Welches für mein Patenkind zu Weihnachten?

Hallo,

ein 10jähriges Kind, bei dem sich das astronomische Vorwissen darauf beschränkt, dass der Patenonkel oder die -Tante auch ein Teleskop hat, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von jedem beliebigen Teleskop enttäuscht, ob es nun 50,- oder 500,- kostet.

Ist allerdings schon Vorwissen und Interesse vorhanden, sieht das natürlich wieder anders aus.

Ich selbst würde wohl für einen nicht tiefergreifend vorbelasteten 10-jährigen für 100 (oder zusammen 200) Euro wahrscheinlich folgendes in ca. dieser Reihenfolge anschaffen:
- Eine drehbare Sternkarte
- Ein einführendes und jugendtaugliches Astronomiebuch mit ein paar Beobachtungsobjekten und -Projekten
- Eine Rotlichtlampe
- Ein Notizbuch für erste Beobachtungen mit Widmung und Bleistift
- Ein günstiges, aber vernünftiges 10x50-Fernglas mit einfachem Fotostativ
- Einen Gutschein für einen Besuch mit Mitbeobachtung am "großen" Gerät (und/oder) eine Mitgliedschaft bei der vielleicht vorhandenen örtlichen Volkssternwarte.

Ich glaube Patenkinder wünschen sich zu allererst, dass man etwas mit ihnen unternimmt und sie unterstützt. Die Kosten eines Geschenks sind ihnen hoffentlich recht egal.

Natürlich kann ich dir mit obigen Zeilen grundlegend unrecht getan haben, und das Patenkind wünscht sich nichts mehr, als ein eigenes Teleskop zu haben, mit dem man z.B. den Saturnring sieht.

- Das Starscope809 kann das mit Leichtigkeit, der (auch als Lidl-Montierung bekannte) Unterbau wird aber ebendiese Leichtigkeit beim Schleppen des stattlichen kleinen Refraktors wahrscheinlich vermissen lassen.
- Finger weg vom Megastar. Mit solchen katadioptrischen Newtons stiegen schon zu viele Einsteiger vorzeitig wieder aus.
- BKR909EQ2: 90/900 klingt eigentlich sehr gut, aber die Kombination mit einer EQ2-Montierung lässt mich schon nach dem ersten Foto erschaudern. Das Patenkind dann wahrscheinlich auch, spätestens beim Versuch, ein Objekt auch im Bildfeld zu halten.
- 70/700: etwas klein, könnte aber von einer ebenso kleinen Montierung dafür auch noch brauchbar gehalten werden. Trotzdem ohne genauere Modellhinweise noch keine Empfehlung.
- Astromaster 114 EQ: nach kurzem googeln scheint das ein 114/500-Newton auf Kleinstmontierung zu sein. Das oben schon ein paar mal Erwähnte gilt dann auch hier. Kurzfassung: Nein.

Von den konkret genannten Teleskopen würde ich wenn nötig wahrscheinlich zum ersteren greifen, die weiter oben gelisteten Empfehlungen sind aber sehr ernst gemeint.

Ciao,
Roland

Moinsen!

Also ich kann da Roland nur zustimmen, kenne auch so einen Fall.

Aber zu Weihnachten wäre doch ein kleines "Planetarium" nett
( http://www.astroshop.de/sonsti…schnuppenfunktion/p,18762 ) dazu noch ein schönes Poster vom Mond oder vom Planetensystem (eventuell noch ein Gutschein für einen "Beobachtungsabend/ -nacht" mit dem Patenonkel und seinem Teleskop).

Hi

Da hat der Roland schon irgenwie recht.
Ob das Kind später die Initiative zeigt und das Teleskop mal im dunkeln alleine zu benutzen...
Das weißt du sicher am besten. Ob es schnell aufgibt, wenn etwas nicht so funktioniert.
Denke bei den meisten Kindern ist da wohl noch ne sehr starke Stütze von den Eltern wichtig.
Wichtig ist schon, dass sie Kentnisse haben oder bekommen. Sonst denke ich, ist die Euphorie schnell hin.

Wenn ich da so an meine Kindheit zurück denke, dann ist das etwa so (kurz gefasst)
Vater kauft Teleskop und ist mit Spaß dabei
Wir auch (meine Schwester und ich)
Keine Ahnung von nix (Vergrößerung, Zubehör)
Keine Ahnung, was außer dem Mond noch so zu sehen war
Wackliges Teleskop

Den Rest kann man sich denken ... das Teleskop steht seit über 10 Jahren ungenutzt und sicherlich auch in mieserablem Zustand im Keller.

Ich kann dir aber um schmerzhaften Geldverlust den KSON Minidobso empfehlen. Den kann ein Kind selbstständig nutzen. Man muss nur ein Gartentisch und einen Gartenstuhl da stehen haben.

Wenns nix wird, dann holst du dir das Ding (mit Erlaubnis natürlich) mal mit in Urlaub oder so.

Grüße Michael

Hallo nochmal,

> Ihr habt recht, alles andere bringt nichts. Werden sicherlich etwas anderes auch finden.

Das Patenkind behutsam in die Astronomie einzuführen bringt auf jeden Fall etwas, und ein sinnvolles (günstiges) Einstiegspaket ist sicher nicht verkehrt. (drehbare Sternkarte und z.B. das Himmelsjahr 2012). Aber weiter gehende Investitionen würde ich einfach abwarten. Ostern kommt ja auch noch [;)]

Ciao,
Roland

Hallo Ralf,

wie wäre es z.B. mit einem 150er Dobson- wäre wackelfrei und auch für ein Kind leicht zu bedienen. Komplett montiert 16kg- wenn der Enkel das noch nicht schleppen kann- zerlegt sind es 5,8kg Tubus und Rockerbox 10kg.

