Ratschläge für geplanten Teleskopkauf gesucht

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich zuletzt vor zwei Jahren hier zu Wort gemeldet, damals zu astronomischen Wissensfragen.


    Jetzt geht es um mein Vorhaben, ein Teleskop zu kaufen, und zwar soll es eine 'eierlegende Wollmilchsau' werden... [:I]


    Ich versuche mal zusammenzufassen, was mir dabei alles wichtig ist:


    Ich besitze seit 1994 (anlässlich Shoemaker-Levy 9) ein Spiegelteleskop (Bresser 114 / 900). Das Ding hat ein Holzstativ und drei Okulare, die wohl an Qualität zu wünschen übrig lassen. Der Mond ist natürlich ein tolles Beobachtungsobjekt damit, aber das ist er ja auch schon mit einem Opernglas. [;)]


    Jupiters Monde zu sehen, war auch ein schönes Erlebnis, aber von der Bildqualität der Planeten selbst war ich doch einigermaßen enttäuscht (ich erwarte aber immer gerne zuviel...).


    Ein Freund hat ein Spiegel-Teleskop mit mehr Öffnung, aber vor allem wohl mit besseren Okularen, wie er mir sagte. Damit waren die Planeten zwar nicht viel größer zu sehen, aber doch sehr scharf und detailreich.


    Ich will jetzt also ein Teleskop, das eine deutliche Verbesserung zu dem vorhandenen Bresser darstellt, und vor allem will ich auch eine GoTo Montierung, denn ich brauche das Erfolgserlebnis nicht, die Himmelsobjekte selbst zu finden. Ich stelle mir vor, dass ich durch den häufigen Gebrauch der GoTo Montierung auch automatisch lerne, wo sich die Himmelsobjekte (zumindest in etwa) befinden.


    Da mir Planetenbeobachtung wichtig ist, frage ich mich, ob nicht ein Refraktor-Teleskop besser wäre. Da ich aber auch Deepskyobjekte sehen können will, ist die Öffnung natürlich doch auch wichtig... Allerdings habe ich keine guten Beobachtungen von Galaxien machen können, als wir in guter dunkler Lage und klarem Himmel mit dem guten Teleskop meines Freundes die ganze Nacht beobachtet haben. Aber das waren wohl wieder meine übersteigerten Erwartungen...


    Erst hatte ich mich mit den momentanen günstigen Angeboten befasst:


    http://www.astroshop.de/celest…xstar-114-slt-goto/p,7875


    oder


    http://www.astroshop.de/celest…exstar-80-slt-goto/p,7873


    Aber dann wurde mir klar, dass in Verbindung mit einer GoTo Montierung wohl mehr Geld investiert werden muss, um ein Vernünftiges Teleskop auf einem brauchbaren Stativ zu bekommen...


    Daher tendiere ich jetzt dazu, lieber einmalig doch bis zu 1200 EUR auszugben, als mich später zu ärgern.
    Aber damit bin ich natürlich jetzt endgültig in einem Entscheidungs-Stau angelangt:


    Refraktor?
    Spiegelteleskop?
    Öffnung?
    Brennweite?
    Okular-Qualität?
    Preisklasse?


    Zum letzten Punkt (Okular-Qualität) fällt mir auf, dass die Okulare bei den Komplettangeboten wohl eher minderwertig sind, wenn man den Preis betrachtet. Oder wie günstig können denn wirklich brauchbare Okulare sein?
    Und welche kann man da aus dem Stehgreif empfehlen, bei denen man "nichts falsch machen" kann?


    Irgendwie bin jetzt so ratlos, dass ich mir auch gar nicht richtig vorstellen kann, was ihr mir raten könntet.
    Klar, ich weiß schon: "Lass den Quatsch mit der GoTo Montierung" wird wohl kommen, aber das fasziniert mich halt einfach, und Motor und Nachführung sind da ja automatisch mit dabei.
    Das Ganze ist auch als Familienteleskop gedacht, also auch für meine Frau und meinen bald 5 jährigen Sohn, und die wollen sich sicher nicht frierend die Beine in den Bauch stehen, während ich Sternkarten studiere und dann doch nichts sehenswertes anvisieren kann... [8)]


    Bei einem der Astroshop Angebote las ich noch, dass mit der betreffenden Nachführgeschwindigkeit sogar die ISS zu beobachten sei. Das stelle ich mir natürlich auch sehr erregend vor! Hat das schon mal jemand von euch gemacht? Wie viel sieht man denn dann von der ISS?


    Vielleicht hat ja jemand den ein oder anderen Tipp für meinen Entscheidungs-Stau... Würde mich über jeden solchen freuen!


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,


    ich will mal versuchen, dir ein paar Aspekte näher zu bringen, die für den Kauf eines Teleskops aus meiner Sicht wichtig sind. Deinen Entscheidungs-Stau kannst nur du selbst lösen, indem du diese Aspekte für dich selbst bewertest.


    Du möchtest eine 'eierlegende Wollmilchsau', also ein Teleskop, das für alle Anwendungsgebiete gut zu verwenden ist. Ich denke aber, an irgend einer Stelle wirst du Kompromisse machen müssen.


    Für die Beobachtung ist zunächst wichtig, wieviel Licht so ein Teleskop sammeln kann. Einerseits um dunklere Objekte (Deep-Sky) sichtbar zu machen, andererseits hängt davon auch ab, wie groß die Vergrößerung gewählt werden kann (Faustformel: maximal doppelte Öffnung). Das bedeutet für dich, dass du eigentlich ein Teleskop wählen solltest, das eine große Öffnung hat. Bei Refraktoren wirst du aber mit zunehmender Öffnung sehr schnell an dein Preislimit stoßen. Der systembedingte Nachteil, der bei einem Spiegelteleskop dadurch entsteht, dass ein Fangspiegel im Strahlengang sitzt, wird durch die wesentlich preiswertere Öffnung meiner Ansicht nach mehr als ausgeglichen.


