Erstes Teleskop, Hilfe gesucht für erste Okulare

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich endlich dazu entschlossen ein Teleskop zu erwerben.
    Nach einer für mich intensiven Auseinandersetzung mit einigen Internetseiten und kräftiger Recherche habe ich mich für ein Dobson Teleskop entschieden.


    Gekauft habe ich das
    Skywatcher Dobson Teleskop N 254/1200 Pyrex Skyliner Classic DOB


    Dies besitzt eine Steckhülse für 2" Okulare und einen Adapter für 1,25"


    Ich hab mich auch schon weitestgehend informiert welche Brennweiten meine Okulare bei welcher Vergrößerung benötigen.


    Dabei ergaben meine Rechnungen folgende Parameter:
    Minimale sinnvolle Vergrößerung: 39 (Okulare mit einer Brennweite von 30,8 mm und am besten 2")
    Maximal sinnvolle Vergrößerung: 508 (Okulare mit einer Brennweite von 2,4 mm)
    Optimale Vergrößerung: 363 (Okulare mit einer Brennweite von 3,3 mm)


    Natürlich würde ich am Himmel gerne so viel wie möglich äußerst Kontrastreich erblicken, wie kann es auch anders sein ;).
    Ich möchte also gerne den Mond untersuchen aber genauso auf die Suche nach Galaxien gehen, sofern dies möglich ist.


    Da in den momentanen Zeiten der Besuch eines Shops nicht möglich ist würde ich mich sehr über eure Unterstützung freuen.


    Bitte helft mir 3 bis 4 "optimale" Okulare zu finden die ein möglichst breites Spektrum von Planeten- und Galaxiebeobachtung bieten.


    Mein Preislimit liegt bei 150 EUR pro Okular. Gerne auch teurere Anpreisen wenn "nötig", dann muss weiter gespart werden ;)


    Ich danke euch und wünsche euch noch ein frohes neues Jahr :)

  • Hallo "Maeriiii92",


    willkommen hier auf Astrotreff und kurz zu deinen Fragen.


    Der angedachte Newton hat f/4,7 und verlangt daher besonders bei den weitwinkligen Okularen nach der etwas besseren Qualität. Daher wirst du gerade für das langbrennweitige Okular für Übersichtsbeobachtungen deutlich mehr ausgeben müssen, als die eingeplanten ca. 150€.


    Auch die 30mm Brennweite sind da schon etwas lang, besser wäre etwas zwischen 26-28mm, sonst wird der Himmelshintergrund selbst bei einem dunkleren Beobachtungsplatz zu stark aufgehellt.


    Und die maximal sinnvolle Vergrößerung wirst du vielleicht 1-2x pro Jahr wirklich nutzen können. Für höhere Vergrößerung, die auch häufig genutzt werden kann, wäre ein Okular für ca. 170-180x sinnvoll.


    Gruß Stefan

  • Ich danke dir für deine schnelle Antwort Stefan.
    Du hast mir schon sehr weitergeholfen bezüglich des Okulars mit der langen Brennweite. Diese ganzen Erfahrungen fehlen mir natürlich, deshalb bin ich äußerst Vorsichtig beim Kauf.


    Hast du weitere Tipps worauf ich achten sollte wenn ich ein 26-28mm Okular kaufe?
    Gibt es bestimmte Qualitätsmerkmale?


    Da ich noch nicht ganz so fit bin in der Materie könntest du mir eventuell erklären was du mit 170-180x meinst? Ist das die Vergrößerung? Also ein Okular mit 6-7 mm Brennweite?


    Wünsche eine Gute Nacht und vielen Dank


    Grüße
    Maeri

  • Hallo Maeri,


    die Vergroesserungen wurden von Stefan ja schon gut abgesteckt. Dazu kommen bei der Okularwahl jedoch auch andere Faktoren, die teilsweise sehr persoenlich sind, weil das Okular ja das Bindeglied zwischen dem technischen Teleskop und dem biologischen Auge darstellt. Da gibt es eine Reihe an Einschraenkungen und Vorlieben, die letztendlich nur Du selbst herausfinden kannst.


    Ein Beispiel: Bist Du Brillentraeger? Falls ja, willkommen im Club. Auf- und Absetzen der Brille beim Beobachten ist nervig, und wenn Du Astigmatismus hast, muss die Brille sowieso aufbleiben. Das schraenkt die Okularwahl ein, da Du einen Pupillendistanz (englisch "eye relief") brauchst, die eine Brille unterstuetzt. 20mm sind ganz gut.


