BB: Erste Gehversuche mit einem Fernglas

  • Hallo ins Forum,


    In letzter Zeit habe ich wiederholt BB mit 60, 78 oder 120mm Refraktoren geschreiben. Für dieses mal will ich meine ersten Gehversuche mit einem Fernglas beschreiben und Euch um (Beobachtungs-)tipps bitten. In Bezug auf Ferngläser bin ich ein absulutes Greenhorn.


    Vor kurzem wurde ein gebrauchtes 10x50 Fujinon FMT-SX-2 auf einem Nachbarforum angeboten. Dieses Angebot habe ich kurzentschlossen genutzt. Mir war klar, daß 10x50 grenzwertig bei der freihändigen Beobachtung sind, doch ich wollte gerne eine AP von 5mm nutzen, da ich mit dieser AP am Standort (Rand Ruhrgebiet) die besten Erfahrungen bei Teleskopen gemacht hatte.


    Das Fernglas zeigt ein 6,3° Gesichtfeld bei dieser AP und hat gegen meinen FS-60CB (60/355) Refraktor als Vergleichsoptik bestehen müssen. Der FS-60CB hat mit dem 31mm Nagler ein Gesichtsfeld von 6,8° bei 11,5facher Vergrößerung und 5,2mm AP.


    Das Fernglas hat insg. gerade mal 1Std. Beobachtungspraxis hinter sich und das bei (fast) Vollmond. Beobachtet wurden in dieser Zeit für den FS-60CB einfache Objekte wie Collinder399, M29, M31, M36, M37, M38, M39, M42, M45, M103, h & chi, NGC663 sowie Jupiter , Uranus und der Vollmond. Keine Sichtungen im Fernglas hatte ich beim Nordamerika- und Cirrusnebel, dia auch im FS-60CB bei mir nur mit O-III oder zumindest UHC gehen.


    Erster Eindruck: Tolles Gesichtsfeld, rel. schwer (1,4kg), Nackensteifigkeit nach 15Minuten. Der Wunsch nach einem Stativ kam schnell auf. Einen Adapter habe ich heute bestellt.


    4 Monde bei Jupiter wenn ich mich irgendwo anlehne. Keine weiteren Oberflächendetails. Der Mond mit ganz leichtem, gelblichen Farbsaum. Krater 1 Tag vor Vollmond recht gut zu sehen. Uranus natürlich nur als Punkt.


    M45 & h&chi schöne Objekte für ein Fernglas. Bei M45 rund 40 Sterne auszumachen. h&chi bilden deutliche Haufen. Stock2 war nicht auszumachen.


    M31 war besser als erwartet, länglich, recht groß und mit hellerem Kern - trotz Nähe zum Vollmond. M32 nicht zu sehen.


    M36, M37 & M39 in einem Gesichtsfeld als diffuse Flecken bei denen wenige Sterne indirekt aufblitzen - trotz Vollmond.


    Collinder 399 macht dem Kleiderbügel alle Ehre. Schön anzusehen.


    M42 nicht sehr spektakulär. Zwei hellere Zentren und ein diffuses Umfeld.


    M39 leicht auflösbar, M29 schwieriger, aber einzelne Sterne zu sehen. M103 zeigt Sterne, während NGC663 nebenan diffus bleibt.



    Toll ist für mich die ultraschnelle Einsatzbereitschaft, aber ich merke, daß ich mir mit einer bequemen parallaktischen Montierung doch viel mehr Muße nehme. Und gerade die Muße ist das was mir die Erhohlung unter dem Sternenhimmel bringt. Der Zenitspiegel am FS-60CB tut sein übriges, abgesehen von der Möglichkeit des Okularwechsels. Keine Frage, der kleine Tak ist erheblich vielseitiger und auch optisch besser. Dafür brauch er einen größeren Transportaufwand mit Montierung , eine Stromversorgung und kostet wesentlich mehr in Summe.


    Aber dennoch empfinde ich das Fernglas als Bereicherung. Einfach mal schnell umschwenken. Oder einfach drei Schritt in den Garten und das Fernglas in den Himmel gerichtet. Wolkenlücken lassen sich so toll ausnutzen.


    Ich bin auf die nächsten Nächte (insb. die ohne Vollmond & mit Stativadapter) gespannt.


