Zweiter Fotoversuch: ORION!

  • N´abend zusammen!


    Nach erfolgreicher Beratung hier in Forum vis à vis Objektive für meine EOS und erfolgreichem Kauf eines Zuiko 50mm f/1,4 hier mein zweites nachgeführtes Foto überhaupt:



    Die Rohdaten auf dem Display der EOS 600D (unmod.) fand ich gleich nach der ersten Aufnahme schon *** geil. Der erste fotografische M42 mit Runningman, ein Flammennebel der einen gleich ansprang, ein Pferdchen... Es war alles da!


    Insgesamt waren es 24x180 Sec bei ISO 800 und f/2,8 ungeguidet auf EQ-5. Mit 8 Darks und 10 Flats (mit dem Display vom Galaxy Tab erstellt) zusammen in DSS verwurschtet. Resultat war ein 170 MB TIFF, was Photoshop mit der Begründung "zu wenig RAM" nicht öffnen konnte.


    Als Bildbearbeitungs-Vollhorts und nach einigen Tipps hier aus dem Forum hab ich dann in Fitswork ein wenig mit dem ebnen nach Sternen rumgespielt und konnte das Bild als TIFF mit 110 MB speichern. Das konnte ich dann mit Photoshop öffnen und nach einigem Spielen mit Gamma und Farbreglern (alles bömische Dörfer für mich) kam das obige Ergebniss für mich raus.


    Dass da noch einiges Mehr geht ist mir klar. Darum bitte ich um Hilfe, was die EBV angeht und danke für Tipps schonmal artig [:D]


    Lieben Gruß und CS,


    Matthias

  • Hallo,


    ich gebe zu, ich bin kein Deep-Sky Fotograf. Mein Hauptgebiet ist die Sonne, das heißt aber nicht, daß ich mich nicht auch ab und zu an DeepSky probiere und ich habe das gleiche Gebiet mit ähnlichem Equipment ins Visier genommen. Meiner Meinung nach ist die Bearbeitung viel zu hart. Die hellen Bereiche, insbesondere der Orion-Nebel sind komplett ausgebrannt und die dunkle Bereiche dafür schon fast zu dunkel.


    Hier mal zum Vergleich mein Bild mit folgenden Aufnahmedaten:
    Kamera: Canon EOS 300Da
    Objektiv: Canon 85mm f/1.8 - abgeblendet auf f/2
    Aufnahmen: 281x20 Sek. und 100x80 Sek. -> Gesamtbelichtungszeit: 227 Minuten
    Bearbeitung erfolgte mit Regim(Stacken,Farbkalibrierung), Fitswork(Histogramm, Hintergrund ebnen) und Gimp(drehen, skalieren)



    Wie gesagt, bin kein Profi, was DeepSky-EBV betrifft, daher denke ich, daß bei mir auch noch einiges mehr rauszuholen ist.


    Gruß Stefan

  • Hallo Mathias,


    ich bin ja nur rein visueller Beobachter, aber ich kann mich gut erinneren, wie Du mit ersten Fragen hier im astrotreff vor gar nicht so langer Zeit aufgetaucht bist, und jetzt machst Du schon so großartige Fotos: Respekt


    Ich finde dasa Foto wirklich wunderbar und beeindruckend, eine so "astronomisch" hohe Anzahl an Sternenpünktchen, scharf abgebildet, unglaublich, dass es da im Orion-Gebiet so viele Sterne gibt, die man visuell nie sehen kann, und sogar Pferdekopf so wie Barnards Loop auch abgebildet, ein sehr schönes Foto !


    Und eine Frage dazu: warum haben die hellen Sterne auf dem Foto alle 8 Spikes ?


    Schöne Grüße,

  • Hi Stephan,


    vielen Dank für die lobenden Worte. Die nehme ich als Ansporn, mich stetig zu verbessern [:D]


    Die Spikes kommen übrigens von der Blende im Objektiv. Ich hatte ja leicht abgelbendet, um die Schärfe der Abbildung zu verbessern. Die einzelnen Lamellen der Blende erzeugen dann die Spikes, nur dass es hier 8 sind und nicht 4 wie beim Newton. Die Geschmäcker gehen bei den Spikes ja immer etwas auseinander. Ich mag das auf jeden Fall und finde, sie verleien den Sternen erst den richtigen Glanz.


