Drei-Spiegel-System bei großer Öffnung?

  • Hallo Leute,
    wie jedem ernsthaften Teleskop-Selbstbauer und Photonensüchtigen geht auch mir der Gedanke im Kopf rum, wie man ein noch größeres Teleskop bauen könnte[:p][^].


    Aktuell befeuert wurde dieses Verlangen wieder mal durch die zurückliegende Schönwetterkatastrophe, die mir Gelegenheit bot, Himmelsobjekte mit mehreren Telesopen im Bereich 28 bis 42 Zoll Öffnung zu bestaunen.


    Die Anblicke sind bei großer Öffnung einfach genial und atemberaubend, keine Frage.
    Dass der Transport von viel Öffnung kein unüberwindliches Hindernis sein muss, haben unter anderen Kai (fraxinus) und Uwe (glahn)eindrucksvoll bewiesen. Außerdem bin ich glücklicher Besitzer eines Anhängers[:D].


    Erfahrungsgemäß hat man so ein Teleskop nicht für sich allein, viele Leute wollen gern mal durchschauen.
    Was mich dabei etwas stört, ist die Leiterakrobatik. Selbst bei "nur" 2,5 Meter Brennweite muss man schon ein Stück rauf, um in Zenitnähe ins Okular zu blicken. Irgendwo um 80 cm Öffnung bringt auch ein Lowrider nur noch einen begrenzten Vorteil.
    Im Sitzen zu beobachten und die Hände zum Karten halten oder Zeichnen frei zu haben, wäre auch eine feine Sache.


    Was wäre also die Alternative zum Dobson?
    Die Altvorderen haben es uns vorgemacht. Eine sehr gute Lösung wurde schon vor 150 Jahern gefunden und ist heute nach wie vor als Nasmyth-Teleskop bekannt und beliebt. Der Herr auf dem Teleskop im ersten Link, James Nasmyth , war übrigens ein sehr fähiger Ingenieur und Maschinenbauer und hat sich mit 48 Jahren zur Ruhe gesetzt, um sich ganz seinen Hobbys zu widmen.


    Ich finde es sehr verlockend, den Einblick in bequemer Höhe zu haben. Ob es sinnvoll ist, den OAZ in den Drehpunkt der Höhenräder zu packen, müsste sich erst zeigen. Dabei muss ich allerdings nicht unbedingt wie James Nasmyth auf der Azimutalplattform Platz nehmen, obwohl, bequem wäre es schon...


    Zu den groben Dimensionen:


    Öffnung: zwischen 750 und 1000 mm
    Öffnungsverhältnis Primärspiegel: f/4,0 bis f/3,2
    Effektives Öffnungsverhältniss: f/6 bis f/7
    Obstruktion: möglichst max. 25%
    Okularauszug: 2", evtl. 3" oder 4" (ggfs. Sonderanfertigung Übersichtsokular mit langer Brennweite)
    Einblick-Varianten:
    a) Sitzhöhe, Rollstuhlfahrer-geeignet (1,10 m über dem Boden?)
    b) halbwegs bequeme Stehhöhe für 60-90° Objekthöhe und 1,65m bis 1,90m Personen, evtl. mit "Bügel-Stehhilfe" oder Astrostuhl


    Fragen an die Optik-Experten:
    Hat sich schon mal jemand ähnliche Gedanken gemacht?
    Ist das rein von der Optik her sinnvoll umsetzbar?
    Wie könnte ein guter Kompromiß zwischen Herstellungsaufwand (Asphären) und Abbildungsleistung aussehen?
    Welche *optischen* Vor- und Nachteile ergäben sich gegenüber einem Newton mit gleichem (edit: Primärspiegel-)Öffnungsverhältnis?
    Wie sieht's insbesondere mit dem Streulicht aus?


