Hallo PDI-Freunde,
nachdem ich erste technische Hürden überwunden habe, möchte ich Euch meine Ergebnisse vorstellen. Ähnliches wurde vor kurzem von RogerZi (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=112261) diskutiert, ich wollte mich jedoch nicht in den Thread einmischen.
Interferometer: Lasermodul von Michael Koch, Originalelektronik entfernt, Vorwiderstand 270 Ohm + 1KOhm Potentiometer. PDI-Plättchen Typ 2 von Michael Koch. Montiert auf meinen Foucault-Tester mit selbst gebautem Kreuztisch. Untersuchung erfolgt im Krümmungsmittelpunkt.
Kamera: Olympus Camedia C-2020 Z 2,1 Megapixel, Blende 6,5-19 mm 1:2-2,8, 3x optisches Zoom, auf Stativ
Spiegel: 12 Zoll F5,5 Selbstschliff, unbelegt, Dicke 25 mm, Borosilikatglas von Stathis.
Letzte Foucault-Auswertung mit FringeXP und Virtual Couder Screen (http://members.ennstal-net.at/…l%20Couder%20Screen.zip):
Beispielhafte Interferogramme:
Besser habe ich es trotz vieler Versuche nicht hinbekommen. Wenn ich versuche, mehr Fringes zu bekommen, sinkt der Kontrast zu stark ab.
Auswertung mit OpenFringe 10.0, und zwar FFT-Methode (das manuelle Tracing der Fringes war mir zu mühsam und schien mir teilweise auch unsicher).
Die Messungen habe ich folgendermaßen gemacht: Mit Spiegelorientierung 0 und 90° jeweils eine Serie von Interferogrammen mit unterschiedlicher Fringe-Orientierung, davon die 5-10 besten ausgesucht.
Ausgewertet mit FFT-Methode. Zernike based surface presentation gewählt. Die Zernike-Daten aller Interferogramme für eine Spiegelorientierung gemittelt. Das Ergebnis sieht man hier als Konturbild:
Links oben 0°, rechts oben Spiegel 90° nach rechts gedreht, links unten Bild (nicht Spiegel!) auf 0° zurückgedreht, rechts unten dann die 0°- und das zurückgedrehte 90°-Bild gemittelt.
Hier nun der zwischen 0 und 90 °gemittelte 3D-Plot:
Hier der Report:
Und nun meine Fragen:
Kann man das glauben?
Was mich sehr überzeugt, ist das nahezu gleiche, nur um 90° gedrehte Bild in 0 und 90° Spiegelposition. Das scheint doch zu bedeuten, dass die Interferogramme wirklich etwas über den Spiegel aussagen. Daher fühlte ich mich auch berechtigt, beide nochmals zu mitteln.
Ich interpretiere das Bild bisher so: Abgesunkene Kante, Astigmatismus.
Dagegen stehen folgende gemeinsam mit Rüdiger Heins am 28.2.1011 an der Aussensternwarte der GVA in Handeloh ermittelte Befunde:
Sterntest: Abgesunkene Kante oder Überkorrektur. Kein merklicher Astigmatismus.
Ronchi-Test am Stern: Abgesunkene Kante.
Ich sehe folgende Limitationen bzw. offene Fragen:
1. Mäßige Qualität der Interferogramme (infolge von Problemen ohne Ende mit der Kamera) und der daraus berechneten Wavefront-Bilder. Zum Teil waren die Kanten ganz schön ausgefranst, was ich versucht habe durch Mittelung verschiedener Fringe-Orientierungen zu berücksichtigen.
2. Ich bin noch nicht sicher bzgl. der optimalen Arbeitsweise in OpenFringe. Darf ich z.B. Zernike-Bilder mitteln, oder darf man das nur mit Wavefront-Bildern?
3. Ich habe alle Zernike-Koeffizienten ausser Piston, Tilt, Defocus und Coma angeschaltet. Ist das richtig?
Ich freue mich auf Eure Kommentare
Gruß
Carsten