Auf geht's. Asti rausschleifen[:)]
Wie schon erwähnt, diesesmal ist der Schliff nicht ganz so gut gelungen. Zwischenstand nach Microgrit 40my: 92 Waves Asti oder 25my auf der Oberfläche. (Ich kürze Mikrometer im folgenden mit "my" ab)
Wo kommt so ein Asti her?
So wie es aussieht, verfestigt sich die Form nach dem Grobschliff und wird in den mittleren Körnungen (K120 und K220) nicht mehr wesentlich verändert. Ein dünner Spiegel passt sich bei jedem Strich dem Tool an, biegt sich hin und her, und so richtig bekommt man das Dilemma nicht mit. Ein kleines Tool begünstigt das ganze. Diesesmal habe ich mein altbewährtes und wertvolles 600mm Tool nur kurz angepasst und dann den gesamten Karbo-Schliff mit einem 460mm Tool gemacht. Der Spiegel lag für den Grobschliff auf Pechpunkten, allerdings war die Anpassung nicht besonders gut und von selbst presst sich so ein leichter Spiegel da auch nicht rein.
Ab 40my kam ein dicker Wollteppich zum Einsatz.
Wie auch immer, die ersten Versuche den Monster Asti zu zähmen sind sehr erfolgversprechend.
Die Körnung 18my musste für den ersten Versuch herhalten, lieber etwas feiner für den Anfang!
So sieht bei mir ein Wet aus:
Edding auftragen, hier für den Asti ein Kreis und die Achse, welche nicht's abbekommen soll. Also die mit den hochstehenden "Ecken"
Wenn trocken wie jetzt, kurz nass drüberwischen
Mit einem Löffel wird 18my aufgetropft. Alle Körnungen sind bei mir eingeweicht, ausser K60, das wird nur draussen verwendet
Verteilen mit den Fingern. Vor *jedem* Griff an etwas sauberes, immer die Hände in einer extra dafür bereitgestellten Wasser-Schüssel wälzen! Und dann etwas konzentrieren und *nichts* absolut sauberes mehr anfassen. Nicht mehr in den Haaren rumzubbeln, kein Taschentuch, etc pp
Tool auflegen. Ich verwende schmale Kanäle im Tool
Wenn ein Glastool mit den Händen gefasst wird, verbiegt es sich, bockt und schwimmt. Ich verwende Styropur und bis 40my ein Gewicht. Die ersten Wets auch bei 18my. Bleiklotz, 11kg, eingewickelt in Frischhaltefolie, nach jeder Körnung ein paar Umdrehungen über neu drauf.
Alternativ, ohne Zusatzgewicht, Styropurklötzchen
Nach dem Wet ist vor dem Wet. Tool bis an die Kante Ziehen und dann nach *oben* abheben
Tool Saubermachen. Bis 18my geht das so ganz gut, bei 9my nur noch mit den Händen abwischen und nicht mehr in den Kübel weil zu riskant
Der Spiegel selbst bleibt liegen, wird nass abgewischt, nur beim Kornwechsel oder besonderen Anlässen kommt der in die Badewanne.
Speziell für den Asti wird an den tiefen Stellen Pappe untergelegt, unter den Teppich, wobei das sicher egal ist
Ein klein weinig Kontrolle hat man durch den Edding
Damit man etwas messen kann, muss die Oberfläche so ein ganz klein wenig reflektieren, das heisst, anpolieren:
Jetzt wird die Pechhaut gequält
Interferogramme aufnehmen, man glaubt es kaum, aber OpenFringe frisst einfach alles
Und nun die Vorher-Nachher Bilder
Der Masstab ist Scale=10, damit man die 92 Waves auch ins Bild bekommt
Und nach zwei solchen Sessions, die erste war mit 4 Wet's zum bestimmen des Abtrags und die zweite mit 8 Wet's, sieht die Sache dann so aus:
Ja, immer noch jenseits von gut und böse, aber da geht was!
Hier noch ein Interferogramm vom Ist-Zustand, man erkennt schon, dass es sich hier nicht so gaaaanz um Präzisionsoptik handelt[:D]
Nächstes Ziel: Ein wenig mit Unterleg-Pappen experimentieren und das ganze in Form ziehen[;)]
cs Kai