Venus-Jupiter Konjunktion

  • Hallo Hubert,


    den AB finde ich schön!


    Ich habe an Herrn Lindner allerdings gemailt, dass ich finde, dass die drei Grad Abweichung um den 12.3. herum zwischen Venus und Jupiter viel mit der Neigung der Bahnebenen gegeneinander zu tun hat, das Bild in seinem Artikel an dieser Stelle für mich problematisch ist.Ich werde erzählen, was er antwortet.


    Ich hatte noch die Idee, statt des Jakobstabes einen Fotoapparat als "Winkelmesser" zu verwenden.


    Ich weiß aber nicht, ob ich mir diese "Baustelle" auch noch zumuten will, vielleicht macht das ja jemand anderes?


    Grüße!


    Matthias

  • N´abend!


    Herr Lindner hat geantwortet:


    "
    >> Sie sind mit Ihrer Kritik im Recht! Ich habe die ekliptikalen
    > > Breiten der beiden Planeten bei meiner Beobachtungsempfehlung ganz
    > > außer Acht gelassen und mich nur auf mein uraltes BASIC-Programm
    > > verlassen, das ich in den 1980er Jahren entwickelt hatte, das
    > > allerdings die HELIOzentrischen Längen recht präzise liefert. Mit
    > > denen habe ich die Planetenpositionen in die Bahnskizze
    > > eingezeichnet. Dabei ist auch der Fehler (12. statt 14.3.)
    > > zustande
    > > gekommen.
    > >
    > > Mir ging es eigentlich vor allem darum, Schülern deutlich zu machen,
    > > dass es auf die gegenseitige Stellung von Venus, Erde und Jupiter
    > > ankommt, damit wir von der Erde aus diese hoch attraktive Annäherung
    > > der beiden hellsten Planeten sehen können. Genaueres Nachrechnen
    > > hätte allerdings nicht geschadet. Entschuldigung!
    > >
    > > Vielen Dank für Ihren Einspruch
    > > und viele Grüße!
    > > Klaus Lindner"


    Ich glaube, dass man den AB entsprechend umarbeiten muss, finde die grundsätzliche Idee, einfache Winkelmessungen mit einfachen Kreiszeichnungen abzugleichen, trotzdem schön! Ich werde doch noch drüber nachdenken und Euch erzählen, was herauskommt. Im Sommerheft von "Astronomie und Raumfahrt" hält mir Herr Lindner dafür eine Seite frei, wenn von Euch noch Tipps kommen, könnte man die Seite auch gemeinsam verfassen und auf diesen Thread verweisen!


    Grüße!


    Matthias

  • Hallo Matthias,
    ich habe mich in den letzten Tagen noch mal mit dem Thema befasst.
    Der Begriff "Konjunktion" ist offenbar nicht einheitlich definiert. Im Lexikon der A. wird nur die planetare Pos. der inneren Planeten erklärt. Im Wikipedia liegt der Bezug auf die Koordinaten. Diese Erklärung ist mir aus einem Artikel im Himmelsjahr vor vielen Jahren im Sinn.
    Ich habe mein Aufgabenblatt nun berichtigt und es "Begegnung" genannt.
    Vielen Dank für deine Anmerkungen.

  • Hallo Hubert!


    Es geht mir weniger um eine andere Definition des Begriffes Konjunktion.


    Man wir in den nächsten Tagen sehen, falls Wetter..., dass Venus an Jupi nicht näher als 3° heran kommt. Dein Bild sagt aber, dass irgendwann, nenne den Zeitpunkt wie du willst, die Sichtlinien Erde Venus und Erde-Jupi aufeinander liegen, und dann müsste Jupiterfinsternis durch Venus sein. Das passiert aber (fast) nie, weil die Bahnebenen gegeneinander gekippt sind.


    Wenn man also den Abstand zwischen Jupi und Venus einfach messen will und mit der Zeichnung nach Lindner vergleichen will, was ich sehr lohnend finde!!, dann sollte man das tun, wenn die Neigungen der Bahnebenen gegeneinander weniger ins Gewicht fallen. Also deutlich vor oder nach der Begegnung.


    Überhaupt sagt Herr Lindner in seiner Antwort, dass das schnelle Vorbeiziehen von Venus eine Visualierung des 3. Keplers liefert. Das ist auch ein wichtiger Gedanke.


    Ich habe vor ca. einer Woche ein Foto von den beiden gemacht, aber noch nicht ausgewertet. Später mehr! Hast Du etwas gemessen?


    Grüße!


    Matthias

  • Lieber Matthias,
    deine Anmerkungen sind sicherlich berechtigt.
    Vielleicht müssen wir aber mehr über die Motivation und die Fähigkeiten zum Lösen der Aufgabe diskutieren. Wenn man Aufgaben sucht, findet man wie auf den Seiten von http://www.wissenschaft-schulen.de/ vieles, was aber insbesondere für jüngere Schüler im Alter von 10- 15 nicht geeignet ist. Das liegt oft an dem zu wissenschaftlichen Anspruch.
    Ich finde es sehr eindrucksvoll, sich die Bewegung der Planeten um die Sonne mit einer Zeichnung zu veranschaulichen. Für einen Siebenklässler ist das schon eine nicht einfache Aufgabe. Es ist in der Pädagogik durchaus üblich, Vereinfachungen vorzunehmen. Wird in dem Beitrag zum Space scoop nicht genau das angemerkt. Daher möchte ich die Aufgabe so lassen.

  • Ich habe dieses Foto:


    http://imageshack.us/photo/my-images/513/img6685u.jpg/


    ausgewertet und mit einer Zeichnung nach Herrn Lindners Tabelle verglichen. Das Foto wurde am 25.3. aufgenommen. Foto und Zeichnung liefern ca. 10 Grad: Wenn mn von der Konjunktion weit genug weg ist, passen Zeichnung und Messung brauchbar zusammen.


    Im Sommerheft "Astronomie und Raumfahrt" wird es einen kurzen Aufsatz dazu zu lesen geben.


    Grüße!


    Matthias

  • Ich habe noch vergessen zu sagen:


    Es kommt natürlich immer darauf an, wie alt die Schüler sind.


    Für Schüler der siebten Klasse ist das alles ein sehr hoher Anspruch, wahrscheinlich zu hoch. Hier fände ich es viel wichtiger, abends die beiden Planetn zu sehen, wenn möglich mit Fernrohr die Phase zu erkennen und zu klären, wie die sichtbaren Erscheinungen "im Prinzip" erklärbar sind heliozentrisch gedacht.


    Hubert wollte aber von Anfang an mehr: Mit Jakobstab Winkel messen, nach Tabelle Lindner zeichnen und beides miteinander vergleichen. Das geht, aber nur, wenn man nicht gerade am Konjunktionszeitpunkt beobachtet. Auch das Messen mit Jakobsstab durch Schüler ohne Lehrer habe ich mal sehr schlauen Neuntklässlern (dem Julian Göltz von http://www.julian-goeltz.de und Florian Bullinger) beigebracht, mit jüngeren Schülern habe ich das nie versucht. Jakobsstab passt für mich auch inhaltlich vor allem dann, wenn in Mathe geklärt wurde, was ein Tangens ist. In Ba-Wü heißt das: ab Klasse 9.


    Ich finde es sehr befriedigend, dass wir das zusammen soweit durchdacht und unterrichtstauglich gemacht haben. Wer meine Version des AB lesen will, möge bitte im Sommer "Astronomie und Raumfahrt im Unterricht" lesen.


    Clear Skies!


    Matthias

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