Die Entdeckung der Sonnenflecken (1)
Wenn heutzutage eine Entdeckung gemacht wird, wird der Ruhm der Person zugesprochen welche die erste Veröffentlichung darüber gemacht hat. So gesehen ist die Entdeckung der Sonnenflecken eine der großen wissenschaftlichen Leistungen Ostfrieslands.
Der Pfarrer David Fabricius aus Westerhave bei Dornum und später Osteel in Ostfriesland widmete sich nachts den Sternen. Mit Johannes Kepler und Tycho Brahe stand er in Kontakt und seine Forschungen brachte ihm Ansehen auch über Ostfriesland hinaus.
Auch sein Sohn Johannes teilte diese Leidenschaft, doch er wurde zum Medizinstudium gedrängt wo er u.a. 1609 an die Universität von Leiden in die Niederlande kam. Kurz zuvor wurden die Fernrohre in dieser Region entwickelt und so kamen kurz darauf auch die ersten Fernrohre nach Ostfriesland.
Vater und Sohn betrachteten am 9. März 1611 mit ihrem optischen Gerät die Sonne und fanden dort einen kleinen schwarzen Fleck. Nur der extrem lichtschwachen Optik ist es wohl zu verdanken dass beide nicht erblindet sind. Der Fleck schien sich nicht zu bewegen und war die nächsten Tage immer noch zu sehen. Sohn Johannes veröffentlichte diese Entdeckung noch im Jahre 1611.
Kurz danach verliert sich die Spur der Fabricius. Es ist nicht genau bekannt wann Johannes verstarb, sein Vater folgte allerdings kurze Zeit später.
Das Hinscheiden David Fabricius ist tragisch: nachdem er einen Bauern in der Kirche des Gänsediebstahls beschuldigt hatte wurde er kurz danach mit einem Spaten erschlagen.
So kam die erste Veröffentlichung über Flecken auf der Sonne von den Fabricius’ aus Ostfriesland, gesehen wurden die Flecken aber schon früher…
Gruss
Helge