    Weiter wäre die Frage zu beantworten, welche Öffnung es denn sein sollte. Häufig ist zu lesen, dass die Deep-Sky-Beobachtung bei 8 Zoll so richtig losginge. Da ich von einem 114/900 auf den 8 Zoll Dobson umgestiegen bin, kann ich für dazwischen liegende Öffnungen nicht wirklich etwas sagen. Jedenfalls waren die ersten Deep-Sky-Beobachtungen mit 8 Zoll wirklich ein Erlebnis. Objekte, die ich mit 4,5 Zoll lange und vergeblich gesucht hatte, waren schnell und einfach zu finden. Wenn ich aber 8 Zoll als Öffnung mal ansetze, dann kommt auf die gewünscht Montierung schon einiges zu...


    Mit Goto finde ich dann auf den Internetseiten von Astro-Anbietern Montierungen zu einem Preis, den du annähernd für das ganze System ausgeben wolltest.


    Dabei sollte auch ein anderer Aspekt nicht außer Betracht bleiben: Wo möchtest du denn beobachten? Wenn du einen schön dunklen Garten hast und die ganzen Gerätschaften nur aus dem Haus hinausstellen musst, ist das eine andere Angelegenheit wie ein netter Ausflug hinaus aus der Großstadt ins dunkle Umland. Da möchte nämlich das Teleskop (zum Größenvergleich: http://www.taunus-astronomie.de/art_scopes.html) die Montierung, eine entsprechende Stromversorgung, das Stativ, ein Beobachtungsstuhl, die Okulare usw. eingepackt und transportiert werden.


    Angesichts deiner Preisvorstellung könnte natürlich ein Kompromiss darin bestehen, die Öffnung kleiner zu wählen, um dann auch mit einer kleineren und damit im Budget liegenden Montierung zurecht zu kommen. Ich persönlich würde aber den Kompromiss nicht zu Lasten der Optik und damit der Beobachtungsmöglichkeiten, sondern im Bereich der Montierung eingehen.


    Dabei noch ein Aspekt: Du hattest nach Öffnung und Brennweite gefragt. Die jeweilige Brennweite bestimmt natürlich auch die Länge des Tubus (jedenfalls bei Newton-Teleskopen, die ich hier aus Preisgründen mal unterstelle). Die Länge des Tubus wirkt aber als Hebel an der Montierung, d.h. je länger die Brennweite umso schwieriger wird die Veranstaltung für die Montierung. Andererseits werden die Anforderungen an die Okulare größer, je größer der Wert Öffnung geteilt durch Brennweite wird (ein Teleskop ist "schnell").


    Gruß
    Gernot

  • Moin Martin


    Naja , obwohl ich selber kein Dobsonfreak bin , ist doch für ein
    kleines Kind die Einblickhöhe eines Dobson besser.


    Drum würde ich doch dazu greifen , gerade auch , weil kein Wunsch
    zur Fotografie dabei ist.
    Für das Zubehör hast du dann viel Puffer , und kannst dir Okulare
    mit guter Qualität und zusätzlich paar Filter leisten.


    Gut , du kannst dir auch ne klitzekleine Goto-Montierung dazu holen , und
    diese mit einem Leuchtpunktsucher/Telrad ausstatten.So würde dir die kleine
    Monti zeigen , wohin du mit dem Dobson zielen müsstest.


    Aber eigentlich braucht man kein Goto , denn ein Telrad in Verbindung mit
    einem DeepSkyReiseAtlas ist vollkommend ausreichend.


    Wozu ich dir aber wirklich raten möchte , wäre Kontakt zu
    Astrovereinen , Sternwarten , Planetarien , Teleskoptreffen und
    Astrohändler , irgendwer ist auch in deiner Nähe:
    http://www.astrotreff.de/astromap.asp?Koord.x=0&Koord.y=0
    http://www.astronomie.de/gad/
    Dort schaue dir alles in Ruhe an , und dann weisst du schon
    besser , welches Teleskop und dessen Unterbau zu deinen
    Bedürfnissen passt.


    So , dass sind meine Gedanken zu deiner Frage.


    CS


    Jürgen

  • Servus Martin,


    bei den vielen schwerwiegenden Fragen die du auf Lager hast, hilft nur selbst ausprobieren und Erfahrungswerte sammeln.
    Hier mal die passenen Links dazu:
    http://www.teleskoptreffen.de/
    http://www.astronomie.de/gad/
    http://www.astrotreff.de/astromap.asp?Koord.x=0&Koord.y=0
    Für 1200€ kannst du dir nachher eine individuelle Ausrüstung zusammenstellen.


    So nebenher zu den von dir verlinkten Geräten:
    Der 114er Newton beinhaltet ein katadioptrisches System. Das Gerät wird sich schlecht justieren lassen. Dieser fällt somit raus.
    Bei dem Refraktor hast du "nur" 80 mm Öffnung. Da wäre es eigendlich schlauer deinen jetztigen Newton zu behalten, und ihn auf eine gute Montierung wie Vixen GP oder einen deren Klone zu setzten.


    Aber wie gesagt: Selber ausprobieren ist das Beste.


    Gruß
    Simon

  • Hallo Martin,


    zuerst mal herzlich willkommen hier auf Astrotrreff.


    Zu deinen Überlegungen.


    GoTo: auch mit einem GoTo musst du den Himmel erst mal kennen da du zur Benutzung das Dingens am Beginn ausrichten musst. Sprich die Montierung muss annähernd richtig eingenordet sein und dann macht man ein Allignemt bei dem 2 oder 3 Referenzsterne angefahren und im Okular zentriert und bestätigt werden müsssen. Wählst du dabei einen falschen aus fährt die Montierung überall hin, aber nicht dahin wo du es gern hättest.


    Und selbst wenn das geschafft ist- ohne Kenntnis der Sternbilder und der darin enthaltenen Objekte- wie willst du dann entscheiden, was du ansehen willst? Einfach eines eingeben und losfahren lassen? Dann fährt der Tubus vielleicht zum Boden weil dein gewähltes Objekt gerade unter dem Horizont steht.


    Weiter- aktuell hast du 114mm Öffnung und möchtest mehr sehen. Also mehr Öffnung. Mit 150mm ist der Schritt nicht so groß, also 200mm. Ein Refraktor in der Größe ist nicht mehr bezahlbar und würde eine sehr starke Montierung benötigen. Bleibt also ein Newton oder ein SC.


    Für beides benötigst du als Montierung eine EQ6 und die mit GoTo zusammen schluckt dein Budget, bleibt nix mehr für das Teleskop und schon garnicht für Zubehör.


