welche Vergrößerungen am 14" Dobson nutzen?

  • Da ich einen 14" F4,5 Dobson bestellt und nun einige Okulare getestet habe, ist meine Wahl auf die Naglerokulare gefallen.
    Nun kommt die entscheidene Frage.
    Welche Nagler nehme ich?
    Alle Okulare einfach mal drauf los zu kaufen ist nicht nur teuer, sondern auch kontraproduktiv.
    Ich habe mir ein gewisses Budget erarbeitet, welches mir doch einen relativ großen Spielraum in der Anzahl der Okulare gibt.


    Da ich für schönere Abbildungen einen Paracorr benutze muss die Vergrößerung immer mit 1,15 multipliziert werden.


    Damit ich auch ein paar Antworten bekomme und ihr nicht extra groß rum rechnen müsst, habe ich einmal die Brennweiten inkl. den Vergrößerungen mit und ohne Paracorr erstellt.



    Beobachten will ich alles vom Planeten aus, bis hin zu Nebel, Galaxien, Sternhaufen usw. . In den Paracorr passt keine Barlow.


    Ich starte diesen Thread eigentlich nur, um herauszufinden, welche Sprünge aus euren Erfahrungen mit 14"ern sinnvoll sind.


    Meine Idee war: 31, 20, 13, 9, 5, 3.5
    Oder wäre 31, 22, 16, 11, 7, 5, 3.5 besser?
    Habt ihr einen bessern Tip?


    Je weniger Okulare man kauft, je mehr freut sich der Geldbeutel.
    Aber ich will mich am Ende nicht ärgern, das ich die falschen Größen gekauft habe und der Sprung sich nicht lohnt.
    Ich suche ein geundes Maß zwischen Zweckmäßigkeit und nächster Vergrößerung.
    Da ich bisher nur 10" hatte, und die günstigen Okulare nutzte, war der Preis da relativ nebensächlich.
    Nur leider habe ich beim Umstieg auf den 14er gemerkt, das die Qualitätsunterschiede hier teilweise extrem gravierend sind und sich eine einmalige Investition tatsächlich lohnt.


    Vielen Dank schon mal im vorraus für eure Zeit.

  • Hallo,


    ich setze an meinem 14" Dobson, f:5, folgende Okulare ein:


    31mm Nagler
    14mm Ethos
    13mm Ethos
    8mm Ethos
    6mm Ethos
    3,7mm Ethos


    Die Brennweiten kann man ja auf die Nagler übertragen.
    Mit der Abstufung bin ich zufrieden, das 21mm haben wir mal mit dem 31mm Nagler verglichen, es bringt in diesem Falle nicht mehr. Dürfte bei Dir aber etwas anders sein, also das 20mm noch dazu.


    Beste Grüße
    Winfried

  • Hallo,


    ich würde für den Anfang empfehlen. 31, 13, 9, 5.


    Ob du das 20mm als Zwischenschritt benötigst, kannst du dann im Laufe der Beobachtungen selbst rausfinden und ggf. nachkaufen.


    Ebenso musst du testen, wie oft das Seeing die 368-fach des 5mm + Paracorr zulässt und ob dann das 3,5mm überhaupt notwendig ist.


    Viele Grüße


    Carsten

  • Hallo,


    ich würde nehmen: 31N5 - 17N4 - 11N6 - 7N6 - 5N6 mit Paracorr (60x - 110x - 170x - 260x -370x)


    alternativ: 31N5 - 17E - 10E - 8E - 6E - 5N mit Paracorr (60x - 110x - 185x - 230x -305x - 370x)


    Übrigens, das 22N ist ein T4

  • Hallo Stiko,


    am besten Du erweiterst die Tabelle um eine Spalte "Pupille". Die Vergrößerung ist eigentlich nicht wichtig.
    Ich finde, man kann mit circa 5mm Pupille starten, zum Aufsuchen, für Nebel mit Filter. Für Galaxien sind 2-3mm meistens passend.


    Paracorr schon vorhanden?
    Da gehen die Meinungen bei f/4.5 auseinander, ob das notwendig ist.


    Eine Powermate kann man schon verwenden, denn bei höheren Vergrößerungen braucht man den Paracorr nicht unbedingt.
    (Es geht auch: zuerst Powermate danach Paracorr. Ist nur nicht so tolle für den OAZ)


    Bei Deinem Budget würde ich nicht alle Nagler's kaufen sondern mich mit der Hälfte an Ethos bescheiden.
    Die Nagler T6 sind sehr gut, leicht und halb so teuer. Trotzdem, für die oft benutzten Brennweiten sind die Ethos wirklich besser.


