künstl. Stern Mindestabstand minimieren ?

  • Hallo,


    mal eine Frage an die Optik- und Selbstbau-Experten.Aufgrund des anhaltend schlechten Wetters wollte ich meine neue Optik mal mit einem künstlichen Stern testen. Ein Simpelst-Aufbau mit per Laser angestrahlter Kugel aus einem Fahradkugellager in 20 m Entfernung scheiterte kläglich.


    Hinzu kommt, dass ich aufgrund von Platzproblemen ( selbst draussen auf dem Garagenhof ) nicht mehr als 20m Abstand realisieren kann.


    Gibt es ein Prüfverfahren, dass eine Einschätzung der Optik ( 160/1300 mm Newton ) in einem geringeren Prüfabstand ermöglicht ??


    mfG Michael

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: wambo</i>
    Gibt es ein Prüfverfahren, dass eine Einschätzung der Optik ( 160/1300 mm Newton ) in einem geringeren Prüfabstand ermöglicht ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja die gibt es, aber die sind mit hohem Aufwand verbunden:
    -- Test in Autokollimation gegen einen Planspiegel mit hinreichend kleinem Oberflächen-Fehler, kurz vor dem Okular wird der künstliche Stern über einen Strahlenteiler eingespiegelt.
    -- Man kann ein zweites Teleskop verwenden, um das Licht einer Punktquelle zu einem parallelen Strahlenbündel aufzuweiten. Allerdings misst man dann die Summe der Fehler beider Teleskope.


    Gruss
    Michael

  • Will man nur den Hauptspiegel testen, käme ja auch ein Foucault-Test in Frage. Dafür benötigt man nur 2,6m Abstand zum Hauptspiegel. Nachteil ist, daß man den Fangspiegel nicht mit prüfen kann. Dafür würden man mit dem gleichen Prüfaufbau noch eine Prüfsphäre benötigen.

  • Hi,
    eigentlich solltest Du mit einem Abstand in der Größe ~10-fache Brennweite hinkommen. So zumindest die Tabelle in Suiters: "Star Testing Astronomical Telescopes" für 6" f/6 bzw. 8" f/8. Zu nahe kommt noch das Problem hinzu, dass man nicht mehr im OAZ in den Fokus kommt.
    Die Punktlichtquelle sollte ~1/10mm nicht übersteigen, dabei aber obige Distanz am Besten verdoppeln. Dass sollte wiederum eine Stecknadel in einer Alufolie schaffen. Prüfen kann man das dann unter einem 15mm Okular als Lupe. Kugellagerkugeln sind m.E. nicht so der Hit. Deren Oberfläche ist malträtiert vom "Lagerleben" und nicht poliert.

    Verkleinern lässt sich das "Loch" einer Punktlichtquelle durch umgekehrte Projektion mittels eines Mikroskopobjektivs. Man setzt das Originalloch an die Stelle des Auges und erhält ein 'verkleinertes' Loch frei vor dem Objektiv 'schwebend' als Abbild. Ersatzweise tut's auch ein kurzbrennweitiges (umgedrehtes) Okular als Projektor (circa 10cm vor das Loch fokusiert ein 5mm Okular dann ~5,3mm davor auf ~1/20 des urspünglichen Loches.


    So schreibt Suiter ...


    Gruß

  • Hallo Michael,


    wenn Du Sterntest im Freien machen willst dann sollte der scheinbare Durchmesser des künstlichen Sterns deutlich kleiner sein als der des Airy-Disk. Für Deine Propotionem gilt dann für den wahren Duchmesser:


    Dk &lt;! S/D*2,44*lambda.


    mit


    S= 20000 mm
    D=160 mm
    Lambda=0,00065mm
    ergibt das
    Dk &lt;! 20000/160*2,44*0,00065mm = 0,20 mm.