    Detailfragen zu Konstruktion und mechanischem Aufbau bitte hier noch nicht erörtern. Ob eine EQ-Plattform für so ein Teleskop noch sinnvoll ist oder besser ein Altaz-Antrieb mit Encodern vorgesehen wird, möchte ich auch erst mal offen lassen. Das können wir alles später in einem anderen Thread diskutieren.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,
    kurz gesagt: warum nicht, das ist keine schlechte Idee.
    Bisher scheiterte es eher am notwendigen hohen Öffnungsverhältnis um die f3, um ein Gesamtsystem von f6 - f7 hinzubekommen.
    In Zeiten von Open Fringe stehen die Chancen nicht schlecht, eine gute Optik hinzubekommen, da man damit äußerst genau messen kann und nicht auf das Foucaultschätzeisen vertrauen muss.[:D]
    So Ihr Foucaulttester, jetzt dürft Ihr mich niedermachen.[;)]
    Obstruktion 25% ist natürlich schwierig einzuhalten, da notwendige Streulichtblenden eine indirekte Obstruktion erzeugen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • =>Heinz:
    Jetzt wo Du den Link gepostet hast, erinnere ich mich auch wieder.
    Das Teil müsste man halt mal nachts live begutachten.
    f/14 finde ich etwas lang und 500 mm Öffnung noch a bissl zu wenig, momentan habe ich ja 455 mm.
    Komfortable Justage scheint ein Top-Thema bei drei Spiegeln zu sein...


    =>Jörg:
    Ich werde dich bestimmt nicht niedermachen. Meinen 18" f/4,3 hab ich zwar nur mit Focaulttest parabolisiert, aber das war wirklich schon grenzwertig, und ohne Gegenprobe am Stern hätte ich mich nicht zu verspiegeln getraut. Bei der Fertigstellung des Teleskops 2008 war die Interferometrie-Testerei auch noch nicht so verbreitet wie heute.
    Ein größeres Projekt würde ich selbstverständlich "state of the art" testen, anders wäre das gar nicht sinnvoll.


    In den nächsten Tagen werd ich mal versuchen, ein paar Konfigurationen durchzurechnen. Nach der einschlägigen Literatur gibt es wohl für einen Cassegrain noch eine geschlossene Lösung, d.h. man kann die gewünschetn Parameter analytisch bestimmen statt 'rumzupröbeln. Über 33% Obstruktion möchte ich aber nicht gehen, und f/10 am Nasmyth-Fokus wäre wohl auch das sinnvolle Limit.
    Dann mit 7-10 Metern Brennweite wäre ein 4" Auszug (kann ich selbst machen) nötig und ein passendes handmade Okular mit 100-150 mm Brennweite[:0]. Ob ich mir das zusätzlich zum ganzen anderen Geraffel antun sollte?


    Momentan bin ich eh noch im Stadium der Hirngespinste. Ob ich tatsächlich mal einen "Nasmyth-Dobson" bauen werde, ist noch völlig offen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    sehr interessantes Vorhaben!


    Zwei Fragen: Müssen es echt unter 25% Obstruktion sein? Ein C8 hat gut 30% und bringt bei mittleren Vergrößerungen ansehnliche Bilder.


    Darf es auch etwas längerbrennweitig sein? PNs und Kugelhaufen und Galaxien beobachtet man eh vorwiegend mit mittleren bis hohen Vergrößerungen, die sich aucvh bei f/10 bis f/12 mit langbrennweitigen Okus realisieren lassen.


    Wenn du beide Fragen bejahen kannst, würde ich einen Cassegrain mit planem Umlenkspiegel kurz vor dem Hauptspiegel vorschlagen.


    Alternative: 80cm Dobbi mit sportlichen f/2 :)


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Martin,


    das von Mintaka vorgestellte Teleskop habe ich mir eingehend während seiner Entstehung im Netz angeschaut. (Leider noch nie life gesehen, schade!)
    Ich finde, das wäre das derzeitige Optimum und wert, es nachzubauen. Bis 20" (in Martin B`s ICS) kann ich noch im Stehen halbwegs beobachten, nur in Zenithöhe braucht es einen Bierkasten. Aber alles, was größenmäßig darüber liegt, mag ich nicht unbedingt, ich schaue gerne mal durch, aber ein solches Monstrum möchte ich selbst nicht haben.
    Der Nasmyth Focus scheint mir das einzig gangbare, um ruhig und gelassen, ggf. im Sitzen, Objekte beobachten zu können. Ich glaube sogar, daß dies die Zukunft der immer größer werdenden Dobsons sein wird. Heute traut man sich ja mit einem 20" kaum noch auf ein Teleskoptreffen...


