Neues von der Kurzbelichterfront

  • Hallo


    sicher kann man helle Objekte und gerade3 auch kleine so gut und ungeguidet machen, man trickst sogar das seeing aus.
    Versuche doch mal eine AllCCD5.2 oder QHY6, aber von der Kühlung würde ich dann die Finger weglassen da die Kamera nicht Luftdicht ist und der Chip mit großer Wahrscheinlichkeit beschlagen wird.


    Gruß Frank

  • Hallo Ralf


    Find ich auch äusserst erstaunlich, was Du da zauberst. Warum jetzt das gerade so gut mit der DMK funktioniert? Auf jeden Fall optimierst Du die Einstellungen auf maximalen Informationsgehalt.


    Auch im Rauschen steckt Information drin obwohl man sie nicht erkennen kann. Mit genügend frames kann man die Information auch rauskitzeln. Ich hab mal lucky-imaging Beispiele gesehen (leider finde ich sie nicht mehr) an einem Kugelsternhaufen, die sind von der Tiefe her wie Deine absolut erstaunlich, bzw. man würde das bei der dort verwendeten kurzen Belichtungszeit nicht vermuten!


    Grüsse
    Jan

  • Hi Ralf!


    Ich gehöre ja auch der Kurzbelichterfraktion an. Hast du mal nachgesehen, auf welche Grenzgröße du bei der Sternabbildung so kommst? Ich schaffe mit 5 Sekunden-Belichtungen regelmäßig 19 mag, das ist das, was der Himmel bei mir offiziell hergibt. Wie sind denn deine Standortbedingungen? Besser als 5 mag visuell klingt für meine Verhältnisse schon extrem gut.


    Grüße,


    Carsten


    PS: Und jetzt zeigen wir den Langzeitbelichtern mal, wozu Lucky Imaging wirklich da ist: [:D][:D][:D]
    http://www.sternfreunde-brb.de…ic=499.0;attach=441;image
    Vorsicht: große Datei!

  • Hallo Carsten,


    deine Arbeiten kenne ich.
    19mag bei 5 sec sind bei mir nicht drin. Du hast aber auch eine geringfügig bessere Kamera ;)
    Auf 5,7sec Bildern ist der M1 Pulsar in jedem Einzelbild klar zu sehen. Dürfte so um die 16te sein.
    Mit deiner Ausrüstung könntest du ja noch kürzer belichten und könntest dann dem Pulsar beim pulsieren zusehen ;)
    Meine Standortbedingungen sind nicht sonderlich gut (aber das sagt jeder). In der Lichtverschmutzungskarte http://www.astrogalaxie.de/Lichtv-D-3b.jpg befinde ich mich im orangen Bereich sogar zum Rot hin.
    Hier noch ein "QD Bild" (obwohl es mir schon ganz gut gefällt)

    und hier in voller Auflösung.
    http://www.ralf-kreuels.de/_private/RB_NGC4565_alle.jpg


    die Grenzgröße hier dürfte die 21mag knapp ankratzen. In der Nähe des Zentrums, da wo die DMK Bilder mit verarbeitet wurden sogar noch mehr.
    Das waren wieder ca. 1000DSLR Bilder a 30sec. ZT. alte ohne Modifizierung.
    7 kleinere DMK Filme( sehr unterschiedlicher Qualität) wurden verwendet. Zusammen etwa 3,5 Std.
    Deine "planetarischen" sind wirklich klasse.


    Gruß,
    Ralf

  • Hallo Ralf,


    sehr interessante Bilder präsentierst du hier! Mir persönlich gefällt die von dir gar nicht so präferierte NGC 4565 am besten. Tolle Farben, sehr gute Auflösung, auch sehr schön bearbeitet, klasse!


    Um eine Sterngrenzgröße zu ermitteln bemühe ich immer dieses hier:


    http://server5.sky-map.org/v2?…alaxies=1&img_source=DSS2


    Dort kann man in deinem Bild eine Sterngrenzgröße so um 19m6-19m7 ermitteln, das finde ich für die 30s-Methode schon gewaltig gut!Für 21mag müßtest du m.E. wahrscheinlich nochmals ein Vielfaches an Einzelbelichtungen machen. Es sei denn, auf deinen Originalen ist noch mehr drauf. Auch mein Büromonitor ist nicht der beste.


