnehmen kann. Es sollte auch schnell einsatzbereit sein. Ich will es nicht jedesmal erst aus einzelteilen zusammenbauen müssen.
    Wenn ich abends Zeit und einen klaren Himmel hab, möchte ich es einfach in den Rucksack stopfen und losdüsen.
    Deshalb dachte ich an eine Konstruktion ähnlich der Flextube Dobsons von Skywatcher. Das wird zwar bezogen auf die Größe nicht so leicht wie dieses Alu Traveldobson, aber ich denke mal, dass ich unter 2,5 Kilo bleibe und das reicht mir schon.


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Andreas,
    6mm sollte reichen.
    Mein Sucher sihet so aus:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=132738


    Er ist auch aus 6mm Teils aus 9mm gebaut. Als Boden hab ich wohl 9mm genommen, aber eine 6 Punkt Zelle gemacht. Ich bin nicht so sehr fürs verkleben aber wenn, dann auf einer schwimmenden Lagerung. Der Spiegel ist aber so klein und leicht da kannst du ihn auch gut über drei Punkte von oben gegenhalten ohne ihn festkleben zu müssen.


    Zum kleben siehe auch die Seite von Stahis:
    http://www.stathis-firstlight.de/atm/index.htm
    wohl eine der besten Anleitungsseiten die ich kenne.
    Viel Spaß beim basteln.
    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    mit dem Kleben von Teleskopspiegeln habe ich zwar keine Erfahrung, aber generell halte ich Kleben für eine gute und teilweise einfachere Lösung um Teile miteinander zu verbinden. Hab schon Badezimmerspiegel mit Powerstrips angeklebt und die sind nie runtergefallen.
    Mit dem Spiegel habe ich mir das so vorgestellt:



    zwischen Spiegel und Platte würde ich dann ein paar Abstandshalter legen damit er sich bis zum Aushärten des Silikons nicht bis auf die Platte absenkt.Sollte ich den Spiegel doch mal wieder entfernen wollen, kann ich das Silikon so mit einem Messer oder dünnem Draht durchschneiden.


    Gruß


    Andreas

  • So, hab noch ein wenig weiter konstruiert.
    Den hinteren Tubus stelle ich mir etwa so vor:



    Meint ihr das sind zu viele Löcher? Ich wollte das Gewicht so weit wie möglich senken und da ich hier schonmal ein Bild von einem Reisedobson gesehen habe, das hauptsächlich aus Löchern mit ein bisschen Holz dazwischen bestand, dachte ich mir ich probiere das mal.


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Andreas


    Die Löcher sind natürlich gut um Gewicht zu sparen, das kannst du denke ich so lange tun, bis die Stabilität nach gibt. Das musst du dann praktisch testen. An der HSZ sind sie natürlich gut zur Belüftung und auskühlung des HS.


    Ich verfolge den weiteren Verlauf deines Threads aufmerksam, denn ich bin auch daran meinem 5" Spiegel endlich mal ein Heim zu bauen.
    Den HS wollte ich eigentlich auch mit Silikon kleben. Allerdings bin ich noch am zögern, was die Auflagepunkte angeht. Sollte etwa so um 70% des Radius sein habe ich gelesen. Da bin ich etwas am zögern.
    Interessantes Programm hast du da übrigens.


    Grüße Michael

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mic888</i>
    <br />Hallo Andreas


    Die Löcher sind natürlich gut um Gewicht zu sparen, das kannst du denke ich so lange tun, bis die Stabilität nach gibt. Das musst du dann praktisch testen. An der HSZ sind sie natürlich gut zur Belüftung und auskühlung des HS.


    Ich verfolge den weiteren Verlauf deines Threads aufmerksam, denn ich bin auch daran meinem 5" Spiegel endlich mal ein Heim zu bauen.
    Den HS wollte ich eigentlich auch mit Silikon kleben. Allerdings bin ich noch am zögern, was die Auflagepunkte angeht. Sollte etwa so um 70% des Radius sein habe ich gelesen. Da bin ich etwas am zögern.
    Interessantes Programm hast du da übrigens.