    Dazwischen? Refraktor mit 127mm zeigt dir nicht soviel mehr wie du mit den 114mm siehst, mit 150mm bekommst du bezahlbar nur einen Achromaten mit Farbfehler- und die dafür nötige Montierung ist auch schon groß, schwer und unhandlich.


    SC mit 200mm: schwer und benötigt lange zum Auskühlen. Dazu ein Öffnungsverhältnis von f/10 und mit der hohen Brennweite ein eingeschränktes Blickfeld, nicht sehr gut für Übersicht oder Beobachtung großflächiger Objekte. Und dein Budget wird nicht reichen.


    Also was dann? 200mm Newton als Dobson, kein GoTo-schnickschnack, selber suchen mit einem Telrad und gespartes Geld in 2 weitere gute Okulare stecken. Nachteil- du darfst selber nachführen, wirst aber genug sehen und lernst auch den Himmel kennen.


    Übrigens- einen Newton parallaktisch zu montieren ist so ziemlich die dümmste Variante da du bei Wechsel von Ost nach West (oder umgekehrt) jedesmal den Tubus in den Rohrschellen drehen musst- oder dir den Hals verrenkst da der Okularauszug plötzlich an einer unmöglichen Stelle sitzt.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Martin!
    Stefan hat die Situation derart treffend geschildert, dass dem nichts hinzuzufügen ist. An allererster Stelle steht eine gute Optik mit grosser Öffnung und die bekommst Du preisgünstig nur in Spiegelform, alles andere ist zweitrangig. Gut zu transportieren soll das Gerät auch sein und da ist 8" f/5 oder f/6 ein guter Kompromiss. (Passt auf die Auto-Rückbank)*
    Viele Grüsse
    Gerhard
    * Für meinen 12-Zöller muss ich bereits die Rückbank umlegen, sonst geht der nicht in's Auto. Auch an solche Sachen sollte man bei der Teleskopanschaffung denken.

  • Hallo Martin,


    ich kann das was bereits gesagt wurde, nur bestätigen.
    Die beiden von dir ausgesuchten Teleskope sind einem guten 114/900'er Newton unterlegen. Vielleicht liegt es ja an unzureichenden Okularen oder dein Newton muss einfach nur mal kollimiertn (justiert) werden.
    Und mehr Auflösung gibt es durch mehr Öffnung.


    So lange du nicht selber beurteilen kannst, warum dein Newton nicht die Leistung bringt, die du gerne hättest, triff dich mit anderen Sternfreunden und schau dir deren Ausrüstung an. Und lass mal einen erfahrenen Sternfreund durch deinen Newton schauen. Evtl. lässt sich auch da noch mehr rausholen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wie günstig können denn wirklich brauchbare Okulare sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei einem 114/900'er Newton reichen Plössl-Okulare für eine gute Bildqualität völlig aus. Teurere Okulare haben evtl. mehr Gesichtsfeld und einen komfortableren Augenabstand, vor allem bei den kurzen Brennweiten, aber sind nicht unbedingt besser in der Abbildungsqualität.


    Gruss Heinz

  • Vielen Dank für die vielen ausführlichen Antworten, besonders natürlich auch an Stefan H für seine gute Situationsanalyse meiner Kaufwünsche.


    Sieht so also so aus, als sei mein Budget für meine Wünsche schlecht bemessen...


    Mit Dobson habe ich mich noch nie beschäftigt. Muss ich mal nachholen.
    Der Tipp mit dem Treffen von Gleichgesinnten ist natürlich erst mal der beste Hinweis, wie ich denke. Danke für die entsprechenden Links.


    Die Methode mit dem <b>Telrad</b> kannte und kenne ich noch nicht. Habe es mir im Astroshop gerade mal kurz angesehen. So ganz begriffen habe ich es noch nicht.


    (==&gt;)Juergen_Jaensch:
    Deinen Tipp mit dem Dobson in Verbindung mit Telrad und klitzekleiner GoTo Montierung habe ich nicht verstanden. Die GoTo würde also <i>nicht</i> das Dobson steuern, wenn Du schreibst, sie würde mir <i>zeigen</i>, wohin ich mit dem Dobson zielen müsste? Könntest Du diese Vorgehensweise bitte noch mal etwas klarer beschreiben (oder jemand der weiß, was gemeint ist)?


    Und Leuchtpunktsucher kenne ich auch noch nicht...


    Mein altes Bresser hat ein einfaches Zielfernrohr mit Fadenkreuz.


    Apropos mein altes Bresser:
    Was mich lange Jahre davon abgehalten hat (und immer noch abhält), es oft mal auszupacken und zu benutzen, ist das blöde wacklige Holzstativ und die desolate Montierung, die praktisch gar nicht mehr funktioniert (kann nur noch eine der beiden Nachführschrauben drehen, und muss es darum ganz komisch hinstellen, dass ich mit der einen Schraube irgendwie sinnvoll nachführen kann).


    Vielleicht wäre erst mal ein neues Stativ und bessere Okulare für mein Bresser einen Versuch wert, und eventuell dieses Telrad in Verbindung mit einer guten Sternkarte (welche kann man empfehlen?).


    Aber ein Dobson bräuchte wiederum gar kein Stativ, richtig? Wie stellt man ein Dobson denn im Freien auf?


    Habe mir gerade mal überlegt, ob folgendes Angebot nicht vielleicht meiner eierlegenden Wollmilchsau recht nahe kommen könnte:


    http://www.astroshop.de/skywat…xtube-bd-dob-goto/p,21050


    Viele Grüße,
    und clear sky (an diese Grußform muss ich mich noch gewöhnen... wir Drachenflieger sagen normalerweise "happy landings" an dieser Stelle),
    Martin

  • Hi Martin,


    für das bisschen Technik zahlst du halt wieder eine Menge Geld [;)]


    Ein 8" Dobson von GSO oder der als Galaxy kostet dich über 600€ weniger. Und der Aufbau als (Pseudo)Gitterrohr bringt dir in der Größe noch kaum etwas.

