gekühlte DSLRs

  • Hallo zusammen,


    die Fa. OSDV Göttker/Pietsch bietet gekühlte EOS Kameras an.
    Weit verbreitet sind diese offensichtlich nicht, ich kann kaum Infos darüber finden.
    Hat hier jemand Erfahrungen damit?
    Mich würde vor allem ein visueller Vergleich interessieren: mit Kühlung/ohne Kühlung.
    Vielleicht kann mir sogar jemand sagen, wie hoch die Quanteneffizienz eines solchen Systems ist (im Verhältnis zu einer echten Astrokamera).


    Vielen Dank und kühle Nächte,


    Ralf

  • Hallo Ralf!


    Die Kühlung an DSLR´s bringt schon was.


    Die Preise dafür schrecken schon ab.
    1699.- aua


    Für 300.- mehr bekommt man schon eine gekühlte Astrocam!
    Wenn man geschickt im Umbau einer DSLR ist oder wem kennt, der sowas macht
    wird´s wesentlich günstiger.


    CS


    M.f.G.
    Thomas

  • Servus Ralf!
    Ich würde sagen, dass sich sowas überhaupt nicht rentiert. Die Bayermaske ist nach wie vor vorhanden. Ich würde meine Canon1000D nicht einmal auf H-Alpha-Sensibilisierung umbauen lassen.
    Wenn man sich wirklich ernsthaft mit Astrophotographie befassen möchte, kommt man um eine gekühlte S/W-CCD-Kamera und die Schmalbandfilter nicht umhin. (Ich rate nicht zu einer CCD-Farbkamera, weil man dann denselben Zustand wie bei einer DSLR hat). Meine Atik 314L hat 1300.- gekostet, ohne Filterrad und Filter natürlich. Diese Kameras gibt es aber auch wesentlich günstiger, nur ist der Chip dann eben recht klein.
    Gruss
    Gerhard
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Grüsse und CDS (kühle Nächte sind für AstroCCD'ler nicht nötig!)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Genau! Und der Vollmond stört auch nicht mehr, wenn man ein H-Alpha-Schmalbandfilter verwendet wird bei einer S/W CCD-Kamera! Eigentlich nur Vorteile.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />
    Wenn man sich wirklich ernsthaft mit Astrophotographie befassen möchte, kommt man um eine gekühlte S/W-CCD-Kamera und die Schmalbandfilter nicht umhin.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mahlzeit,


    ich komm mit dem da einfach nicht klar.
    Möchtest Du damit sagen, dass jemand, der 2 Stunden mit einer DSLR hinter dem Teleskop steht und danach noch 10 Stunden in die EBV steckt, weniger ernsthaft Astrofotografie betreibt, wie jemand, der das gleiche mit einer CCD-Kamera macht?


    Es gibt doch genügend Beispiele von hervorragenden Aufnahmen, welche mit einer DSLR gewonnen wurden.


    Insofern lohnt sich der Filter-Umbau durchaus.


    Zum Thema:
    Gekühlte DSLR bringen jede Menge.
    Klaus (watchgear) hat doch seine 40D selber umgebaut. Die sah dann hinterher zwar aus wie eine Dialyse-Station, aber sie funktionierte prächtig.
    Ebenso finden sich genügend Beispiele zum Umbau auf eine Peltier-Kühlung.
    Mir ist jetzt leider der Name entfallen, es gibt hier im Forum aber einen User, der mit einer filtermodifizierten und peltiergekühlten 300D Einzelaufnahmen von 1h zeigt.


    Es stellt sich bei dem Angebot von OSDV lediglich die Frage der Liquidität des Einzelnen.


    Das ist schon ein eher happiger Preis, aber ich würde mir ernsthaft überlegen so eine Kamera zu kaufen bzw. vielleicht bietet OSDV ja auch einen Umbau an (irgendwann mal).


    Lohnen wird sich das sicher, wenn man bei der Fotografie mit DSLR bleiben will und kein CCD machen möchte.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo und Danke für die Infos,


