Den gabs gestern (14.11.2010, kurz nach 15 Uhr) über München. Ich habe vom Garten aus eigentlich Flugzeuge mit Kondensstreifen fotografiert. Am Abend habe ich die Bilder aussortiert. Auf einigen waren seltsame Lichtflecken zu sehen. Ich dachte erst an Pixelfehler. Ich habe Bilderserien von fünf fps geschossen, jedes Bild mit 1/2000 Sekunde belichtet.
So konnte ich sehen, dass innerhalb einer Bilderserie - also auf fünf Bildern in einer Sekunde - diese Lichtpunkte gleichmäßig gewandert (eigentlich gerast) sind. Folglich hatte ich Sternschnuppen fotografiert, z.T. sogar mit kurzem Schweif. Auf den Bildern sind mindestens sechs Objekte (in derselben Sekunde!) zu erkennen, allesamt heller als Tageslicht und das in einem winzigen Himmelsausschnitt von etwa dreifacher Mondgröße (Objektiv ist 720 mm).
Das muss minutenlang gegangen sein: ich habe auf einer zweiten Bilderserie von einem Flugzeug ein bis zwei Minuten später erneut fliegende helle Punkte eingefangen.
Das wäre in der Nacht ein Riesenspektakel gewesen, doch so hat die Sonne (im Südwesten, ca 15 Grad westlich des Schauers) alles überstrahlt und niemand hat den Schauer bemerkt. Ich hatte einach nur Glück.
Natürlich sehen die Tageslicht-Sternschnuppen fotografisch alles andere als beeindruckend aus. Zudem habe ich keine Strichaufnahmen sondern - Zufall - die Meteore mit 1/2000 Sekunde aufgenommen und nur als Lichtpunkte eingefroren.
Ich habe Bilder hochgeladen, darunter ein gestacktes Bild aus vier Aufnahmen von dem hellsten Objekt. Die Bilder müssen nur noch freigeschaltet werden.
Ob wir damit den Höhepunkt der Leoniden schon hinter uns haben?
Grüße
Henning