    Ein Kriterium, das ich dabei sehr schätzen würde ist, daß auch körperlich beinderte die Möglichkeit hätten, einmal durch ein großes Teleskop zu blicken. Und um bei der Behinderung zu bleiben: auch wir werden einmal älter und werden uns irgendwann nicht mehr auf den "Jägerstand" trauen...


    Mach es, es macht Sinn. Sei der Vorreiter mit demjenigen, der es schon gebaut hat. Den großen, prämierten Dobson auf dem ITV-2011 mit f:3,3 (?) fand ich zu schwer und nicht so gut wie man es hätte erwarten können. Ein Versuch, aber ggf. der falsche Weg.


    Nasmyth fände ich gut. Ich denke, er wird sich in der Amateurscene bei "Großteleskopen" durchsetzen.


    Liebe Grüße an Dich,
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den großen, prämierten Dobson auf dem ITV-2011 mit f:3,3 (?) fand ich zu schwer und nicht so gut wie man es hätte erwarten können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das war mein 28" f/3.1[8D]
    Wie jetzt, zu schwer? Zu schwer zum Schubsen, oder zum Wegtragen? Und was war nicht gut genug? Oder was hast Du erwartet?
    Kannst es ruhig sagen, ITV-Preise müssen nicht zurückgegeben werden[:D]


    Hallo Martin,
    yepp, jetzt hat's Dich auch erwischt[:D]
    Unter 650mm brauchst Du gar nicht anzufangen, das wäre etwa doppelte Fläche zum 18". Ist Dir sowieso klar.


    Der ganze Spaß fängt ja mit dem Rohling an. Was wölltest denn so ausgeben? Wie schwer darf's sein, damit das Handling beim Schleifen/Polieren/Messen noch ohne Komplett-Umbau der Wohnung gelingt?
    Im Nachhinein bin ich sehr froh über die Dickenbeschränkung von Borofloat, die 16kg beim 28" und jetzt 17kg beim 33" sind doch sehr angenehm[^]


    Ohne Leiter wird das ganze nicht abgehen. Lowrider mit Leiter soll auch nicht so tolle sein. Mit extremer Lowrider Auslegung und großem Fangspiegel könnte es evtl noch mit den Füssen auf dem Boden gehen?


    Ein Cassegrain ist in meinen Augen keine Option, denn das Gesamtsystem sollte in jedem Fall unter f/6 liegen. Besser f/5!
    So ein großer Spiegel ist in vielen Nächten wegen des Seeings nur von der Aufsuchvergrößerung (120x-150x) bis um die 300-400x sinnvoll nutzbar. (Es gibt auch Nächte bzw Standorte, da fällt beides zusammen[:(!])
    Auf die niedrigen Vergrößerungen zu verzichten bedeutet eine große Einschränkung, oder besser gesagt das K.O.
    Und dafür extra riesige Spezialokulare zu besorgen statt ein käufliges Nagler 31 zu verwenden? Das müsste im Vorfeld dringend geklärt werden!


    Dann kommt bei einem transportablen Teleskop noch die Justage vor Ort dazu. Hätte ich keine Lust drauf. Mir reicht da ein Newton vollauf. Irgendwann dämmert der Morgen und dann sollte zumindest die Justage abgeschlossen sein[:D]


    Bleibt noch die Sache mit dem 3.Spiegel. Der sollte in jedem Fall knapp an die 100% Reflexion haben. Sowas gibt es als dielektrischen Zenitspiegel, aber bei den üblichen Beschichtern gibt's das seltener, ich glaube sowas erst wenn ich das eigenhändig nachgemessen haben.
    Sonst verliert man zuviel Licht. Obstruktion wird ja auch schon üppig genug.


    Am einfachsten ist es, eine ausreichend große Boroflaotscheibe zu ordern, und je nach Gusto, Leidensfähigkeit und verbleibender Restdicke das f-ratio zu wählen und einfach loszulegen! Mit dem simpelsten Design, einem Newton. Wir sind über 40, irgendwann muss auch noch Zeit zum Beobachten bleiben[;)]


    710mm f/3.x bis 850mm f/4 wäre der mehr oder weniger sinnvolle Spielraum. Dafür gibt's noch billige, leichte(!) und sehr komfortable Alu-Leitern. Habe zufällig heute früh meine bestellt, Hailo XXL mit 7 breiten Stufen + Plattform, damit habe ich für den geplanten 850mm f/3,9 sogar noch Reserven, macht sich auch gut beim Aufbauen!