    wenn ich das richtig sehe habe ich bei einer 50D eine QE von ca. 33% bei einer SW-Astrocam um die 50-60% Das finde ich jetzt nicht so unglaublich viel besser (zumal die Bayermaske der EOS ja einiges schluckt).
    Natürlich ist grundsätzlich eine SW-CCD Astrokamera für Astrofotos besser, aber bei mir pers. gibt es einige Umstände, die eher für eine EOS sprechen würden.
    Um nun zu entscheiden ob EOS oder doch Astro möchte ich zumindest einen Vergleich haben. Zahlen sind gut und helfen auch bei der Entscheidung, ich bin aber eher der Praktiker, ich muss das sehen.
    Ich weiß z.B. wie M51 nach 30sek mit der EOS bei 14°C aussieht. Ich stelle fest, dass im Winter das Bild bei 0°C besser wird und mehr Details zeigt, der "Riesenunterschied" ist das aber nicht. Eher so wie der Unterschied einer guten Nacht und einer mittelmäßigen, - dafür würde ich keine 2xxx.- ausgeben wollen.Bei 28° Unterschied sieht das aber evtl. schon wieder ganz anders aus. Die Zahlen sagen, dass sich alle 7 °C das Rauschen halbiert. d.h. um zum selben Ergebnis zu kommen bräuchte ich im Winter nur 1/4 der Bel. Zeit? Mit Kühlung (28°unter Umgebung)1/16? Praktisch sieht das aber sicher nicht so aus. Es gibt noch Ausleserauschen und viele andere Faktoren... aber genau diese möchte ich gerne abschätzen können.
    Am liebsten würde ich hier 3 Bilder sehen. Zeit"x" mit der ungekühlten EOS, dann gekühlt, und dann (gleiche Zeit X) mit einer Astrokamera ( X verteilt auf die Kanäle )
    OK, ist vielleicht zuviel erwartet aber hat nicht jemand einen ähnlichen Vergleich?


    Viele Grüße,
    Ralf

  • Es dreht sich darum, dass einem sämtliche Aufnahmeoptionen offen stehen mit einer gekühlten S/W - CCD und eben auch, dass das Mondlicht nicht mehr stört. Es dreht sich darum, dass man z.B. das Objekt auch vorerst nur mal im Luminanzkanal (S/W) erfasst und z.B. eine "Mischtechnik" anwenden kann, indem man die Farbe von einer DSLR generiert. Jan kennt sich da sehr gut aus. War auch schon einige Male Thema hier.


    Die grossen Pluspunkte an einer DSLR sind natürlich, dass man keinen Rechner auf dem Feld benötigt, die Fokussierung einfach mit einer Bahtinov-Maske erfolgen kann und dass der Sensor recht gross ist. Das Verstärkerglühen, das man bei der Canon300D noch stark hatte, fällt bei den neuen Modellen nicht mehr so in's Gewicht. Möchte man eine Kamera richtig perfekt kühlen, müsste es m.M. nach eine geregelte Kühlung sein, d.h. eine fixe Kühlungstemperatur, die von der Umgebungstemperatur unabhängig ist.
    Alles in allem würde ich mir das mit der Kühlung eher nicht antun. Schon gar nicht im Selbstbau.
    lg
    Gerhard


    ..und das mit der 30 - Sekunden- Technik funktioniert mit einer gekühlten CCD ja natürlich auch-ohne einen Verschluss martern zu müssen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />Es dreht sich darum, dass einem sämtliche Aufnahmeoptionen offen stehen mit einer gekühlten S/W - CCD und eben auch, dass das Mondlicht nicht mehr stört. Es dreht sich darum, dass man z.B. das Objekt auch vorerst nur mal im Luminanzkanal (S/W) erfasst und z.B. eine "Mischtechnik" anwenden kann, indem man die Farbe von einer DSLR generiert. Jan kennt sich da sehr gut aus. War auch schon einige Male Thema hier.


    Die grossen Pluspunkte an einer DSLR sind natürlich, dass man keinen Rechner auf dem Feld benötigt, die Fokussierung einfach mit einer Bahtinov-Maske erfolgen kann und dass der Sensor recht gross ist. Das Verstärkerglühen, das man bei der Canon300D noch stark hatte, fällt bei den neuen Modellen nicht mehr so in's Gewicht. Möchte man eine Kamera richtig perfekt kühlen, müsste es m.M. nach eine geregelte Kühlung sein, d.h. eine fixe Kühlungstemperatur, die von der Umgebungstemperatur unabhängig ist.
    Alles in allem würde ich mir das mit der Kühlung eher nicht antun. Schon gar nicht im Selbstbau.
    lg
    Gerhard


    ..und das mit der 30 - Sekunden- Technik funktioniert mit einer gekühlten CCD ja natürlich auch-ohne einen Verschluss martern zu müssen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Is ja alles schön und gut. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.
    Mich stört der Begriff "ernsthaft" in dem Zusammenhang ganz gewaltig.
    Das ist das gleiche wie neulich, als es darum ging, dass ein Einsteiger gleich nach dem Filter-Umbau fragte und noch nicht ein Foto gemacht hat.