    Trotzdem bin ich mit dem Bild noch lange nicht zufrieden, die Rohdaten dürften noch einiges mehr hergeben. Leider macht mir die EBV noch reichlich Schwierigkeiten. Da ich momentan viel um die Ohren habe, hatte ich auch bisher noch nicht die Gelegenheit, die ganzen Tipps hier einmal umzusetzen. Ich denke aber, dass ich am Wochenende dazu kommen werde. Resultate werden natürlich nachgereicht [:p]


    Ich fange ja auch gerade erst an mit der Fotografie. Die DSLR habe ich seit ca. 2 Monaten, das hier war mein zweites nachgeführtes Foto überhaupt. Dafür bin ich schon recht glücklich mit dem Bild. Aber besser geht´s trotzdem!


    (==>) alle anderen: Vielen Dank für die wertvollen Tipps! Wie gesagt, am Wochenende arbeite ich mich da mal durch und werde mein möglichstes tun, die Tipps umzusetzen.


    Bald darf ich auch einen Astrotrack mein Eigen nennen, darauf bin ich sehr gespannt. Und Ende Januar wird eine DVD zur Astro-Bildbearbeitung von Stephan Seip geliefert. Das wird mir mit Sicherheit auch nochmal ein großes Stück weiter helfen.


    Mit dem scheinbar recht unkomplizierten Astrotrack wird dann auch das visuelle nicht mehr zu kurz kommen. Wärend die Kamera belichtet, kann ich die Zeit schön am Dobson verbringen. Also lasst uns mal alle auf besseres Wetter hoffen!


    Lieben Gruß und schönen Abend noch,


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    zuerst: Sehr, sehr schön, besonders für den erst zweitenen Versuch mit Nachführung. Ich habe da anders angefangen. Auch ich wäre mit einem solchen Ergebnis hoch zufrieden gewesen, auch wenn die "alten Hasen" immer noch was finden, was man verbessern könnte.


    Da ich auch gerade diesen Himmelsabschnitt abgelichtet habe, möchte ich Dir auch ein paar Kommentare geben:


    - Ungeguidet mit 180s: Respekt, sauber eingenordet!


    - Im Gegensatz zu Stefan finde ich den Hintergrund gut, so dunkel, wie er ist. Bei Stefan ist er mir persönlich zu hell (so hell war die Umgebung zumindest bei mir nicht zu sehen in tiefer Nacht und bei Dämmerung geht die Konstallation noch nicht). Auch die etwas harte Bearbeitung finde ich ok, da ich gern solche Bilder auch ausdrucke und mir im Büro an die Wand hänge. Für den Monitor wäre es aber auch etwas weicher gut gewesen. Aber frag 2 Leute und Du bekommst 3 Meinungen ... [:D]


    - Wobei Stefan aber mit dem ausgebrannten Orion-Nebel recht hat. Aber da muß man den Spagat finden zwischen der Erkennbarkeit der leuchtschwächeren Sterne und dem hellen Nebel (Ich habe die Region nur 160 x 8s belichtet, da sieht der Orion-Nebel deutlich besser und strukturreicher aus. Dafür sind aber schwächere Sterne und der Pferdekopf auch trotz intensiver Bearbeitung nur ganz schwach zu erahnen, da fehlen eben bei mir die Photonen.) Vielleicht könntest Du die ganz hellen Stellen separat und dunkler bearbeiten und dann zum HDR-Bild kombinieren. Nun weiß ich allerdings nicht, ob der Orion-Nebel schon in den Rohdaten ausgebrannt ist (was ich bei 180s schon fast vermute), da kann man auch nichts mehr retten. Abhilfe hier: Belichtungsreihen mit unterschiedlichen Bel.-Zeiten. Habe ich aber auch noch nicht gemacht, kann demzufolge gut reden ... [;)] Werde es aber bei Gelegenheit selbst versuchen.