    Ach ja, vergiss irgendwelche Mitbeobachter die Dir beim Aufbauen helfen müssen. Das muss dauerhaft allein gehen.


    Viel Spaß beim Planen wünscht
    Kai

  • Moin,


    ich halte das Lowriderdesign für noch längst nicht ausgereizt, mein 24er F/4.1 kommt bei Personen ab ca 1.88m selbst im Zenit ohne Aufstiegshilfe aus, mir selbst genügen bei 1,83m Einblickshöhe ganze 10cm .
    Kai, warum ist ein Lowrider mit Leiter ned so dolle? Je größer das Teleskop umso mehr ist die Ersparnis an Einblickhöhe, bei 30° und F/4 um die 25% und die 30° hat man bei geschickter Platzierung des OAZs nur im Zenit.
    Ich werd auf alle Fälle ned lang rumfackeln, meine Energie nicht in die Tastatur hauen, sondern bei Gelegenheit wie gehabt Ergebnisse präsentieren.


    so long
    Roland

  • Moin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">mein 24er F/4.1 kommt bei Personen ab ca 1.88m selbst im Zenit ohne Aufstiegshilfe aus<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann ich nur bestätigen. Ist schon ein schickes Teil, der 24er. Wann sieht man sich eigentlich nochmal in der Eifel Roland?


    Lieben Gruß,


    Matthias

  • Hallo Kai,


    ich bemängele nicht die optische Qualität Deines Geräts, das habe ich nicht deutlich geschrieben.
    Was mir nicht gefällt sind Gewicht und Umfang. Vier Mann mussten den Dobson zur Preisverleihung tragen. Alleine ist ein solches Gerät nicht mehr zu händeln. - Gut, liegt eben auch an der Größe des Spiegels, das geht nun mal nicht mehr alleine.


    Solche Geräte halte ich für stationäre Geräte, nicht für den Transport. Aber die meisten unter uns sind auf die transportabilität ihres Dobsons angewiesen, daher halte ich das Deine für eine Ausnahme. Auch die Backnanger könnten ihren 30" Lowrider nicht alleine bewegen oder aufbauen.


    Nur das ist es, was ich "bemängele". Ich habe ja schon mit meinem 14" Volltubus so meine Schwierigkeiten, aber das ist eben als stationäres Gerärt gedacht und ich nehme es auch kaum einmal mit zu einem Treffen.


    LG
    Winfried

  • Hallo Winfried,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    Was mir nicht gefällt sind Gewicht und Umfang. Vier Mann mussten den Dobson zur Preisverleihung tragen. Alleine ist ein solches Gerät nicht mehr zu händeln.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    "Tragen zur Preisverleihung" ist aber nicht der normale Anwendungsfall. Entscheidend ist doch nur, ob man die Einzelteile alleine tragen kann und ob man das Gerät alleine auf- und abbauen kann. Im zusammengebauten Zustand wird das Gerät normalerweise nicht transportiert.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Winfried,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bemängele nicht die optische Qualität Deines Geräts...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wäre kein Problem, bin für sachdienliche Hinweise immer offen. Übrigens, auf dem ITV war eher mittelmäßiges Seeing, vielleicht hast Du es bemerkt? Lediglich im 21mm Ethos bei 120x waren die Sterne noch punktförmig, schon ab 150x sah man leichtes Aufblähen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was mir nicht gefällt sind Gewicht und Umfang.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ok, Gewicht im Sinne von "massiv". Gibs zu, Du hast Dich von den Rüster-Leisten blenden lassen und denkst die Kiste ist 50mm Vollholz?
    Umfang? Ähm, ein 71cm Spiegel hat über 2,20m Umfang, sorry, hab' ich im Moment echt keine Lösung für[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vier Mann mussten den Dobson zur Preisverleihung tragen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja ich weiss, das widerspricht der Konzeption eines transportablen Gerätes.[;)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Solche Geräte halte ich für stationäre Geräte, nicht für den Transport.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Darf ich nach dem Kilometerstand Deiner Refraktoren und Dobsons fragen[?]


