Auswertung TS 152/900

  • Hallo zusammen,


    letztes Jahr hatte ich meinen TS 152/900 beim Wolfgang Grzybowski, zunächst, da ich da eine Verschmutzung auf den Linsen hatte, die mit meinen Mitteln nicht runter gehen wollte und schrubben wollte ich nicht. Dabei hat der Wolfgang aber auch eine Vermessung durchgeführt, mir aber dazu keine weiteren Daten angegeben. Ich wollte diese Bilder nun mal hier zeigen mit der Frage, wie man diese Interferogramme(?) zu deuten hat? Ich habe da keine Ahnung davon, wüsste aber gerne, was das nun heißt.




  • Hi Michael,


    ja, hab ich, aber vom Wolfgang einen Antwort zu bekommen ist gar nicht mal so einfach, der Mann ist schwer dauerbeschäftigt, selbst die Serviceleistungen an meinem Teleskop hat mehrere Monate in Anspruch genommen, sodass ich zufrieden war, als die Optik wieder hier bei mir war. Nun dachte ich, hier im Forum gibt es ja so einige Leute, die sich mit dem Thema beschäftigen und grob das zu den Bildern sagen können.

  • Hallo Toni,


    Optisch sehen die I-Gramme gut aus. Wenn du die Bilder in höherer Auflösung zur Verfügung stellst, kann man sie durch ein Auswertungsprogramm schicken. Ist zwar dann nur eine Einzelauswertung, weil normal mittelt man mehrere I-Gramme. Die Daten liegen ja vor, nur bei der genauen Wellenlänge des Laser herrscht etwas Unklarheit.


    Grüße,
    Alex

  • Hallo Alex,


    nun, größer habe ich die Bilder leider nicht. Mir ging es ja auch nur mal grob um eine ... "Expertise", was von dem Teleskop zu halten ist.
    Mal gucken, ich habe zumindest heraus gefunden, dass man den Wolfgang via Facebook besser und schneller erreicht als über Mail. vllt ist das ganze ja hier auch gleich wieder hinfällig, wenn er mir die Auswertung noch schickt. Ich plane das Teleskop zu verkaufen und ich meine, wenn es schon mal auf einer optischen Bank war wäre es ja nicht das schlechteste, wenn man die Ergebnisse dazu auch kommunizieren kann, klar.

  • Hallo Toni,


    offensichtlich sind die Linien am Rand nicht mehr gerade.
    Ich würde daraus schließen, dass da ein Randabfall vorliegt.
    D.h. es könnte sich lohnen mittels einer Pappblende das Objektiv um 10% abzublenden (z.B. auf 135 mm) um dann an z.B.
    Epsilon Bootis zu überprüfen, ob helle Sterne weniger Streulicht liefern, so dass ungleiche Doppelsterne besser getrennt werden können.
    Das wäre für mich ein Qualitätskriterium für einen guten Refraktor.
    Kommst Du dem so näher, ist das dann ja als Erfolg zu werten.


    Eine quantitative Aussage "das kosten genau so viel Strehl" wirst Du hier kaum bekommen.
    Es bleibt also nur das Experiment.


    klare Grüße
    John

  • Hallo Toni,


    ich wage mal einen Versuch, auch wenn ich schon länger keine Auswertungen mehr gemacht habe und auch noch nie für einen Refraktor. Daher bitte nur als groben Anhalt verstehen.


    Auswertung mit Openfringe 10
    Doppelpass bei 530 nm


    Für den Grünkanal wirft das Programm einen Strehl von ca. 0.95 aus.
    Für „alle Farben“ rund 0,7. Bei leichter low-pass Filterung ca. 0,75. Den Wert kann ich schlecht einordnen, da ich auf die Schnelle keine Angaben zum Objektivaufbau und dessen Einfluss gefunden habe.
    Als konische Konstante wird 0,09 ausgegeben.


    Vielleicht hilft dir das


    CS
    Harold


    Edit:
    Johns Hinweis zum Rand trifft wahrscheinlich zu. Ich habe noch einmal versucht, so viel wie möglich vom Interferoramm zu "greifen". Ein wenig fehlt trotzdem noch, da das IG am unteren Rand beschnitten ist.
    Bei dieser Auswertung wird für grün ca 0,85 ausgegeben.

  • Hallo John, Harold,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Eine quantitative Aussage "das kosten genau so viel Strehl" wirst Du hier kaum bekommen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nö, das war ja gar nicht angedacht, mir ging es nur mal darum, wie man solche Bilder im allgemeinen interpretiert. Dass der TS152 keine ausgewählte Topoptik ist, ist mir schon von der Nutzung her klar. Bis etwas mittlere Vergrößerung geht noch, ab dann ist Schluss.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AQR66</i>
    <br />Hallo Toni,


    ich wage mal einen Versuch, auch wenn ich schon länger keine Auswertungen mehr gemacht habe und auch noch nie für einen Refraktor. [...]


    Vielleicht hilft dir das
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja klar, das ist schon völlig ausreichend. Dank' dir!

