20 Jahre im Bann des Öffnungsfiebers

  • <i>Bevor ich hier Gelb werde schnell noch eine Schlechtwettergeschichte..</i>


    <b><i><font size="4">Im Banne des Öffnungsfiebers.
    Vor 20 Jahren entstand bei den Backnanger Sternguckern
    der Plan zum 30 Zoll Dobson.
    </b></i></font id="size4">


    <b><font size="3">Die Vorgeschichte:</font id="size3"></b>


    Begonnen hat diese Geschichte vor gut 25 Jahren als ein im Herzen junger Rainer
    und ein junger Gerd zusammen im Jahr 1986 das 2.ITT in Kärnten auf der Gerlitzen besuchten.
    Damals <b>spechtelten</b>* wir im Öffnungsrausch mit Spiegelteleskopen der 33cm und 42cm Klasse.
    * Erstmals gehört beim ITT 1986 von Haley



    Ich erfuhr durch den Blick in ein 13mm Nagler Typ1 zum ersten Mal einen Spacewalk Effekt,
    und das erste Mal beobachteten wir mit dem brandneuen Premium UHC Filter der Firma Lumicon.
    Beides Produkte die Stefan Thiele freundlicherweise der Sternguckerschar zur Verfügung stellte.
    Der Hantelnebel bekam damit Ohren, ein Sichelnebel NGC 6888 uns noch unbekannt, unweit Gamma Cygni wurde sichtbar,
    und der Nordamerikanebel war mit dem vor das bloße Auge gehaltene Filter leicht zu sehen.


    Die Erfindung von Steve Kufeld, der Telrad Finder, zeigte uns wie einfach das Finden von Objekten sein kann.
    "Mit einem Finder findest Du was, mit einem Sucher suchst Du nur".
    hieß es auf dem Platz.


    <b>Mann war das ein Wandel</b>,
    zuvor waren wir mit Mühe am 3 Zoll Refraktor und C8 auf der Suche nach Messier Objekten.


    Aber das Beste an einem Teleskoptreffen sind immer die Menschen, die man dort kennenlernen darf.
    So pflege ich von damals bis heute immer noch zahlreiche Freundschaften,
    und auch wenn man sich selten trifft: <b><font size="2">Aus den Augen ist nicht aus dem Sinn.</font id="size2"></b>


    <b><font size="3">Ein Besuch mit Folgen.</font id="size3"></b>


    Im Frühjahr des Jahres 1987 wurden wir über Manfred R. nach Wertheim eingeladen.
    Ehrfürchtig stiegen wir die Gangway hoch, um ans Okular des 24 zölligen Johann-Kern-Teleskops,
    ein F5 Newton auf Balkenmontierung zu kommen.



    Aber richtig in mein Herz geschossen hat sich Gerhard Szcukas 17.5 Zoll Newton mit 20mm Naglerokular im Auszug,
    mit dem ich bis in die Puppen durch Löwe und Jungfrau surfen durfte.


    Am nächsten Morgen wurde über Stefan Thiele ein 17.5 Spiegelsatz bei Coulter, Idyllwild, USA bestellt,
    und leichten Herzens der 75mm Unitron Refraktor als Anzahlung abgegeben.



    Nach fast 3 jähriger Wartezeit wurde der Spiegel geliefert und wurde in einen bereits fertig gestellten Dobson eingebaut.



    Wie man so ein Fernrohr herstellt beschrieb 1988 in einer Ausgabe von Sky § Telescope
    Ron Ravneberg mit seinem Artikel „ A 17.5 Dobsonian doing ist right“.


    Mars hatte im Frühjahr 1990 zahlreiche Dunkelgebiete die sich kontrastreich vom Orange der Oberfläche
    und der weißen Polkappe abhoben.
    M104, der Sombrero Nebel sah aus wie auf einem Foto,
    und unzählige Nebelfleckchen vom großen Wagen abwärts über die Jagdhunde in den Löwen und Jungfrau bekamen Struktur.
    Die Spiralarme von M51 begeisterten auch die Mitspechtler.


