NGC7331 und andere

  • Hallo zusammen,


    jetzt muss ich doch gleich mal meine NGC 7331 und das Quintett zeigen. Allein der Vergleich mit 8" 10" und 12" ist schon spannend. Darüber hinaus kann ich freudig feststellen, dass die "30sec-Methode" offensichtlich nicht soooo viel schlechter da steht.
    Hier die Daten: 10" Newton F5, Idas LP2, Kamera EOS 7D Astro, Belichtungszeit 6,6 Std. (aufgeteilt in 30sec Subs)ohne Guiding,

    und hier in voller Auflösung.
    http://www.ralf-kreuels.de/_private/RK_NGC7331


    Ich bin gerade dabei noch weiter Bilder der letzten Zeit zu bearbeiten, aber das musste ich jetzt unbedingt vorziehen.
    Montag folgen weitere an dieser Stelle.
    Bis dahin und beste Grüße,
    Ralf

  • Ralf,


    das ist wirklich erstaunlich. Sauber bearbeitet und ansprechend präsentiert. Gefällt mir. [:)]


    Allerdings kann ich mich immer noch nicht mit ca. 800 Einzelbelichtungen für ein Objekt anfreunden - muss ich aber auch nicht. [;)]

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Nochmal hallo allerseits,


    um es gleich vorweg zu sagen: wenn ihr ein Guiding habt, und wenn es funktioniert, dann solltet ihr dabei bleiben. Wenn ihr aber z.B. eine EQ6 habt mit Schneckenspiel (weil am Stativ angeschlagen), oder aus anderen Gründen das guiden nicht funktioniert (soll ja gelegentlich vorkommen), dann solltet ihr es mal ungeguidet mit kurzen Belichtungszeiten versuchen, denn nichts ist schlimmer als sich die halbe Nacht um die Ohren zu schlagen und mit gar nichts nach Hause zu kommen.
    Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass zumindest unter unseren „Stadtrandhimmeln“ die Methode ebenbürtig ist. ( auch, wenn sie mehr Aufwand in der Nachbearbeitung bedeutet).


    Hier nun der Irisnebel.

    und hier in größer:http://www.ralf-kreuels.de/_private/RK_NGC7023
    Mit der 5D (unmodifiziert) knappe 10Std. belichtet, und (first Light) für EOS 7Da ,-5 Std.- macht zusammen 15Std.! Obwohl der Irisnebel ja kein sehr rotes Objekt ist, sind die Fotos mit der 7Da sogar tiefer als die mit der 5D.
    Aus den ganzen Bildern habe ich die schärfsten 30% selektiert und erneut gestackt. Dieses -deutlich schärfere!- Bild habe ich dann für die Darstellung der helleren Teile verwendet.
    Bei der Bearbeitung habe ich sehr viel Wert auf die Farben der schwachen Nebelteile gelegt, die sind nämlich keineswegs einfarbig.
    Weitere Bild folgen bald.
    Gruß,
    Ralf

  • Hallo Ralf,


    Das sind wirklich sehr schöne Ergebnisse.
    Da hat sich Zeitaufwand doch gelohnt.
    Zumindest hier auf dem Dienstmonitor wirken die Farben vom Irisnebel
    vielleicht etwas blass.

  • Hallo,


    sorry, dass meine Bilder hier so kleckerweise ankommen, ich muss das alles "zwischendurch" machen.
    Hier nun der Bubble-Nebel:

    und die größere Version:
    http://www.ralf-kreuels.de/_private/RK_NGC7635


    Mein Ziel war es den "Bubble" komplett und rund abzubilden. Deshalb habe ich 16Std. belichtet.
    10Std. mit der 5D und 6Std. mit der 7Da. Ich musste teilweise unter recht schlechtem Himmel fotografieren, deshalb wurde es ein wenig länger.Für die Darstellung der helleren Teile habe ich wieder die besten (=schärfsten)30% der Bilder verwendet und in Fitswork mit PSF geschärft.(bei manchen Objekten ist dieser Filter wirklich super).
    Schließlich habe ich noch mit einem H-alpha Clipfilter(12nm) experimentiert.Bei Vollmond und Dunst und 30sec Subs hatte ich das "volle Rund" schon nach 2 Std.
    Dieses Bild habe ich dann zu 20% in den Rotkanal eingebracht.


