Draconiden MORGEN

Du siehst die Schnuppen am ganzen Himmel. Wenn Du die Spuren nach hinten verlängerst, treffen sie sich im Radianten. Guck da hin, wo der Himmel am dunkelsten ist.
Allerdings ist die Rate der Draconiden heute aller Wahrscheinlichkeit gleich NULL.

Hartwig

Sooo, jetzt hab ich mal die Fotos durchgeguckt. Hatte mit einer 1000D und einem 16mm Zenitar gearbeitet (f/2.8). Immer 13 Sekunden, danach waren die Bilder schon zu hell wg. Vollmond. 13 Schnuppen waren drauf.

Auf manchen Fotos sah man keine Meteore, sondern Saturn123 beim Taukontrollieren:

Es war aber sehr trocken.

Das hellste Objekt war kein Meteor:

Iridiumflare auf 3 Aufnahmen, hier addiert.

Die schönste Schnuppe war KEIN Draconid:

Dies war wohl der hellste Draconid im Gesichtsfeld der Kamera. Leider bequemte er sich, in der Pause zwischen 2 Bildern aufzutauchen. Man sieht daher nur das Nachleuchten:

Das ist der schönste Draconid:

Und dann gabs noch kleinere:

Und die ganz kleinen gibt es hier:
http://www.flickr.com/photos/a…72157627854536248/detail/

Hartwig

30 PRO MINUTE! WAAAAAHNSINN!
Könnte sein, dass Euch das die IMO nicht abkauft
Hartwig

Moin Marco
>Als beobachtet galt eine Sternschnuppe gestern nur wenn sie von 2 Augenparen unabhängig voneinander gesichtet wurde<

Hast Du schon mal überlegt, dass Du auf diese Weise systematisch und auf extremste Weise helle und sehr helle Schnuppen bevorzugst? Untersuchungen zum Perzeptionsverhalten des Auges zeigen nämlich, dass man schwache Schnuppen NUR sieht, wenn man sie sehr nahe der Gesichtsfeldmitte erscheinen. Hellere Schnuppen nimmt man auch wahr, wenn sie weitab der Mitte ist, und helle Feuerkugeln wirst Du auch am Gesichtsfeldrand noch sehen, oder ganz ganz helle, wenn sie HINTER Dir erscheinen. Die Perzeptionswahrscheinlichkeit nimmt bereits wenige Grad von der Mitte ab. Da nun Deine Leute sicher nicht präzise auf die gleiche Stelle gucken, sondern versetzt, werden die gemeinsam gesehenen Meteore alle hell sein. Im Grunde wird das unauswertbar.

Meine Empfehlung: Wenn man schon als Gruppe rausgeht und Meteore beoachtet und Daten aufschreibt, sollte man beim IMO-Programm mitmachen. Das macht mindestens so viel Spaß, ist sehr leicht machbar, und dahinter steckt wirklich jede Menge Hirnschmalz. Die Idee bei denen ist, dass aus jeder Einzelbeobachtung eine ZHR gemacht und die dann alle gemittelt werden. Das geschieht zentral bei der IMO; aber man kann natürlich auch selber aus eigenen Daten ZHRs bestimmen und dann auch gruppenintern mitteln. Das macht aber sehr viel mehr Sinn, als nach irgendwelchen selbstdefinierten Spielregeln Gruppendaten zusammenzuschmeissen und dann nix mehr auswerten zu können.

Die ZHR ist eben definiert als die Rate, die EIN EINZELNER Beobachter söhe, wenn die Grenzgröße 6.5 betrüge und der Radiant im Zenit stönde. Das hat man mit sehr viel Überlegung so festgelegt, weil alle Versuche z.B. durch Gruppenbeoachtung mehr Meteore am ganzen Himmel zu erfassen, regelmäßig zu konzeptionellen Problemen führen.

Das mit den Augen und der Himmelsqualität wird durch eine sehr standardisierte Grenzgrößenbestimmung erschlagen. Übrigens sind 3 Meteore pro Minute gestern im Maximum schon überdurchschnittlich viel, das klingt überhaupt nicht nach schlechten Augen. Hattest Du diese Rate über längere Zeit oder nur in einem einzelnen Minutenintevall?

Übrigens berichteten mir Ex-DDR-Meteorbeobachter, dass sie mal ein ähnliches Programm hatten wie Eures, wo alle Meteore zentral aufgeschrieben wurden: Deine Liste nannte man da "Gesamtnummernbuch", und das Führen desselben bei hohen Raten soll ein echter Stresstest gewesen sein.

Cheers

Hartwig

Hier mal ein paar Mintronmeteore der fraglichen Nacht

http://www.flickr.com/photos/a…6233950774/in/photostream

Hartwig