    Winfried, erste Klasse! Habe Dein Posting 3x gelesen und bekomme das Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht[:D]



    (==&gt;)Roland:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kai, warum ist ein Lowrider mit Leiter ned so dolle?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hab ein wenig in der Werkstatt rumprobiert und simuliert. Jetzt, da demnächst 3,28m Brennweite anstehen.
    Ein qualifiziertes Urteil würde ich erst nach einigen kompletten Beobachtungsnächten abgeben wollen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich den 28" nicht, bzw noch nicht, auf Lowrider umgebaut habe.
    Die Einblickhöhe liegt mit neuem Fangspiegel bei 2,08m, sowieso kein Problem.
    Aber ich will keine Debatte über Pro und Kontra Lowrider lostreten, ich bin da überhaupt nicht festgelegt. Kann gut sein, ich probiere das bei Gelegenheit aus. Am eigenen Teleskop natürlich. Vieles ist ja auch Gewöhnung!


    Alles was zählt ist stressfreies Beobachten über *Stunden*, in den bevorzugten Winkelstellungen, kurz mal durchschauen zählt nicht. Bei Leitern habe ich vorallem ein Problem mit dem zu großen Stufenabstand. Seit kurzem habe ich das so gelöst:


    "Höhenverstellbarer" Beobachtungstritt aus Styrodur. Sieben Klötze a 5cm reichen für den Zenit. Das Zeug ist ausreichend fest und rutschsicher:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich werd auf alle Fälle ned lang rumfackeln, meine Energie nicht in die Tastatur hauen, sondern bei Gelegenheit wie gehabt Ergebnisse präsentieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So schwergängig Deine Tastatur? Meine ist so leicht, die neigt zu Mmmmmehrfachanschlägen[:D]


    Trotzdem, Gute Idee!
    Ich finde, das wichtigste ist der Spiegel. Wenn der einigermassen gelingt, dann ist der Rest drumherum alles Kindergarten. Schön ist, wenn das auch noch perfekt und leicht wird, aber wenn nicht, ist's auch nicht schlimm. Mit einem simplen Newton kann man schon mal starten!


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    um Dein Grinsen zu erweitern, die Kilometerstände:


    14" Ulugh Beg: ca. 4.000km (wenig unterwegs)
    4" Apo: ca. 30.000km (incl. Namibia)
    20x77 Miyauchi: gute 40.000km (immer dabei)


    Bis auf den Ulugh Beg bräuchten die anderen mal nen Ölwechsel...


    Beste Grüße
    Winfried


    (hoffe, ich trage weiter zu Deiner Erheiterung bei!)

  • Hallo Martin,


    32", also 80 cm, würden bei f/3 und als Lowrider (normale Auslegung) noch ohne Leiter gehen. Und wenn der Kai seinen FS ein bisschen mehr kippen würde, bräuchte er auch keine [:D]


    Solange man das als Lowrider ohne Leiter hinbekommt, vielleicht auch noch ein wenig stärker gekippt als üblich, wie von Roland vorgeschlagen, sehe ich die Vorteile klar beim Newton, vor allem wenn's transportabel sein soll. 32" ist hier vermutlich die Grenze.


    Mit Leiter, aber dafür immer noch sehr kompakt in der 1m Klasse sind die Dobsons von Frederic Gea und David Vernet
    http://www.stellarzac.com/T1000/


    Viele Grüße
    Reiner

  • hmm,
    wahrscheinlich dürfte es eher der Fall sein, dass jemand einen Elektrohubwagen/Hubtisch nimmt, die Staplergabel durch eine (zwei) Sitzschalen ersetzt/ergänzt (mit Sicherungsgurt) und den Steuerungsjoystick neben sich hat. [:D][:D][:D]


    Der hier http://www.household-discounte…edia/images/24322_big.jpg hebt 400kg und das bis auf 1,5m Höhe (Augenhöhe wäre da etwa 2,20m).