    - Aber was den Gesamteindruck am meisten stört, finde ich, sind die hellen Ränder. Ich würde das Bild so beschneiden, dass das Sternbild mit den 4 Ecksternen reinpasst (was ja glücklicherweise so gewährleistet ist).


    Aber auch ich lerne aus solchen Ergebnissen, z.B. dass 180s u.U. schon zu viel Belichtungszeit sind, einerseits wegen dem Ausbrennen der hellen Stellen und andererseits schlägt dann wohl der helle Stadthimmel zu.


    Werde mein Ergebnis zum Vergleich (wenn Du gestattest) auch bei Gelegenheit mit hier einstellen.


    In diesem Sinne weiter so. Kann nur besser werden!


    Viele Grüße und klare Nächte,


    Ursus

  • Hallo Matthias,


    hey hey - es wird es wird! Jetzt hast du aber ordentlich Blut geleckt, was? Der Kauf des lichtstarken 50mm war sicher eine gute Idee - man sieht es ja an den Ergebnissen :)


    Kurz noch zum Vergleich, mein erstes Bild von M42 (vom Wochenende) - von meinem Balkon aus gemacht (da sind wirklich keine guten Bedingungen - es wackelt, strassenlaternen, begrenzte sicht, keine Sicht nach Norden, usw, usf.).



    und hier die größere Version:


    http://laiqua.com/div/at/great-orion-III-14-01-12.jpg


    war aber mit dem MAK dran - also 104mm Öffnung bei f/12.7 - 19 x 20 sec belichtet bei ISO 1600 mit meiner EOS 1000d (unmod.)Eher schlecht als Recht nachgeführt wegen unsauberer Einordnung...


    Beste Grüße
    Pascal


    Edith sagt: Infos hinzugefügt.

  • hallo matthias,


    ich kann mich ebenso noch an deine ersten fotofragen hier im forum erinnern+muss sagen:
    super aufnahmen!
    das kann ja heiter werden mit dir(zwinker)!
    ich meine rechts unten,etwas über rigel sogar den hexenkopfnebel zu erkennen.
    tips wurden ja schon gegeben,aber das wichtigste ist die eigene entdeckerlust.
    spitze,weiter so!


    mit sternigen grüssen


    -DON-

  • Hallo ihr drei und vielen Dank für die netten Worte! Fühle mich geehrt ;)


    (==>) Pascal: Hut ab für f/12,7! Da hätte ich mich gar nicht erst ran getraut. Das ganze dann noch irgendwie zu guiden... HUT AB!


    (==>) Don: Der Hexenkopf ist auf jeden Fall da. Auf den Rohbildern ist er schwach zu erahnen, bei der Bearbeitung konnte ich ihn zeitweise wie ausgestanzt ganz deutlich sehen! Aber die Aufhellungen am Rand waren dann über die Hälfte des Bildes verteilt. Ich knöpf mir das Ganze am WE nochmal vor. Da geht noch was!


    Lieben Gruß,


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    vielen Dank, bei nem Meter dreissig brennweite isses auch nichtmehr wirklich "lustig" *g* - aber ich habe nicht geguidet *g* hehe.


    Mein 8" Foto-Newton ist schon bestellt, das wird dann... eine neue Ära *g* - und dann wird auch geguidet (MGEN + Leitrohr).


    Dir wünsche ich weiterhin viel Erfolg mit der Knipserei, du bist ja auf einem Guten Weg will ich meinen - wenn ich wieder mal Zeit hab und dran denk, schreib ich dir mal wieder ne längere E-Mail :)


    Noch kurz zum Abschluss noch ein Bild vom Wochenende - die absolute Parade-Disziplin meines MAKs, dafür ist es anscheinend gebaut worden :)


    http://laiqua.com/div/at/Mond-2012.jpg



    Astronomische Grüsse
    Pascal


    PS: Das mit dem hellen Bildrand sehe ich auch als das "grösste" Problem des Bilds. Der Rest kann sich echt schon sehen lassen. :)

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