    Andererseits hast Du einen Dobson. Das heisst, Du musst das Instrument nachstupsen. Um Dich bei hoher Vergroesserung auf das Objekt konzentrieren zu koennen, brauchst Du ein grosses scheinbares Gesichtsfeld. Das heisst, Du siehst einen grossen Bildkreis, wenn Du durch das Okular schaust. Kein "Tunnelblick". Das bedeutet groessere Feldlinsen, Zweizollokulare, und die sind teurer. Dann sollte idealerweise noch die Korrektur im Feld (also abseits der Bildfeldmitte) gut sein, und das erhoeht den Preis.


    Die Okulare, die Deinem Dobson beiliegen, sind wahrscheinlich die Super25 und Super10 in 1.25". Die sind fuer den Anfang brauchbar, aber natuerlich machen sie Appetit auf mehr. Ein Zweizollbolzen, der das Gesichtsfeld Deines Dobsons erweitert, ist schon was Feines. Bei den hoeheren Vergroesserungen brauchst Du nur 1.25", da die Feldlinsen kleiner sind.


    Eine Entscheidung fuer eine gewisse Okularmarke oder Bauform kann Dir keine abnehmen. Das ist ein bisschen wie bei Schuhen - man muss sie anprobieren.


    In meinem Fall bin ich mit den Vixen LVW sehr zufrieden. Muesste ich von vorn anfangen, wuerde ich mir einen Set Hyperions zulegen (als ich die LVWs kaufte, gab es die noch nicht). Die sind ziemlich baugleich, aber guenstiger.


    Ich bin allerdings Parallaktiker, habe also eine Nachfuehrung, und kann bei hoher Vergroesserung Dinge in der Bildmitte halten. Dobsonauten brauchen da mehr Spielraum. Auch bin ich mit dem 65 Grad Eigengesichtsfeld gluecklich. Andere werden das immer noch als "Tunnelblick" empfinden.


    Generell steigt der Okularpreis mit der Groesse des scheinbaren Gesichtsfelds und mit der dort erreichten Korrektur. Die groessten scheinbaren Gesichtsfelder, die heutzutage erreicht werden, sind 100 bis 120 Grad. Beispielsweise die Televue Ethos. Allerdings kostet da ein Okular schnell so viel wie ein ganzes Einsteigerteleskop!


    Also letztendlich entscheidend:


    - Geldbeutel
    - Vorliebe fuer Eigengesichtsfeld
    - Anatomische Gegebenheiten, speziell Erfordernis einer Sehhilfe


    Normalerweise wuerde hier der Tip erfolgen, auf ein Teleskoptreffen oder zu einer Volkssternwarte zu gehen und durch die Okulare anderer Sternfreunde zu schauen. Covid macht uns hier derzeit einen Strich durch die Rechnung.


    Vielleicht ist es besser, nichts zu ueberstuerzen und erstmal die vorhandenen Okulare auszunutzen. So kannst Du in aller Ruhe Dein Teleskop kennenlernen, Objekte finden etc, und Dir mit dem Sammeln von Erfahrung auch Vorlieben fuer Okulare aneignen.

  • Hallo,


    für ein gutes 2" Übersichtsokular kannst du leicht 400,- € bezahlen... oder auch mehr. Da solltest du im Vorfeld gut überlegen, was du haben möchtest. Oft reichen auch 1,25" Okulare für den Anfang und diese sind doch erheblich günstiger.


    Ansonsten sind die bereits erwähnten Hyperions für den Einstieg sicher eine gute Wahl. Allerdings würde ich grundsätzlich versuchen, Okulare gebraucht zu kaufen. Bei ordnungsgemäßer Benutzung und Lagerung nutzen sich Okulare vom Durchsehen nicht ab.


    Gruß


    Carsten

  • Hallo Maeri,


    Erst einmal meinen Glückwunsch zu deinem ersten Teleskop. Da hast du ja gleich ordentlich zugeschlagen.


    Ich nehme an du hast ein 25mm und 10mm Okular beiliegen. Das 25mm ist m.E. als Übersichtsokular für den Anfang ausreichend. Das 10mm hat ein kleines Gesichtsfeld und der Einblick ist wahrscheinlich nicht sehr komfortabel. Ich würde also zunächst das 10mm ersetzten durch ein besseres Okular mit großem Gesichtsfeld und komfortablen Einblick. Ich nehme an, du benötigst zum Beobachten keine Brille.