    Einen Dobson stellst du einfach auf den Boden. Der Telrad ist ein Leuchtpunktsucher mit 3 Zielkreisen. Du guckst von hinten durch eine Glasscheibe und siehst so die Sterne der Sternbilder und die Zielkreise. Als Aufsuchkarte dazu ideal der Deepsky Reiseatlas, der hat die Zielkreise für viele Objekte eingedruckt.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Martin,


    Leuchtpunktsucher und Telrad funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Es wird nur ein Zielmuster (Punkt beim Leuchtpunktsucher, Zielkreise beim Telrad) auf eine Kunststoffscheibe projeziert. Man schaut in beliebigen Abstand mit einem Auge durch die Scheibe und mit den anderen Auge am Sucher vorbei auf den Himmel. Man sieht also die anvisierte Himmelstelle und die Zielmarkierung (eine moderne Version von Kimme und Korn). Damit kommen die Meisten besser zurecht als mit einem Suchherfernrohr.


    Zu dem Dobson: Stefan hat natürlich recht, was den Preis angeht. Für 600 Euro weniger gibt es das gleiche Teleskop mit Handnachführung. GOTO ist nun mal nicht billig und macht in diesem Fall den grössten Teil des Geldes aus. Andererseits ist vor allem bei hohen Vergrösserungen eine Nachführung angenehm.
    Ein Kompromiss wäre die Syntrek-Ausführung. Das ist das gleiche Dobson mit einfacher Nachführsteuerung, aber den schnellen Motoren. Durch simplen Austausch der Steuerbox kann man GOTO nachrüsten.


    Gruss Heinz

  • Hi Martin,
    Auch wenn hier alle das 'Dobson'-Lied singen - Fürs Beobachten mit Familie und kleinen Kindern empfehle ich eine parallaktische Montierung mit Nachführung aber ohne GoTo. Ersteres einfach deshalb, weil Du beim Beobachten einplanen musst, dass Du das Objekt selbstsuchst, danach erklärst, was zu sehen ist, dann kommt ein einziger schneller Blick und plötzlich ist alles andere wieder interessanter - bis zum 'Oh, kann ich das nochmal sehen?'. Ich find's entspannter, wenn ich dann nicht wieder neu suchen muss sondern sogar zwischendurch auch mal meine Aufmerksamkeit abwenden kann...
    GoTo brauchst Du aber eher nicht - Objekte finden ist eher eine Übungssache und geht nach einiger Zeit ganz zügig...wirklich.
    DS, Holger

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Übrigens- einen Newton parallaktisch zu montieren ist so ziemlich die dümmste Variante da du bei Wechsel von Ost nach West (oder umgekehrt) jedesmal den Tubus in den Rohrschellen drehen musst- oder dir den Hals verrenkst da der Okularauszug plötzlich an einer unmöglichen Stelle sitzt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da müsste mir schon der Kopf abgefallen sein, ist aber nach 25 Jahren intensiven beobachten immer noch drann.


    Ein Dobson ist nicht jedermanns Sache...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch wenn hier alle das 'Dobson'-Lied singen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich nicht. Parallaktisch hat gewisse Vorteile.


    Gruß
    Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mannimanaste</i>
    <br />
    Sieht so also so aus, als sei mein Budget für meine Wünsche schlecht bemessen...


    Mit Dobson habe ich mich noch nie beschäftigt. Muss ich mal nachholen.
    Der Tipp mit dem Treffen von Gleichgesinnten ist natürlich erst mal der beste Hinweis, wie ich denke. Danke für die entsprechenden Links.
    [...]
    Und Leuchtpunktsucher kenne ich auch noch nicht...


    Mein altes Bresser hat ein einfaches Zielfernrohr mit Fadenkreuz.
    [...]
    Vielleicht wäre erst mal ein neues Stativ und bessere Okulare für mein Bresser einen Versuch wert, und eventuell dieses Telrad in Verbindung mit einer guten Sternkarte (welche kann man empfehlen?).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Martin,


    erstmal möchte ich Dich kurz fragen, ob Dir schonmal in irgend einer Angelegenheit (Hobby, Profession) eine eierlegende Wollmilchsau begegnete; ich bin nämlich der Ansicht, dass das nur ein Fabeltier ist, das dazu dient, eine (menschliche) Eigenart auf die Schippe zu nehmen: der Hang zur Bequemlichkeit.


    Also: was möchtest Du konkret?


    Ich entnehme Deinen Angaben, dass es ein Teleskop sein soll, das Dir die Spiralarme von Galaxien möglichst gut zeigt. Somit sollte es ein Newton Teleskop von mindestens 8", eher aber 10" bis 12" sein. Die gute Auflösung an Planeten sollte damit gleichfalls machbar sein.


    Dann möchtest Du eine stabile GoTo-Montierung, da Dir das Selbersuchen keinen Spaß macht und kein Ehrgeiz vorhanden ist, sich möglichst schnell am Sternenhimmel orientieren zu können. Diese Einstellung finde ich - ehrlich gesagt - etwas bedenklich, das ist in etwa so, als wolle man beim Drachenfliegen nur die schöne Landschaft unter einem beschauen, dabei vielleicht noch die Bedienung eines Autopiloten erlernen, mehr aber nicht von Flugtheorie wissen. Etwas schwierig, oder? Das ginge wohl nur als Passagier, Du bräuchtest also immer jemanden an Deiner Seite, der sich mit der Materie auskennt, weil Du das GoTo-Gerät - um zum Thema zu kommen - nicht selber ausrichten kannst.


    Dein Budget ist für einen Einsteiger ungewöhnlich großzügig bemessen, daran liegt es wohl eher nicht, wenn Du Dich nicht entscheiden kannst. Dir fehlt schlicht noch das nötige Basiswissen.


    Mein Rat wäre daher, Dich mit Deinem jetzigen Teleskop - aufgerüstet mit einem günstigen Leuchtpunktsucher: http://www.amazon.de/Skywatche…_edpp_i?tag=astrotreff-21 und einer drehbaren Himmelskarte sowie einem guten Sternatlas (als Standard wird hier meist der Karkoschka empfohlen: http://www.amazon.de/Atlas-f%C…&sr=1-1&tag=astrotreff-21) - nochmal eingehender zu beschäftigen. Auch die Justierung solltest Du in Betracht ziehen, womit wir wieder beim Thema Basiswissen wären: http://www.deepsky-brothers.de/Einsteiger.htm


    Wenn Deine alte Montierung defekt ist, dann müsstest Du allerdings eine neue anschaffen, was wieder ein Problem ist, da alles unter 200 Euro wohl eher nicht zu empfehlen wäre und es fraglich ist, ob Du soviel Geld für Dein altes Teleskop ausgeben möchtest. Womöglich kannst Du eine gebrauchte Montierung (bspw. EQ3-2) bekommen?


