18" Spiegel - Das Handwerk

  • Hallo allerseits,


    nach einiger Zeit Schleifabstinenz, fühlte ich mich bereit für das nächste Abenteuer. Es soll ein 18" f/4 werden. Den Rohling habe ich schon im Dezember bekommen - danke Stathis. Die Messung am Rand ergab eine sehr gleichmäßige Dike. Hier braucht man nicht mehr viel tun:


    Randdicke.jpg


    Als erstes und nur aus Freude, habe ich die Fase, sowohl vorne als auch hinten, gezogen. Das hat auch den Vorteil, dass man viel sicherer den Spiegel in der Hand nehmen kann. Danach habe ich mir die Seite angeschaut und - oh Schreck - die war nicht zylindrisch, sondern wellig, mit ca. 0,5mm relativ tiefe Rillen:

    Rand1.jpg


    Man kann den Spiegel so nicht lassen, da die Seitenlagerung auf Kugellager nicht mehr funktioniert. Nach kurzem Gespräch mit Alois kam auch die Lösung: auf dem Drehtisch stellen und mit einem Blech und Karbo glatt schleifen. Nur war mein Drehtisch zu schwach für diese Aufgabe: maximal 5 UPM und nicht genug Zugkraft. Einen Neuen müsste her, mit 500 Watt Motor und bis zu 60 UPM. Nachdem der fertig wurde, dauerte - mit Karbo 80, Karbo 180 und ein Bisschen Schleifstein - das Glätten der Seite nur eine halbe Stunde:

    Rand2.jpg


    Das Endergebnis:

    Rand3.jpg


    Dann war die Zeit für die Rückseite gekommen. Als Schleifunterlage diente eine 12x600x600mm Glasplatte. Schon beim ersten Kontakt zeigte sich, dass der Rücken genau in der Mitte eine leichte Erhebung hat. Man konnte den Rohling wie ein Kreisel auf der Unterlage drehen. Nach zwei Runden mit Karbo 180 konnte man im Eddingtest das ganz gut sehen:


    Rueckseite1.jpg


    Nach weitere 8 Runden war die Rückseite fast Rotationsymmetrisch. Der neuen Eddingtest zeigte eindeutig zwei kleine Asti-Ohren am Rand, bei 1 Uhr und bei 7 Uhr:


    Rueckseite2.jpg


    Außerdem wird der Rand insgesamt etwas weniger angegriffen, was nicht so Schlimm wäre, wäre die Rotationsymmetrie da. Die Ohren müssen noch weg geschliffen werden.


    Fortsetzung folgt.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Kai,


    danke für die Glückswünsche.


    Parabolisiert wird, ganz klar, nach der Zambuto Methode. Die finde ich sehr gut steuerbar. Aber 18" ist doch "etwas" schwieriger als 12".


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,


    Dein Thread zum 12" ist unter meiner "Bestenliste" gespeichert. Hab immer noch einen 10" hier liegen, der auf eine Parabel wartet.
    Ich bin mal gespannt wie das hier weiter geht und werde mitfiebern. Ich hab nämlich auch noch einen 16" Quarzblock hier rumliegen..


    Vg Dirk

  • Hallo Horia,
    jetzt nach dem ich dein Thema hier gesehen habe bekomme ich ganz kribbelige Finger.
    Ich freue mich schon auf deine Berichte.


    Eine Frage gleich noch:
    Kann man einen Spiegel in der größe alleine mit dem Foucault-Tester noch gut hinbekommen?
    Wenn ja, dann werde ich bei Stathis eine Bestellung auslösen.


    Man merkt schon an deiner Herangehensweise das du schon viel Erfahrung im Spiegelschleifen hast.
    Deine einzelnen Schritte sind sehr anschaulich dokumentiert.
    Weiter so und gutes gelingen.


    Viele liebe Grüße
    Otto


    PS. Hast du den Rand mit einer Mikrometerschraube vermessen?

