Erstlingswerk mit f3,5?

  • Hallo,


    ich überlege mir ein schnelles Telekop zu bauen, das kürzer als mein 8" Newton ist, aber einen größeren Spiegel hat. Am liebsten wäre mir ein 10" f3.5.
    Ist es denn möglich für einen Einsteiger einen f/3,5 Spiegel zu schleifen?
    Als Korrektor würde ich den Paracorr einsetzen wollen.


    gruß,
    Stefan

  • Hi Stefan,
    Du wirst jetzt ganz verschiedene Meinungen hören[:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...einen f/3,5 Spiegel zu schleifen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Schleifen ist genau wie bei f/5, das Auspolieren auch. Mit den üblichen Anfängerfehlern wo jeder mal durch muss.
    "Nur" das Parabolisieren ist anders.
    Ich halte es für möglich und finde die Größe sogar sehr vorteilhaft als Einstieg, aber *nur* mit einem Interferometer. Das Polieren mit exakter Kontrolle ist sehr intuitiv und selbst wenn der Spiegel nicht perfekt wird, hat er dennoch eine definierte Qualität, die besser ist als vieles (oder das meiste?) was es so zu kaufen gibt in dieser Klasse.
    Und das erste Projekt wäre das Fertigen einer Michelson-Referenzsphäre[:)] Dann geht das Hauptwerk noch schneller von der Hand. Das noch einfachere PDI wird das vielleicht nicht packen.


    Viele Grüße
    Kai

  • Mhhh... na ok.


    Dann werd ich mir wohl mal ein I-meter bauen. Bevorzugt ein Bath-I-Meter, da man keine Referenzsphäre braucht und ansonsten die meißten Teile wohl schon in der Bastelkiste vorhanden sind.
    (Ein Michelson I-Meter ist mir zu heiß. Habe vor ein paar Monaten im Praktikum damit gearbeitet, wobei ein Spiegel mit einem Piezo-Element verstellbar war... Und zwar ziemlich genau 2nm/V. Trotzdem waren die Ergebnisse nicht (wirklich) reprozuzierbar.)


    Gruß,
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    ja, es ist egal welches Imeter. Bath hat viele Vorteile. Nur ganz ohne verbrennt man sich die Finger an so einer Asphäre.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Michelson....Trotzdem waren die Ergebnisse nicht (wirklich) reprozuzierbar<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das ist richtig in Bezug auf die Streifenmuster. Die wackeln/flimmer/wandern. Werde die aber mit Belichtungszeiten im 1/1000s Bereich aufgenommen, dann zeigen die Auswertungen circa dasselbe.


    Viele Grüße
    Kai

  • Woran liegt es eigentlich, daß der Foucault-Test bei starken Krümmungen ungenau wird? Würde ein guter Planspiegel dabei helfen (als echter Nulltest)? Wäre allerdings eine teure Lösung für relativ kleine Spiegel.


    Grüße
    Stick

  • Das Problem ist nicht, dass der Foucault-Test prinzipiell ungenau würde. Bei den starken Abweichungen von der Sphäre bei einem sehr schnellen/großen Spiegel muss man recht aggressiv reingehen beim Parabolisieren. Da kann man sich dann nicht mehr darauf verlassen, dass alles 100%ig rotationssymmetrisch bleibt. Mit dem I-Meter (und der enstprechenden Software) ist fehlende Rotationssymmetrie kein Problem, da man die komplette Flächeninformation bekommt. Bei Foucault bekomme ich Informationen nur entlang einer Durchmesserlinie und kann das, auch durch Drehen oder anderes, nicht so einfach auf die ganze Spiegelfläche erweitern. Man kann lediglich an der Form des Foucault-Schattens groben Asti erkennen, das wär's dann aber.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> daß der Foucault-Test bei starken Krümmungen ungenau wird? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    siehe Reiner, da ist nicht viel hinzuzufügen.
    Außer:
    Mann muss das ganze im historischen Kontext sehen. Der Foucault-Test hat seine Stärken, und das ist seine Einfachheit. Da ist außer Luft nichts im Strahlengang und es gibt keinerlei Kalibrierungsprobleme. Das ist absolut zuverlässiges Low-Tech.
    Normalerweise waren früher die Amateurspiegel so in der Klasse 8" f/8, die "schnellen" Rich-Fielder waren 8" f/6 und von 8" f/4 wurde abgeraten. Ein 8" f/8 zeigt aber "automatisch" schon ein gutes Bild, wenn man den nach dem sorgfältigen Auspolieren und Verspiegeln, aber ohne eine einzige Messung, ins Teleskop einbaut (ein Umstand den manche Hersteller ausnutzen..., ok das war jetzt gemein, aber ein Körnchen Wahrheit ist immer dabei)


    So richtig was besseres, und dabei praxistaugliches gibt es erst seit zwei Jahren, und die wachsende Zahl der I-meter Threads im Forum zeigt die Richtung. Das ganze hängt letztlich an geeigneter, zuverlässiger Software wie OpenFringe plus Megapixel-Kameras und damit am seidenen Faden. Zur Kalibrierung, also der Passung zwischen Messung und dem Scharfrichter Polaris, kann ich jetzt nach einigen Bauchschmerzen sagen: passt!
    Man kann den Spiegel aus dem Teststand ins Teleskop packen und erlebt keine böse Überraschung wenn man sich nicht ganz grob verhubbelt hat.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Würde ein guter Planspiegel dabei helfen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja! Das wäre auch eine ausgezeichnete, zeitlose Lösung.
    Nur ist ein guter Planspiegel teuerer bzw schwieriger herzustellen als ein gleichgroßer, guter Parabolspiegel.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Stefan,


    Bei diesen kurzen Brennweiten werden die Toleranzen sehr klein, d.h. du muesstest beim Zonentest eine zuverlaessige Abweichung von hoechstens ca. 1/20 mm erreichen um einen beugungsbegrenzten Spiegel zu bekommen. Genau da liegt aber der Ausweg: Bei dieser Brennweite ist das Beugungsscheibchen recht klein, naemlich 1,22 x lambda x f / D also 2,4 my. (lambda =0,56my) So einen Himmel musst du erst mal haben. Natuerlich macht man seinen Spiegel so gut man kann. Aber gerade mit dem Interferometer wird das schwierig, weil da die Interferenzlinien auch sehr eng und gebogen sind. Also nur Mut, das muss man sportlich sehen. So ein Fernrohr baut man ja auch nicht um Planeten zu beobachten.
    Gruesse marty

  • Hallo,


    habe heute einen 10" Spiegelrohling angeboten bekommen, der schon auf f8 ausgehölt wird, das ist wohl nicht weiter schlimm.... Welches Schleiftool soll ich da holen? Bei den kleinen Größen nimmt man wohl immer ein Tool, das so groß ist wie der Spiegel? Wenn der Spiegel jetzt aber schonn auf f8 ist, dann brauche ich wohl auch das Tool um gleich weiter schleifen zu können. Im anderen Fall muss ich nochmal von Vorne anfangen (was auch nicht weiter schlimm ist).
    Was soll ich also für ein Schleiftool holen? Hab schon oft von Granit mit Schlitz gehört?

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