    Ideal wäre noch kleiner. Wenn Du bereits einen roten Lasepointer hast dann schick das Lichtbündel in Richtung Teleskop durch ein dicht vor dem Pointer angebrachtes Okular mit ca. 10- 20 mm Brennweite. Das Teleskop "sieht" dann einen winzigen künstlichen Stern. Noch idealer wäre ein/e Laserpointer/Laserdiode ohne jede Optik. Wenn Du dann im Fokus noch ein in alle 3 Raumrichtungen feinbewegliches PDI - Filter mit Kamera dahinter plazierst könntest Du sogar das Teleskop komplett interferometrieren. Das ist nicht spekulativ sondern geht tatsächlich in echt, ssiehe z. B.:


    http://www.astrotreff.de/topic…ichpage=7&SearchTerms=PDI.
    Den SA- Fehler wg. nicht „unendlichem“ Abstand zu künstlichen Stern kann man im Auswertewprogramm durch geeigneter Wahl der CC kompensieren.


    Eine ganz andere Version mit Weißlicht benutze ich derzeit zum Sterntest eines 125 mm TAL- APO (Bericht kommt bald). Ich hab allerdings ca. 60m Teststrecke im Freien verfügbar und damit fast vernachlässigbare Verfäschung der SA.



    Beachte: Vollmetallausführung![;)]


    Das Okular präsentiert hier dem Teleskop einen künstl. Stern der ca. 1/20 der Bohrung im Schirm entspricht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ein Simpelst-Aufbau mit per Laser angestrahlter Kugel aus einem Fahradkugellager in 20 m Entfernung scheiterte kläglich.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    kein Wunder, die Kugel ist einfach nicht glatt genug. Das Teleskop "sieht" dann neben dem eigenlichen Reflex die relativ dicke Kugel, dazu noch jede Menge Stör- Interferenzen wg. der relativ großen Kohärenzwellenlänge des Laserlichtes.


    Gruß Kurt

  • Hallo Stick,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stick</i>
    <br />Hat jemand dafür schon mal eine brandneue, jungfräuliche Kugel benutzt? Die gibt's ja auch einzeln. Oder die Kugel noch zusätzlich poliert?


    Viele Grüße
    Stick
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja, hab ich beides gemacht. Fnktioniert nur als Krampf. Vergiss es! Dagegen bekommt man mir der Projektionsmethode wie in obigen Bild gezeigt oder mit der "nackten Laserdiode fast lehrbuchmäßig saubere Sterntestbilder im freien, wenn den nicht gerade durch Bodenseeing gestört. Bodenseeing ist dann am geringsten wenn der Himmel total bedeckt, Windstille und fast Nebel herrst.


    Gruß Kurt

  • Hallo Michael,


    habe u.a. meinen ed120 mit einem selbst gebauten KS getestet.
    Dazu habe ich eine Lochblende (pinhole) mit 10µm von MellesGriot gekauft.
    Die versenden auch an privat. Eine 3W LED beleuchtet das Ganze.
    Habe sie aber stark gedimmt, da sonst viel zu hell...
    Man könnte es also auch mit einer kleineren Blende machen, z.B. 3µm.
    Abstand beim Testen war bei mir im Flur so ca. 9m.
    Interessant fand ich den Roddiertest: http://tech.groups.yahoo.com/group/roddier/
    Mein erster ed120 war fehlerhaft, aber der Austausch-ED hat nach dem Roddiertest einen Strehl von 0.97 :D


    Grüße
    Michael

  • Herzlichen Dank an alle für die vielen Tipps ! Ich werde mal Kurts Methode mit dem 15mm Oku probieren.


    Danke !


    MfG Michael


    P.S. : Glückwunsch Kurt, dass Du auch einen APOLAR bekommen hast. Da kann man dann ja zumindest mal 2 Tests vergleichen - bin gespannt !


    BTW :


    bin gerade dabei, mir selbst ein Bath-Interferometer zu bauen - mir fehlt nur noch ein Strahlteilerwürfel 16 - 20 mm Kantenlänge. Falls noch jemand einen in seiner Grabbelkiste übrig hat....könnte auch einen Black&Decker Akkuschrauber zum Tausch bieten[:D][:D]

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