  • Hallo Horia,
    viel Erfolg wünsche ich Dir beim neuen Projekt!
    Mit 18" kann man schon so *richtig* was sehen! Und den Schritt von 12" auf 18" kann ich nur empfehlen!


    Machst Du eine Laterallagerung mit Rollen? Dafür ist ein gerader Rand natürlich Voraussetzung!


    Wie willst Du das Aushöhlen bewerkstelligen? Mein Vorschlag: Auch mit deinem Drehtisch und mit einer Flex mit DIamantscheibe, die an einem Brett mit bogenförmiger Kante befestigt ist, das zwischen zwei gabelförmigen Gleitlagern geführt wird. FHarry hier im Forum hat so ein Teil und das geht super! Der tolle Nebeneffekt ist, dass jeder Keilfehler komplett verschwindet.


    Bei f/4 braucht's wohl schon einen Komakorrektor, damit die Abbildung wirklich gut wird. Hast Du da was geplant?



    => Otto:
    Meine Erfahrung mit 18" f/4,3:
    Das Parabolisieren mit Focaulttester geht noch einwandfrei. Der Tester sollte aber sehr präzise und reproduzierbar arbeiten, genau ablesbar sein (2/100 mm) und man muss ihn 100% im Griff haben. Als Kontrolle vor dem Parabolisieren Test auf Asti mit Pinhole und Okular, und beim Parabolisieren immer mal wieder Sterntest machen.
    Bei 18" f/4,0 sind die Anforderungen dann noch ein klein wenig größer, aber es sollte auch noch gehen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo,


    nach etwas Pause war wieder mal Zeit für den Spiegel da. Ich habe letzte Woche jeden zweiten Abend daran arbeiten dürfen.


    Erst mal vielen Dank an alle für die guten Wünsche. Ich hoffe auch, einen guten Spiegel zu schaffen.


    Weiter ging es mit dem Aushohlen. Als erstes habe ich mit ein Unterlegscheiben-Tool (D = 180mm) und Karbo-60 versucht. Es ging, es war aber viel zu langsam und nicht gut für den Rücken. Das Tool hatte ich aus Portland-Zement mit Quarzsand gegossen. Nach eine Stunde Arbeit habe ich aufgegeben und das Ganze auf Diamant umgestellt. Aber nicht ganz so wie der Martin es vorgeschlagen hat sondern rein manuell.


    Als Erstes, ein Sandwich aus eine 110mm Diamant-Trennscheibe, eine 100mm Holzscheibe und eine 180mm Holzscheibe, alles zusammengeklebt:


    Tool02.jpg


    Das ganze kommt auf dem Spiegel, mit der Diamantscheibe nach unten. Obendrauf, das Zement-Tool vom vorhin:



    Tool04.jpg



    Und, um dem Ganzen mehr Biss zu geben, zwei Hantelscheiben à 10kg:



    Tool06.jpg



    Das geht jetzt wie geschmiert. Der Tisch dreht langsam, ich schiebe den Turm zügig hin und her und der Spiegel gibt sehr schnell nach. Alle ca. 10 min. die Glass-Wasser-Milch abwischen. In vier einstündige Sessions bin ich auf 6,5mm Tiefe angekommen und habe die Aushohlaktion für beendet deklariert.


    Heute habe ich noch das eigentliche Schleiftool, mit D=360mm (ca. 0,8 * D-Spiegel), gegossen. Ganz unten Frischhaltefolie, dann eine Glasmosaik-Matte und rum herum einen ungefähr runden Damm.


    STool1.jpg



    Das Ganze mit Zahnarzt-Gips gefühlt



    STool2.jpg


    und fertig:


    STool3.jpg


    Morgen geht's weiter.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,
    als ausgesprochener Flex-Muffel gefällt mir deine Aushöhlmethode prima vista total. Ich habe an meinem 40er 16volle Stunden geschruppt mit Karbo 80. Das war eine harte Zeit und noch draussen bei eisigen Temperaturen. - Mir ist aber nicht ganz klar, wie bei deiner Darstellung die Trennscheibe greifen kann, wenn sie parallel zum Spiegel gedreht wird ohne Winkel. Wie gross ist die Umdrehungszahl? Wäre gut, wenn du diese Methode etwas näher beschreiben könntest, vor allem auch die mechanische Lösung der Motorisierung.