    Grüße Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hättest du da vielleicht einen Link, das würde mich auch interessieren. Allerdings habe ich gerade mal nachgerechnet und bei der derzeitigen Größe der Spiegelzelle kann ich die Klebepunkte zwischen ca. 61% und 100% des Spiegelradius anbringen.
    Beim lesen meiner eigenen Posts ist mir jetzt auch die Idee gekommen, dass man die Position für die Klebepunkte vielleicht mit Tesa Powerstrips austesten könnte. So ein kleiner Spiegel wiegt ja nur ein paar hundert Gramm und die Strips halten 1,5 kg pro Stück. Ausserdem lassen sie sich rückstansfrei wieder entfernen.


    Das Programm ist übrigens Solid Edge. Da ich mich für das Studium damit beschäftigen muss, war das auch einer der Gründe für ein Selbstbauteleskop. Das Üben macht einfach mehr Spaß, wenn man ein reales Ziel hat und nicht nur irgendwelche Übungsklötze. [;)]


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Andreas


    Ja, das stimmt, wenn man was reales vor Augen hat, dann macht es mehr Spaß. Ironischer Weise schleifen wir Spiegel, bei denen man nach langer Bearbeitungszeit erst erkennt bzw messen kann, was man überhaupt gemacht hat ;)


    Das Programm ist echt interessant


    Nein, einen Link habe ich leider nicht. Das Problem ist auch, dass das mit der Spiegelgröße vareiert bzw weitere Punkte hinzu kommen.
    Die Strips zu verwenden ist auch ne gute Idee, denn sie haben mehr Haftungskraft und der Spiegel kann nicht so leicht nach unten abrutschen, wie es zb bei Silikon mit 1-2mm Abstand zur HSZ, machen könnte.
    Ich sag mal so, den Auflagepunkt bei 100% anzubrngen wäre sicherlich nicht gut, dader Spiegel dan in der Mitte absinken könnte. Ihn genau in der Mitte zu platzieren und der Rand könnte sich verziehen. Wie sich das jetzt auf den kleinen Spiegel auswirkt kann ich nicht sagen, denn da hab ich keine Erfahrungen damit. Da aber der Rand schwerer ist als die Mitte, muss der ideale Punkt etwas weiter außerhalb des mittleren Radius liegen also bei etwa 65% würde ich schätzen. So würde ich es instinktiv angehen, nur ob das stimmt? Glaube man kann das auch mit nem Programm Namens PLOP ausrechnen, hab ich zumindest mal hier im Forum gelesen.


    Grüße Michael

  • Hallo


    es gibt so grünes Doppelklebeband das auch für Außen geeignet ist, davon 3 Lagen je Punkt mit 2x2cm kannst du auch als Endlösung nehmen das hält bei mir schon seit Jahren justierstabiel, reicht bis 8" gut aus. Problem ist vielleicht das Ausdehnungsverhalten des Spiegelträgers, bei Holz ja auch durch Feuchtigkeit, ich habe da bei mir größzugig Edelstahl benutzt, ist natürlich schwer, man könnte auch CFK- Platte benutzen. Eigentlich Auflagepunkte bei 70%, das ist Gewichtsverteilungsmäßig richtig
    Mit der sonst nötigen seitlichen Lagerung und den Spiegelhaltern bringt man meist mehr Fehler ein.


    Gruß Frank

  • Feine Sache das - so einen 114er Spiegel in sehr guter japanischer Qqualität habe ich hier auch noch als Projekt liegen.
    Ich hatte mal ein Einarmdesign gebaut, das hat aber ein "umfallendes" Stativ nicht überlebt :(
    Den HS hatte ich mit 3 Silikonpunkten geklebt, die sich dabei aber auch wieder gelöst haben...