    ...und dann der noch:
    NGC 7008 Fötusnebel

    und in größer:
    http://www.ralf-kreuels.de/_private/RK_NGC7008


    Vor einiger Zeit habe ich diesen schönen PN hier im Forum entdeckt.
    ...und da ich noch ein Geschenk für eine junge Frau brauchte, die ein Kind bekommt,habe ich etwas mehr als 10 Std. lang belichtet. 5 Std. mit der 7Da, 3 Std. mit der 5D und 2 Std. H-alpha bei Vollmond.
    Eigentlich ist der Nebel hell genug, um auch mit weniger Belichtungszeit auszukommen. Hier wollte ich aber stärker mit der iterativen PSF Schärfung arbeiten, (und die sollte möglichst nicht nur das Rauschen schärfen).
    Das H-alpha Bild habe ich wieder zu 25% in den Rotkanal eingepflegt. In PS mit "aufhellen" dieses mal.(Für Tipps, wie man das evtl.besser macht wäre ich dankbar)
    Ich wollte den inneren,leicht rötlichen Teil, stärker von blauen,äußeren Teil, trennen.
    Der Fötusnebel ist nur unwesentlich größer als der Ringnebel in der Leier. Das mit der Schärfung hat aus meiner Sicht also bestens funktioniert.
    Viele Grüße,
    Ralf
    (2 habe ich noch, die kommen dann morgen)

  • Sooo,
    und nun noch der Pferdekopfnebel und der "running man"



    in größer http://www.ralf-kreuels.de/_private/RK_IC434.jpg

    größer:http://www.ralf-kreuels.de/_private/RK_NGC1977


    beide Bilder sind quasi "nebenbei" entstanden.
    Leider muss man ja manchmal auch arbeiten,... aber manche Nächte waren einfach zu schade um einfach schlafen zu gehen. Also habe ich mein Objekt eingestellt und ohne Kontrolle so lange laufen lassen, bis entweder die Dämmerung kam, oder die Speicherkarte voll war, oder der Akku leer.
    Beim Pferdekopfnebel habe ich bereits fotografiert als er nur 10° über dem Horizont stand.Später wanderte er hinter einem Hausgiebel vorbei, dann war er wieder eine Stunde lang gut zu sehen ,- bis entweder der Walnussbaum oder die Dämmerung kam.
    In zwei Nächten habe ich also eine Menge Müll produziert.--dazwischen aber auch brauchbare Bilder bekommen.4 Std. Belichtungszeit sind auf diese Weise zusammen gekommen.Später habe ich noch 2 Std. H-alpha auf die gleiche Weise bei Mondschein dazu fotografiert.
    Die Bedingungen hier am Niederrhein sind am Horizont durch die feuchte Luft und die beleuchteten Treibhäuser wirklich "bäh"! (Leute,kauft bitte keine Weihnachtssterne, wenn ihr keine Lichtverschmutzung wollt!).Die Belichtungszeiten sind deshalb sicher nicht repräsentativ. Außerdem lag der FWHM Wert doppelt so hoch wie üblich.


    Der "Running Man" ist auf die gleiche Weise entstanden. Hier hatte ich allerdings letztes Jahr schon 3 Std. belichtet.(ohne IDAS Filter) Die 3 Std.jetzt waren aber um Klassen besser. Das lag sicher am Filter, evtl. aber auch zusätzlich am Wetter. Die alten Bilder konnte ich deshalb nur zu 25% gewichten.


    So, das wars vorerst. Ich arbeite als nächstes an einem M31 Panorama, das wird dauern!