    So traute man beim 6. ITT 1990 auf dem Wöllaner Nock
    dem „Zirkus Sarrasani“- Teleskop beim Aufbau am Freitagnachmittag keine ernsthafte Beobachtung zu.
    Die mit orangefarbenen Sternen versehene Kiste erinnere an eine Elefantenstufe vom Zirkus, meinte ein Spötter.
    Diese Öffnung kombiniert mit „azimuthalem Geschubse“, das passt doch nicht zusammen meinten andere Sternfreunde,
    die am Abends hinter dem Okular ihre Meinung revidieren durften.


    <b><font size="3">17.5 Zoll sind noch lange nicht genug.</font id="size3"></b>


    Der Backnanger Haufen, inzwischen auf 7 Sternguckern im Jahr 1991 angewachsen,
    fand sich damals zum regelmäßigen Treffen noch in den Wohnzimmern ein.


    Gefangen vom Öffnungsfieber strebten nun mehrere Sterngucker nach großen Öffnungen.


    Eines Abends beim Rainer, wurde eine Ausgabe von Sky§ Telescope herumgereicht,
    in der über einen 30 Zoll Dobson von John Vogt berichtet wurde.
    Dabei entstand die Idee gemeinsam auch ein großes Teleskop zu realisieren.


    <b><font size="3">Wie groß ?</font id="size3"></b>


    Dazu wurde nach dem 2ten Bier der Wandspiegel in Rainers Diele gemessen,
    75cm Durchmesser, war das Ergebnis, sollten es schon sein.
    Beim nächsten Termin traf man sich in einem Lokal,
    um einen Privatvertrag unter den 7 zukünftigen Eignern abzuschließen.
    Das war die Geburtsstunde des 30 Zoll Dobsons und eines regelmäßigen Stammtisches bei den
    Backnanger Sternguckern.
    Schon das darauf folgende Treffen fand im heutigen Stammlokal, der Gaststätte Kube in Großaspach statt.


    Nun wurden Finanzierung, die Beschaffung der Optik und Bau geplant.
    Der Obolus zur Finanzierung wird bis heute unverändert beibehalten und per Dauerauftrag von den Konten abgebucht.
    7 Personen zahlen monatlich 30 Mark, heute 15 Euro in die Fernrohrkasse ein.
    Bis heute hat in den 20 Jahren ein Jeder der Eigner insgesamt 3600 Euro eingebracht.


    <b><font size="3">Ein Traum wird Realität.</font id="size3"></b>



    So richtig in Schwung bekam die Sache durch die Zusage einer Stiftung, den Spiegel zu sponsern.
    So kamen unerwartet 16.600 DM in unsere Kasse um damit den Spiegel zu bezahlen.
    Wir konnten höchst erfreut noch im Jahre 1991 bei Star Instruments in Flagstaff, Arizona
    unsere Bestellung in Auftrag geben.


    Dies war der einzige Hersteller, von dem wir aus den USA eine positive Referenz, nämlich die von John Vogt, erhielten.
    Schon 1 Jahr später, im Sommer 1992 kam eine große Holzkiste mit dem 30“ F4.0 Spiegelsatz aus Arizona
    bei einer bekannten Spedition in Backnang an.


    Das damalige 30 Zoll Bauteam, konnte den anderen Sternguckern
    im Sommer 1993 einen 300kg schweren Dobson aus Aluminium präsentieren.



    Niemand konnte in technischen Fragen bei diesen Dimensionen einen Rat geben,
    und so musste in vielen Fragen wahre Pionierarbeit geleistet werden.



    Zum ITT 1993 und eine Nacht davor auf einem 2870m hohen Beobachtungsort kam der 30Zöller erstmalig zum Einsatz.