    Bei einem 4.5" HS würde ich mal 0.38*Spiegelradius ansetzen, also ein Kreis mit Radius 21.66mm / Durchmesser 43.32mm.
    Fertige 3-Punkt Designs für versch. Spiegelgrößen/Dicke/Material gibts dort: http://www.atmsite.org/contrib…timized_cells/3point.html
    Es finden sich auch weitere Designs neben 3-Punkt. http://www.atmsite.org/contrib/Holm/Plop_optimized_cells/

  • Hallo Frank,


    Doppelklebeband wäre natürlich auch eine Lösung, aber wie sieht es da mit der Entfernbarkeit aus? Klebt das nicht zu stark?
    Beim Material des Spiegelträgers habe ich ursprünglich auch andere Materialien in Betracht gezogen, aber die sind alle nach und nach aus der engeren Wahl geflogen.
    Metalle schieden dabei aus, weil ich keine Möglichkeit habe die zu verarbeiten und wegen ihres Gewichts.
    Dann hatte ich noch CFK, GFK und Hartpapier ins Auge gefasst. Die schieden aber wegen des Preises aus.
    Schließlich blieb nur noch Birkensperrholz. Das kostet am wenigsten, lässt sich am einfachsten bearbeiten und hat die geringste Dichte von all diesen Materialien.
    Zwar gibt es da das Problem der Ausdehnung durch Feuchtigkeit, aber ich hoffe, dass ich das mit ein bisschen Klarlack minimieren kann. Und so schlimm scheint es auch nicht zu sein, wenn man sie einige der Selbstbauten hier so ansieht.


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mic888</i>
    <br />Hi Andreas


    Wenn du was richtig langlebiges und konservierendes möchtest dann schau mal hier nach, das Zeug ist der Hammer.
    http://www.breddermann-kunstharze.de/produkte.htm
    Denke Kunstharz ist für solche Zwecke besser geeignet


    Grüße Michael


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dachtest du dabei jetzt an die Versiegelung des Holzes oder an das Selbstlaminieren von Verbundwerkstoffen?


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Michael


    ich hatte ja was mit aufkleben bis ca.8" geschrieben, da ist die Ausdehnung bestimmt kritischer als bei 4,5".
    Das Grüne Doppelklebeband ist nicht so ein aufgeschäumtes Zeug, das geht gut wieder ab, weils aber etwas steifer ist habe ich es immer 3lagig benutzt, ehrlich gesagt nachdem mir mein mit Silkon geklebter HS mal abgefallen ist.
    Wird das ein Flextube?
    natürlich macht man nur 3 Punkte


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    es sollte eigentlich ein Flextube werden, bei der kurzen Brennweite und den Teilen und Materialien die ich verwenden möchte bringt das nicht viel. Das wären nur 6 oder 7 cm Auszug gewesen. Auf meinen ersten groben Handskizzen sah das noch brauchbar aus, aber nachdem ich das in CAD konstruirt hatte, habe ich gemerkt, dass das unnötig kompliziert ist für die paar Zentimeter.
    So sollte es aussehen:



    und so soll es jetzt aussehen:



    Vielleicht greife ich die Idee ja später nochmal auf, wenn ich was Größeres baue.


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Andreas


    Wie lange wären denn die beiden Teile geworden wenn es so wie im 1. Bild umgesetzt werden würde?
    Vielleicht könntest du sie noch etwas verkürzen. Der Teil mit dem HS könnte zb verkürzt werden und nur die Halterungen für die Rockerbox könntest du so lang lassen. Sie könnte man so gestalten, dass der Hut zwischen ihnen Platz findet (würde jetzt schon passen laut Zeichnung). Mit zwei Sicherungsschrauben hättest du da auch ne Stabilisierung im zusammengeschobenen Zustand wenn das Teleskop im Rucksack Transportiert wird.