    Sorry, aber ernsthaft bedeutet für mich, Ehrgeiz, Disziplin und Ausdauer mit meinem vorhandenen Equipment und das damit für mich Maximale zu erreichen und das ist VÖLLIG unabhängig davon ob das jetzt mit CCD, DSLR oder Kohlestift ist.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Ralf,


    ich kann dir zwar nichts zu der von dir angefragten Kamera berichten aber vllt. hilft dir der Link hier weiter http://ghonis2.ho8.com/rebelmod450d16c.html


    (==&gt;)Gerhard:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde meine Canon1000D nicht einmal auf H-Alpha-Sensibilisierung umbauen lassen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich würde jedem Einsteiger immer eine DSLR (evtl. mit H-alpha-Mod) empfehlen, auch mit der kann man sehr viel von der ganzen Materie lernen und sehr ansehnliche Ergebnisse erzielen.
    Wenn man der Astrofotografie verfallen ist kann man ja noch immer eine gekühlte SW-CCD kaufen.
    Es soll ja auch Leute geben die von SW-CCD auf One-shot-color-CCD umgestiegen sind weil sie bei unserem Wetter über Jahre hinweg Farbkanäle für ein Objekt sammeln müssten.


    Grüße
    Christoph

  • Servus Ralf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Zahlen sagen, dass sich alle 7 °C das Rauschen halbiert. d.h. um zum selben Ergebnis zu kommen bräuchte ich im Winter nur 1/4 der Bel. Zeit?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> so geht die Rechnung ganz bestimmt nicht auf! Du möchtest Dir also die automatische Nachführkorrektur auf diese Weise ersparen? Die Informationen, die auf den Chip treffen, werden doch bei kurzer Belichtungszeit immer weniger. Ich glaube kaum, dass Du Deine sehr guten Aufnahmen auf die Art verbessern kannst.
    Gruss
    Gerhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde jedem Einsteiger immer eine DSLR (evtl. mit H-alpha-Mod) empfehlen, auch mit der kann man sehr viel von der ganzen Materie lernen und sehr ansehnliche Ergebnisse erzielen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Das ist schon richtig und die Ergebnisse sind auch erstklassig. Gut, das mit dem H-Alpha-Umbau nehme ich zurück (obwohl mir der manuelle Weissabgleich für Tageslichtphotos nicht gefällt), aber, eine DSLR zu kühlen, halte ich m.A. nach für übertrieben. (Den Aufwand und den Preis meine ich)
    Gruss
    Gerhard
    ...und die Überbewertung auf Farbinformationen bei Astrophotos auch. Was die von Dir oben erwähnte Firma betrifft, Ralf, um 2000.-€ bekommst Du eine recht gute CCD! ;)

  • Hallo Ralf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zahlen sind gut und helfen auch bei der Entscheidung, ich bin aber eher der Praktiker, ich muss das sehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau, und da solltest Du Dir vielleicht zuerst überlegen, wie weiter in der Praxis. Willst Du wie bisher bei maximal 30sec Belichtungszeit ohne guiding bleiben? Dann kannst Du nur optimieren beim Umstieg auf gekühlte SW-AstroCCD. Du hast es im Prinzip ja schon selber bemerkt betreffend Kühlung einer DSLR:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich stelle fest, dass im Winter das Bild bei 0°C besser wird und mehr Details zeigt, der "Riesenunterschied" ist das aber nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Übrigens ist Deine Betrachtungsweise 'bei einer 50D eine QE von ca. 33% bei einer SW-Astrocam um die 50-60%. Das finde ich jetzt nicht so unglaublich viel besser' zu simpel. Buil hat die weiteren bestimmenden Faktoren in seiner Tabelle als 'Dynamic Range at 400ISO' zusammengefasst, da kommt also zusätzlich ein Faktor 4 dazu. Somit kannst Du bei einer AstroCCD insgesamt von ca. einem Faktor 10 'besser' ausgehen!


    Damit will ich Dich aber keinesfalls zu einer AstroCCD überreden [:)] !


    Grüsse
    Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Damit will ich Dich aber keinesfalls zu einer AstroCCD überreden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Jan weiss, wo man sowas kaufen kann. [;)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Somit kannst Du bei einer AstroCCD insgesamt von ca. einem Faktor 10 'besser' ausgehen!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">und hast keine Mechanik, die kaputt gehen kann.
    Und von wegen "realistischer" Farbdarstellung, unsere Augen betreffend:
    http://www.astrotreff.de/topic…103738&whichpage=1#447708
    Welche Farben sind wirklich "richtig" und "wichtig"?

