Supernova in M51 - fotografisch und visuell mit 8"

  • Hallo zusammen. Hier auch mal wieder ein Bericht von mir.


    In der Nacht vom 05. auf den 06.07.2011 konnte ich endlich mal wieder raus zum spechteln. Obwohl es hier aufgrund der im Sommer nicht so tief unter den Horizont wandernden Sonne noch immer nicht ganz dunkel wird, wollte ich mein Fotoequipment mal wieder an den Start bringen, da ich die aktuelle Supernova SN2011dh in der berühmten Whirlpoolgalaxie M51 noch nicht abgelichtet hatte, was mich aber schon seit Wochen reizte. Da ich am gestrigen Tage auch erst aus dem Urlaub von der noch helleren Nordseeinsel Langeoog heimgekehrt und nach langer Zugfahrt mit Frau und drei Kindern auch etwas "angeschlagen" war, entschied ich mich zum fotografieren und spechteln in der heimischen Einfahrt zu bleiben.


    Die Monti plus 6" f/5 Newton und Kamera waren schnell aufgebaut und auch der 8" Dobson wurde zum auskühlen, oder besser aufwärmen raus gebracht. Während die EOS1000D munter ihre M51+Supernova-Serie schoss, beobachtete ich mit dem 8"er ein paar Standards wie NGC7000, den Cirrus und M57. Aber auch ein für mich neues Objekt stellte ich ein - den planetarischen Nebel NGC6905 im Delphin. Der Winzling zeigte sich mir erst im 14er Speers (mit Baader OIII), im 31er Nagler versteckte er sich aufgrund der geringen Größe im Sternengetümmel.


    Dann entschloss ich mich dazu, die Supernova in M51 auch mal visuell mit dem 8"er auf´s Korn zu nehmen. Erfolg versprach ich mir davon eigentlich nicht. Zum einen dürfte die Grenzgröße des Sommernachthimmels nicht über 5mag hinausgekommen sein - so meine Einschätzung in UMi - zum anderen hatten Forenkollege Jan und ich in einer dunkleren Nacht Anfang Juni mit dem 10"er Dobson draufgehalten, wo die SN immer nur mal kurz aufblitzte. Ich ging gleich mit dem 8-5er Speers-Zoom an´s Werk, um erstmal Kontrast zum hellen Himmel herzustellen. Und dann war ich völlig baff - die Supernova war deutlich zu erkennen, viel deutlicher, als vor einem Monat bei knapp 6mag-Himmel und das noch dazu mit weniger Öffnung. Klasse! Die Transparenz schien gut zu sein und die SN mußte auch eindeutig noch an Helligkeit gewonnen haben. Das Seeing war eher mittelmäßig.


    Um ganz sicher zu sein, ob das Sternchen, dass indirekt zwar nicht durchgängig zu halten, aber doch immer wieder mal für 2-3 Sekunden am Stück zu sehen war, auch die SN war, holte ich schnell meinen Zeichenblock und skizzierte die drei Sternchen und die im Okular nur ganz schwach angedeutet sichtbaren Umrisse der beiden Galaxien. Es geht hier also nicht um die Wiedererkennung der Galaxie, sondern einfach nur darum, die Sterne und damit die Supernova sicher identifizieren zu können.



    Der spätere Vergleich zeigte, dass ich mit meiner Beobachtung ins Schwarze getroffen hatte.



    Am nächsten Morgen wurden die Fotos der Nacht zum nachfolgenden Summenbild verarbeitet:


    <b>M51 mit SN2011dh</b>

    (47x90s, ISO800, 10 darks)



    Und da ich M51 vor fast genau 2 Jahren, am 13. Juni 2009 schonmal mit diesem Teleskop (aber noch ohne Komakorrektor) fotografiert hatte, hab ich da noch ´ne Animation gebastelt, in der man schön sieht, wo genau sich die Supernova in der Whirlpoolgalaxie befindet.



    Trotz des relativ hellen Himmels hat es sehr viel Spass gemacht, endlich mal wieder uraltes Sternenlicht aufzusaugen. Um 2.30Uhr zogen die ersten Wolken aus Westen kommend auf und ich begann abzubauen.


    Wer also die SN noch nicht visuell beobachten konnte, der hat noch die Gelegenheit dazu. Wer weiß wie lange noch ...


    Gruß und CS
    Heiko

  • Hallo zusammen,
    sehr schöne Aufnahme. Und wie man sieht, denkt die SN noch gar nicht daran, dunkler zu werden.


    Hast Recht Winfried, die Koma ist deutlich zu erkennen. Ist wirklich ein deutlicher Unterschied.


    Allen viel Erfolg bei der weiteren Jagd auf die SN.


    CS Erik

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