Impact auf Jupiter 19.7.2009

  • Hallo zusammen!


    Ich habe gerade in einer älteren Ausgabe (Dez/Jan 2010) der "Interstellarum" einen Bericht über den Einschlag eines Kleinkörpers auf Jupiter gelesen.


    Die Strukturen, die dieser verursacht hat waren etwa 6 Wochen zu sehen.


    Wie muß man sich die "Wolkenbänder" vorstellen, da es doch so lange dauerte, bis der Impact offensichtlich nicht mehr zu erkennen war?



    Gruß
    Gerrit

  • Hallo Ralph!


    Gegoogelt habe ich schon, aber nichts spezielles gefunden.
    Wenn in dem Text was über meine Frage steht, habe ich es wohl nicht erkannt.


    Mir geht es mehr um die Beschaffenheit der "Wolkenbänder".
    Wenn ich mir vorstelle, daß bei uns auf der Erde etwas durch "Wolken" fällt, wird man daß nur ein paar Minuten erkennen können. Nicht aber mehrere Wochen.
    Die Strukturen in der Jupiteratmosphäre sind zudem auch schon Jahrhunderte nahezu unverändert.


    Vielleicht blamiere ich mich jetzt auch mit meiner Frage und merke es nichtmal [:I]



    Gruß
    Gerrit

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Strukturen in der Jupiteratmosphäre sind zudem auch schon Jahrhunderte nahezu unverändert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Gerrit,


    auch der Große Rote Fleck verändert sich, z.b. in seiner Färbung. Ebenso entstehen neue Wirbel, Stürme verschlucken sich gegenseitig. Und vergangenes Jahr war doch tatsächlich das südliche Äquatorband verschwunden. Wenn du eine aktuelle 360°-Ansicht mit einer, die vor ein paar Jahren gemacht wurde, werden die sich nicht gleichen.


    Außerdem hinkt der Vergleich mit der Erdatmosphäre, Jupiter besteht ja fast komplett aus Gas und ist auch ein wenig größer. [;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: SigurRósFan</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Strukturen in der Jupiteratmosphäre sind zudem auch schon Jahrhunderte nahezu unverändert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...Ansicht mit einer, die vor ein paar Jahren gemacht wurde, werden die sich nicht gleichen.Außerdem hinkt der Vergleich mit der Erdatmosphäre, Jupiter besteht ja fast komplett aus Gas und ist auch ein wenig größer. [;)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    War ja auch nicht absolut so gemeint. Eher annähernd.
    Und darauf daß er fast nur aus Gas besteht, bezieht sich meine Frage.
    Gas ist ja kein fester Stoff. Und der GRF soll/ist ein Sturm (sein). Dementsprechend verstehe ich es so, daß dohl die gesamte Oberfläche ständig in Bewegung sein müßte. Deshalb kann ich es mir schwer vorstellen, daß man rund 6 Wochen eine "Einschlagstelle" sehen kann[8)]


    Gruß
    Gerrit

  • Wenn hier auf der Erde ein 1,5km Fremdkörper einschlägt, dann ist die Erde auch auf Monate bis Jahre so stark verändert, dass Jupiterianer das sehen könnten. Dann herrscht hier auf der Erde erst mal 'Winter'.


    Schon Vulkanausbrüche sorgen für sichtbare Veränderungen in der Atmosphäre, die monatelang bemerkbar sind. Denk mal zurück ans letzte Frühjahr, als in Mitteleuropa tagelang ein Flugverbot herrschte, weil in Island ein Vulkan ausbrach.


    Gruß

  • Servus Gerrit.


    Der Einschlag von 2009, wie auch der Einschlag von 1994 durch Shoemaker- Levy 9 konnte auch mit Amateurmitteln sehr gut beobachtet werden.
    Auch die Veränderungen der Einschlagstellen, vor allem das auseinandertrifften der dunklen Einschlagstelle konnte ich gut beobachten.


    Die Veränderungen der Einschlagstelle sieht man recht gut hier:


    HST Bild


    Auf dem Bild für den 23.09, acht Wochen nach dem ersten Bild kann man noch die Veränderungen in den Wolkenbändern erkennen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Gerrit,
    Jupiter ist ein Gas-Planet und in seinen Oberflächenschichten sicher nicht zähflüssig. Wenn sich da aber eine Staubschicht etabliert - von der Größe des Pazifikozeans - dann braucht es halt schon mal ein paar Wochen, bis die sich verteilt hat. So ein Meteorit verdampft bei Jupiter vollständig beim Einschlag in der Atmosphäre. Die Jupiteratmosphäre erreicht so bei ~100km einen Druck wie hier auf der Erdoberfläche. Hier ist die Atmosphäre ca. 100 bis 600km dick (je nach Betrachtungsweise, Satelliten z.B. stürzen unterhalb von 180 - 150 km aufgrund der Reibung innerhalb einer Erdumrundung ab). Beim Jupiter liegt sie dann schon bei ~150km Tiefe bei 10 Bar Druck.


    Wenn ein Fremdkörper bis in solche Tiefen eingedrungen ist, dann muss er praktisch mehr Luftmassen verdrängt haben, als er selbst wiegt, oder anders gesagt, viel tiefer geht's nicht. Unabhängig davon verursacht ein Einschlag natürlich eine Schockwelle (Knall), die durchaus weitreichender sein kann. In den gerade erwähnten Bereichen verhält sich Gas aber ganz normal ... halt gasförmig. Jeder Presslufthammer, der mit 10 bar betrieben wird kann Dir das bestätigen.[:D]


    Außerdem ist die Aufprallgeschwindigkeit um ca. 40-50 km/s höher als auf der Erde, weil Jupiter durch seine große Masse den Fremdkörper regelrecht anzieht. (Seine Fluchtgeschwindigkeit beträgt ~60 km/s, Erde zum Vergl. 11,2 km/s.) Noch vor dem Aufprall auf der Atmosphäre zerbrechen Fremdkörper unter der Anziehungskraft. (siehe dazu Roche-Grenze).


    Steinbrocken oder was da runterkommt verhalten sich bei so Hochgeschwindigkeit-Impacts regelrecht plastisch. Da wird in Sekundenbruchteilen so viel Energie freigesetzt und in Wärme umgewandelt, dass normale Vorstellungen nicht mehr gültig sind.


    Gruß

  • Hallo Kalle!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    ...Wenn sich da aber eine Staubschicht etabliert - von der Größe des Pazifikozeans - dann braucht es halt schon mal ein paar Wochen, bis die sich verteilt hat. So ein Meteorit verdampft bei Jupiter vollständig<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hab´s kapiert [;)]


    Ich bin die ganze Zeit von einem "Loch" in der Atmosphäre ausgegangen, durch welches der Brocken durchgeflogen ist...[:I]


    Danke für die Gedult [;)]



    Gruß
    Gerrit

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