  • Hallo Leute,


    danke für die vielen Infos.
    Bin schon ein wenig weiter gekommen , muss mir die Links(und Daten) aber noch mal genauer anschauen.
    Ich merke aber schon, dass hier auch Ideologien mit eine Rolle spielen.
    Ob ich nun mit einer DSLR doppelt so lange belichten muss wie mit einer Astrokamera finde ich ehrlich gesagt gar nicht so wichtig. Nur 10x so lange sollte es dann doch nicht sein. Gegene eine CCD spricht (bei mir) der kleine Chip und die Tatsache, dass ich keinen Läppi mit rumschleppen will.
    Die Frage ist, was bringt die Kühlung (im Verhältnis zu den Kosten)...halbe Belichtungszeit? dann eher nicht. 1/10? dann "JA".
    Ich gehe übrigens davon aus, dass es keinen grundsätzlichen Unterschied macht ob ich kurze oder längere Belichtungen mache. Dabei meine ich nicht das Ergebnis als solches( 300sec Bilder sind sicher besser als 10x30sec ), sondern die Wirkung der Kühlung...
    Und zum Schluß: Ich könnte meine Quantenausbeute natürlich auch verdoppeln, indem ich mir von dem Geld ein 2. Teleskop kaufe. Aber dieser Gedanke ist wohl doch eher meiner Dachgeschoßwohnung zuzuschreiben, denn die ist UNGEKÜHLT.


    Viele Grüße,
    Ralf

  • Hallo Zusammen,


    ich gestehe es, ich bin kurz vor dem Blutrausch![:D]


    Fassen wir es doch einmal ketzerisch zusammen heist das: AstroCCD Top, alles andere ist Murks und wer Murks anwendet, der macht sowieso keine "ernsthafte" Astrofotografie!


    Bleiben wir aber mal auf dem Boden der Tatsachen:


    Rauschen: Nöö, eine CCD rauscht nicht [xx(]! Wer das behauptet, hat noch keine Rohbilder der KAFs gesehen. Ameisenrugby in Vollendung. Ein Wunder das da noch ein Bild raus kommt.
    -Aber Rauschen ist überhaupt kein Problem, daß lässt sich leicht via Dark entfernen. Ich selbst belichte auch im Hochsommer oft 20min mit der 1000D und ich bekomme das Rauschen meist in den Griff.
    Was ich nicht in den Griff bekomme, ist die Farbkleckserrei der Raw-Konverter, das ist der einzige echte Nachteil eines Farbchips.


    Quanteneffenzienz: Hört sich an wie Öffnungswahn. Natürlich ist eine hohe Quantenefefzienz dann sinnvoll, wenn ich sie nutzen kann. Habe ich eine Wackelmonti, brauche ich hohe QE um wenig Ausschuss zu bekommen (kürzere Belichtungszeiten). Habe ich einen Ausnahmehimmel und will ganz tiefe belichtungen machen, brauche ich die um in die Tiefe zu kommen.
    -- Aber in fast ganz Deutscghland sidn die bBedingungen so schlecht, der Himmel so aufgehellt, daß ich sowieso nur bis zu einer gewissen Tiefe fotografieren kann. Und ob ich dann 10*15 oder 10*30min belichten muss, daß mag dem Ungeduldigen ein Grund sein, mir ist es egal, da ich sowieso 10*30min, belichten will. Und dann ist die Nacht eh rum. Folglich spielt QE nur dann eine Rolle, wenn der Himmel wirklich ausgezeichnet ist. Das Argument, daß man damit aber schächere Nebel fotografieren kann sticht nicht, denn die saufen hier bei uns in der Himmelsaufhellung ab.


    Kühlung: siehe Rauschen. Es ist sicherlich angenehm, mit weniger Darks auskommen zu können. Da ich sowieso nur mit einem Dark arbeite ist mir das egal. Die Bildschärfe, Detailerkennbarkeit usw. ist aber vor allem (zu 98%) vom Seeing, der Monti und dem verwendeten Teleskop abhängig.


    Auflösung: SW-CCDs haben faktisch einen Auflösungsvorteil um etwa den Faktor 3. Ich kann mir also eine 3fach kleinere CCD leisten und bekomme die gleiche Auflöung im Bild wie mit einer DSLR. Der Vorteil ist nicht wegzudiskutieren, aber selten nutzbar. Denn die tatsächliche Auflösung, also Detailabbildungsleistung, ist wiederum von Allem vor, über und unter der Kamera abhängig. Und zum Teil sogar von dem hinter der Kamera! In Summe wird es also schwer den Auflösungsvorteil der CCD soweit auszuspielen, daß der Kostennachteil egalisiert wird. DAs wird umso dramatischer, je größer die abgebildeten felder sein sollen. Da bieten die preiswerten großflächigen Chips der DSLR einfach eine Menge Spass.


    Benutzerfreundlichkeit: Ich denke da ist eine DSLR einfach massiv im Vorteil. Natürlich spielt das nur dann eine Rolle, wenn man Feldfotograf ist, in der Sternwarte ist die Benutzerfreundlichkeit nebensächlich und der Kostennachteil eher belanglos.


