Nicht nur Kreta ist zum Strene gucken schön (siehe Bericht Kretische Nächte von Helmut L.), endlich habe ich es geschafft, auf Lesbos (die Griechen nennen sie nach dem Hauptort Mytilini), der Heimat der antiken Dichterin Sappho mal so richtig Urlaub zu machen.
Lesbos ist nach Kreta die wohl zweitgrößte Insel der Ägäis, ist jedoch aufgrund der wilden Berglandschaft ziemlich dünn besiedelt und somit ideal zum Natur erleben, Bergwandern, Laufen, Schwimmen, Surfen, Rennradfahren (für trainierte "Bergziegen") und natürlich auch zum Sterne gucken. Abseits vom Hauptort Mytilini trifft man vor allem in der Nebensaison statt auf Menschen eher auf eine gigantische Berglansdschaft, spektakuläre Steilküsten, Disteln und Milliooonen Olivenbäumen.
Dir ersten 3 Tage und Nächte hatten wir einen bemerkenswert transparenten Himmel, ein blau wie im Hochgebirge, eine Milchstraße die bis kurz vor dem Horizont kaum an Glanz verlor und sich dann über dem Meer spiegelte:
Ich hatte nur mein 10x50 Fernglas dabei und so genoss ich eher die Gesamtkulisse mit dem Zentrum der Milchstraße über dem Meer bei lauem Lüftchen. Skorpion und Schütze in seiner vollen Pracht, immerhin liegt Lesbos auf 39° nörd. Breite. Mit freiem Augen waren die Kugelhaufen M13 und M22 ganz locker direkt zu halten, später in der Nacht die Andromedagalaxie richtig fett und auch M33 indirekt aufblitzend, aber sicher.
Im Fernglas zeigten die Dunkelwolken vor allem um die Sternwolke M24 und im Scutum einen starken Kontrast zum Milchstraßengewimmel. Ich graste immer wieder ich die bekannten Gasnebel M8, M20, M17, M16 ab garniert von den Sternhaufen M6, M7, M23, M25, M26, M11 und dann weiter hoch zum Nordamerikanebel (kontrastreich) und Pelikannelbel (schwächer aber noch deutlich). Der Helixnebel, dick und rund, recht scharf abgegrenzt im sternarmen Gesichtsfeld abseits der Milchstraße. Ich probierte Helix mit freiem Auge - erfolglos. Hat ihn jemand geschafft? Die hierzulande so tiefstehende Sculptorgalaxie durfte natürlich nicht fehlen, sie zeigte sich scharf abgegrenzete kräftig leuchtende Spindel.
Überhaupt herrschen über 2 Wochen hinweg <b>JEDEN</b> Tag knalle Sonne bei 28°C, <b>JEDE</b> Nacht knalle Sterne, kristallklares Wasser bei 24°C - das war schon so unverschämt gut, dass ich fast Mitleid mit euch in Mitteleuropa hatte. Das Mitleid konnte jedoch dank Oktapus, lecker kleinen Sardinen und Gavros, Kolokithokeftedes (Zuccinibälchen)... und natürlich Ouzo aus der Ouzo- Hauptstadt Plomari gebändigt werden[:D]
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http://picasaweb.google.de/Santiago673/LesbosSept2010#
Gia mas!
und Bericht. Die Weinkaraffe erinnerst mich an den griech. Tafelwein der mit Harz versetzt wird, nennt sich "retsina" , glaub ich. Die Zucchinibällchen sehen auch lecker aus. Gabs die (Zucchini-)Blüten auch dazu? (paniert und frittiert). Schade dass die griesch. Gastronomen (wie die italiensichen auch) in Deutschland das ursprüngliche Kochen aus Ihren Heimatländer verlernen.