    Gruß

  • Ach das mit den dickeren Glasscheiben bei höherer Pfeiltiefe ist doch nicht nötig - in der Mitte ist doch eh die Abschattung vom Fangspiegel, einfach durchschleifen und gut is [:D]


    Heiko, auf den ersten Lochdobson gespannt

  • Hallo Reiner,


    32", das ist die doppelte Fläche zu 22", ok, verstehe[:D]
    Interessanter Link zu den Franzosen, habe schon einige Beobachtungsberichte vom T1000 gelesen, gigantisch!


    Der Trend geht ganz klar zum Zweit-Teleskop.
    Für mich heisst das aber:
    Kosten senken, oder wenigstens halten! ---&gt; Borofloat for ever[:D]
    Und da die Pfeiltiefe irgendwann zu tief wird, wie wär's mit der laaaaangsamen Gewöhnung an Leitern?
    Zur Einstimmung der Klassiker, 40" f/5
    http://www.swayzeoptical.com/photo/40inchgm.jpg


    Oder 30" f/6 für die ganz Abgefahrenen
    http://datscope.wikispaces.com/30+inch+TROK+image+gallery


    Die Leute auf den Fotos machen einen glücklichen Eindruck, sogar John Dobson himself!
    Ich weiß, alles nur gestellt[:D]


    (==&gt;)Winfried:
    Nein, ich meine nicht die Autobahn-Kilometer, eher Sachen wie:
    - nächtliches Anschleichen mit Teleskop
    - strategische Platzwechsel zur Erlangung der jeweils optimalen Beobachtungsposition
    - Slalom um Wildschweinrotten
    Unter Beibehaltung der Einnordung! Ganz hohe Schule[:D]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hai Kai,


    na letzteres Teleskop von Lisbett's Insel ist eindeutig Tidenhub-kompensiert ;)) - aber ich glaube, think big hat irgendwo seine natürlichen Grenzen, irgendwie erinnert mich das an die Dinosaurier ...


    Die Überlegung, große Öffnungen ohne halsbrecherische Akrobatik erreichbar zu machen und dazu einen dritten Spiegel zu nutzen erscheint mir nicht ganz abwegig, wenngleich man über Öffnung und Brennweite sicher trefflich diskutieren kann.


    Jörg

  • Hai Kai,


    na letzteres Teleskop von Lisbett's Insel ist eindeutig Tidenhub-kompensiert ;)) - aber ich glaube, think big hat irgendwo seine natürlichen Grenzen, irgendwie erinnert mich das an die Dinosaurier ...


    Die Überlegung, große Öffnungen ohne halsbrecherische Akrobatik erreichbar zu machen und dazu einen dritten Spiegel zu nutzen erscheint mir nicht ganz abwegig, wenngleich man über Öffnung und Brennweite sicher trefflich diskutieren kann.


    Jörg

  • Hallo Martin,
    da ich durch den 20" von "fagottmann" schon schauen konnte kann ich nur sagen es funktioniert recht gut. Matthias sagt swar selbst das der Spiegel als Newton aufgebaut etwas besser ist aber ab einer gweissen größe ist Sicherheit wohl wichtiger. Ich stehe zwar bei meinem Dobsaon auch auf einer Leiter aber wenn ich mir die beiden bemerkenswerten Dobson anschaue die fraxinus "gelinkt" hat bin ich mir nicht sicher ob ich nachts da noch schwindelfrei bin.
    Das Problem ist einerseits einen guten Hauptspiegel anzufertigen und andererseits aber auch den Gegenspiegel und der ist wohl nicht ohne. Ob dan das Öffnungsverhältnis unter 1:10 kommen kann müsste man berechnen ansonsten steht einem Dreispiegler nichts im Weg und scheint ab der angegebenen Größe schon aus sichte der Transpotierbarkeit der einzige gangbare Weg zu sein. Matthias hat bei seinem 1:14 Verhältnis einen 3" Auszug und Objektive als Okulare umfunktioniert geht wunderbar. Allerdings keine 82° oder 100° sondern eher Panoptic-like so 60-70°.
    Aber echt sehr bequem einfach hinsetzen und durchschauen.
    Erst Telrad dann 150mm Sucher und dann 20" alles in Sitzhöhe nebeneinander, was will man mehr. Ok 30-40". Aber an den Rücken und die zu kleinen Autos mus man ja auch denken, aber du hast ja einen Anhänger.
    CS, Andreas