    Das Prinzip gefällt mir, weil es ungefährlich aussieht und kontrollierbarer zu sein scheint als die Flex-Methode, wo etliche schon über das Ziel hinaus geflext haben...
    Gruss Emil

  • Hallo Emil,


    ja, ich habe auch ein gesundes Respekt vor dem Flex, deswegen die etwas ruhigere Vorgehensweise.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Mir ist aber nicht ganz klar, wie bei deiner Darstellung die Trennscheibe greifen kann, wenn sie parallel zum Spiegel gedreht wird ohne Winkel. Wie gross ist die Umdrehungszahl? Wäre gut, wenn du diese Methode etwas näher beschreiben könntest, vor allem auch die mechanische Lösung der Motorisierung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Trennscheibe wird fast nicht gedreht, nur alle 10-20 Striche ein bisschen. Der ganze Monsterstapel wird wie ein Schleiftool bewegt. Es sind zentrale Striche. Die Scheibe greift mit der Seite sehr gut an und hinterlässt pro Strich viele mehr oder weniger ausgeprägte Kratzer auf der Oberfläche. Wichtig dabei ist das genug druck angewendet wird, deswegen die 2x10 kg Scheiben. Mit der Hand muss man nur die Stichbewegung ziehen, was bei ca 1 Strich/sec ganz schon Schweißtreibend ist. Außerdem sehr wichtig: die Trennscheibe darf absolut nie über den Spiegelrand hinaus gehen, sonst kriegt man sofort Muschelbrüche, egal wie breit die Fase ist. Ich habe etwas 20mm als Sicherheitsabstand versucht einzuhalten.


    Der Spiegel dreht dabei sehr langsam, ca. 5UPM.


    Die Pläne für den Antrieb habe ich von der Mirror-O-Matic übernommen und angepasst. Das Ganze sieht so aus:


    Motorseite:

    Antrieb1.jpg


    Und die gegenüberliegende Seite:


    Antrieb2.jpg




    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,


    die Motorisierung sieht sehr durchdacht aus, aber eben, ohne Aufwand geht das nicht.So was baut sich nicht von selbst. Könnte man nicht traditionell sich einfach um den Tisch bewegen und auf die Motorisierung verzichten. Dann hätte man ja immer noch den entscheidenden Vorteil, dass mit der Trennscheibe die Aushöhlung in einem Bruchteil der Zeit zu machen wäre verglichen mit der Karbo-Methode?
    Noch eine letzte Frage: Uebersteht die nicht gerade billige Diamant-Trennscheibe, die für hohe Drehzahlen gemacht ist, diese langsame Kraftprozedur ohne Schaden?

    Gruss Emil

  • Hallo Horia,
    das ist eine prima Idee, zum Aushöhlen eine Dimantscheibe ohne Flex zu benutzen!
    Der Drehteller ist auch eine nette Sache. Allerdings sehe ich noch ein paar Haken daran:
    1. Der Rand der Drehteller-Pressspanplatte wird ziemlich sicher durch die Feuchtigkeit aufquellen. Außer, Du hast sie in einer Vakuumkammer in erwärmtes dünnflüssiges Epoxid-Laminierharz getaucht und dann das Ventil aufgemacht, und anschließend noch ein Glasfaserband drumgewickelt.
    Der rauhe Rand ist so gut wie unmöglich zu reinigen. Beim Feinschliff und Polieren gibt das extrem leicht Kratzer!
    2. Du musst ab Feinschliff den Rohling häufig auf der Platte drehen, sonst gibt's üblen Asti!
    Noch ein Tipp: Ein nach unten überhängender Rand am Drehteller würde verhindern, dass die Schleifsuppe an der Unterseite entlangläuft und so an die Rollen gerät.