    Dieses Foto ist die Vorlage für den Aufdruck
    auf T-und Sweatshirts der Backnanger Sterngucker


    <b><font size="3">Die Aluminiumbahn</font id="size3"></b>


    Mühselig in 2 Kombilimousinen verstaut wurde schnell klar,
    dass bald ein geeigneteres Transport und Aufbewahrungsgefährt angeschafft werden musste.


    Elektroingenieur Rainer ging unter die Schienenbauer, ersann und baute eine Gleiskonstruktion,
    mit der 300 Kilo Aluminium viel müheloser aus dem Anhänger zu fahren waren.



    Jahrelang wurde der 30er in dieser Form benutzt,
    unvergessliche Beobachtungen fanden im Schwäbischen Wald und in den Hochalpen statt.


    So richtig in Funktion brachte den 30“ ein Umbau von Höhenrädern und Spiegelzelle.
    2003 zum ITT in Kärnten war der Dobson top justiert und begeisterte bei bis zu 1000facher Vergrösserung
    mit Details aus dem Zentrum des Cateyenebels.



    Auch erinnere ich mich gerne an eine Frühlingsnacht im Jahr 2006 als Markarians Galaxienkette genußvoll abgefahren wurde.
    Der 8“ Sucher war mein Guidescope um den Mitspechtlern oben auf der Leiter Orientierung zu geben.
    Viele Galaxien wie der „Hockeyschläger“ oder der „Wal“ machten Ihrem Namen alle Ehre.
    Mit der Zeit flossen nach und nach zahlreiche Verbesserungen ein.


    <b><font size="3">Der Neue, ein 30 Zoll Lowrider</font id="size3"></b>


    Nur der Wunsch, ein Aufbau bzw. Abbau ohne Werkzeug in 10 Minuten konnte nicht erfüllt werden.



    Diese Tatsache führte im Jahr 2006 schließlich zum Gedanken einen kompletten Neubau zu tätigen.


    Damit sollten auch sämtliche Erkenntnisse der letzten 15 Jahre im Amateur Fernrohrbau für uns maßgeschneidert einfließen.
    Ein Lowrider mit 20 °sanften Neigungswinkel ,
    welcher uns zusammen mit weiteren realisierten Maßnahmen rund 70 cm Einblick Höhe einsparte war das Resultat.
    Das Gesamtgewicht des Teleskops konnte um mehr als 50 % reduziert werden.
    Auch eine Aufbauzeit von weniger als 10 Minuten zu Zweit wurde erreicht.



    Im Herbst 2007 wurde der Neue Lowrider, damals auch in Höhe noch ziemlich schwergängig,
    auf Herz und Nieren getestet, mein linker Ellbogen auch.
    Nach 4 Nächten Dauerbetrieb fuhr mir der Schmerz in den Unterarm. Diagnose: Tennisarm vom Dobseln.
    Trotzdem sind mir diese Nächte unvergessen, Wir haben viele neue Objekte beobachtet, darunter den Eggnebel,
    Jones Emberson 1, die Bärentatzengalaxie und 2 Uranusmonde gesehen.



    <b><font size="3">Auch Gäste finden unseren Dicken „faszinierend“!</font id="size3"></b>



    Im Herbst 2010 beim 26.ITT war Andrej Mohar, der Initiator von Dark Sky Slowenja unser Gast am 30“.
    Ich hatte die Ehre Ihm das Weltall in Farbe zeigen zu dürfen.
    Einen selten schön gesehen Orionnebel mit grünem Zentrum und deutlich roten Schwingen,
    sowie zahlreiche blaue, türkisfarbene und grün leuchtende planetarische Nebel.
    Eines der Höhepunkte war ein sehr deutliches Pferdchen vor IC 434
    kurz vor der Dämmerung neben einem Kegel des Zodiakllichts.


    Irgendwann wird auch der dicke Dob auch 400 Meter hoch über der Küste
    der kroatischen Insel Lastovo auf dem Berg Hum stehen,
    die nächste Laterne im Süden in der Stadt Bari, 200km weit entfernt.


