Hallo zusammen,
die Überschrift ist nicht ganz treffend. Unter einem niederrheinischen Himmel kann man 8'' nicht ausreizen. Am letzten Samstag habe ich trotzdem verstärkt versucht, von mir teilweise noch nicht gesehene Details an bekannten Objekten wahrzunehmen. Ich freue mich über Rückmeldungen, was andere Beobachter mit 8'' sehen können, erst recht unter besseren Bedingungen. Also:
Datum: 10.4. / 11.4.2010, 21 - 1 Uhr
Standort: Sonsbeck / Niederrhein, 70 m über NN
Bedingungen: Grenzgröße um 5m2 bei lästiger Lichtverschmutzung, Transparenz mittelprächtig, Seeing teilweise sehr ruhig, Temperaturen zuletzt sehr kalt bis 3°C
Planetarische Nebel: NGC 2392, NGC 1501, NGC 40, IC 3658
Galaxien: M82, M51, NGC 4565, M64
Technik: 8'' f/6 Dobson, 38er SWA, 22er LVW, 14er und 9,4er Speers, auf 3,3 bis 5,3 mm reduziertes Speers Zoom
Nach einem kurzen Blick auf Merkur und Mars fiel am Eskimonebel eine sehr ruhige Luft auf. Dementsprechend wurde die Vergrößerung bis auf 360x hochgeschraubt, ohne daß das Bild zusammengebrochen wäre. Neben dem deutlichen ZS konnte ich die helle innere sowie die schwache äußere, leicht faserig wirkende Schale gut abgrenzen, weitere Details waren jedoch Fehlanzeige.
NGC 1501 sah bei 32x noch fast stellar aus, wurde bei gesteigerter Vergrößerung ein zunehmend homogen lichtschwaches, leicht ovales Scheibchen, das keine weiteren Details, insbesondere keine helleren Zonen an den Rändern, erkennen ließ.
NGC 40 zeigte einen deutlich sichtbaren ZS, wirkte etwas runder und deutlich flächenheller als NGC 1501, jedoch waren auch hier die helleren Randzonen nicht auszumachen.
IC 3658 ist ein 12'' kleiner PN nahe des Himmelspols in der Giraffe. Bei niedriger Vergrößerung stellar zeigte dann 360x ein helles Zentrum, das wohl nicht dem ZS, sondern dem sehr kleinen inneren Halo entsprechen dürfte, sowie den schwächeren äußeren Halo. Direkt neben dem PN steht ein schwaches Feldsternchen.
Die bekannte Galaxie M82 benötigte und vertrug hohe Vergrößerungen um 250x, bis die Dunkelzone und drei Lichtknoten klarer erkennbar wurden.
M51 dagegen verblaßte unterhalb 2 mm AP zusehends, am besten war der Eindruck noch bei 85x, aber auch damit ließen sich keine Andeutungen der Spiralarme erkennen, was mir unter leicht besseren Bedingungen bereits möglich gewesen war.
An NGC 4565 habe ich mich lange abgequält. 128x mußte es schon sein, darunter war die Galaxie einfach zu klein, darüber war zu wenig Licht übrig. Nach einigem Rumprobieren war dann blickweise der lichtschwächere Kernanteil in Richtung des benachbarten Feldsternchens erkennbar, was mir erstmalig die grenzwertig schwache Sichtung des zentralen Anteils des Staubbandes ermöglichte.
M64 machte es mir danach deutlich einfacher, das "dunkle Auge" war bei 128x als leicht gekrümmte Dunkelzone zu etwa 50% der Zeit mit indirektem Sehen zu halten.
Abschließend noch ein kurzer Blick auf M3 und M13, danach packte ich zusammen und fuhr meine extrem durchgefrorenen Knochen nach Hause. Von wegen Frühling...