    Ist der "Tool-Stapel" verschraubt oder lose?



    =&gt;Emil:
    Diamant-Trennscheiben gibts mittlerweile schon sehr billig, es muss hier bestimmt keine teure sein. Sie arbeitet hier als Ringtool, deshalb passt sie sich leicht an die üblichen Spiegel-Krümmungsradien an.
    Ich bin mir sicher, dass die Methode auch mit manuell gedrehtem Rohling funktioniert. Einziger Nachteil ist offensichtlich die hohe Muschelbruchgefahr. Ich vermute, das liegt vor allem dran, dass die Scheibe eben nicht wirklich den aktuellen Krümmungsrdius des Rohlings annimmt, und auch am hohen Arbeitsdruck. Mit Flex arbeitet man ja mit Minimaldruck und bekommt die Abtragleistung nur über die Drehzahl (edit: und trotzdem gibt's sogar hier noch Muschelbrüche, wenn man über den Rand geht).


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Emil, Hallo Martin,


    (==&gt;)Emil
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Könnte man nicht traditionell sich einfach um den Tisch bewegen und auf die Motorisierung verzichten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Selbstverständlich. In dieser Phase ist der Drehteller nicht wichtig. Der wird erst beim sphärisch Schleifen und beim Polieren zeigen was er kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Uebersteht die nicht gerade billige Diamant-Trennscheibe, die für hohe Drehzahlen gemacht ist, diese langsame Kraftprozedur ohne Schaden?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Scheibe habe ich in 4-er Pack bei Aldi gekauft. Wenn ich mich richtig daran erinnere, hat das Stück weniger als 1,50 EUR gekostet. Auch so, hält das Teil ewig. Nach dem Aushohlen war der Rand nicht mehr als 0,5mm abgenutzt.




    (==&gt;)Martin
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Der Rand der Drehteller-Pressspanplatte wird ziemlich sicher durch die Feuchtigkeit aufquellen. Außer, Du hast sie in einer Vakuumkammer in erwärmtes dünnflüssiges Epoxid-Laminierharz getaucht und dann das Ventil aufgemacht, und anschließend noch ein Glasfaserband drumgewickelt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So high-tech habe ich das nicht gemacht. Habe aber Bootslack mit Terpentinersatz 50% / 50% vermischt und den Rand massiv damit eingepinselt. Die Mischung geht ganz tief ins Holz rein. Der Teller den ich beim Aushohlen benutzt habe (der ist etwas kleiner als 18") hatte ich schon beim Schleifen und Polieren des 12"-er, wo er den Kontakt mit der Suppe gut ausgehalten hat.


    Sollte der trotzdem aufquellen, wird er ohne Reue weg geschmissen und einen neuen geschnitten. Aus Küchenplatte aus dem Baumarkt, Zuschnittresten-Abteilung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Du musst ab Feinschliff den Rohling häufig auf der Platte drehen, sonst gibt's üblen Asti!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist genau so geplant. Werde sogar eine Eieruhr einsetzen, damit ich es nicht vergesse.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Noch ein Tipp: Ein nach unten überhängender Rand am Drehteller würde verhindern, dass die Schleifsuppe an der Unterseite entlangläuft und so an die Rollen gerät.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist eine super Idee, werde ich umsetzen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ist der "Tool-Stapel" verschraubt oder lose?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nicht verschraubt. Zwischen den Lagen habe ich aber ein Stück Teppich-Antirutschmatte (auch bei Aldi gekauft) gelegt. Das Ganze ist sehr stabil.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,


    das mit der Diamantrennscheibe find ich mal richtig interessant. Bisher hab ich große Rohlinge immer freihand ausgeflext, was eigentlich auch immer ganz gut funktioniert hat.