    Soweit erstmal von mir.


    Beste Grüße,


    Philipp

  • Hallo Gerd, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">einen Newton parallaktisch zu montieren ist so ziemlich die dümmste Variante<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">ich hab vergessen dazu zu sagen das dies für visuelle Beobachtung gilt. Denn Fakt ist- beim Umschlagen musst du den Tubus danach drehen oder du guckst halt mal von oben, mal von der Seite und mal von schräg unten rein.


    Das parallaktisch und motorisch nachgeführt bei bestimmten Gelegenheiten seine Vorteile hat bestreite ich ja nicht. Mit hohen Vergrößerungen ist das angenehmer als der Dobson. Aber insgesamt überwiegen für mich die Vorteile des Dobson, nichtnur die der deutlich geringeren Kosten.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan (ich fang' mal hinten an),


    Du rätst mir ja zu einem Dobson mit 200 bis 300 mm Öffnung und ohne Goto. Wie ich es bisher verstehe, muss ein Dobson über zwei Achsen nachgeführt werden. Bei den möglichen hohen Vergrößerungen eines solchen Dobson (400 bzw. 600 fach) wird manuelles Nachführen über zwei Achsen wohl sehr schwierig, und wenn ich dann noch Frau und Kind durchschauen lassen will, fast unmöglich.


    Ein Nachführmotor wäre also das mindeste an teuerer Zusatztechnik, das ich bräuchte, und da dies beim Dobson über zwei Achsen geschieht, vermute ich, dass dieser Motor teurer sein wird, als bei einer parallaktischen Montierung, richtig?



    Hallo Philipp,


    danke für Deinen netten Vergleich mit dem Drachenfliegen.
    [;)]
    Und ja, Du hast natürlich recht, es geht um Bequemlichkeit und schnelle Erfolge mit wenig eigener Anstrengung und eigenem Basiswissen. Was das Ausrichten einer Goto angeht, habe ich in den Internetshops gelesen, dass man nach Eingabe des Standorts das Teleskop nur auf drei hellere Himmelsobjekte richten muss, und nicht mal wissen muss, welche das sind. Der Computer würde dann den Rest erledigen. Wenn das so stimmt, ließe sich eine Goto also doch auch ohne großes Basiswissen ausrichten (So ähnlich wie Drachenfliegen, wenn die Profis halt auch gestartet sind... Wobei ich anfügen muss, dass ich solche 'Piloten' eher mit einer gewissen Verachtung betrachte, und keiner davon bin).


    Danke für Deine Empfehlungen und Links.
    Das Problem mit meinem alten Bresser hast Du genau richtig erkannt: es braucht eine neue Montierung und ein neues Stativ. Und weil ich letztlich doch eine größere Öffnung möchte, sollte ich die zwei Sachen wohl lieber nicht speziell auf das Bresser abgestimmt kaufen.



    Hallo Gerd,


    danke, dass Du die 'Probleme' der parallaktischen Montierung relativierst. Ich erinnere mich, dass ich den Tubus meines Bresser auch des öfteren in den Klammern gedreht habe, um besser ins Okular sehen zu können.



    Hallo Holger,


    was Du übers Beobachten in Begleitung und unter Einbeziehung der Familie schreibst, ist mir genau aus der Seele gesprochen!


    [:D]


    Darum ist für mich auf jeden Fall schon mal eins vollkommen klar: Ein Motor für automatische Nachführung muss sein.
    Da ich das bisher immer in Verbindung mit Goto überlegt hatte, hier eine Laienfrage dazu: Wie funktioniert so ein reiner Nachführmotor ohne Goto? Woher weiß der Motor, wie schnell er nachführen muss? Oder wird da einfach immer nur die Erdrotation ausgeglichen, egal, ob ich Galaxien, Planeten, den Mond, oder die ISS beobachten will?



    An dieser Stelle noch mal eine Frage an alle, denn hierzu hatte sich bisher niemand geäußert.


    <font size="4">Thema ISS</font id="size4">


    <ul><li> Hat schon mal jemand von euch die ISS mit dem Teleskop beobachtet? </li>
    <li>Ging das von Hand nachzuführen, oder klappte es tatsächlich mit motorisierter Nachführung?</li>
    <li>Ist die ISS in einer Goto Datenbank drin?</li>
    <li>Könnte man die schnell fliegende ISS überhaupt ohne Goto anvisieren?</li>
    <li>Wie viel erkennt man mit unseren Hobby-Teleskopen überhaupt von der ISS?</li> </ul>



    Hallo Heinz,


    deine Idee mit der Syntrek Ausführung eines Dobson Teleskops hat mich bewogen mal nach Syntrek zu googeln (hat mir nämlich nichts gesagt). Irgendwie habe ich aber nur sehr teure Montierungen unter diesem Stichwort gefunden, so wie hier:


    http://www.apm-telescopes.de/e…ierung_proinfo_40260.html


    Und letztlich blieb ich dann bei diesem Ebay Angebot hängen (wieder die eierlegende ...), was halt schon wieder einen Preisschritt nach oben bedeutet, aber damit hätte ich genug Öffnung, stabile Montierung, Nachführung (weil Goto) und hoffentlich gute Qualität, was das Teleskop selbst angeht:


    http://cgi.ebay.de/Skywatcher-…Optik&hash=item563d424845


    Soviel mal fürs erste,


    <font size="5">Und</font id="size5">


    [:I]


    Vielen lieben Dank für alle Beiträge Tipps und Links!
    Viele Grüße,
    cs,
    Martin

  • Servus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich hab vergessen dazu zu sagen das dies für visuelle Beobachtung gilt. Denn Fakt ist- beim Umschlagen musst du den Tubus danach drehen oder du guckst halt mal von oben, mal von der Seite und mal von schräg unten rein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich beobachte visuell - ausschließlich!
    Das was Du da schreibst lässt sich mit ein wenig Planung für die Beobachtungsnacht vollständig umgehen. Da braucht man nicht mal groß dabei zu tricksen!
    Ich habe in meinem Vierteljahrhundert in dem ich parallaktisch beobachte noch keinem Tubus drehen müssen und habe doch alle Objekte problemlos erreicht.