    Ich würde so anfangen, nur als Anregung. Es ist einiges zu bedenken, zB auch die unterschiedlichen Paracorr-Stellungen, man ist sonst nur am Schrauben.


    Nagler 31 + Paracorr --> 6mm Pupille
    Ethos 17 + Paracorr --> 3,3mm
    Ethos 17 + Powermate --> 1,9 mm


    Jetzt vieleicht noch ein Ethos 10 oder 13 dazu. Oder zwei T6, die kann man ja auch mit Powermate kombinieren.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hi


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da gehen die Meinungen bei f/4.5 auseinander, ob das notwendig ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich persönlich finds nicht notwendig. Hatte an meinem 18" f/4 das 13er und 9er Nagler im Einsatz. Die lieferten bis zum Rand punktfeine Sternchen. Insofern sollte das bei diesen Brennweiten bei f/4.5 noch weniger ein Problem sein.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Steven,
    ich schließe mich Carstens Empfehlung an.
    Das 20er und das 7er kannst Du dann bei Bedarf noch nachkaufen.
    Feinere Abstufungen bringen meiner Meinung nach nur den "Profis" wirklich was. Ich als Gelegenheitsspechtler kann damit leben, wenn die AP mal nicht ganz perfekt passt.


    Allgemein kann man bei den längeren Brennweiten größere Sprünge machen. Bei den kürzeren, wo man gegen das Seeing rennt bzw. um Detailwahrnehmung kämpft, ist eine engere Abstufung sinnvoll.


    Ich würde beim Okularkauf aber nichts überstürzen, gerade weil Du ja "endgültige" Okulare willst. Höchstens erst mal 31 und 13 mm anschaffen, 9 mm und kürzer hast Du ja in gut brauchbarer Qualität, wenn auch nicht mit üppigem Bildfeld.


    Du solltest unbedingt auf die Fokuslage der Okulare achten, wenn Du wirklich komfortabel beobachten möchtest. Entweder passend auswählen oder zur Not durch Distanzringe auf den Steckhülsen passend machen.


    Alle Typ 6 Naglers und das 26er haben dieselbe Fokuslage. Das 31er muss 11 mm weiter raus, das 20er ca. 6 mm.
    Hier gibts eine Tabelle mit Vergleichsdaten (siehe Spalte "Parfocal Group", leider ohne Zahlenwerte).
    Kalle66 hatte auch eine Tabelle angefangen. Ich weiss aber nicht, ob die Naglers da schon alle drin stehen.


    Übrigens, in deiner Tabelle sind ein paar kleine Fehler.
    Das 22er ist Typ 4 und nur bis f/5 wirklich gut.
    Das 16er ist Typ 5. Beide haben eine andere Fokuslage als der Typ 6. Auch die Typ 5 untereinander haben verschiedene Fokuslagen.


    Gruß und Klaren Himmel,
    Martin




    p.s. meld dich doch, wenn dein Teleskop da ist. Da wär dann ja eine Firstlight-Party fällig[:p]!

  • Ich sehe es wie Deneb, an meinem 17,5" f/4,5 habe ich einen Paracorr nicht vermisst.


    Was für ein Dobson ist bestellt? Ist er für große Okular- Gewichtszuladung ausgelegt? Was für ein Okularauszug wird verwendet?


    Bedenke, dass die Kombination 31 mm Nagler+ Paracorr mit satten 1,5 kg am OAZ zerren, während ein 26 mm Nagler mit 730 g wesentlich einfacher ausbalancierbar ist und mit 5,8 mm Austrittpupille in den meisten Fällen die optimale Übersichtsvergrößerung für f/4,5 ergibt. Das 26 mm Nagler ist zudem günstiger. Es hat nach meinem Geschmack das beste Einblickverhalten. Beim 26 mm Nagler muss der OAZ gegenüber den Typ 6 nur um 7,5 mm weiter reingeschraubt werden, während es beim 31 mm Nagler bereits 16 mm weiter rein sind, was bei enger Fokusauslegung schon zu Problemen führen kann (vgl. TeleVue Specs, Maß F).