    Sehe ich das richtig, dass du für das Aushöhlen überhaupt kein Karbo benutzt hast?


    Wie dick ist die Trennscheibe?


    Hast du in den vier Stunden den Rohling bis zum Rand ausgehöhlt oder nur die Mitte vertieft? Eine Komplettaushöhlung in dieser Zeit wäre ja rekordverdächtig. Mit dem Flexen und anschließendem Riefen glätten hab ich nämlich länger gebraucht.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Christian,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Sehe ich das richtig, dass du für das Aushöhlen überhaupt kein Karbo benutzt hast?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, genau. Ich glaube, dass eine der Gründe warum das so schnell geht ist, dass ohne Karbo viel weniger Schlamm sich bildet und das Tool besser greifen kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie dick ist die Trennscheibe?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe sie nicht hier, ich schätze aber, sie ist, am Rand, ca. 2mm dick.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Hast du in den vier Stunden den Rohling bis zum Rand ausgehöhlt oder nur die Mitte vertieft? Eine Komplettaushöhlung in dieser Zeit wäre ja rekordverdächtig. Mit dem Flexen und anschließendem Riefen glätten hab ich nämlich länger gebraucht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe mit CoC Striche ausgehöhlt, die ich bis ca. 20mm vor Spiegelrand gezogen habe. So ganz genau geht das nicht. Das Ergebnis war nicht Sphärisch sondern eher Konisch mit flachem Rand. Ich hätte eine größere Scheibe haben sollen - ideal für den 460mm Spiegel wäre eine ca. 200mm Scheibe, was mir zu teuer war - oder mit W-Striche aushohlen sollen.


    Alles in allem, ging angenehm schnell, jedoch nicht optimal.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,


    das ist ja mal eine interessante Sache mit der Diamantscheibe.
    Ich bin am Sonntag mit meiner 21 Zoll Scherbe fertig geworden.


    Dein Tisch ist auch sehr schön. Das wäre das nächste, bevor ich jemals wieder einen Rohling anfasse. Ich habe damals auch Freihand mit Flex und Diamantscheibe ausgehölt. Es hat zwar gut funktioniert, aber zum Flexen des Rohlings braucht man dann definitiv einen guten Tag !


    Das ist eine Alternative immer gut. Und darum finde ich es schön, wenn du dein Projekt so beschreibst. Ich gehöre auf jeden Fall zu den Stamm-Lesern [;)].


    Werde meinen Bericht auch demnächst posten.


    Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg wünscht,


    André

  • Hallo Horia,
    Bei meiner Maschine habe ich einen Drehstrommotor mit Untersetzungsgetriebe verwendet. Da man da Drehstrom braucht für den Antrieb, habe ich einen Frequenzumsetzer verwendet. Damit kann man die Drehzahl stufenlos regeln und spart sich die ganzen Riemenantriebe. Den Exzenter ztreibe ich mit einer identischen Kombination an, nur mit etwas schwächerem Motor. Dadurch bin ich auch nicht an starre Drehzahlverhältnisse gebunden. Bei niedriger Drehzahl wird aber auch die Kühlung durch den angebauten Ventiilator reduziert, ich habe daher einen externen Vebtilator angebaut.
    Siehe http://www.marty-atm.de/schleifmaschine.htm
    Grüße marty

  • Hallo André, Hallo Marty,


    (==&gt;)André
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich bin am Sonntag mit meiner 21 Zoll Scherbe fertig geworden
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gratuliere! Das ist richtig ein Erfolg! Da ich von Alois weiß, was für eine spannende Geschichte das war, solltest Du unbedingt berichten.


    (==&gt;)Marty
    Ich habe auch lange überlegt, ob ich mit zwei Motoren arbeiten soll, habe mich dagegen entschieden. Die Exzenter Achse ist bei mir noch nicht eingebaut, werde ich erst beim Parabolisieren brauchen.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo!


    Nach dem Aushohlen muss der Spiegel noch richtig Sphärisch werden.