    <b><font size="3">Fernrohre und ihre Meister</font id="size3"></b>


    Nicht mehr ärgern tun mich bald die unteren Stangenklemmungen.
    Neue und bessere liegen schon bereit.
    Und das Azimuthlager bockt noch etwas mit Schwergängigkeit in speziell nahe der Zenithstellung.
    Aber auch diesem Fernrohr werden wir zeigen, wer der Meister ist.


    Für mich ist auch nach fast 20 Jahren eine inzwischen kürzere, leichtere,
    und im Inneren des Hängers aufbewahrbare Hailo-Gangway
    immer noch „The Stairway to Heaven“ .


    <b><font size="3">Ich wünsche allen BK Sternguckern und mir einen Fortbestand dieses Projekts
    für mindestens weitere 20 Jahre.</font id="size3"></b>

  • Hallo Gerd,


    Herzlichen Glückwunsch zum 20-jährigen Eures "Taschenfernrohrs". [;)]
    Ein toller Bericht, den Du da abgeliefert hast. Dagegen sehe ich mit meinen 20 Jahren C8-Erfahrung eher alt aus.
    Ich wünsche Euch noch viele erfolgreiche Beobachtungsnächte mit diesem tollen Fernrohr und vielleicht habe ich irgendwann auch einmal Gelegenheit durch zu schauen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Gerd


    Ein sehr schöner unterhaltsamer Bericht, der das Öffnungsfieber anheizt [;)]
    Ich wünsche euch noch viele schöne Beobachtungsnächte mit dem "Dicken" und weiterhin viel Spaß.


    CS
    Ute

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für Deine mitreissende Dokumentation!


    Ist schon der Hammer, was sich so alles verändert über die Jahrzehnte. Als ich Anfang der 80er mit der Astronomie anfing, war das C8 das Allerhöchste. Ist doch toll, was man alles so selbst auf die Beine stellen kann, oder? :)


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Gerd,


    ein sehr bewegender Bericht. [:D]


    Ich finds richtig klasse, was ihr so über die Jahre auf die Beine gestellt habt. Aber ihr seid ja auch ein cooler Haufen mit vielen engagierten Leuten, gepaart mit ein wenig Verrücktheit. Wahrscheinlich macht euch das so sympathisch.


    Wie dick ist eigentlich der Spiegel des 30 Zoll?


    Viele Grüße,
    Christian


    PS: Und schon mal herzlichen Glückwunsch zum bestimmt bald folgenden 1000. Beitrag.

  • Hallo Gerd,
    eine klasse Zusammenfassung der letzten 25 Jahre. Ist schon toll die Entwicklung der Teleskopkonstruktionen mit damals und heute zu vergleichen. Für mich ist es fast schon undenkbar: Öffnungsrausch mit 33cm [:D] oder das Zweifeln am "azimuthalem Geschubse“. Dann noch das ganze Equipment an Filtern und Okularen... Es hat sich schon einiges getan. Der einzige Wehrmutstropen ist wohl nur, die in den letzetn 25 Jahren, stark angestiegene Lichtverschmutzung die diese tolle Entwicklung fast wieder wettmacht[V]


    Grüße, Matze

  • Hallo Gerd,


    Glückwunsch zu Euren 20-jährigen.


    Ein super Bericht mit sehenswerten Bilder hast Du hier abgeliefert.
    Habe ihn mit Begeisterung gelesen.


    Die Stunde auf der Bieler Höhe 2009 werde ich mein Leben nicht mehr vergessen, als wir 4 ATMN'ler unter Deiner Anleitung mit diesem 30 Zoll Dobson viele Objekte bestaunen durften. Da schwärmen wir heute noch davon.


    Schön, dass aus dieser Begegnung die Kontakte zwischen den Backnangern Sternfreunden und den ATMN'lern weiterhin so gut gepflegt werden.


    Man sieht sich am DSM 2011.