    Wenn ihr gute Beobachtungstipps für mich habt - immer her damit


    CS
    Dirk

  • Hallo TakFan,


    ein schöner Bericht. Zum meinen 10x50 Favoriten gehört die Sculptor-Galaxie, NGC 253 oder Silverdollar. Dunkler Himmel vorausgesetzt ist das eines der Objekte, die im Fernglas schöner anzusehen sind als im Teleskop.


    viel Spass mit deiner Neuerwerbung


    Deanna

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Keine Sichtungen im Fernglas hatte ich beim Nordamerika- und Cirrusnebel, dia auch im FS-60CB bei mir nur mit O-III oder zumindest UHC gehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gratulation zur Anschaffung eines so guten Fernglases !


    Nordamerika und Cirrus sind wunderbare Objekte für das Fujinon 10 x 50, brauchst nur vor eines der Objektive einen 2 Zoll-UHC oder OIII- Filter rein zu legen (dann daran denken, das FG mit der Öffnung nach oben zu halten), ich leg manchmal auch links einen UHC und rechts einen OIII-Filter (je in 2 Zoll) vor die Fujinon-Objektive. Gegen seitliches Streulicht helfen auch gut Gummiaugenmuscheln von Baader, guckst Du hier:


  • Hi Dirk.....Hi, Der Rest [:D]


    Sehr zögernd, aber durch Zurufe aus den Rängen ermutigt zeige ich dann auch mal Meins....


    Wen es nicht stört, daß:


    - die Seite noch komplett englisch ist
    - noch nicht alle Karten drauf sind
    - noch nicht alle Objekte als Zeichnungen vorliegen
    - noch massig eigene Beschreibungen fehlen
    - ...und ich es selbst sowieso noch recht "alpha" finde [;)]


    Der darf sich gern mal HIER durchklicken


    Im Laufe der Zeit (und Lust....) kommt da noch manches hinzu und wenn die Kosmetik fertig ist könnte es vielleicht hilfreich sein..


    Gruß und seid zärtlich[:p]


    Der Jan
    (der den Dirk dann auch hiermit von seiner Schweigepflicht entbindet^^ )

  • Hi Lambert,


    Ich mußte erst mal rausfinden, daß ein Mausklick auf das Bild das nächste Objekt zum Vorschein bringt. Eine feine Auswahl und besonders gekonnt beschreiben. Macht Lust auf's Spechteln (oder sagt man bei Ferngläsern Glotzen?).


    Hi Jan,


    Oh ich darf wieder reden :) Hab auch nichts verraten! Jetzt habe ich erst mal wieder Lesefutter.


    Vielen Dank Euch allen.
    LG
    Dirk

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TakFan</i>
    <br />
    Das Fernglas hat insg. gerade mal 1Std. Beobachtungspraxis hinter sich und das bei (fast) Vollmond. Beobachtet wurden in dieser Zeit für den FS-60CB einfache Objekte wie Collinder399, M29, M31, M36, M37, M38, M39, M42, M45, M103, h & chi, NGC663 sowie Jupiter , Uranus und der Vollmond. Keine Sichtungen im Fernglas hatte ich beim Nordamerika- und Cirrusnebel, dia auch im FS-60CB bei mir nur mit O-III oder zumindest UHC gehen.


    Erster Eindruck: Tolles Gesichtsfeld, rel. schwer (1,4kg), Nackensteifigkeit nach 15Minuten. Der Wunsch nach einem Stativ kam schnell auf. Einen Adapter habe ich heute bestellt.


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    Wenn ihr gute Beobachtungstipps für mich habt - immer her damit


    CS
    Dirk
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Dirk,


    während Vollmondnächten kann ein Fernglas seine Qualitäten kaum zeigen, da die große Austrittspupille nicht zum hellen Himmel passt. Unter dunklem Himmel ist das 'Spazierengucken' entlang der Milchstraße ein echtes Erlebnis, am besten im Sommer in Südeuropa, da man dort das Zentrum der Milchstraße im Schüzen besonders gut sehen kann.


    Sicherlich, die Halsstarre kann zum Problem werden. Es gibt auch Großferngläser mit 45 oder gar 90 Grad Einblick. Wenn dir das binokulare Sehen und das große Gesichtsfeld sehr viel bedeutet, wäre dies eine Option.


    Beste Grüße und weiterhin viel Spaß mit deinem Fernglas


    Thomas

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