  • Hallo Kai,
    Hallo Sternfreunde,


    Bei dem was die Franzosen da bauen, gewinnt der Begriff 'Lichteimer' einen ganz besondere Bedeutung. John Dobson hatte da bestimmt seine Freude daran. Obwohl...er hatte ja angefangen mit einfachsten Mittel, aus Abflußrohr und Spiegelscherbe ein Teleskop zu bauen, um Leuten am Gehsteig die Sterne zu zeigen.


    Ein guter Sternfreund kommt öfters nach Amerika und besucht auch die vielen Starpartys dort. Da ist natürlich alles noch 'ne Nummer größer, die kommen schon mit Trucks auf Treffen. Ein 20Zöller gilt da schon als 'Compact-Teleskop'. Angesichts dieses Gigantismus ist das, was Dobson machte, ein bißchen an dieser Idee vorbei ;)


    Trotzdem ist es ein immer wieder ein umwerfender Anblick, die Photonen eines weit entfernten Himmelsobjekts mit einem richtigen großen Fernrohr auf der Netzhaut zu spüren. Ich denke aber, irgendwann ist doch eine Grenze, wo nicht nur der Aufwand vom Transport und Aufbau es sich kaum noch lohnt, sondern auch visuell kaum noch mehr rauszuholen ist. Um die 6mm Austrittspupille einzuhalten, kommte ich schon auf Mindestvergrößerungen, wo einem das Seeing oft einen Strich durch die Rechnung macht. Das Objekt erscheint zwar heller und größer, aber ob dadurch auf mehr Details zu sehen sind? Aber allein so ein Ding zu bauen ist absolut bewundernswert.


    Viele Grüße
    Rudi

  • Hallo Martin,


    zieh das Problem doch mal von der anderen Seite auf, unabhängig von der Realisierbarkeit, und zwar nach der Frage:


    "Was ist der wirklich begrenzende Faktor?" oder anders ausgedrückt
    "Was ist das kleinere Übel?"


    Für mich ist eine Leiter in einem gewissen Höhenbereich eindeutig ein KLEINES Übel.


    Einzeln und besonders in Kombination sind Dinge wie:
    1. Justagekomplexität,
    2. Aufbauschwierigkeiten durch mechanisch/optisch aufwendige Konstrukionen (Spiegelausrichtung)
    3. kleine Gesichtsfelder durch lange Brennweiten
    die weitaus GRÖßEREN Übel.


    Ich habe nun gut ein Jahr intensive Erfahrungen mit Leitern machen dürfen. Höhen von 6 Stufen, bzw. handelsübliche Leitern wie die von Kai bereits erwähnte und von mir in der Praxis eingesetzte Hailo XXR sind keineswegs so problematisch zu handhaben, wie gern theoretisiert wird. Im Gegenteil. Ohne eine Leiter jetzt schön zu reden (ich würde auch lieber im Liegestuhl durch ein 60" schauen) hat man den Vorteil, sich daran anlehnen zu können. Ich habe sogar ein Sitz gebaut, der in die Leiter eingeklemmt werden kann, sodass man immer sitzen könnte. Brauche ich aber nicht, da das Stehen für mich bequem genug ist.


    ABER...auch bei Leitern gibt es begrenzende Faktoren:
    1. die Leiter wird so groß und damit schwer, dass das Umsetzen zum Problem wird
    2. die Leiter wird so hoch, dass man Spezialkonstruktionen braucht
    3. die Leiter wird so hoch, dass Sauerstoffmangel zum Thema wird [:o)]


    Du siehst, sehr ähnliche Denkweise wie Kai. Nehmen wir mal grob eine Tritthöhe von maximal 1,3m (Standard 6 Stufen Leiter), Einblickhöhe also grob 3m und du kannst zurückrechnen wie hoch die Brennweite sein darf (meinetwegen auch als Lowrider)


    Ich möchte aber gern Kai's Ausspruch wiederholen und bekräftigen: "der Trend geht zum Zweitteleskop"


    Viele Grüße, uwe

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