    Gruß
    Helmut

  • Wow Gerd,


    was für'ne Geschichte. Toll zu lesen, danke dafür! Ich hab jedes Bild und Wort genossen, lange nicht mehr so hochinteressanten Stoff gelesen.


    Allergrößten Respekt an eure Pionierarbeit, gerade in den 80'e Jahren mit den großen Kisten.


    Sehr beeindruckt bin ich von eurer "Truppe". Findet man nur sehr selten, dass sich Leute zusammenraufen und so ein großen Projekt erfolgreich! durchziehen und sich sogar noch nach dem Projekt so gut verstehen wir ihr - ihr seit eine Vorbildfunktion für die all zu oft (und unverständlich) zerstrittene Astroszene.


    Einzig negativer Punkt (und das muss mal gesagt werden dürfen) ist der Stillstand eures "Öffnungsfiebers" [:D][:o)] Frage: Wann kommt der transportable Dob der 40"-50" Klasse. Ganz im Ernst, euch würde ich sowas zutrauen, denn dafür braucht man zwingend eine solch grandiose Truppe wie ihr es seid.


    Ich hoffe man sieht sich auf dem DSM. Wenn ja...bring doch mal ein paar historische Fotos von den damaligen Treffen und Gerätschaften mit, ich wäre sicher nicht der einzige, den sowas interessiert.


    Viele ehrfürchtige Grüße, uwe

  • Liebe Sternfreunde,
    Uwe, Helmut, Matze , Christian, Reiner, Ute und Markus.
    Dankeschön für Eure netten Antworten [:)]


    Als ich vergangenen Freitag mit meinem alten Freund Reiner
    den Anhänger des 30 Zöllers (Bj.73)zwecks Hauptuntersuchung
    zu unserer Hofwerkstatt "Heilix Blechle" gefahren habe,
    ist mir eingefallen daß es nun schon wieder 20 Jahre her ist,
    seit wir uns zum großen Dob zusammengetan haben.
    So habe ich noch am selben Abend schnell diese kleine Geschichte über unseren Dicken geschrieben.

    Leider sind wir in letzter Zeit viel zu wenig damit Gassi.
    Es liegt nicht nur an Beruf und Familie,
    auch das schlechte Wetter der letzten Monate hatte Anteil daran.
    Hoffen wir mal daß zum nächsten Neumond,
    also beim DSM es Gelegenheit geben wird den 30er mal wieder unter die Sterne zu kriegen.


    Mehr als 30 Zoll Öffnung wird es bei uns nicht geben.
    Es ist für uns eine noch handliche Größe,
    bei der Spechtelgenuß und Spechtelkomfort in Einklang zu bringen sind.


    Darüber hinaus ist das Teleskopieren wirklich mit Arbeit verbunden.


    Größten Respekt habe ich dabei vor Erhard Hänsgen, wie der seinen 42 Zoll Dob alleine handhabt.
    Ich habe zugeschaut und durfte Ihm beim Aufbau des 42ers nur wenig zur Hand gehen.
    Beim HTT 2008 stand unser 30er wie ein Spielzeug daneben.
    Allerdings wurde mir dabei auch die Schwachstelle eines soo großen Gerätes sichtbar.
    Wir hatten in einer Nacht mit dem 30 Zöller ca. 60 Objekte beobachtet,
    der 42 Zöller war maximal auf 5 bis 6 Objekte eingestellt.
    Es ist sehr aufwendig damit Objekte einzustellen und zu halten,
    denn es geht über 4 Meter die Leiter rauf und runter und das maximale Gesichtsfeld ist bei gut 4,50m Brennweite etwa 0.5°!


    Ein Wunsch für die Zukunft ist für mich mit Vielen meiner Freunde,
    dem 30 Zöller und/oder mit meinem gerade entstehenden 16 Zoll Reisedob
    möglichst zahlreiche und schöne Sternstunden an dunklen Orten zu verbringen.[:D]

    (==&gt;)Christian: Der Spiegel ist 2 Zoll dick und wiegt 52 Kilogramm.