    Bildqualität: Hier muss man jetzt genau differenzieren. SW-CCDs haben neben dem Auflösungsvorteil auch den Vorteil keine Farbkonverter zu brauchen. Dadurch fallen viele Qualitätsmindernde Artefakte der Konverterroutinen weg. Das Ergebnis ist glatter und farbechter. Zudem bieten SW-CCDs die Möglichkeit Schmalband-Falschfarben-Bilder zu generieren usw. Diese Punkte sind der Pluspunkt der CCDs.


    Farb-CCDs sind einer DSLR keinesfalls überlegen. Ihr einziger Vorteil, die Kühlung, ist, wie ich oben schon schrieb, bei entsprechendem Einsatz egalisierbar.


    Also ich würde den Einsatz der Kameratechnik vom Einsatzort abhängig machen:


    Sternwarte: CCD, keine Frage. Die wesentlichen Vorteile der DSLR sind hier nicht massgeblich und die Vorteile der CCD können ausgenutzt werden.


    Feldastronomie: Hier würde ich zur DSLR greifen, da diese einfacher zu benutzen ist. Gerade berufstätige Leute kommen sowieso recht wenig raus, und da zählt der Zeitfaktor einfach. Zudem ist der Stromverbrauch wesentlich geringer, was aber ein Scheinargument ist, da sowieso jeder sein Lappi mit schleppt. Und Strom ist schwer!


    Top-Himmel: Ich meine wirklich einen Top-Himmel, nicht so ein Mag5.8-Gegurke an drei Tagen im Jahr. Bei einem Superhimmel lohnt sich eine SW-CCD, da man sich damit neue Wege erschließt. Aber auch nur dann, wenn man vorher schon Erfahrung gesammelt hat. Apropos Erfahrung: Es soll ja Leute geben, die haben schon 20 Bilder gemacht und rühmen sich ihrer Erfahrung...solls geben...wirklich!


    Durchschnittshimmel: Also Landhimmel bis Vororthimmel: Hier ist die Hintergrundaufhellung incl. der in Deutschland üblichen Feuchtigkeit dazu angetan, die Belichtungszeit zu begrenzen. Also was nutzt mir ein hochempfindliches System? Ich kann die Belichtungszeit verkürzen! Also bin ich schneller mit meinem Objekt fertig!
    Ist nicht die Geduld eine der Hauptgrundlagen der Astronomie?


    Es ist also beileibe nicht so, daß eine DSLR einfach nur schlecht ist. Schlecht sind immer die Fotografen und die Bedingungen. Und ich habe das Gefühl, daß die augenblickliche CCD-Hype eher davon zeugt, daß es viele Leute gibt, die mangelnde Fähigkeit durch Technik kompensieren wollen. Die wirklich herausragende Ergebnisse können jedenfalls nicht daran Schuld sein. Denn wenn es herausragende Ergebnisse gibt, dann steht entweder ein sehr guter Fotograf dahinter, oder eine excellente Beobachtungssituation. Sehr gute AstroCCD-Bilder aus der Umgebung des Ruhrgebietes, des Rhein-Main-Gebietes oder in anderen Lichtsiff-Ecken findet man nur sehr sehr sporadisch. Nicht das die Bilder von dort schlecht sind, sie sind nur keine AstroCCD wert. Anders gesagt, die gehen auch mit einer 1000D.


    Die reinen technischen Fakten sprechen für eine AstroCCD, und trotzdem kann sie in den meisten Fällen einfach nur rausgeschmissen Geld sein.


    So, jetzt bekomme ich warscheinlich Hausverbot, jede Menge Prügel und so weiter. Aber das liegt daran, daß man die Problematik ja nur umreissen kann, und dementsprechend viele Verallgemeinerungen einbringt. Das bitte ich wohlwollend zu überlesen. Es geht um den Grundgedanken, daß nicht das schnellste Auto das Beste sein muss. Genauso wie ein Geländewagen in der Stadt, ja sogar in Mitteleuropa eher auf den Gemütszustand des Besitzers schließen lässt, als auf die Qualität der Wege die er zu fahren hat.


    CS
    Ulrich

  • Ulrich, es dreht sich in dem Thread ja eigentlich im Grundprinzip darum, ob es etwas bringt, eine DSLR mit Peltier-Elementen zu versehen. Ich sage nein.
    Es besteht eigentlich kein Grund zur Aufregung.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die reinen technischen Fakten sprechen für eine AstroCCD, und trotzdem kann sie in den meisten Fällen einfach nur rausgeschmissen Geld sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Was das betrifft, könnte man sogar die Anschaffung eines Teleskopes in Frage stellen.
    LG
    Gerhard

  • Moin,


    ich bevorzuge in den meisten Fällen zwar auch eine S/W-CCD, habe aber auch eine gekühlte 40D. Die Effektivität der Kühlung steht für mich (zumindest im Sommer) außer Frage. Hier ein 10min-Dark bei 800ASA - einmal ohne Kühlung (18°C) und einmal mit (1,5°C):