    Eure Meinungen, Tipps, Anregungen und Kritiken sind herzlich willkommen.
    Wenn jemand Erfahrungen hat mit H-alpha und DSLR, und im "einbauen" von Ha Bildern in ein RGB , bitte melden.
    Wenn jemand Ideen hat, wie man ggf. Stacking Parameter besser/anders einstellen kann, (ich habe ja z.T. über 1000 Einzelbelichtungen) auch bitte melden.
    ...und wenn jamand mal vorbei kommen möchte, wir treffen uns hier regelmäßig zu einem Astrofoto Stammtisch... auch bitte melden.
    Viele Grüße und klare Nächte wünscht,
    Ralf

  • Hallo, Ralf
    Wirklich beeindruckend...
    ...besonders für einen, wie mich, der nicht sonderlich viel Ahnung von Fotografie hat! Das mit den 30-Sekunden Panoramas ist wirklich eine grandiose Leistung. Geht das auch, für jemanden, der nicht die ganze Nacht draußen verbringen möchte, in einer Einzelbelichtung? Höchstens 5-10 Minuten.

  • Hallo Ralf!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn jetzt das alles aus 30sec-Einzelbelichtungen rausarbeiten konntest, findet das selbst ein eingefleischter CCD'ler wie ich erstaunlich ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Sehr beachtliche Leistung! Und der Verschluss (oder Mehrzahl) hält das auf die Dauer ohne Pannen durch? Wieviele Aufnahmen a 30s werden es grob über den Daumen gepeilt denn nun schon insgesamt sein?
    Viele Grüsse und Gratulation nochmals
    Gerhard

  • Hallo Ralf,
    hervorragend Ergebnisse, vor allem wenn man bedenkt dass du nur 30 Sekunden belichtest.
    Aber meinst du nicht es wäre sinnvoll sich dem Guiding nochmals zu zu wenden damit wenigsten 300 Sekunden belichtet werden kann. Das reduziert die Anzahl der benötigten Aufnahmen doch drastisch?
    Grüsse
    Manfred

  • Hallo zusammen,


    schön, dass euch meine Bilder gefallen und Danke für eure Kommentare.
    Dann hat sich der Aufwand also gelohnt.
    =&gt; laux: das hast du glaube ich falsch verstanden.Das Panorama mache ich von M31, weil er so groß ist.
    Grundsätzlich kannst du natürlich auch nur 10 oder 20 solcher 30sekündigen Bilder addieren. Es ist dabei auch schon erstaunlich viel zu erkennen. Aber warum willst du nach 10 min wieder rein gehen? kalte Füße?, dann lass doch die Kamera weiter fotografieren und wärme dich trotzdem auf.
    =&gt; Gerhard: Das mit dem Verschuß weiß keiner so genau (auch nicht der Canon Kundendienst)Die längeren Belichtungszeiten belasten den Verschuss aber weniger als die besonders kurzen. Kaputt im eigentlichen Sinne geht so ein Verschluss ohnehin sehr selten. Je mehr er abgenutzt ist, um so ungenauer wird er, dass da gar nichts mehr geht ist eher selten. Ich selber habe mit meiner alten Kamera etwa 60.000 Belichtungen gemacht,20.000 davon Astro,das gilt im Profibereich als eher wenig.(bei Profikameras)
    Ich kenne aber einen Filmer, der mit der EOS400D Zeitraffer Filme fotografiert, der liegt bei 200.000 Belichtungen.
    =&gt; Manfred: dein Lob ehrt mich besonders. Ja, ich werde mich sicher irgendwann einmal an längeren Belichtungszeiten versuchen. Aber nicht mit einer EQ6. So wie jedes Fernrohr seinen Himmel findet, so findet auch jeder Astrofotograf seinen eigenen Weg. (ausserdem müsste ich mich dann ja hier im Forum umbenennen z.B. in 300sec).... und , es gibt nicht zu unterschätzende Vorteile dieser Methode. Gestern konnte ich in einer Wolkenlücke von 90 min, 50min belichten. Nicht viel ich weiß, aber geguidet hätte das gar nicht funktioniert, da immer wieder Wolkenfetzen vorbei flogen und der Leitstern verloren gegangen wäre.Der Himmel dazwischen war aber außerordentlich klar. Ich kann auch mobil mit nur einem kleinen Akku für eine ganze Nacht auskommen. Kein Notebook, keine zusätzliche Kamera usw. (ich kann übrigens auch nicht über Kabel stolpern ;-)). Ich glaube auch, dass ich mit kurzen Belichtungszeiten grundsätzlich schärfere Bilder machen kann, indem ich (wie bei der Planetenfotografie)die besten selektiere und höher gewichte (daran arbeite ich allerdings noch) und nicht zuletzt...ich hatte das oben vergessen zu erwähnen: ich arbeite mit 2 Kameras und: 2 Teleskopen.!(Quanteneffizienz verdoppelt also) in einer Std. kann ich 2 belichten. 2mal guiden, ginge wohl nur mit 2 Läppis, 2 Leitrohren ect... da wüsste ich gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht...
    (über die Nachteile der 30sec Methode rede ich jetzt aber nicht)
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Hallo Ralf!


