Transparente 5m6-Nacht in Sonsbeck (Ndrh.)

  • Hallo zusammen,


    der Titel sagt eigentlich schon alles über die exzellenten Beobachtungsbedingungen der letzten Nächte aus. :) Obendrein war es noch windstill und warm.


    Instrument war wie immer ein 8'' Dobson, mit den üblichen Warmspechtel- und Standardkerzen wie M13 möchte ich Euch nicht langweilen und beschränke mich auf möglicherweise nicht so oft beobachtete Objekte.


    NGC 6756 und 6755 im Adler sind zwei sehr ungleiche Sternhaufen, die in der Vorwoche unter sehr feuchtem Himmel nicht auszumachen waren. Jetzt zeigte sich, dass 6756 ein kleines Lichtbäuschchen ist, dem erst ab 128x aufwärts ein paar schwache Einzelsternchen zu entlocken waren. 6755 ist groß und hebt sich nur wenig von der Milchstrasse ab, besteht auch aus überwiegend schwachen Sternen und wirkt deutlich dreigeteilt mit einer sternfreien Zone in der Mitte.


    NGC 772 im Widder ist eine elliptische Galaxie, die ab 8'' Öffnung einen Spiralarm erkennen lassen soll. Dies war mir definitiv nicht möglich, es blieb bei einem schwachen ovalen Nebelfleckchen.


    Gleiches galt für NGC 7479 und 7814 im Pegasus, erstere zeichnet sich auf Photos durch eine ausgeprägte Balkenspiralstruktur aus, zweitere liegt edge-on mit einem dünnen Staubband.


    Der schwache planetarische Nebel Jones 1 war leider gar nicht zu machen, noch nicht mal ein Hauch mit OIII-Filter bei 6,3 mm AP.


    Ein überraschend heller Anblick war dagegen NGC 7332, eine Galaxie in Kantenlage mit einem sehr hellen Kern, in der Übersichtsvergrößerung wie ein Stern aussehend, erst ab 128x konnte der Halo abgegrenzt werden. Direkt daneben liegt die schwächere NGC 7339 ebenfalls in Kantenlage. Dieses nette Pärchen habe ich mit meinen rudimentären Zeichenkünsten dann skizziert:



    Danach drehte ich eine Tour durch den Kepheus. Dort liegen u.a. die zwei Reflektionsnebel NGC 7023 und 7129. 7023 ist ein nahezu kreisrunder Schimmer mit einem 7m Stern darin, 7129 liegt als schwacher Hauch um die beiden hellsten Sterne einer L-förmigen Sterngruppe herum. Direkt daneben findet sich NGC 7142, ein nicht allzu auffälliger offener Haufen mit schwachen Sternen.


    Nach diesen schwachen Objekten warf ich nach langer Zeit wieder einen Blick auf NGC 7662, den "blue snowball" PN in der Andromeda. Die Farbe ist selbst mit nur 8'' echt der Hammer. Bei 240x waren bei dann fehlendem Farbeindruck noch keine Details erkennbar, das 2,5 mm Nagler brachte bei satten 480x schon recht unscharf aber eindeutig die ringförmige Struktur im Inneren des Nebels hervor. Bei der hohen Flächenhelligkeit kann man wirklich extreme Vergrößerungen nutzen.


    Zum Abschluß der Nacht gegen 3 Uhr präsentierte sich der kulminierende Jupiter bei sehr ruhiger Luft von seiner besten Seite. Der GRF im Meridiandurchgang war durch einen schmalen Streifen vom SEB gut sichtbar separiert, im NEB ließen sich zwei dunkle Barren erkennen.

  • Hi Volkmar,


    ja NGC 7332/9 sind ein sehr schönes Pärchen. Die hatte ich auch schon öfters im Okular. NGC7332 ist rel. einfach, bei NGC7339 benötigt man einen guten Himmel, sonst bleibt sie unsichtbar.
    Gestern hatte ich auch NGC7662 drin mit 12,5" und 300x kann man schon erahnen was da zu sehen ist. Mittig ein kleines schwarzes Loch, die Hülle schon nicht mehr gleichmäßig hell, sondern fleckig. War Gestern auch gutes Seeing.
    Sonst noch Abell 262 und NGC253, NGC288 und das Staubband in NGC891 blitzte auch durch.


    Gruß
    Lots

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