Hallo Timm,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine Frage: Wo bekommt man Ignorex-Forte?
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Überlagerte Restbestände[;)]
Hallo zusammen,
noch mal zu den Fullsize Tools auf Parabeln. Die Auswertesoftware suggeriert mit der Darstellung auf der <i>Ebene</i>, dass man da so einfach mit der Maurerkelle drüberfahren kann uns alles ist in Butter.
Und es stimmt ja auch - bei Sphären und Planspiegeln ist das praktisch möglich und sinnvoll, wenn die Optik dick genug ist.
Eine Parabel, speziell als Beispiel der 33" f/3,9, sieht aus Sicht einer Sphäre so aus, das ist aber nur <i>eine</i> Möglichkeit.
Alle Angaben in "Nanometer Surface".
Daran kann man sehen, was beim Parabolisieren mit der üblichen Methode nach Ritchey passiert. Das Innere muss ausgebaggert werden, hier etwas über 10000nm. Das ist ein Hundertstel Millimeter. Diese Zahl einmal merken.
Der güne Pfeil zeigt im Vergleich mit der rechten Seite die einzig sichtbare Abweichung von der Idealform, denn das Bild ist der <i>echte</i> Querschnitt von der vorletzten Poliersession Nr.52!
Man kann das ganze auch anders darstellen.
Nämlich aus Sicht der Best-fit-Sphäre. Das sieht in <i>echt</i> so aus wie im folgenden Bild. Und darunter zum Vergleich die ideale Form:
Der grüne Pfeil zeigt eine der wenigen Unregelmässigkeiten von der Idealform. (Zusätzlich ist die CC=-1.013, ein erheblicher Fehler, den man hier nicht ansatzweise erkennen kann!)
Jetzt mal ein Gedankenexperiment:
Pechhaut auf dieser Form anpassen und einen Polierversuch starten[:p]
Geht vermutlich etwas schwer, denn das erinnert an zwei Lego Steine übereinander[xx(]
Es sei denn irgendwer gibt nach!
Nehmen wir mal die Pechhaut als den Klügeren an, dann stellt sich die Frage ob sie die Stelle mit dem grünen Pfeil richtig erkennt oder eher den höchsten Buckel niederwürgt. Kann man ihr ja nicht verübeln!
Dann war's aber falsch, denn das war ein Stück der Parabel.
(Alois hat das ganze von einer anderen Sicht mit den Minitools illustriert, dass sich die Krümmung immer ändert. Auch die Charts von Kalle zeigen das)
Sollte der Spiegel nachgeben, wird's noch verrückter.
Da sieht dann keiner mehr durch!
Ich kann aus Erfahrung sagen, dass ich dem Spiegel das am ehesten zutraue. Siehe Anfang des Threads. Sonst könnte man nicht durch einfaches Unterlegen von 1-2 Streifen Kopierfolie unter einen 10mm (!) dicken Teppich einfach so eine Hyperbel hineinschleifen.
Ich gehe von Verbiegungen im Zehntel-Millimeter Bereich aus, die mit normalem Polierdruck möglich sind.
Das sind 100000nm!
Bitte mit der Größenordnung in den Bildern vergleichen!
(Und als Reality Check mit dem Daumen auf eine Fensterscheibe drücken, die haben meist so 5mm Dicke, so ähnlich fühlen sich 33" in der Mitte an[:0])
Ähnlich schrieb ich das an anderer Stelle:
Ein so dünner Spiegel hat <i>keine</i> definierte Form mehr, sobald man ihn aus dem Teststand nimmt! Und es handelt sich hier um völlig andere <i>Größenordnungen</i> und nicht um ein paar Nanometer.
Um den Bogen weiterzuspannen:
Die VLT Spiegel sind trotz 160mm Dicke nicht zu überreden <i>irgendwo</i> Haltung anzunehmen - weder im Teststand noch im Teleskop. Deshalb werden die jedesmal vor einer Aufnahme knitterfrei zurechtgedrückt.
Nochmal zurück zu den Bildbeispielen:
Das ganze auf die Ebene projeziert, also als Abweichung von der Idealform "Best-fit-Parabel", ergibt dann die gewohnte Darstellung. Hier im gleichen Maßstab und mit grünem Pfeil für die besagte Stelle, die neben der Mitte (interessiert nicht wegen Fangspiegel) und dem Rand die höchsten Anstiege aufweist:
Klar ist für mich seit dem ersten größeren Spiegel, das war ein 21" f/3.7, dass man hier mit Volltools keinen Blumentopf gewinnt. Leider!
Das geht nur mit kleinen, langsamen und ausreichend dicken Spiegeln.
Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren.
Hoffe das bringt etwas Klarheit, auch für Emil, falls er zufällig mitliest[;)]
Viele Grüße
Kai