Hallo liebe Astronomie-Community!
Beim Bearbeiten einer Hausaufgabe zum Horizontalsystem bin ich auf eine grundlegende Frage dazu gestoßen, die ich mir nicht selbst beantworten konnte.
Welcher Horizont wird beim Horizontalsystem als Grundebene benutzt - wahrer, geometrischer, topozentrischer, geozentrischer, tatsächlicher, ...?
In Quellen aus dem Internet geht es da leider, auch wegen Deutsch-Englisch Übersetzungen, sehr wild durcheinander. Ich selbst bin bisher immer davon ausgegangen, dass der "topozentrische Horizont" als Grundebene verwendet wird, d.h. die Tangentialebene zur Erdoberfläche an der Stelle des Beobachters (senkrecht zum Lot an dieser Stelle). Dafür spricht die Nähe zur tatsächlichen Beobachtung und die praktische Unterteilung durch die zwei Himmelskugel-Hälften in "sichtbar" und "nicht sichtbar".
Bei einer kurzen Recherche bin ich aber auch auf zahlreiche anderslautende Darstellungen gestoßen, wie z.B. hier: http://www.rainerstumpe.de/Astro/body_horizontalsystem.html
Für dieses Modell sprechen die einfachen Koordinaten von "besonderen" Punkten auf der Erdoberfläche.
Das ganze steht im Zusammenhang mit der Frage: Welche Koordinaten (Horizontalsystem) hat der Himmelsnordpool bzw. der Polarstern für einen Beobachter am Äquator?
Wenn (wie im obigen Link) der "wahre Horizont", der durch den Erdmittelpunkt geht, als Grundebene genutzt wird, wären die Koordinaten meiner Meinung nach: Azimut=180° und Stundenwinkel = 0.
Wenn allerdings der topozentrische Horizont gewählt wird, dann liegt der Himmelsnordpol doch unterhalb des Horizonts, also im nicht sichtbaren Bereich. Ich sehe derzeit dann keine Möglichkeit, die negative Höhe zu bestimmen.
Für jede Form der Hilfe wäre ich sehr dankbar!
Schonmal vielen Dank für's Lesen!
Beste Grüße,
physieur