  • Hallo Gerd,
    eine sehr schöne Geschichte über Männerfreundschaften und ein Teleskop, durch das ich beim HTT ja auch schon einen Blick werfen durfte.
    Mit der Historie dahinter ist das nochmal so viel wert.
    Ich wünsche euch noch viele schöne Jahre gemeinsam und mit Eurem "Baby" unter möglichst dunklem Himmel.

  • Hallo Gerd (und auch hallo an den Rest euerer Truppe),


    da habt ihr euch wirklich einen schönen Sucher zusammengebaut [:)]


    Was mir auch aufgefallen ist bei deinen Bildern- wie die Buben aus Backnang sich so im Lauf der Jahre geändert haben. Da sieht man doch wie die Zeit vergeht.


    Wünsch euch mit dem Teil noch viel Vergnügen und viele klare Nächte.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Gerd.


    Einen wunderschönen Erlebnisbericht hast du da geschrieben.
    Da kann man so richtig mit leben und sieht wie lange so in gut Ding Weile braucht.
    Aber um so größer ist auch die Freude wenn es benutzt werden kann.
    Hier noch ein Bild das mir Ingo Kelmes gegeben hat, von dem edlen Teil am ITT wo es gerade auf den
    immer klarer werdenden Himmel gewartet hat und ich nicht dazu kam auch einen Blick durch zu werfen,
    weil ich ganz oben mit vielen anderen Teilnehmern stark beschäftigt war.
    Aber diese Nacht war dann ein unerwartet tolles Erlebnis.



    Wünsch dir und deinen Backnanger Sternguckern viel Freude und noch
    viele so klare Nächte wie diese es war.
    Vielleicht gibt es für mich ein anders mal eine Gelegenheit durch zu schauen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hi Gerd,
    der Bericht ist echt klasse. Was mir besonders gefällt, ist, dass bei euch dort die "Chemie" so gut stimmt. Ohne enden solche Projekte entweder im Sande oder sie bedürfen eines "Fanatikers", der sie dann allein zu Stande bringt.


    Welche Vorhaben habt Ihr denn für die nächsten 20 Jahre geplant?


    jubiläumsfeierliche Grüße

  • Hallo Gerd,

    das ist ein wunderschöner Schlechtwetterbeitrag.


    Schön zu lesen und noch besser nachzuvollziehen.
    Mir ging es ja ähnlich und deshalb kommt mir dein Beitrag sehr bekannt vor.
    Mein erstes Teleskop war der Kosmos-Linsenbausatz.
    Ein Brillenglas mit einem Meter Brennweite.
    Abgeblendet auf 30 mm und mit einem (natürlich selbstgebautem) Mittenzwei-Okular
    zeigte dieses Teleskop immerhin Jupiter als Scheibchen mit zwei Bändern.


    Nach einem 70mm Spiegelteleskop, dessen geplatzter Okular-Sonnenfilter mich das rechte Augenlicht kostete,
    kam mein erster selbst geschliffener 6-Zöller. Mit dem konnte ich 1973 sogar Sirius trennen!
    Dann kamen zwei 10 Zöller, einer von Coulter, einer selbst geschliffen und dann ein 12-Zöller mit Zerodur-Spiegel.
    Das Schleifen war eine harte Arbeit und das Ergebnis war ein minimal überkorrigierter Spiegel.
    Danach kam mir nie mehr Selbstschleifen in den Sinn!