    Dazu muss er gerädert werden:


    Drehen.jpg


    Der Spiegel dreht mit ca. 40UPM. Das Tool wird vom Spiegel angetrieben und dreht etwas schneller. Man muss nur Karbo und Wasser drauf geben. Eine Prise (ein Teelöffel) hält nicht länger als 30 bis 40 sec. Nach 5 bis 6 Löffeln sammelt sich so viel Schlamm, dass man es unbedingt weg wischen muss. Das passiert ohne den Spiegel zu stoppen, so dass man keine Zeit hat sich zu langweilen.


    Bevor die Schleiferei anfangen darf, müsste der Spiegel ganz präzise auf dem Tisch zentriert werden.


    Unterlage.jpg


    Das ist sehr wichtig, da sonst die optische Achse nicht durch die Spiegelmitte geht. Die vier Holzklötzchen halten den Spiegel fast fest, mit ca. 0,2mm Spiel. Als Unterlage dient eine Schubladenmatte von Ikea. Die wird später, beim Feinschlief, durch eine weichere ausgetauscht. Das Ganze wird noch mit eine Abdeckfolie (unter dem Spiegel, hier noch nicht zu sehen) vom Nässe und Karboschlamm geschützt.


    Bei der Arbeit, mit Blitz:


    SlowMotion.jpg


    Nach insgesamt drei Stunden (an zwei Abende) sieht der Spiegel so aus:


    Ergebnis2.jpg

    Am Rand sind ca. 7mm flach. Die engste Stelle ist 5mm Breit, die breiteste ca. 9mm. Die Mitte (ca. 190mm) ist noch zu kurz. Der Sphärische Bereich dazwischen hat RoC ca. 4.600mm (Ziel: 3.640mm).


    Die Spiegeltortur geht weiter.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo allerseits,


    Der Weg zu Sphäre war etwas länger als gedacht.


    Erstens, war der Überhang zu gros. Somit wurde der spiegel am Rand ca 0,5mm abgeflacht. Ich habe mir dann ein kleines Sphärometer aufgebaut, mit dem ich die lokale Kurvatur auf der Oberfläche messen konnte. Es ist nicht genau genug für die RoC-Ermittlung, reicht aber aus um die Entwicklung der Sphäre zu kontrollieren:


    s_meter.jpg



    Zweitens, wurde mein Glasmosaik-Tool plötzlich durch:


    durchgeschlieffen.jpg


    So wie es aussieht, ist Fensterglass weicher als Borofloat. Die Feinsteinzeug Fliesen sind viel härter. Zum weitermachen, habe ich einfach eine zweite Matte mit Epoxid draufgeklebt.


    Die Sphäre wurde nach insgesamt 8 Stunden mit K60 und zwei Stunden mit K80 erreicht. Ich müsste dabei sowohl die verlorene 0,5mm ausgleichen als auch die noch fehlende Tiefe erreichen.


    Weiter ging mit K180, relativ ohne Überraschungen. Nach ca. 2,5 Stunden sah die Oberfläche, am Rand, so aus:


    mb_k180.jpg


    Den kleinen Muschelbruch habe ich dann teilweise noch in die Fase integriert und noch 1,5 Stunden mit K120 weitergemacht. Zurzeit sind 2,5 Stunden mit K320 durch und die Oberfläche fühlt sich ganz schon Glatt an. Es sind nur noch einige wenige größere Pits zu sehen.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,


    wie immer sehr spannend zu lesen. [:)]


    Du hast ja bis jetzt nur einen Drehteller, wenn ich das richtig seh. Wenn sich der Spiegel unter dem Tool durchdreht, müsste man ja eigentlich auch beim normalen Schleifen einen zeitlichen Vorteil gegenüber dem händischen Schleifen (also ohne motorisierten Drehteller) haben, oder?


    Ich überlege nämlich, mir für meinen 15" ebenfalls einen Drehteller zu bauen.


    Viele Grüße,
    Christian

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