    Ich würde - wenn es eine Farbkamera sein soll - trotzdem zur Astro-CCD raten:


    a) Eine effektive Kühlung der DSLR bekomme ich nur mit Wasserkühlung hin. Das ist eigentlich für mobilen Einsatz kaum tragbar.


    b) Da es keine Chance gibt, die Chip-Kammer einer DSLR wirklich zu evakuieren, bleibt einem (wenn die Kühlung wirklich effektiv ist) keine Chance, als zusätzlich noch eine Lufttrocknungs-Anlage zu betreiben, die dan Chip taufrei hält. Das bedeutet noch mehr Schläuche.


    c) Es gibt auch noch andere Nachteile des CMOS-Chips gegenüber CCD - z.B. im Hintergrund. Da nützt die Kühlung gar nichts.


    Was also die eingangs angesprochene Kamera von OSDV angeht, kann ich mir nicht vorstellen, dass die etwas taugen. Ich will nicht ausschließen, dass man auch mit einem Lüfter eine effektive Kühlung hinbekommt (z.B. mit einem sehr dicken Kühlfinger) - dann würde aber garantiert der Chip beschlagen. Da es keinerlei Details gibt, sondern einfach nur von Kühlung gesprochen wird, handelt es sich vermutlich um eine Kühlung um weniger als 10°. Das bringt es dann wirklich nicht.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo,
    nur zur Ergänzung - im (australischen) Forum IceInSpace ist das jetzt von ODSV angebotene System schon vor einiger Zeit diskutiert worden, haben wohl einige Leute in Benutzung und sind ganz angetan davon.
    Ist ein Hersteller aus Fernost (Korea, glaube ich - den Link habe ich gerade leider nicht parat).


    Verwendet wird eine Peltier-Kühlung; damit die Kamera weiterhin einigermaßen handlich bleibt, wird die gesamte Kühleinheit an- oder abgesteckt, d.h. über einen
    entsprechend dimensionierten Kühlfinger wird die Wärme abtransportiert - die genauen technischen Daten habe ich auch nicht zur Hand, aber es geht sicherlich nicht nur um ein Delta von 10° ;)
    Gruß,


    Steffen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">entsprechend dimensionierten Kühlfinger wird die Wärme abtransportiert - die genauen technischen Daten habe ich auch nicht zur Hand, aber es geht sicherlich nicht nur um ein Delta von 10° ;-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Sicherlich nicht, denn das würde den hohen Preis dann noch weniger rechtfertigen. In der Regel werden Peltierelemente verwendet und interessant ist -wie schon gesagt- eine einstellbare Kühlung, die nicht von der Umgebungstemperatur abhängt, also nicht z.B. bei +30°C Aussentemperatur auf 0° herunterkühlt und bei +10° auf -20°C, sonst gibt es erst wieder Unregelmässigkeiten bei den Aufnahmen.
    lg
    Gerhard

  • Hallo Ralf


    Habe mir jetzt noch das Kameraangebot von OSDV angeschaut und es hat mich sofort an etwas erinnert, was in Japan schon seit einiger Zeit angeboten wird. Guckste hier:


    http://www.kyoei-osaka.jp/SHOP/centralds-astro50d.html


    Leider kann ich da auch nichts weiter lesen, aber ein paar mehr Infos kann man sich schon zusammenreimen. Vielleicht hilft es ja was.


    Ach ja: Bisher wurden ja schon vielfältige Erfahrungen wiedergegeben, und sie sind alle wahr. Auch was Ulrich schreibt - musst also keine Inquisition befürchten, Ulrich [:D] ! Was ich aber vermisse, und da werd ich niemals aufgeben darauf hinzuweisen, ist die Faszination was bei einer gekühlten SW-AstroCCD rauskommt. Man kann sich durchaus über die furchtbaren Kodaksensoren ärgern, aber auch damit lernt man umzugehen. Dann ist auch so eine Bildqualität möglich (bitte in 100%-Darstellung anschauen):


    http://www.the-ccd-astronomer.…der/Pleyaden_20091119.jpg


    Das waren 'nur' 6x15min mit KAI4021M (4MP) an Pentax 75SDHF! Allerdings bei etwas besseren Bedingungen als ein Ruhrpotthimmel ... [;)]


    Grüsse
    Jan

  • Mahlzeit,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber es geht sicherlich nicht nur um ein Delta von 10° ;-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das mit den 10° war natürlich reine Spekulation und ist hoffentlich auch so rübergekommen.


    Trotzdem habe ich mir schon was dabei gedacht:


    1. Wenn es eine "werbewirksame" Kühlwirkung gäbe, würde sich kein Verkäufer davon abhalten lassen, damit zu werben. Die fehlende Angabe alleine reicht eigentlich schon aus, um die Spekulation zu begründen.