    Meinen absoluten Respekt! Du hast wirklich nicht zuviel versprochen! Deine Bilder stellen durchaus auch Aufnahmen mit viel längeren Subs in den Schatten! Vor allem Dein Bubble-Nebel hat es mir angetan! (auch wenn die Sternfraben etwas fehlen)
    Langsam frage ich mich warum ich mit den Stress mit dem Guiden antue... [;)]


    Was mich aber noch brennend interessiert.. Mit welcher ISO Einstellung machst Du Deine Aufnahmen?


    Viele Grüße & CS,
    Siggi (alias 600sek [:D])

  • Hallo 600sek Siggi,


    Ich arbeite bei 3200ASA. Asche auf mein Haupt,das sollte man nämlich nicht (zumindest nach einem Vergleichstest, an den sich viele halten) Ich habe auf meine Weise getestet (pi mal Daumen)und keinen Unterschied zw. 800 bis 6400 ASA festgestellt.( Bei 100 und 200 waren die Bilder aber unbrauchbar/ über 6400 auch). Möglicherweise hilft mir das KappaSigma in DSS. Hier habe ich die Werte sehr hoch eingestellt, da ich ja so viele Bilder habe.
    Was die Sternfarben angeht, so übe ich noch. Die sind mir wohl beim einbauen des Ha abhanden gekommen.
    Und was den Streß betrifft: es kann gelegentlich auch sehr nervig sein wenn man abens einen 1000er Stack einwirft und der am nächsten Tag noch immer den Rechner blockiert...
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Hi Ralf


    Gratulation zu Deinen fantastischen Bildern (auf alle Fälle, wenn man die Belichtungszeit betrachtet). Nachdem Du damit so ziemlich alles über den Haufen wirfst, was geschrieben steht, würde mich folgendes interessieren:
    Hast Du Deine Montierung so genau aufgestellt, dass Du sie auch über lange Zeiten einfach laufen lassen kannst, oder machst Du hie und da eine Kontrolle?


    lg
    tom

  • Hallo Tom,


    ich gestehe NEIN. Eigentlich müsste ich sie mal vernünftig einscheinern. Ich vertraue da auf mein GoTo und die 3 Stern Ausrichtung.
    Manchmal klappt es perfekt, da bleibt mein Objekt 3 Std in der Mitte des Bildfeldes, ...und manchmal weniger perfekt. wenn allerdings ein Alignmentstern in der Nähe meines Objektes liegt klappt es besser. PEC mache ich auch nicht. Die Tolleranz im Schneckenspiel liegt bei etwa 30" (kann man bei Avistack gut ablesen, wenn man Planeten stackt),
    also alles "Hausmannskost".
    Viele Grüße,
    Ralf

  • Hallo Noch einmal,


    ich habe hier noch etwas, das man mit 30sec Aufnahmen machen kann.
    http://www.ralf-kreuels.de/_private/hartley2.wmv
    Ich hoffe es klappt und ihr seht etwas. Die Datei ist etwa 2 MB groß.


    Film, Komet Hartley2, ca. 150 mal 30sec, Teleobjektiv 300mmF5,6 , EOS 400D unmodifiziert,Ausschnitt.(Ein paar hübsche Hotpixel wandern auch durchs Bild).
    Der Helligkeitsverlust stammt vom Taubeschlag.


    Ich habe die Einzelbilder als JPGs entwickelt und danach in einer PS_Aktion als ganzen Ordner bearbeitet (Hotpixelentfernung vergessen). Danach habe ich die Bilder im WindowsMovieMaker zum Filmchen gemacht.
    Viele Grüße,
    Ralf

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