    Jedes Teleskop hat seine Vor- und Nachteile. Dobson oder parallaktisch. Das muss jeder für sich abwägen und ausmachen.


    Aber:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Newton parallaktisch zu montieren ist so ziemlich die dümmste Variante <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Man könnte aud die Idee kommen, das alle die visuell so beobachten unterbelichtet im Kopf sind...


    Eines gilt aber für parallaktisch: Spart NICHT an der Montierung, sie ist DIE Verbindung zwischen Okular und Boden! Was man weglassen kann und sollte ist GoTo, was man nicht zur Genüge haben kann ist Stabilität!


    Gruß
    Gerd

  • Hi Martin,


    einen Dobson führst du per Hand nach- das du dabei "zwei Achsen" nachführst merkst du garnicht. du guckst ins Okular, siehst wie und wohin dein Objekt auswandernd und drückst leicht vorne am Tubus und schiebst ein bisschen nach bis das Objekt wieder in der Mitte oder etwas über die Mitte gewandert ist- fertig.


    Ein nicht genau eingenordetes parallaktisch montiertes Teleskop musst du auch in beiden Achsen nachführen- das ist aber unangenehmer da du hier wirklich an beiden Achsen drehen musst.


    Motorisch ohne GoTo = motorisch mit GoTo: GoTo bedeutat ja nichts anderes als das die Steuerung für dich ein Objekt anfährt. Die Nachführung geschieht dagegen immer gleich- es wird nur in einer Achse langsam bewegt um die Erdrehung auszugleichen. Hast du nicht eingenordet läuft dir das Objekt entsprechend raus.


    Ein motorisierter Dobson muss übrigens ebenso halbwegs genau eingenordet werden und dann braucht es das Alignement, sonst kennt er nix.


    ISS: motorisch nachführen schaffen nur die wenigsten Montierungen da die zu schnell ist. Flugbahn ist nicht in der Steuerung, es gibt aber welche die für Satellitenbahnen programiert werden können.


    Nachführen per Hand ist schwierig da recht flott unterwegs.


    Der gelinkte 250er Newton hätte eine stabile Montierung- aber es ist nur 1 Okular dabei- da fehlen mindestens noch 2 Stück. Und den Tubus in den Rohrschellen drehen wenn er halbwegs schräg steht wird unterhaltsam. Da solltest du noch in eine weitere Rohrschelle investieren die ein Durchrutschen verhindert.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Martin,
    ich will es kurz machen: beobachte seit 1998 mit einem 12,5" Dobson auf Rockerbox. Die Nachschubserei hat mich noch nie gestört.
    Max. Vergrößerung rauszukitzeln bringt nur an gaaaaanz wenigen Abenden im Jahr etwas. Bei dieser Öffnung gehe ich selten über 300fach.
    Empfehle dir einmal das Sonderheft 2/2009 vom Oculum-Verlag. Da steht alles über Fernrohre, Zubehör = Okulare ! drin, was das Herz begehrt.


    Gruß
    Guenther

  • Hallo Martin,


    Bzgl. Familie: Deine Frau und / oder Kind werden vermutlich einen diffusen Nebelfleck oder andere Formen von fliegenschißgroßen Objekten im Okular nicht sooo spannend finden. Schon eher den tollen "Henkel" am Saturn und Jupiter, Mond & Sonne (Vorsicht - Sicherheitsmaßnahmen insb. bei Kindern und Laien!). Zumindest ist das in vielen Fällen so. Aushnahmen gibt es natürlich. Mit fünf Jahren erwarte auch nicht zuviel, da ist die Aufmerksamkeitsspanne sehr kurz. Kaufe entsprechend nach Deinen Bedürfnissen und nicht aus dem Gesichtspunkt "Familienteleskop".


    Ich selbst habe (noch) keinen Dobson, sondern parallaktisch montierte Refraktoren. Aber nach dem was Du schreibst empfehle ich:
    a) den Dobson (Öffnung, Preis-/Leistungesverhältnis)
    b) &gt; 8", damit Du nicht in 2 Jahren das Folgeteleskop kaufst. 10" wäre m.E: eine gute, transportable Größe.
    c) kein Goto - lerne den Himmel kennen. Einen Encoder kann man ggf. nachrüsten - reicht vollkommen aus
    d) ohne Nachführung, stecke das Geld in gute Okulare mit großem Gesichtsfeld, dann mußt Du nicht so oft nachschubsen und die Objekte sind nicht aus dem Bildfeld wenn Deine Frau "drankommt". Die Okulare mag dann auch das Folgeteleskop :)
    e) Max. Vergrößerung 300fach - mehr ist bei deutschem Wetter nur zu selten drin - höhervergrößernde Okulare setzen da eher Staub an.
    f) ab zur nächsten Sternwarte und bei Anderen mal durchschauen


    CS
    Dirk

  • Hallo Martin,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mannimanaste</i>
    <br />deine Idee mit der Syntrek Ausführung eines Dobson Teleskops hat mich bewogen mal nach Syntrek zu googeln (hat mir nämlich nichts gesagt). Irgendwie habe ich aber nur sehr teure Montierungen unter diesem Stichwort gefunden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">das Problem sind die vielen Unterschiedlichen Bezeichnungen, unter denen das angeboten wird. So heissen die zusammenschiebaren Dobson von Skywatcher mal Flextube und mal Skyliner. Und die besagte Steuerung wird auch als Autotracking oder kurz AT bezeichnet.


    Ich meine dieses Teleskop: http://www.skywatchertelescope…d=156&class1=1&class2=106


    Gruss Heinz

  • Hallo Martin,


    ich habe eben den ganzen Thread durchgelesen. So wie ich das sehe, muss zwingend nachgeführt werden (weil Mitbeobachter "vorhanden") und das Ganze sollte ausserdem stabil sein und mehr Öffnung da sein.


