Noch'n BB vom letzten Samstag

  • Das Wochenende vom 09./10.10. war ja wirklich von gutem Wetter gesegnet. Dementsprechend wurde es auch auf dem Sonsbecker Berg am Niederrhein ziemlich voll. Die Ostströmung sorgte für gute Transparenz bei trockener Luft und so stieg die Grenzgröße am Pol auf 5m6, im Zenit vielleicht noch ein bis zwei Zehntel mehr. Für diesen Platz dürfte das die Obergrenze darstellen.


    Neben dem aktuellen Kometen im Perseus stand viel Deep Sky auf dem Programm. Am besten gefallen haben mir im 8'' Dobson an diesem Abend:


    - NGC 6888, der Crescentnebel im Schwan. Bei 32x mit OIII-Filter ließ sich kaum mehr als der hellste Anteil des Nebelbogens zwischen den vier Vordergrundsternen abgrenzen, dafür war der schwache eiförmige Gesamtkomplex mit indirektem Sehen zu erfassen. Bei 55x löste sich die Sichel komplett aus dem Himmelshintergrund und zeigte deutliche Helligkeitsnuancen, dafür blieb für den schwachen Hauch der anderen Nebelanteile nicht mehr genug Licht übrig. Beide Vergrößerungen hatten so ihren eigenen Reiz.


    - IC 1318, der Gamma-Cygni-Nebelkomplex. Bei 32x wurden OIII-, H-Beta- und UHC-Filter gegeneinander verglichen. OIII und H-Beta zeigten ungefähr den gleichen Anblick mit sehr dunklem Himmelshintergrund und den beiden Nebelbarren, der UHC dunkelte den Himmel nicht ganz so stark ab und ließ den Nebel etwas zarter auslaufend mit mehr Helligkeitsnuancen erkennen. Also klarer Sieg für den UHC.


    - NGC 6997, ein offener Sternhaufen vor bzw. im Nordamerikanebel NGC 7000 gelegen. Malerisch in einem gleichseitigen Dreieck aus Vordergrundsternen zeigte sich bei 128x puderzuckeriger Sternenstaub aus ca. 30 bis 40 Einzelsternen. Absolut sehenswert. NGC 7000 selbst bei 32x im UHC natürlich eine Wucht, aber sogar ohne Filter an diesem Abend deutlich sichtbar.


    - M76, der kleine Hantelnebel im Perseus. Am besten bei 200x ohne Filter. Es ließen sich neben der dunklen Zone in der Mitte des "Korkens" auch eindeutig die beiden hellsten Ansätze der "Flügel" abgrenzen. Sicherlich auch etwas für weniger Öffnung, sofern hoch genug vergrößert werden kann.


    - NGC 7662, der "Blaue Schneeball" in der Andromeda. Die Farbe am kräftigsten bei niedriger Vergrößerung, für Details mußte sehr hoch vergrößert werden. Tatsächlich konnte und mußte ich mit einem 2,5 mm Nagler bis auf 480x hochgehen, damit ich die hellere Ringzone im Inneren beugungsbedingt unscharf, aber eindeutig wahrnehmen konnte. Schon ein 3,2 mm HR Planetary bei 375x machte die Detektion etwas schwieriger. Das Objekt war für dieses Experiment hell genug, natürlich wurde ohne Filter beobachtet.


    Nach einem Blick auf die eigentlich schöne NGC 891, für die selbst im 12'' Dobson des Nachbarn der Himmel noch zu schlecht war, packte ich dann gegen 2:30 bei zunehmender Kälte meinen Kram zusammen.

  • Hi Volkmar


    Schöne Beobachtungen sind dir da gelungen. NGC 7662 hattest du wohl richtig gut im Okular! Mut zur Vergrößerung macht sich da immer bezahlt!


    Lg von Hajü

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