Augenfehler-Ausgleich durch Fokussieren

  • Hallo Leute,


    die gängige Aussage für Brillenträger ist:


    "Wenn Du nur einen sphärischen Sehfehler hast, also keine Hornhautverkrümmung, kannst Du ohne Brille beobachten und den Sehfehler durch Fokussieren korrigieren."


    Diese Aussage kann aber für starke Sehfehler nur bedingt gelten. Auf jeden Fall dürfte sich der Sehfehler auf die Vergrößerung auswirken.
    "Kurzsichtige" Leute z.B. müssten ja wohl ein höher vergrößertes Bild sehen, zumindest bei langer Okularbrennweite?


    Und wie sieht das an einem f/3 Newton mit Komakorrektor und Ethos-Okular aus, wenn der Sehfehler eine Brille von z.B. +8 oder -8 Dioptrien erfordert? Leidet da nicht die Korrektur? Muss man den Abstand Okular-Korrektor evtl. ändern?


    Wer kann hierzu eine qualifizierte Aussage machen?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    <br />Auf jeden Fall dürfte sich der Sehfehler auf die Vergrößerung auswirken.
    "Kurzsichtige" Leute z.B. müssten ja wohl ein höher vergrößertes Bild sehen, zumindest bei langer Okularbrennweite?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">qualifiziert ist meinen Aussage sicher nicht, da ich jetzt nur teoretische Überlegungen dazu liefern kann.


    Bei Cassegrainsystemen mit Hauptspiegelfokussierung sollte die Vergrösserung steigen, da ja der Fokus weiter nach aussen verlegt werden muss und damit bei diesen Teleskopen die Brennweite länger wird.
    Bei Systemen mit fester Brennweite sehe ich aber momentan keinen Grund, warum die Vergrösserung steigen sollte und wenn, warum nur bei langbrennweitigen Okularen. Zwar muss das Okular weiter in Richtung Tubus verschoben werden, damit der zu lange Augapfel ausgeglichen wird. Auch rückt die Feldblende weiter nach innen, wodurch da Gesichtsfeld etwas kleiner werden dürfte. Kurzsichtige werden eine richtig positionierte Feldblende generell unschärfer sehen als Normalsichtige, was schon mal ein negativer Effekt gegenüber der Beobachtung mit Brille ist, ausser das Okular besitzt einen Dioptrienausgleich.
    Aber das Verhältnis der Bildwinkel mit/ohne Teleskop ändert sich m.E. nicht, so lange der Beobachter ohne Teleskop den Himmel nicht mit Brille beobachtet. Eine Brille mit konkaven Gläsern sorgt ja für eine Verkleinerung und dies auch noch in Abhängigkeit davon, mit welchem Abstand die Gläser vor dem Auge sitzen.
    Eigentlich müsste man erst mal festlegen, was der 'Grundbildwinkel' bei einem Kurzsichtigen sein soll, also korrigiert mit Brille, Kontakrlinse oder ohne Korrektur. Nur dann lassen sich m.E. die Strahlenverhältnisse beim Blick durch Teleskop damit definiert vergleichen und eine Vergrösserung festlegen.


    Zu den Verhältnissen mit Komakorrektor wage ich keine Aussage.


    Gruss Heinz

  • Hi,
    bei +8 Dioptrien hast Du wahrscheinlich andere Sorgen. Da würde ich überlegen, ob eine Laserbehandlung oder andere Korrektur im Auge in Frage kommt.


    Ansonsten hast Du nicht unrecht, denn der nicht parallele Strahlenaustritt aus dem Okular und der dazugehörende Augenabstand bewirken eine Vergrößerung, die mit der Formel zur Okularprojektion berechnet werden kann. (Oder liege ich jetzt etwa falsch?)


    Gruß

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