CCD - Pixelgröße - Teleskop

  • Gerade das zusammenwürfeln der Farbe schreckte mich bisher von einer SW-Kamera ab. Ist es wirklich so, das eine FarbCCD nichts mehr ist als eine aufblasene DSLR? Kann man das so einfach sehen?


    Frank, wer oder was ist Astromaster?



    Gruß. Frank

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist es wirklich so, das eine FarbCCD nichts mehr ist als eine aufblasene DSLR?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jaein. Da muss man schon ein wenig differenzieren...


    Zunächst setze ich mal voraus, dass es sich bei der DSLR um eine Canon handelt. In dem Fall hat sie (im Gegensatz zur CCD) eben keinen CCD-, sondern einen CMOS-Chip. Das ist im Prinzip nichts schlechtes. Schließlich werden mit DSLRs ja tolle Fotos gemacht. Der CMOS-Chip hat aber einen großen Nachteil gegenüber dem CCD-Chip:


    Während der CCD-Chip zeilen- und spaltenweise über einen Verstärker ausgelesen wird, hat der CMOS-Chip für jedes Pixel einen eigenen Verstärker. Leider unterscheiden sich alle diese Verstärker in ihrer Verstärungswirkung ein wenig. Das führt dazu, dass selbst eine absolut homogene Fläche - mit einem CMOS-Chip fotografiert - zwischen den einzelnen Pixeln immer einen Helligkeitsunterschied hat. Dadurch ergibt sich das bekannte Farbmuster im Hintergrund eines DSLR-Astrofotos. Wenn sich dann das Bild (z.B. durch Leitrohrdrift) während einer Belichtungsreihe langsam verschiebt, gibt das dann üble Streifen im Hintergrund. Dagegen ist ein Kraut gewachsen - man kann den Hintergrund durch das sog. "Dithern" (Leitsternversatz zwischen den Einzelbildern) verwischen, wodurch der Effkt gemildert wird - oder man nimmt gleich eine CCD-Kamera, die dieses Problem nicht hat.


    Davon abgesehen ist eine gekühlte Farb-CCD wirklich vor allem eine bessere DSLR. Man spart sich den Filterwechsel, der bei einer S/W-Kamera notwendig ist und verzichtet dadurch auf die Möglichkeiten einer S/W-CCD (Schmalband, LRGB...)



    Die Angst vor dem "Zusammenwürfeln der Farben" ist nun wirklich komplett unbegründet. Im Verlauf der Bildbearbeitung ist das ein kleiner Zwischenschritt, der nach dem dritten Mal schon übers Rückenmark gesteuert wird


    [:D]


    Gruß
    Klaus

  • Auch wenn die Frage jetzt ein wenig vom Thema abkommt. Wie ist das eigentlich mit der Kühlung? Man liest ab und an was von vereisen. Gibt es noch diese Trocknungsgeschichte die man in den Backofen schiebt?


    Ich verstehe langsam warum sich dann viele eine SW-CCD mit großem Chip holen. Durch die Möglichkeit des Schmalbandes lohnt sich das eigentlich nur wirklich, wenn man auch Nebel fotografiert und die sind eben in der Regel eben meistens groß.


    Ich habe viele tolle Infos von Euch bekommen.



    gruß.
    Frank

  • Ach ja - die Kühlung hatte ich natürlich vergessen. Vermutlich, weil meine DSLR ebefalls gekühlt ist...


    Die Kühlung hat zwei Effekte:


    - durch die Kühlung wird das thermische Rauschen reduziert, was umso effektiver wird, je länger die Belichtungszeit wird. Bei kürzeren Belichtungen wird das thermische Rauschen zwar ebenso stark reduziert - hier überwiegt im fertigen Rohbild aber das Ausleserauschen.


    - durch eine <b>geregelte</b> Kühlung wird erreicht, dass die Chiptemperatur bei allen Aufnahmen exakt gleiche ist. Dadurch können für diese Aufnahmen immer die gleichen Darks verwendet werden. Man einigt sich also mit sich selbst einmal auf eine Lieblingstemperatur - bei mir ist das -20°. Die Kühlung meiner Kamera schafft 40° unter Umgebungstemperatur. Im Sommer ist es Nachts selten wärmer als 20° und im Winter gehe ich unter -20° nicht vors Loch. Also ist sichergestellt, dass ich immer mit -20°C Chiptemperatur knipsen kann.
    Dann mache ich mir einmal für jede gewünschte Belichtungszeit eine Serie von Darks (z.B. 40 Stk.), die ich jew. zu einem Masterdark mittele. Dieses Masterdark kann ich dann für jede Aufnahme-Session benutzen, ohne die Nacht mit Darks verschwenden zu müssen.