    Grüße Michael


    Grüße Michael

  • Hallo Michael,


    Der Hut wäre 13 cm und der Rest 22 cm lang geworden. Den Hut könnte ich höchstens um 2 cm kürzen weil der OAZ recht breit ist. Ausserdem wollte ich mit dem Fangspiegel nicht zu dicht an den oberen Rand, zum Streulichtschutz.
    Ich hatte auch schon daran gedacht den Haupttubus zu kürzen, habe aber befürchtet, dass die Lagerung dann zu labil wird, da die Befestigungspunkte für die Höhenräder dann quasi in der Luft hängen und zu weit nach hinten wollte ich die auch nicht verschieben, weil das Ganze dann etwas Kopflastig wird. Wobei ich da vielleicht noch etwas nach hinten kann, ich weiß noch nicht genau wo der Schwerpunkt liegt.



    Gruß Andreas

  • Hi,


    was für einen OAZ wolltest Du denn verwenden bzw. hast Du den schon? Meine Idee wäre sonst einen Helical OAZ, der ist deutlich kleiner.
    Was hältst Du denn von Monoring? Leichter geht es dann wirklich nicht mehr. So könntest Du auch die Spiegelbox kürzen ohne Probleme mit dem Schwerpunkt zu bekommen.
    Als Streulichtschutz gehst Du einfach zu Aldi und kauft Dir billig eine Isomatte, die Du dann mit Klettband schnell dran bapst.


    Gruß
    Christian

  • Hi Andreas


    Vielleicht könntest du auch geziehlt Gewichte anbringen. Da könntest du schon etwas Länge einsparen. Evtl sogar verstellbare wegen wechselnder Okulare
    Aber wenn der Tubus fest konstruiert wird und in den Rucksack passt ist auch gut. Das größere Problem wird die Rockerbox, denn diese Teile sind bei den kleinen Dobson auch recht groß und sperrig. Hast du dir da schon Gedanken gemacht? Evtl Schnellmontage der Rockerboxelemente?


    Grüße Michael

  • Hallo,


    ich wollte den OAZ vom Firstscope verwenden, der ist zwar billig aber funktioniert dafür recht gut.
    Ich habe das Ganze jetzt mal etwas gekürzt und sofern die Befestigungspunkte nicht zu weit vorn liegen, ist das vielleicht stabil genug. Sehr viel kürzer ginge jetzt auch nicht mehr, weil die Alustreben sonst zu lang werden. Zusammengeschoben wäre ich dann etwa bei 290 mm.



    Was die Rockerbox angeht, da will ich erstmal sehen ob ich die vom Firstscope verwenden kann. Die ist recht stabil und wenn der Tubus nicht viel schwerer als 1 kg wird und das ganze nicht kippelt könnte das gehen. Sonst baue ich eben noch eine. In beiden Fällen wird die Rockerbox einfach mit Spanngummies auf den Gepackträger geschnallt. Die ist ja nicht so Erschütterungsempfindlich wie ein Teleskop.


    Gruß


    Andreas

  • Hallo,


    hat einer von euch schon Erfahrung damit Tuben aus Sperrholz zu bauen? Wie dick darf es maximal sein um das Holz noch gut biegen zu können?


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Andreas,
    für meinen 10" hatte ich einen Volltubus aus Flugzeugsperrholz gebaut.
    Zuerst hatte ich einige Blenden (Ringe)mit Randdicke ca.25mm mittels drei Streben miteinander Verbunden. Die Ringe hatte ich alle an der gleichen Stelle gebohrt und dann sozusagen auf drei runde Stäbe aufgefädelt. Das ergab ein Gerüst worauf ich dann da 1,5mm Sperrholz geklebt habe ist echt stabiel geworden. Zumal der Spiegel f6,7 hat!
    Achte aber auf die Richtung der Lagen. Du wirst sehen, das eine Richtung gut zu biegen geht die 90° entgegengesetzte Richtung wird schwer. Ich hatte nicht darauf geachtet und hatte dann das Holz für einige Zeit als Rolle aufgerollt und im Keller liegen lassen, dann ging es auch recht gut.
    2mm sollten auch gehen. Daruber wird es sicherlich schwierig oder du versuchst das Holz feucht zu machen und zu biegen. Aber mit diesen Blenden und der 1,5mm Hülle ist es schön stabil.
    Gruß, Andreas

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