Gruß
Stefan

Hallo zusammen,

Stefan zeigt da schon ein tolles Teleskop, für einen 10 jährigen Jungen auch gut passend, mit dem man schon viel sehen kann.
Was ich dabei wichtig fände, wäre eine Hilfestellung bei Problemen und das ihm jemand zur Seite stünde der eine Entdeckung auch erklären könnte und ihm zeigen könnte was er da am Himmel gesehen hat.
Ansonsten landet das Skop tatsächlich auf dem Dachboden und das Geld ist aus dem Fenster geworfen.
Im kurzem: er sollte seine kleinen Entdeckungen auch erklärt bekommen und nicht fragend vor seinem Skope stehen und nicht zu wissen ob er einen galaktischen Nebel oder doch nur eine Wolke sieht.
Ich denke das würde ihn motivieren in dieses tolle Hobby einzusteigen und so wäre das Geld auch nicht vergeudet.

LG Silvio

Hallo Ralf.

An den 150/1200 Dobson habe ich auch als erstes gedacht. So ein Teleskop zeigt bereits sehr viel am Nachthimmel.

Frage ist nur, ob es nicht zu gross (zu schwer) ist.
Denn wenn sie es nicht benutzt, bringt es nix...

Wenn Du Dich in den Teleskopläden umschaust, dann guck' Dir doch auch mal den Skywatcher Heritage 130 Dobson an. DER wäre wesentlich kompakter und auch wesentlich leichter, ausserdem lässt er etwas Budget übrig für etwas weitergehendes Einsteigerzubehör (Himmelsatlas, ggf. ein Übersichtsokular mit F ca.30mm).

Aber für ein 10 Jähriges Kind stellt sich die Frage, ob nicht ein Linsenteleskop (mit nicht zu viel Brennweite) eine mögliche Alternative wäre.

Grund: So ein Teleskop lässt sich am Tage auch als Spektiv benutzen: Naturbeobachtung und "Piratenspiele" machen mit einem Newton hald nicht besonders viel Spass...[;)]

Zum Beispiel der da: http://www.teleskop-express.de…m-Refraktor-Teleskop.html
ist mit seinen f/7,1 deutlich weniger Farbfehlerbehaftet als der sonst übliche 80/400mm (f/5). ALs 10 jährige ist man auf Farbfehler eh nicht so empfindlich!)

Nur die EQ-1, die stört mich ein wenig. Die ist schon sehr schwach für so ein Teleskop! Besser wäre das Teleskop auf der "EQ3-1" (*) oder auf einer Alt/Az - 3.

(* a.K.a. "alte Lidlmontierung". Das ist die Montietrung, die z.Zt mit dem "TS-Megastar 150/1550" angeboten wird.)

Hallo,
wie schonweiter oben gesagt wurde ein kleines Teleskop oder:
Gutschein für eine Sternwarte
Gutschein für Beobachtungen für dein Teleskop
und sowas:
http://astromedia.eu/Astronomi…Sonnen-Projektor::58.html
http://astromedia.eu/Astronomi…-Spiegelteleskop::59.html

Die sind sehr billig, es macht Spaß die beiden Sachen zu bauen und sie funktionieren[:D]. Wenn man alles Richtig gemacht hat sind sie wirklich sehr schön, wir haben das Teleskop mal in Physik als kleine Abwechslung bei dem Thema Obtik in der 6. Klasse gemacht. Man kann schön den Orion Nebel, Mond und Jupiter mit seinem Monden(5 Weise flecken) damit beobachten und wenn es ihnen gefällt kannst du Später immernoch ein bessere Teleskop kaufen[;)].

Hallo Stefan.

An den Papp-Dobson habe ich auch gedacht, aber der ist eher ein "Lernstück in Sachen Physik" als ein ernst zu nehmendes Teleskop.

Stimmt schon, mit diesem Papp-Dobson kann man einige Himmelsobjekte sehen, aber die optische Qualität ist schon eher dürftig.

Etwas Off-Topic: Natürlich hat jedes Teleskop seinen Himmel, aber diesen Dobs würd'ich eher als Einstieg in die ATM-Szene empfehlen, denn als Einstieg in die visuelle Astronomie.

Aus diesem Teleskop (besser, aus dieser Optik) hat sich der "inoffizielle 70mm Club" entwickelt. Da sind schon ganz krasse Unikate entstanden, Aus Lego, aus Konservendosen, Abflussrohren, aus Edelstahl, aus Gewindestangen, ja sogar aus Lebkuchen!
Guxtu: http://www.zellix.de/selbstbau/kldob1.htm

Das wäre vielleicht ein Projekt für die nächste Generation 6. Klässler: dem Pappdobson ein dauerhafteres und zitterfreieres Kleid verpassen. [8D]

Hallo,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Stefan.

An den Papp-Dobson habe ich auch gedacht, aber der ist eher ein "Lernstück in Sachen Physik" als ein ernst zu nehmendes Teleskop.

Stimmt schon, mit diesem Papp-Dobson kann man einige Himmelsobjekte sehen, aber die optische Qualität ist schon eher dürftig.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Ich finde es für den Preis sehr gut[;)], es gibt bei weitem schlechtere Teleskope als dieses und hiermacht das Aufbauen auchnoch Spaß.