schneller newton - welche okulare

  • hallo, was habe ich konkret darunter zu verstehen, wenn ich lese ein schneller newton stelle höhere anforderungen an die okulare. wie macht sich der unterschied bei einem 200mm newton mit 800 und 1200mm Brennnweite bemerkbar?


    Danke


    Christian

  • Hi Christian,


    bin jetzt zwar noch nicht sooo der Experte, daher eine grobe Abschätzung: ein schneller Newton heisst soviel, wie dass er durch sein Öffnungsverhältnis (ca. < f/5 ) kürzere Belichtungszeiten bei Astrofotografie benötigt, daher die Bezeichnung "schneller".
    Diese "schnellen" Newtons benötigen auch bessere randkorrigierende Okulare, besonders dann, wenn es Weitwinkel-Okus sind (hoffe, ich hab jetzt nichts falsches gesagt).
    Diese sind im Allgemeinen auch entsprechend teuer, z.B. Nagler, Pentax, Radian usw.


    Also ein 200mm Newton mit 800mm Brennweite wäre schon ein schneller Newton, da f/4.
    Einen 1200er habe ich selbst, da ist die Okularwahl nicht ganz so kritisch. Ich benutze z.B. noch ein 2" 40mm Erfle Okualar, das schon etwas Randunschärfe zeigt. Dieses wäre bei einem f/4-Gerät wahrscheinlich bereits nicht mehr sinnvoll nutzbar, weil der unscharfe Randbereich fast bis in die Mitte reichen würde ;)
    Das Erfle kostet so um die 130 Euro, wenn ich einen f/4 hätte und ein Pentax, Nagler oder Panoptic bräuchte, wären mehr als 400 Steine zu investieren...


    Gruß
    Peter

  • Hallo Christian,


    was Peter da schreibt, ist schon ganz richtig. Es gibt aber auch günstigere Alternativen für Okulare für schnelle Newtons. In 1 1/4 Zoll sind die TS-Superweitwinkel und die Skywatcher Ultraweitwinkel zu empfehlen - bis f/5 sind sie noch nahezu perfekt, bei f/4 dürfte am Rand Koma deutlicher werden (beide 69 Euro). In 2-Zoll ist das TS-WA 32mm zu empfehlen (148 Euro), das ebenfalls mindestens bis f/5 uneingeschränkt empfehlenswert ist.
    Die Testergebnisse sind einsehbar unter http://www.astro-okulare.de.


    Grüße,


    Carsten

  • Hallo Christian,


    der Unterschied zwischen f/6 und f/4 ist extrem deutlich zu merken, selbst der Unterschied zwischen f/5 und f/4 ist wesentlich größer als der zwischen f/5 und f/6. So kann es sein, dass Okulare, die bei f/5 noch annehmbare Bilder liefern bei f/4 kläglich versagen und nur noch in der Mitte einen kleinen Bereich scharf abbilden oder das Bild übelst verzerren. Zum Beispiel haben fast alle Okulare nach dem Erfle-Design (worunter auch die gängigen billig-Weitwinkel oder sogar das nicht ganz so günstige Widescan fallen) Probleme an schnellen Geräten. Wenn Du an einem f/4 ein gutes Weitwinkel-Bild haben willst, musst Du schon tief in die Tasche greifen und Dich in Richtung Pentax, Vixen LVW oder Panoptic/Nagler orientieren.


    Ciao,
    Stefan

  • Hi zusammen,
    nicht nur das Öffnungsverhältnis ist da ausschlaggebend, sondern auch die Brennweite des Okulars, weil mit längerer Okubrennweite der Bildfeldrand weiter von der optischen Achse wegrückt und der Komafehler größer wird. Nicht zu unterschätzen ist auch der okulareigene Astigmatismus der manchmal noch stärker als die Koma sichtbar wird. Unter den mittel-langbrennweitigen Okularen gibt es quasi keine preisgünstigen Designs mehr die randscharf bei F/4 abbilden, da sind die Okulare von Al Nagler halt das Maß der Dinge, leider sind die Teile nicht ganz billig.


    Gruß

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