  • Hallo Allerseits,


    jetzt hab ich auch noch mal mit Openfringe rumgespielt (Version 14), ist ja tatsächlich gar nicht kompliziert (hab ich ja selbst schon oft gemacht...)


    Und zwar hab ich das letzte I-Gramm ausgewertet.
    Das habe ich in ein Graubild umgewandelt und leicht geglättet.


    Folgende Einstellungen wurden verwendet:


    Dann folgende Streifen gezogen:


    dann ergibt sich mit der zugehörigen Zernike-Auswertung folgendes Ergebnis:


    also 72 % Strehl im Grünen.


    mit FFT ergibt sich andererseits folgendes Ergebnis:


    somit also 74% Strehl im Grünen. Von 95 % bin ich also weit entfernt.


    Heisst das nun, dass die Linse "nur" 74% Strehl hat?


    Ich meine, dazu reicht ein einzelnes I-Gramm nicht aus.
    Ich habe für meine beiden Spiegel immer 32 I-Gramme gemacht.
    Das (nur das!) gab reproduzierbare Ergebnisse (+/- 1% Strehl).


    Also es könnten 74% sein, aber nur, wenn der Prüfstand kein Asti hat und keine Luftschlieren und und und....


    Also ich trau mir keine Aussage zu.


    klare Grüße
    John

  • Guten Morgen,


    habe ein ähnliches Ergebnis wie John heraus.
    Die Einstellungen in OpenFringe sind so wie in dem Screenshot von John korrekt.



    Habe noch eine Startest-Simulation aus OpenFringe angehängt.



    Mit mehreren Igrammen würde man erfahrungsgemäß bei über 0.8 Strehl kommen.
    Das spielt aber in Anbetracht des Farbfehlers keine Rolle mehr.
    Dessen Polystrehl ist ganz sicher unter 0.8 - eher Richtung 0.5 !


    Insgesamt hat die Linse nur etwas Astigmatismus als Hauptfehler.
    Sphärisch ist sie gut korrigiert.


    Den Astigmatismus kann man im Sterntest am Himmel sehen.
    Sehr hohe Vergrößerung (300x aufwärts) und gutes Seeing sind wichtig.
    Toni, achte auf den ersten Beugungsring, dieser müsste so geviertelt sein wie in der Simulation.
    Ursache kann eine Dezentrierung oder Verkippung der Linsen in der Fassung sein sein, aber auch Asti in einem der Gläser.
    Könnte man mit OSLO simulieren.
    Aber wie gesagt, mach erstmal den Sterntest.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo zusammen,


    habt besten Dank für die Auswertungen. Ich werde mir das mal in der Tat des Nachts anschauen, ob man da intra/extrafokal was sieht, wobei ich da immer aufpassen muss, was vom Auge kommt, denn ich habe selbst auch einen fürchterlichen Asti und mit der gleitsichtbrille kann man mit dem nach belieben spielen.

  • Hi Toni,


    Du kannst ja mal bei mir vorbeikommen, ich würd mir das auch gerne live anschauen. Es gibt immer Möglichkeiten da was zu optimieren. Albsheim ist ja in Reichweite!


    klare Grüße
    John

  • Zum eingebauten Augen-Asti: Je höher die Vergrößerung (~ kleinere AP), desto geringer wird der eingebrachte Asti von Auge, da die „genutzte“ Fläche der Hornhaut (die ja „falsch“ geformt ist) immer kleiner wird. Bei hohen Vergrößerungen dann lieber ohne Brille, sonst erzeugt die Brille den Fehler, der ohne sie schon kleiner wäre.

  • Uff...ich bin erstaunt, dass der Strehlwert für Grün so niedrig liegt ! Als ich die Eingangsdiagramme sah, war mir klar, dass hier keine Edeloptik vorliegt, aber mein Bauchgefühl hatte so auf 0.83 für Grün getippt....da hat mich mein Bauch ja schwer getäuscht[:D]


    LG Michael

  • Hätte man wenigstens 7 oder 8 Bilder die man Mitteln könnte, würde sich das wohl noch verändern. Und - würde man zusätzlich die abfallende Kante (wenn die real ist) abblenden, sähe das nochmal ganz anders aus. Mit nur einem Bild auf die Optik zu schließen ist halt problembeladen.
    Ein greifbarer Hinweis, den das Bild bietet ist, ob man den Astigmatismus den das iGramm zeigt, auch am Stern sieht.
    Der müsste auf jeden Fall auffallen / aufgefallen sein.

  • Ein paar I-Gramme sehen mir fast so aus, als wäre die Kamera bei der Aufnahme verkippt. An eine so große abgesunkene Kante mag ich gar nicht glauben.....aber mehr will ich Optik-Dau hier lieber gar nicht mutmaßen, denn auf diesem Gebiet halte ich es angesichts meiner "Ahnung" lieber mit Dieter Nur : "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten !"
    Also Micha : Fresse halten, setzen ![:D][:D]


    LG Micha

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