    Daher wäre mein fast homofokaler Tipp, ohne Paracorr:
    N26, N13, N9, N7, N5


    Das kann man natürlich je nach Geschmack und Geldbeutel variieren, auf die Brennweiten 7 oder 8 mm würde ich aber nicht verzichten wollen, da du dort bei guter Optikqualität vermutlich am meisten beobachten wirst. Man könnte z.B.:
    - 13 mm Ethos statt 13 mm Nagler. Beide haben fast die selbe Fokuslage. Den Schritt N13 --&gt; E13 kann man aber auch Jahre später machen, da man ein 13 mm Nagler mit nicht mehr als ca. 50,- Euro Verlust wiederverkaufen kann.
    - Ein 8 mm Ethos statt der zwei N9+N7. Das E8 hat aber eine andere Fokuslage.
    - 6-3 mm Nagler Zoom statt 5 mm Nagler. Es hat einen engen Augenabstand und nur 50° Gesichtsfeld, erschlägt aber den 3,5 mm Nagler Bereich. Als Weitwinkelliebhaber mag ich es nicht besonders, zumal es ganz schön teuer ist. Anderen ist es wichtig, die optimale Grenzvergrößerung stufenlos auskitzeln zu können.


    Die 22+17 mm Nagler Typ 4 haben einen großen Augenabstand und ein gutes Einblickverhalten, sind aber an schnellen Newtons nicht so randscharf wie die anderen Nagler.


    Ich hoffe, das verwirrt jetzt nicht zu sehr. Du weißt ja:
    2 Sterngucker = 3 Meinungen
    3 Sterngucker = 5 Meinungen, mindestens...

  • Hallo Stiko und Stahis.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />Anderen ist es wichtig, die optimale Grenzvergrößerung stufenlos auskitzeln zu können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deshalb habe ich ein Astrozoom ZoomSet für mein 7mm Nagler T6.
    Es ist dann in der Brennweite zwischen circa 7mm und 3.5mm variabel.





    Das Nagler T6 bietet an meinem Dobson ein einladendes Gesichtsfeld. Es bietet aber am Planeten deutlich weniger Leistung, als die Okulare, die beispielsweise in folgendem Vergleichsbericht von Bill Paolini vorgestellt werden: 6 mm Lunar/Planetary Eyepiece Comparison


    Ich bin froh, auf Orthos zurückgreifen zu können, da sie mir mehr Details zeigen, Details leichter erkennbar sind und mir die gesamte Bildästhetik mehr zusagt. Ein kleineres Gesichtsfeld, geringeren Augenabstand und Unschärfe am Rand (habe ein f/5 Teleskop) nehme ich gerne in Kauf, um in der Bildmitte ein deutlich besseres Bild vom Planeten genießen zu können. Mittlerweile gesellt sich ein kleines Kistchen voller Orthos zu meinen Weitwinkelokularen.


    Stiko,
    ich habe in einem anderen Beitrag von Dir gelesen, dass Du nach Speers Waler Okularen im Vergleich zu den Nagler T6 Okularen gefragt hast.
    Ich habe drei Speers Waler besessen: das 13.4mm Okular der Series II, das 5-8mm Okular der Series I und auch der Series II.
    Ich schätze diese Okulare sehr und finde den Unterschied zu einem Nagler T6 gering.
    In der Brennweite 22mm nutze ich ein Vixen LVW Okular mit großer Zufriedenheit - Vergleiche zu TeleVue Nagler Okularen habe ich in diesem Bereich jedoch noch nicht machen können.


    Viel Grüße, Bernd.

  • Hallo Steven,


    bei f/4,5 würde ich ohne Paracorr kein 31er Nagler wählen- da wird die AP zu groß. Da wäre das 26er vorzuziehen. Mit Corrector schaut es anders aus, aber da auf das Gewicht achten.


    Und wie schon vorgeschlagen wurde- geh mal über die AP bei deiner Suche. Zwischen 5,5 und 6mm für Übersicht, dazu 4mm, 2mm und 0,75-1mm wäre wohl angebracht.


    Hier der Link zu dem Televue Okurechner- deine Röhre eingetragen Den Haken für Paracorr ja/nein kannst du jederzeit setzen und neu berechnen lassen.


    Zur Anmerkung von Martin <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(siehe Spalte "Parfocal Group", leider ohne Zahlenwerte).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">In der Spalte F sind die entsprechenden Abstände der Fokuslage zum Okularanschlag aufgeführt.