    Es ist auch tatsächlich schwierig, ein geeignetes tool zur Grenzgrößenbestimmung im Netz zu finden.

  • Hallo Ralf,


    unten rechts, das ist ein Quasar, der mit 20,4 mag in der Liste steht. Den Rest habe ich geschätzt, auch im Hinblick, dass in den Daten evtl. noch mehr drin ist. Diese Bilder hier sind auch leicht geglättet.
    Normalerweise kann ich die Grenzgrößen ganz gut im "Cartes du Ciel" nachschauen. Hier werden Rot.-und Blau-Helligkeiten angegeben. Oberhalb von 20mag habe ich aber auch hier keinen Katalog mehr gefunden.
    Der Quasar hat übrigens ein z von über 3, d.h. dieses Licht, das auf meinen Kamerachip gefallen ist (ca.5 Photonen pro sec habe ich mal gelesen) war 10.000.000.000 Jahr lang unterwegs , nur , um mir diese kleine Freude zu machen. Laien erzähle ich gerne, dass ich schon fast der Rand unseres sichtbaren Universums fotografiert habe ;)
    viele Grüße,
    Ralf

  • Hallo Ralf!


    In der Lichtverschmutzungskarte bin ich mitten in dem roten Klecks um Berlin zu finden.
    Ich werde bei Gelegenheit auch mal IC3568 machen, mal sehen was dabei herauskommt.


    Grüße,


    Carsten

  • Hallo Ralf,


    danke für die interessanten Daten! Den Quasar habe ich auch auf Skymap gefunden, allerdings werden für ihn keinerlei Daten angezeigt. Er sieht rein optisch (visuell) etwa so "hell" aus wie ein 19m55 Stern am Rand der NGC 4565.


    Deswegen wäre ich nie auf eine Grenzgröße jenseits der 20mag gekommen.


    Ich frage mich sowieso des öfteren, wie verläßlich eigentlich die Helligkeitsangaben im SDSS sind. Hier gab´s ja neulich schonmal eine Diskussion über Grenzgrößen in Amateuraufnahmen.


    Es ist eine spannende Sache finde ich, gerade wenn man sich wie mit deiner Aufnahme im Grenzbereich des noch detektierbaren befindet.


    Auf jeden Fall erstaunlich, wie weit du mit 30s Einzelframes gekommen bist!

  • Tach!


    Als nächste Anschaffung stünde bei mir irgendwann eine CCD an (für Photometrie, low-res Spektroskopie, Planeten, .... all-round eben). Ich frage mich ob eine Alccd 5.2 auch für Kurzbelichtungen und "lucky imaging" taugt? Vom Preis her wäre die ja noch erschwinglich.


    CS
    Heinz

  • Hallo Kurzzeitbelichtungsinteressierte,


    ich hätte da noch einen:

    etwas besser hier:
    http://www.ralf-kreuels.de/_private/RB_M64_DMK.jpg


    90 min M64 mit den DMK 21. Ein Avi mit 10sec Bildern und 2 weitere mit 5,7sec. Die Farbe stammt von einem älteren DSLR Bild.


    Selbstverständlich kommt das Bild nicht so aus der Kamera. Ein wenig Bildbearbeitung ist natürlich notwendig. Da gibt es helle Ecken durch Verstärkerglühen, man muss den Kontrast irgendwie bändigen und man muss schärfen. Hierbei hatte ich aber seltsame Probleme. An den zarten Bänder innerhalb der Staubregion entstanden immer so helle große Flecken.Schärfungsartefakte dachte ich. Erst, nachdem ich die Hubble Aufnahme zum Vergleich heranzog (mache ich normalerweise erst ganz am Ende der Bildbearbeitung)stellte ich fest, dass sie real sein könnten. In der Farbversion ließen sie sich dann recht eindeutig als blaue Sterne identifiziren.


    Viele Grüße,
    Ralf
    [^]

  • Hallo Ralf!


    Da hast die wieder einmal gezeigt was mit einfachen Mitteln möglich ist. Bei deiner EBV baucht sich die "kleine" DMK vor den gekühlten Kameras nicht wirklich zu verstecken. Wieder einmal ein super Ergebnis von Dir.


