Umbau GSO 10" zum Gitterrohr - 1. Die Spiegelzelle

  • Seit einer Weile spiele ich ja nun mit dem Gedanken, mir meine 10" GSO Regentonne, die mit der an einen Kleiderschrank erinnernden Rockerbox immer meinen Corsa komplett ausfüllt, zu einem Gitterrohr umzubauen. Der Selbstbau soll weiterhin als Fingerübung dienen, um in absehbarer Zeit ein größeres Teleskop bauen zu können. Darum wird auch alles etwas stabiler dimensioniert als es die 250mm x 32mm Scherbe von GSO benötigen würde.
    Nachdem ich vor einem knappen halben Jahr mich in das Kriege-Buch eingelesen habe, habe ich auch mal eine Spiegelzelle geplant, allerdings scheiterte es an der Möglichkeit, das Metall zu bearbeiten und zu schweißen:


    Mittlerweile hatte ich mich in diversen Foren etwas tiefer in die Materie eingelesen und bin auch über "modernere" Lagerungen und Layouts der Spiegelzellen gestolpert (Laterale Wippen mit Kugellagern statt Schlinge z.B. oder Justage der gesammten Spiegelzelle inkl. der Laterallagerung) und hab mich von anderen Selbstbauern inspirieren lassen, wie ich eine moderne Spiegelzelle mit geringem Werkzeugaufwand (schließlich muss ich mir fast alles neu kaufen, da ich bisher keine Werkstatt habe) realisieren kann.
    Die Planung, die statt der verschweißten Stahlleiter nach Kriege ein vernietetes Aluminiumdreieck vorsieht, ging relativ flott:


    Also los, im Baumarkt Säge, Feile, Winkellehre, Alu-Vierkantrohr und -Blech gekauft und los ging es:


    Als nächstes kam eine billigst-Baumarkttischbohrmaschine und eine Nietzange dazu und das Grundgerüst wurde stabil:


    Als letztes noch eine kurze Alu-Vierkantstange und Kugellager beim Conrad gekauft und einen Gewindeschneider ausm Baumarkt und die laterale Lagerung fertig gestellt:


    Erst eine, die ich dann mit der Planungsskizze vergleichen musste:


    Dann die andere Wippe, und der Spiegel konnte es sich gleich mal bequem machen:


    Als nächstes geht es nun an die Holzteile. Eine erste Planung sieht so aus:


    Sobald es weiter geht, melde ich mich wieder.


    MfG, Timm.

  • Servus Timm,


    fein gemacht. Ich meine, die Wippen hätte es bei einem 10er nicht wirklich gebraucht. 2 Punkte bei 90° hätten es auch getan. Aber warum nicht. Ein kleiner Tipp: Überziehe deine Kugellager mit Schrumpfschlauch oder einem 1cm breiten Abschnitt von einem Rennradschlauch etc. Metall und Glas vertragen sich nicht so gut.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Timm,


    abgesehen davon, dass das totaler Overkill bei den Spiegelmaßen ist [:D], ist das alles absolut sauber gelöst. Und auf jeden Fall von der Konzeption auch tauglich für das nächstgrößere Projekt, und so war es ja von Dir geplant.


    Wie machst Du die Aufhängung der Zelle? Da bieten sich seitliche U-Stücke an (wie zum Beispiel bei Ulli Vedders 16-Zöller, oder längere Gewindestangen nach oben durch die Spiegelblende durch (wie zum Beispiel bei meinem 14er). Einen Rausfallschutz für den Spiegel brauchst Du auch noch. Das lässt sich aber gut auch an der Spiegelblende realisieren.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Timm,
    Sehr schoene Arbeit! Ich haette zwar eine 6-Punktzelle vorgeschlagen, hat aber keine wirkliche Bedeutung. Als Justierung reichen 2 Gewindestangen mit Raendelgriffen oben dran. (Bei meinem 14er habe ich dafuer Plastikdeckel von Wasserflaschen benutzt, die Gewindestangen oben reingestellt und dann mit Epoxi ausgegossen.)Die 3. Ecke kannst du beweglich lagern ohne Justiermoeglichkeit. Das hat den Vorteil dass sich nicht nach jeder Justage die Fokuslage aendert!
    Ich bin gespannt auf die kommenden Teile.
    Gruesse marty

  • Teil 2 - Der Hut:


    Erstmal vorweg, ich bin mit dem Hut noch nicht zufrieden. Die Ringe hatte ich mit dem mitgelieferten "Fräszirkel" der Oberfräse zugeschnitten, weswegen die etwas kantig und "unrund" wurden. Dazu kommen noch ein paar Kleinigkeiten die mir nicht ganz gefallen, aber ich denke für einen ersten Testlauf ist der Hut einsetzbar. Sobald alles fertig ist, werde ich den Hut wohl nochmal neu bauen.


    Grundsätzlich war die Konstruktion sehr einfach. 2 Ringe mit der Oberfräse ausgefräst, mit einem Fostnerbohrer jeweils vier 2mm tiefe Löcher gebohrt, in einen Ring vier Löcher für die Schnellspanner gebohrt, einen Rundstab entsprechend abgelängt, in die Fostner-Löcher eingeleimt und zur sicherheit von oben und unten nochmal festgeschraubt:


    Die Fangspiegelspinne des GSO habe ich etwas gekürzt und die Schrauben mit Verlängerungsmutter und weiterer Schraube durch die 4 Streben geführt. Das OAZ-Brett habe ich mit dem Justierlaser und einer Fadenkonstruktion, um die gegenüberliegende Seite hinreichend genau zu bestimmen, ausgerichtet und geleimt, der OAZ ist der 2" Crayford vom GSO Dobson:



    Teil 3 - Die Spiegelkiste:


    Auch hier nichts großartiges. 4 Bretter ausgesägt, verleimt, zur Sicherheit auch noch verschraubt, vier Eckstücke von einer Dreieckstange abgesägt um die Spiegelblende darauf zu lagern und ein weiteres Brett als ebendiese ausgesägt:


    Um die Spiegelzelle einzubauen habe ich mir noch 2 Rändelschrauben selbst gebaut:


    Die Spiegelblende habe ich an den entsprechenden Stellen noch mit etwas Holz verstärkt, Die Spiegelzelle dann mit der Spitze fix eingeschraubt und durch die anderen zwei Ecken die Stellschrauben mit Stopmuttern befestigt und durch Einschlagmuttern in der Spiegelblende geschraubt:


    Als nächstes nehm' ich mir die Gitterrohrstangen und Klemmungen vor. Die 8 Spiegelkistenseitigen Klemmungen sind schon, nach dem Vorbild von Timm Klose, fertig:

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