    Was noch nicht erwähnt wurde:
    Es gibt auch nachgeführte Dobsons. Entweder mit 2 Motoren, was mir im Günstig-Segment eher suspekt erscheint, oder aber eine sogenannte Äquatorial-Platform. Das ist ein Untersatz, auf den der Dobson einfach draufgstell wird. So eine Platform sieht so aus: http://www.biophysik.uni-freib…/Plattform/Plattform.html . Damit kann man bis zu etwa einer Stunde nachführen. Danach muss die Platform zurückgestellt werden.


    Zusammen mit einem Dobson, Okularen, Sternkarte, Lektüre und weiterem Zubehör könnte es jedoch eng werden mit dem finanziellen Rahmen. So eine Äquatorial-Platform kostet um die 650 Euro (gesehen bei http://www.dietermartini.de) und kann bis zu 35 kg tragen.


    Deshalb mein Vorschlag:
    Erstmal Dobson kaufen, mit ordentlichen Okularen und Zubehör. Dann kannst du ja mal schauen, wie das Geschubse so ist und ob die Nachführung tatsächlich fehlt. Ich bin nicht so ein erfahrener Dobsonianer, aber das Geschubse geht echt gut und man merkt tatsächlich nichts von 2 Achsen. Wenn das Zielobjekt im Okular nach "oben-rechts" soll, einfach den Tubus vorne in diese Richtung schieben. Geht intuitiv. Jenachdem kannst du ja später so eine Äquatoriale Plattform dazukaufen. So eine Platform ist auch viel stabiler als eine parallaktische Montierung, da wird kaum etwas wackeln. Ein weiterer Vorteil gegenüber einer parallaktischen Montierung ist, dass der Okularauszug immer (fast) an der gleichen Stelle ist und somit für alle Beobachter ein einfacher Einblick garantiert ist.


    Viele Grüsse und CS
    Gernot

  • Noch mal ein herzliches Dankeschön für all die vielen Tipps und Ideen!


    Was mir aber immer noch zu kurz kam, ist das Thema ISS (oder andere künstliche Satelliten). Hat das wirklich noch niemand von euch mit seinem Teleskop beobachtet?
    Das wäre mit Sicherheit der Oberhit für meinen Sohn, so einen Satelliten zu sehen. Könnte mir vorstellen, dass er dann erst richtig begreift, was das Teleskop eigentlich macht und ist.


    Und jetzt noch einige Gedanken zu eurer kollektiven Goto-Ablehnung:


    Philipp hatte ja den Vergleich mit den Drachenfliegern gemacht, die von Luftrecht, Wetterkunde, Aerodynamik usw. kaum Ahnung haben, auch nichts darüber lernen wollen, aber dennoch Drachenfliegen wollen. Der Vergleich ist gut, denn er trifft bei mir natürlich ins Schwarze. [B)]


    Andererseits hinkt er aber, denn mit mangelnden Kenntnissen Drachen zu fliegen gefährdet das eigene und das Leben Anderer. Das ist bei der Benutzung einer Goto durch einen Laien, der sich Sternkartenstudium ersparen möchte nicht der Fall.


    Ich denke man kann es eher vergleichen mit Bergsteigern, die es ablehnend betrachten, dass Touristen mit Bergbahnen auf die alpinen Gipfel fahren. Auch dieses Gefühl kenne ich. Allerdings aber auch beidseitig. Ich wandere und klettere gerne auf einen Berg, wobei der Weg dann das Ziel ist, aber ich fahre auch gerne mal mit einer Bergbahn auf einen alpinen Gipfel, wobei dann der Aufenthalt auf diesem Gipfel das Ziel ist (z.B. mit einem 3 Jährigen, der den Aufstieg noch nicht schaffen würde).


    Was spricht dagegen, dass man es sich auf diese Weise leicht macht? Solange man damit niemanden Anderen gefährdet eigentlich nichts, oder?


    Außerdem gibt es wohl auch mehrere Arten, mit einer Goto umzugehen: <ul><li>Wahllos drauf rumdrücken und ohne wissen zu wollen, was es ist, einfach durchs Teleskop schauen, </li>
    <li>oder spezielle Beobachtungsobjekte vorher in Büchern oder Internet aussuchen und diese dann mit Hilfe der Goto auffinden,</li>
    <li>oder sich von der Goto inspirieren lassen, die gespeicherten Objekte anfahren lassen, und dann recherchieren, was man da eigentlich sieht. </li></ul>


    Inzwischen bin ich übrigens zur Ansicht gelangt, dass ich 250 mm Öffnung haben will, denn Galaxien nur als kleine milchige Fleckchen zu sehen, die alles mögliche sein könnten, reicht mir definitiv nicht aus. So war es bei dem 8" Newton meines Freundes, obwohl er wie er sagte sehr gut Okulare hatte, wovon eins vielleicht sogar teurer war, als mein ganzes 114 mm Bresser Teleskop.


    Als nächstes muss ich nun wirklich mal Kontakt mit Hobby Astronomen in meiner Nähe aufnehmen, und mir einige Möglichkeiten mal direkt vor Ort ansehen.


    Händler braucht man nach ihrer Meinung ja wohl eher nicht zu fragen. Für die ist immer das Teleskop das beste, das ich als teuerstes bei ihnen kaufen würde...


    Viele Grüße,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mannimanaste</i>
    <br />Inzwischen bin ich übrigens zur Ansicht gelangt, dass ich 250 mm Öffnung haben will, denn Galaxien nur als kleine milchige Fleckchen zu sehen, die alles mögliche sein könnten, reicht mir definitiv nicht aus. So war es bei dem 8" Newton meines Freundes, obwohl er wie er sagte sehr gut Okulare hatte, wovon eins vielleicht sogar teurer war, als mein ganzes 114 mm Bresser Teleskop.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ob 2" mehr den entscheidenen Durchbruch bringen, wage ich zu bezweifeln. Gerade bei Galaxien ist ein dunkler transparenter Himmel viel wichtiger als die Teleskopgrösse.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mannimanaste</i>
    <br />
    Und jetzt noch einige Gedanken zu eurer kollektiven Goto-Ablehnung:


    Philipp hatte ja den Vergleich mit den Drachenfliegern gemacht, [...] Der Vergleich ist gut, denn er trifft bei mir natürlich ins Schwarze. [B)]