    Es folgte ein 16-Zöller mit Meade-Spiegel und dann ein 20-Zöller mit Oldham-Spiegel.
    Das war der erste 20-Zoll-lowrider in Deutschland! Das erste Mal brauchte man für 20 Zoll keinen Aufstieg.
    Danach kanen die Leichtbauten zum Reisen: 16 Zoll / 17,5 kg
    18 Zoll / 19,8 kg und 20 Zoll / 25,5 kg.
    Die Öffnung von 20 Zoll ist für mich das Optimum und der ideale Kompromiss zwischen möglichst großer Öffnung
    und möglichst geringem Gewicht.
    Nach diesen vielen Teleskopen ist das Konstruieren und Bauen ein echtes Hobby geworden.
    Deshalb baue ich demnächst wieder einen 16-Zöller, der nicht mehr als 12kg wiegt.
    Der bekommt eine Öse, um ihn am Schlüsselring tragen zu können. [:D]
    Deine Höhenflüge mit 30 Zoll werde ich aber nie nachmachen... dazu ist meine Kellertreppe zu steil und mein Rücken zu schwach.


    Wir sehen uns demnächst beim DSM, oder nicht?
    CS
    Timm

  • Hallo Gerd,
    das ich letztes Jahr mit eurem 30"er beobachten durfte möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.
    Wie schnell du die Objekte eingestellt hast ist aller Ehre wert.
    Euer Vorhaben ist beispielhaft für solch ein Projekt zauf die Beine zu stellen um mit großer Optik beobachten zu können.
    Vielen Lesern dieses Beitrags geht es so wie mir( zumindest bis vor 6 Jahren), das man ganz alleine da steht und solch ein Projekt nicht realisiert werden kann.
    Inwischen kann ich mir doch eine große Optik 710 mm schleifen und den Dobson dafür bauen.
    Viele Grüße Dieter

  • Hallo Gerd,


    klasse und unterhaltsame Dokumententation, vielen Dank dafür!
    20Jahre zeugen schließlich von einem gewissen Durchhaltevermögen.
    Leider muss ich gestehen dass ich mich teleskopseitig seit 2005 nicht mehr vergrößert und seit 2008 auch keine Verbesserungen/Umbauten erfolgt sind.
    Hat aber auch ev damit zu tun das ich meine Projekte (mit Ausnahme von Timm) mangels lokalem Intresse stets alleine durchgezogen hab.
    Ich versuche mich allerdings in dieser Hinsicht wieder etwas zu bessern [;)]


    Grüße ins Badische
    Roland

  • Hallo Gerd,
    nach John Dobson sollte der Wert eines Teleskops nach der Anzahl der Beobachter bemessen werden. Vermutlich wäre Eure Spiegelkiste voll, mit ganz vielen kleinen Strichen.[:D]
    Also bitte noch für mich einen Strich auf die Liste setzen, HTT 2008, schön war's! Das war überhaupt ein feines Aufgebot mit Eurem 30", gegenüber der 42" von Dr. Hänßgen und Werner Reimanns 645mm f/3.75.
    Extreme Ansteckungsgefahr[:)]
    Wünsche Euch alles Gute und noch viele klare Nächte!
    Kai

  • Lieber Ralf, Stefan, Alois,Kalle, Dirk, Timm,
    Dieter, Roland und Kai.


    Dankeschön für Eure netten Antworten![:D]
    Wir Backnanger Sterngucker fühlen uns sehr geehrt
    über so viel positive Resonanz von der "Creme"
    der Deep Sky Beobachter, Spiegelschleifer und Fernrohrbauer.


    Es sind viele glückliche Umstände zusammengekommen,
    damit unsere "Freie Initiative Backnanger Sterngucker" solange und erfolgreich Bestand hat.
    Eine Basis dafür bei uns ist so meine ich, die erfolgreiche Verhinderung einer Vereinsgründung.
    Ein Kumpel unter Kumpels sein, ist unser Rezept[;)]


    Chapeau an Alle, die großartige Projekte als Einzelkämpfer bewältigen
    und den Schneid haben Neuland zu betreten!


    Ich freue mich, Einige von Euch beim DSM wieder zu treffen.
    Die Backnanger Sterngucker sind mit einem kleinen Grüpplein dort vertreten.
    (==&gt;)Kai: Dein Strich ist drauf.[:)]
    Unser Dob ist inzwischen unbezahlbar!

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