    Natürlich kondensiert die Luftfeuchtigkeit immer am kältesten Punkt, wodurch der Chip beschlagen und auch einfrieren kann. Das wird je nach Kamerahersteller und Modell anders bekämpft. Eine nach wie vor gängige Methode ist die Trockenpatrone, die in gewissen Abständen im Backofen regeneriert werden muss. Teilweise wird auch der Chip-Raum evakuiert oder z.B. mit Stickstoff gefüllt. Das hält dann aber meistens nicht so lange. Ich halte die Trockenpatrone (bei moderaten Kühltemperaturen) immer noch für die beste Lösung. Bei -200° kalten Profikameras reicht das allerdings nicht.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Durch die Möglichkeit des Schmalbandes lohnt sich das eigentlich nur wirklich<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht nur - auch...


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: watchgear</i>
    [br...
    Während der CCD-Chip zeilen- und spaltenweise über einen Verstärker ausgelesen wird, hat der CMOS-Chip für jedes Pixel einen eigenen Verstärker. Leider unterscheiden sich alle diese Verstärker in ihrer Verstärungswirkung ein wenig. Das führt dazu, dass selbst eine absolut homogene Fläche - mit einem CMOS-Chip fotografiert - zwischen den einzelnen Pixeln immer einen Helligkeitsunterschied hat. Dadurch ergibt sich das bekannte Farbmuster im Hintergrund eines DSLR-Astrofotos
    .....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    hallo


    ich dachte die AlCCD6 wäre eine gekühlte Astroccd

    hat doch wohl nun auch einen rotblauen Kuhfleckenhintergrund.


    wenn die Pixel unterschiedlich verstärkt würden ist das ja jeweils eine Lineare Funktion, meinetwegen zwischen 2 Pixeln 1:0,9 das ist dann auch im Flat so und würde durch die Flatdivision nebenbei automatisch korigiert, zumindest den Regeln der Mathematik nach.
    ist aber nicht? muß dannm wohl was anderes sein?


    wer ist Astromaster? das ist mir leider entgangen das er scheinbar verschwunden ist, gibt es dann nur noch im Archiv, zB.


    http://www.astrotreff.de/topic…5&SearchTerms=Astromaster


    einzigartig ist da wohl der Hang zum fast unverfälschtem Bild, Farben wohl stur über die merkwürdigen ermittelten Belichtungszeiten, kein Scharfzeichnen...
    im Prinzip also einfach bearbeitet und geht scheinbar auch


    Gruß Frank

  • Mmmhh - tja...


    Sieht wirklich wie ein klassisches DSLR-Bild aus.


    In wiefern die Differenz zwischen den Pixeln statisch ist, kann ich nicht sagen. Kann ja auch nur nachplappern, was ich hier und da gelesen habe.


    Zumindest bei meiner Atik16HR und Atik383 kann ich das mit dem homogeneren Hintergrund im Vergleich zu meiner 40D (egal ob gekühlt oder nicht) definitiv bestätigen.


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: watchgear</i>
    <br />Die Angst vor dem "Zusammenwürfeln der Farben" ist nun wirklich komplett unbegründet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Es gibt sogar DSLR-Freaks, die die Luminanz (=Helligkeitsinformation) von der Chrominanz (=Farbe) trennen, getrennt verarbeiten und dann wieder zusammenführen.

  • Hallo Klaus


    vielleicht ist der Trick mit jedem Pixel jede Farbe aufzunehmen?
    Ich gebe aber zu das gescheckte hatv sich länger bitten lassen sichtbar zu werden, das schreiben wir vielleicht auch dem besserem Signal Rausch Verhältnis zu. und das vielleicht auch teilweise der Kühlung, habe leider keine Vergleichsbilder gekühlte ungekühlte DSLR, da müsste man das sehen können wenn man unter gleichen Bedingungen das Gleiche belichtet?
    Irgendwo müsste ich noch RGBs von der AlCCD5.2 schlummern haben, mal sehen, oder ich gucke mal meine SC4 Bilder durch?
    .........
    habe dann mal einfach ein SC4 RBG, grozig rauschender Hintergrung trotz Kühlung weichgespült, haben sich keine Kuhflecken ergeben.
    Dann wäre das wohl doch ein statischer Fehler den die Flats beseitigen müssten? leider habe ich bis her kein Flatdarks gemacht, ist der einzige Fehler den ich verschulde? Gibt es hier jemand der da korrekter ist und weis ob es was bringt?


    Gruß Frank

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