    Andererseits hinkt er aber, denn mit mangelnden Kenntnissen Drachen zu fliegen gefährdet das eigene und das Leben Anderer. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Martin,


    natürlich war mein Vergleich nur ein kleiner Seitenhieb, weil Du irgendwo Dein anderes Hobby (die Drachenfliegerei - sicher ein wunderbares Hobby, der Traum vieler Kinder) erwähntest. [;)]


    Dass man bei falscher GoTo-Benutzung natürlich ungleich weniger Blödsinn anstellen kann, das ist unbestreitbar. Insofern: wenn Du das viele Geld in die Technik investieren möchtest, dann nur zu. Ich habe selber kein GoTo und kann daher auch nicht sagen, ob das nun der große Durchbruch (bezüglich einfacherer, bequemerer Beobachtung) ist; ehrlich gesagt stelle ich es mir (jedenfalls und paradoxerweise gerade auch für Astro-Anfänger) eher stressiger vor: man muss sich in der kühlen Nacht mit Technik herumschlagen, die Energieversorgung gewährleisten, sich die Atmosphäre von surrenden Motoren verlärmen lassen und das Ding erstmal soweit bringen, dass es reibungslos dorthin fährt, wohin man möchte. Aber vielleicht sehe ich das auch zu pessimistisch.


    Du siehst nur die Vorteile, ich wohl vermehrt die Nachteile. Wirklich Ahnung haben wir aber wohl beide nicht. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Als nächstes muss ich nun wirklich mal Kontakt mit Hobby Astronomen in meiner Nähe aufnehmen, und mir einige Möglichkeiten mal direkt vor Ort ansehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke das ist eine prima Idee. Danach werden sich bestimmt die meisten Fragen ganz von selbst klären.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Händler braucht man nach ihrer Meinung ja wohl eher nicht zu fragen. Für die ist immer das Teleskop das beste, das ich als teuerstes bei ihnen kaufen würde...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kommt wohl auf den Händler an. Es gibt durchaus auch welche, die lieber einen zufriedenen Kunden gewinnen und nicht nach der (zweifelhaften) Philosophie leben: besser einmal gut abgezockt als ein Leben lang gut bedient.


    Letzteres finde ich übrigens gleich doppelt gewinnbringend: einmal im monetären und des Weiteren im zwischenmenschlichen Sinne. So schlau sind nicht alle, aber meist merkt man das als aufgeweckter Kunde sowieso recht schnell.


    Es grüßt Dich,


    Philipp

  • Servus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und jetzt noch einige Gedanken zu eurer kollektiven Goto-Ablehnung:<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich kopiere hier mal meinen Text aus einem anderen Thread herein:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: CorCaroli</i>
    <br />
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also denke ich "GOTO" ist eine brauchbare alternative und darauf wird gespart. --- oder? ---<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich benutze seit Jahren GoTo, dazu eigentlich ein ganz gutes, würde es aber kein zweites mal tun.
    Meine Planungen gehen dahin, sogar "abzurüsten" - eine normale Zweiachsensteuerung anstatt GoTo.


    Damit ein GoTo System anständig funktionieren kann, sollte die Montierung so eingenordet sein, das der Polarstern zumindest in der Mitte vom Polsucher steht.
    Referenzsterne müssen angefahren werden, und es muss im Laufe der Beobachtungen immer wieder nachreferiert werden. Jeder Schwenk zu Objekten, jedes Abfahren von Objekten - besonders mit häufigen Richtungswechseln bringt Ungenauigkeiten in die Positionierung.


    Auch ersetzt ein GoTo nicht die Kenntnis vom Sternenhimmel.
    Du musst wissen wo der betreffende Referenzstern auch steht, damit der Richige zentriert wird.
    Dann fährst du ein von tausenden abgespeicherten Objekten an, siehst aber nicht im Okular...


    Das kann dann folgende Ursachen haben:
    - Das Teleskop ziehlt etwas daran vorbei
    - Man brauch Erfahrung und Sehtechnik um es zu erkennen
    - Filter sind nötig
    - Es ist zu schwach für deinem Standort
    - Das Teleskop ist zu klein für das Objekt


    GoTo ersetzt keine Sternkarte, kleine, schwache und nicht eindeutige Objekte verlangen immer noch nach einer genauen Karte.


    Fazit von mir: Kein GoTo. Das ist meine perönliche Meinung.


    Gruß
    Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">oder spezielle Beobachtungsobjekte vorher in Büchern oder Internet aussuchen und diese dann mit Hilfe der Goto auffinden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hier kann dich ein GoTo schon unterstützen, bei ungenauen oder sehr schwachen Objekten brauchst dann doch eine genaue Karte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">oder sich von der Goto inspirieren lassen, die gespeicherten Objekte anfahren lassen, und dann recherchieren, was man da eigentlich sieht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das wird in den wenigsten Fällen funktionieren, siehe weiter oben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dass ich 250 mm Öffnung haben will, denn Galaxien nur als kleine milchige Fleckchen zu sehen, die alles mögliche sein könnten, reicht mir definitiv nicht aus<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die allergrößte Anzahl der Galaxien aus dem NGC/IC Katalog werden auch im größeren Katalog neblige Fleckchen bleiben. Tauchst du tiefer ein, sprich weg vom NGC/IC hin zu den "Exoten" beobachtest du durchaus häufig an der Wahrnehmungsgrenze im indirekten Sehen.


    Es gibt aber durchaus sehr sehenswerte Galaxien, auch Details wie Teilungen, Ansätzte von Armen, eingebettete H- Regionen die man schon ab 8 Zoll sehen kann. Auch die Vielfalt der Formen ist beeindruckend, besonders der Spindelförmigen oder Galaxien die dünne Linien in den Nachthimmel zeichnen.
    Nicht zu vergessen alle anderen Objekte.


    Für alle gilt aber:


    - dunkler Standort
    - Transparenter Himmel
    - Erfahrung beim beobachten
    - erlernen Astronomische Sehtechnik
    - Adaption der Augen, und das erhalten der Adaption
    - Einsatz von Filtern


    Zu Deinem Budged kommt noch dazu:


    - Sternkarten
    - Rotlicht
    - Einen Hocker oder Stuhl
    - Im laufe der Zeit: Okulare Filter etc.


    Das war es erst mal von mir.


    Gruß
    Gerd

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