    2. Ich habe wirklich ausgiebig mit der Kühlung meiner DSLR herum experimentiert. Anfangs hatte ich eine einstufige Peltierkühlung und die anfallende Wärme wurde über einen Prozessorlüfter abgeführt. Die Kühlwirkung (gemessen mit eine Temperaturfühler auf der Rückseite des Chips) betrug ca. 8° unter Umgebungstemperatur.
    Ich sage nicht, dass da nicht mehr drin wäre. Mein Problem liegt im geringen Querschnitt des Kühlfingers. Bei einem dickeren Blech hätte ich das Gehäuse nicht mehr zu bekommen.
    Also nehmen wir einmal an, dass die OSDV-Kamera einen dickeren Kühlfinger hat und mit der Peltierkühlung mit Lüfter auf -20° kommt...
    Dann ist die Kühlung ebenso effektiv, wie ich es dann später mit zweistufiger Peltier- und Wasserkühlung hinbekommen habe - mit dem Effekt, dass die Kamera nicht benutzbar ist, weil ständig zugetaut [:D]


    Zu einer Kühlung einer DSLR mit mehr als 10° Differenz zur Umgebungstemperatur gehört zwingend eine Lufttrocknung - sonst kann man es vergessen. Zu dem Schluss bin ich übrigens nicht als einziger gekommen.


    Ergo - wenn diese Kamera funktioniert - liegt die Vermutung sehr nahe, dass die Kühlleistung nur gering sein kann.



    Das bedeutet keineswegs, dass es keine positiven Erfahrungsberichte geben kann. Die Canons rauschen erheblich stärker, wenn sich der Chip auf über 10°C erwärmt. Das haben ebenfalls mehrere Leute unabhängig voneinander herausgefunden. Wenn also diese Kamera nur 5° Differenz schafft - aber die kühlen von 12°C auf 7°C herunter, wird der Effekt sehr positiv sein.


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    <br />Hallo Ralf
    ......
    http://www.the-ccd-astronomer.…der/Pleyaden_20091119.jpg


    Das waren 'nur' 6x15min mit KAI4021M (4MP) an Pentax 75SDHF! Allerdings bei etwas besseren Bedingungen als ein Ruhrpotthimmel ... [;)]


    Grüsse
    Jan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    jetzt müsste man aber noch wenigstens 3x6x8min für die Farbe nachschieben, das wären 234min, bei der Zeit geht es auch mit DSLR, vermutlich braucht es etwas mehr Öffnung, sagen wir mal Kosten und Aufwand bleiben gleich. Lediglich das Rauschen und die geringere Bittiefe machen es der DSLR schwer. Da soll dann wohl die Kühlung helfen. Aber toll finde ich das Gestrüpp an der Kamera auch nicht, die AlCCD 6 wäre bestimmt die einfachere Lösung für jemand der günstig großen Chip mit Kühlung und Farbe haben will. SW ist nur witzig mit automatisch steuerbarem Filterrad, und das kostet ganz hübsch mehr, eröffnet aber auch Schmalbandfotografie.
    Praktisch wäre die Canon hinter dem Chip mit Flüssiggasverdampfer zu kühlen, das wäre Kühlung und Trocknung in einem, allerdings nur bis Kühlmittel alle und praktisch vom Aufbau unvorstellbar, geschweige von einer Regelung


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">! Was ich aber vermisse, und da werd ich niemals aufgeben darauf hinzuweisen, ist die Faszination was bei einer gekühlten SW-AstroCCD rauskommt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Klar, Jan, weil einem mit einer CCD alle Möglichkeiten offen stehen. Nette, bunte Bilder bringen die Space-Teleskope besser zusammen und im Endeffekt bringen uns Standardaufnahmen um nichts weiter! Ich bin für Experimente mit Schmalbandfiltern mit gekühlten CCD-Kameras. Alles andere war schon mal da gewesen. Wozu immer wieder Objekte ablichten, von denen man ohnehin weiss, wie sie für unsere Augen wahrscheinlich aussehen? Warum nicht umdenken? Warum nicht Bilder erstellen, die für unsere Augen ungewöhnlich sind und, weil sie interessante Informationen enthalten, die wir mit einer DSLR nicht hätten? Und sowas geht eben nur mit einer S/W-CCD und mit Schmalbandfiltern. Was sagst Du dazu, Jan?
    Gruss
    Gerhard

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich mal meine EOS 400D eingefrohren und danach eine kleine Testreihe gemacht - eine Std. später , nun mit wärmerer Kamera,das gleiche wiederholt.
    Das Ergebnis war enttäuschend! Beide Bilder fast gleich.
    Nun ist die 400D nicht die beste Asrokamera , außerdem habe ich "Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen" aktiviert.
    Vielleicht ist der Chip auch zu schnell warm geworden...
    Heute versuche ich es erneut mit klarerem "Versuchsaufbau"....