    (==>)Axel: Ich fotografiere mit einem LX-90 8", was vom Prinzip der Bedienung dem LX-200 ähnlich ist. Bei meinen Versuchen bin ich bis auf 40 Sekunden pro Einzelbild gekommen. Eine Minute führt schon zu Strichen. Ich denke bei Dir könnten, infolge der längeren Brennweite, 30 Sekunden möglich sein. Hier ein Link zu einem Bild mit 30 Sekunden Bildern. http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=115393



    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo Ralf,
    auch ich habe mich im Januar mal an M51 mit der DMK herangewagt 20 x 19 sek Belichtungszeit.


    Von 12 Bildern werden allerdings nur 4 scharf wegen mangelnder PEC - Einstellung bzw. dem periodischen Schneckenfehler.


    Und ich gestehe mir eine Canon 500d gegönnt zu haben. Der Sprung von der analog FTB von 1977 bis ins Heute ist allerdings gewaltig...ich muss noch viel üben. [:)] bis ich ein so strahlendes Bild hinbekomme, wie das da oben.


    Ach ja, Frage: Braucht man bei Langzeitbelichtungen einen Staubfilter vor der DSLR ??


    Gruß Andreas

  • Moin Niki,


    das sieht ja vielversprechend aus. War Dein SC paralaktisch montiert? Azimutal ist das ganze System bei mir auf jeden Fall stabiler! Vermutlich hast Du Deinen 8Zöller wie viele hier auf einer deutschen Montierung.
    (==>)Ralf: Ich war mal auf Deiner Seite. Neben tollen Astrofotos wirklich klasse Reisefotos.


    Gruß


    Axel


    Astrotreff in Schleswig-Holstein 29.04 - 01.05: http://www.aft-info.de/

  • Hallo Zusammen,


    vielen Dank für eure vielen und netten Kommentare.
    Ich denke ich konnte zeigen, das Kurzbelichtungen in der Deep Sky Fotografie möglich sind.
    So wie jedes Teleskop seinen eigenen Himmel hat, so hat auch jede Aufnahmetechnik ihre Vor.- und Nachteile.
    Mit dieser einfachen Methode (egal ob 30sec Subs oder DMK) kann man sich zumindest mal, ohne riesigen Aufwand betreiben zu müssen, dem Thema nähern.
    Dass nicht alle ersten Ergebnisse so aussehen werden wie oben ist wohl jedem klar. Aber glaubt mir, das ist keine Hexerei.Es gibt viele kleine Stellschrauben um immer wieder etwas mehr herauszuholen. Der Weg ist doch hier das Ziel.
    Die wichtigste Größe ist meiner Meinung nach übrigens die Gesammtbelichtungsdauer, viel bringt hier viel.
    Natürlich habe ich einige Vorteile, die mein Beruf mit sich bringt. Bildbearbeitung ist (für mich) ein "Muß" in der Astrofotografie, aber auch das lässt sich lernen.


    Mich würde es sehr freuen, wenn ich den ein oder anderen dazu animieren konnte mal etwas auszuprobieren und die Vorstellung davon "Wie macht man Deep Sky Bilder richtig " um eine kleine Facette erweitern konnte.


    Ich wünsche euch viel Erfolg dabei.



    ==> Andreas, es stimmt schon, bei der Langzeitbelichtung wird der Chip wirklich schnell schmutzig. Soweit ich weiß haben aber alle modernen DSLRs eine interne Sensorreinigung, die funktioniert ganz hervorragend.


    Viele Grüße,


    Ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ach ja, Frage: Braucht man bei Langzeitbelichtungen einen Staubfilter vor der DSLR ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Von den populären Teleskop-Typen die mir gerade einfallen (Newton, SC, Refraktor) hat nur der Newton einen wirklich "offenen" Okularanschluss, und Newton's brauchen für DSLRs idR. ohnehin einen Koma-Korrektor, so dass der Sensor wieder geschützt ist.


    OK, vielleicht hat man das Problem beim RC...


    CS
    Heinz

  • Hallo Axel!


    Wie immer komme ich it meiner Antwort etwas spät aber doch. Es handelt sich um ein altes LX-90 8" mit der Gabelmontierung out of the Box. Unguided, einfach aufgestellt und losgeknipst. Zur Fokussierung habe ich mir allerdings dieses Teil gegönnthttp://www.teleskop-express.de…mera-dreht-nicht-mit.html. Das hat das Fokussieren deutlich vereinfacht. Mittlerweile nenne ich auch eine Bahtinov mein eigen.



    CS aus Wien
    Grüße Niki

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