    Zur Anmerkung von Stathis bezüglich Nagler T4- trifft auf jeden Fall für das 22mm zu, das 17mm ist nicht so stark betroffen, ich nutze es an 16" f/4,5 und hinsichtlich Randunschärfe ist da noch nicht sehr viel zu bemerken. Seit kurzem hab ich auch einen Paracorr Typ2 und erste Beobachtungsabende waren schon beeindruckend was die verbesserte Sternabbildung bei f/4,5 betrifft. Direkt nötig wäre er vielleicht nicht, aber schöner ausschauen tut es. [:)]



    Gruß
    Stefan

  • Hallo,
    darf ich auch mal meinen Senf dazugeben, *gg*
    benutze hier am 12.5" Dobson, f=4.8 am liebsten ein Zoom 8-24 mm. Mir kam der häufige Oku-Wechsel von 20 mm bis runter zu 7,5 mm zu lästig vor. Viele wissen,bin Beobachter von Veränderliche Sterne, was ich mit 20 mm nicht eindeutig sah, gab dann meistens das 7,5mm her.
    Manch einer "verteufelt" die Zoom-Okus. Ich bin mit meinem zufrieden, obwohl es keine "Zeiss-Qualität" hat.


    Gruß
    Guenther

  • Ich möchte mich erst einmal für all eure Informationen bedanken.
    Da hier ja echt viel Kohle durch die Finger rinnt habe ich mich hier echt bestätigt gefühlt,
    das ich den thread gestartet habe.
    Alleine mit der Informationsflut habt ihr mich doch mehr erschlagen und ich werde wohl jetzte noch einige Stunden infos wälzen müssen.


    Vielen lieben Dank euch hier.

  • Hallo Steven,


    zwei Punkte:


    - Ich würde auf jeden Fall auf möglichst gute Homofokalität achten.


    - Nicht zu viele Okulare. Ich habe einen Standardsatz aus lediglich drei Okularen mit APs von etwas über 5mm, etwa 3 mm und 1,5 mm. Diese sind gute Okulare und damit mache ich 90 % der gesamten Beobachtungen. Für die Randlagen habe ich noch günstigere Okulare mit APs von 7mm und von 1mm und darunter.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Reiner,
    90% Beobachtung mit 3 Okularen trifft bei mir zwar nicht ganz zu, aber 70% wohl schon.
    Womit wir dann bei Lösungen wie Explore Scientific 20/14/9 mm oder Ethos 20/13/8 mm wären, was den armen Stiko noch mehr verwirren dürfte.


    Leider haben natürlich sowohl Explore Scientific als auch Ethos alle unterschiedliche Fokallagen[:(!], was für mich ein echter Kaufhinderungsgrund ist. Da kann man mit Anschlagringen zwar was dagegen machen, dann funktionieren die Sicherheitsnuten in den Steckhülsen aber nicht mehr wie vorgesehen, sondern können sogar heftig stören.


    Wenn man wirklich in allen Objekten bei jeder Himmelsqualität immer die maximale Wahrnehmung erreichen möchte, ist aber auch eine fein abgestufte AP-Palette durchaus berechtigt.
    Das 20er Nagler zwischen dem 26er und dem 13er ist halt nicht wirklich nötig, zeigt mir aber z.B. am Pferdekopfnebel je nach Himmelsqualität deutlich mehr Details als die beiden Nachbarbrennweiten. Das gilt auch und gerade für die kürzeren Brennweiten an entsprechenden Himmelsobjekten.


    Sinnvoll ist auf alle Fälle, nicht gleich mit dem vollen Okularkoffer zu beginnen, sondern die Lücken später zu füllen, wenn man mit genug Beobachtungserfahrung die Vorteile auch nutzen kann. "Ausreichend" ist die 3-Okulare-Lösung auf jeden Fall, aber wir haben ja manchmal gern etwas Luxus[;)].


    Gruß,
    Martin

  • Ich habe zum schluss mal noch eine Frage zu dem Paracorr.
    Kommt zuerst das Filterrad oder zuerst der Paracorr.



    Filterrad &gt; Paracorr &gt; Okular
    Bei dieser Kombination muss ich den Tubus genau 6cm weiter einfahren. Da weiß ich nicht, ob der FS groß genug ist.


    Paracorr &gt; Filterrad &gt; Okular
    Da passt der Fokus, aber ist dann die Funktion des Parakor im Eimer, da das Okular viel zu Weit weg ist.


    Habe ich da einen Denkfehler?
    Gibts einbusen, wenn ich Tubus um 6cm verringert habe?
    Woran sehe ich, ob der FS groß genug ist.
    Wenn ich in den OAZ schau, sehe ich keinen Rand vom HS.
    Mit 6cm eingefahrenem Tubus sehe ich 1cm weniger vom HS.

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