    Ich habe heute auch mit OSDV gesprochen.
    Die Kühlung schaft etwa 18°C unter Umgebungstemperatur. Gegen Taubeschlag gibt es keine Vorrichtung. (und ich habe hier am Niederrhein wirklich viele Probleme mit Tau).
    Nicht mal der Verkäufer hat mir zum Kauf dieser Kamera geraten.
    Das Thema ist also durch.
    Bleibt noch die Kühlung der ganzen Kamera. Danke Gerhard für den Link. Eine Solche Bastellei ist vielleicht noch drin.
    Nun zur Frage, was bringt die Kühlung überhaupt?
    Klar, es gibt wunderbare Beispiele von verrauschten Darks die den schönen glatten gegenüberstehen.(Danke Klaus) Ein Foto aber habe ich noch nicht gesehen.Z.B. : M31,5min mit Kühlung gegen 5 min ohne Kühlung.
    Außerdem hinken manche Vergleiche. Da werden 2 Darks gemacht, mit und ohne.Beide müssten aber wieder mit Darks verrechnet werden, so wie in der Praxis...das kalte bleibt fast gleich, das warme wird deutlich besser,-oder sehe ich das falsch?
    Und noch eine Frage. Wieso stört der Mond bei Ha-Fotos nicht? Natürlich leutet das rote Gas IM VERHÄLTNIS heller zur Hintergrundhelligkeit.Der Kontrast ist höher , der HG bleibt länger schwarz, man kann länger belichten.Man bleibt länger im lineraren Bereich.
    Aber ist es nicht so, dass man ohne Mond NOCH länger belichten könnte? Das Verhältnis müsste doch gleich bleiben. Schließlich leuchtet der Mond doch auch im Ha -Licht und hellt den HG mit Ha Licht auf,oder?


    Und nun werde ich mal meine Kamera einpacken und einfrieren...für einen neuen Versuch.
    Danke für eure Kommentare,
    und Grüße,
    Ralf

  • Hallo Ralf,


    vielleicht kann ich es ja verhindern daß Du deine arme Kamera quälst...und dich mit.


    Ich habe mal aus zwei Bildern, eines vom Februar bei ca. 0 Grad und eines aus dem Juli bei ca. 22 Grad einen kleinen Ausschnitt in der Bildmitte gewählt. Beide Bilder wurden durch den IDAS-Filter 15min. belichtet.


    An den folgenden Bildern siehst Du das Rauschverhalten der 1000D.



    Februar, 0 Grad.



    Juli, 22 Grad.


    Das sieht verheerend aus!


    Aber nun ziehe ich ein Dark ab. Ich verwende immer ein Dark, daß bei ca. 25Grad 15min. belichtet wurde. Naja, belichtet ist nicht gerade richtig, aber wir verstehen uns.



    Februar, 0Grad. 6% des Darks wurden in einer Ebene als Differenz abgezogen.



    Juli, 22Grad. 65% des Darks wurden in einer Ebene als Differenz abgezogen.


    So, schaut man sich jetzt die Bilder sehr genau an, stellt man fest, daß die im Juli-Bild vorhandenen Störpixel (die hellen Pixel) fast vollständig eliminiert wurden. Was aber zu einem gewissen Prozentsatz übrig bleibt sind die roten und blauen Farbkleckse. Diese sind in der Februaraufnahme bei weitem nicht so deutlich.


    Nun gehe ich hin und glätte das Bild via Noiseware. Diese geglättete Kopie übberklager ich mit dem Original und wähle als Ebenenfunktion nur Farbe. Ein wenig mit der Transparenz spielen (hier im Beispiel 100%) und schon sind die Kleckse weg. Übrigens. Objektdetails bleiben dabei erhalten.



    Und den Rest an Rauschen bekommt man mit 3-4 Bildern auch gepackt. Ich nehme meist 8-12. Das Rauschen ist in den Beispielen übrigens noch deutlich ausgeprägt, da ich die Bearbeitung schnell-schnell gemacht habe. In anderen Worten: Ulli gib Dir Mühe du Schussel!


    Du siehst, es geht auch ohne Kühlung. Sie zu haben ist fein, aber nicht unbedingt zwingend notwendig.Du weist ja, Not macht erfinderisch.


    CS Ulrich


    PS: Niederrhein? Dann könnten wir uns durchaus mal in Sonsbeck treffen, denn da trifft sich unsere ganze Meute, und wir knipsen was das Zeug hält. Bei Interesse sag Bescheid!

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