    Hier kann ich dir in deinem Budget das Explore Scientific 11mm 82° Okular oder das 14mm des gleichen Typs empfehlen. Das wird dein meistbenutztes Okular werden. Noch besser aber etwas über deinem Budget wäre das APM XWA 13mm. Sehr empfehlenswert mit großem Gesichtsfeld. Die XWA sind aber relativ groß.


    Ferner wäre ein Okular mit etwa 6-7mm für Mond, Planeten und kleine Objekte gut. Hier kannst du bedenkenlos das ES 6,7mm 82° wählen. Alternative hier wieder das APM XWA 7mm.


    Die Baader Hyperion sind auch sehr gut, kommen aber von der Randabbildung nicht ganz an die ES Okulare heran. Besser sind hier die Baader Morpheus.


    Okulare kann man auch günstiger gebraucht kaufen. Meist sehr gepflegt, wie neu.


    Gruß Robert

  • Vielen Dank euch allen!


    Guten Morgen Jurgen,
    vielen Dank für deine ausführliche Antwort, das hat mir eine gute Einschätzung und einen guten Überblick gegeben!
    Ich bin tatsächlich Brillenträgerin, aber ich trage überwiegend Kontaktlinsen. Ich würde davon ausgehen dass ich dadurch keine Einschränkungen habe oder? Der Empfehlung der Hyperions werde ich mal nachgehen und mich da informieren. Ist das eine Serie der Marke Baader oder ist das ein bestimmter Name einer speziellen übergreifenden Serie?
    Mir fällt es momentan sehr schwer mir einen Überblick über die Fülle der angebotenen Okulare zu machen. So viele Verschiedene Marken und Namen, Bezeichnungen. Dann gibts da zwei vermeintlich Identische und dann ändert sich das Gesichtsfeld oder anderes. Es ist schon eine Wissenschaft für sich die sicher Zeit braucht.
    Dein Vergleich mit den Schuhen ist sicher sehr zutreffend :). Allerdings wird es schwierig wenn die Schuhe zum Anprobieren 400 Euro kosten.
    Ich hoffe ich habe mal die Möglichkeit nach Covid wieder zu unserer Sternwarte zu fahren.
    Danke Dir!



    Guten Morgen Carsten,
    danke für deine Einschätzung. Ich hab gestern bei meinen Recherchen viel Okulare gesehen die in diesem Preisrahmen liegen und habe mich über Nacht schon mit dem Gedanken abgefunden ;)
    Mir fiel das "TeleVue 27 mm Panoptic Okular - 2" Steckhülse - 68° Gesichtsfeld" ins Auge. Wie ich allerdings Jurgen oben schon erzählt hatte ist es schwierig zu Entscheiden ob es das richtige ist weil es so viele andere Okulare gibt die vermeintlich Ähnlich sind aber einen ganz anderen Preisrahmen haben.
    Vielen Dank auf jeden Fall!



    Guten Morgen Robert,
    vielen Dank, ja das stimmt, ich hoffe ich habe mich für das richtige Teleskop entschieden. Es liegt ein 25mm und ein 11 mm Okular bei. Leider bin ich Brillenträgerin, aber überwiegend Trage ich Kontaktlinsen und erhoffe mir dass das keine Nachteil bereiten wird.
    Ich danke dir für deine vielen Vorschläge und werde mir diese heute mal ganz genau ansehen. Ich bin bereit mein Budget hochzusetzen wenn es Sinn macht und das Erlebnis steigern wird. Weil darauf kommt es ja an :) dann wird gespart. Dein Tipp gebraucht zu kaufen ist eine sehr gute Idee, ich hoffe das ich da etwas finden werde.




    Gut Ding braucht Weile, ich werde nichts überstürzen :)

  • Hallo Maeri,


    nichts überstürzen, das ist die richtige Einstellung. Beobachten mit Kontaktlinsen klappt in der Regel gut. Mach ich auch. Wenn du keinen speziellen Sehfehler z.B. Asigmatismus hast, kannst du auch ohne Brille oder Linsen beobachten.


    Ich habe mal den Anblick der von mir empfohlenen ES Okulare mit den Daten deines Teleskops simuliert. Einmal mit 82° scheinbarem Gesichtsfeld und zum Vergleich mit nur 50° scheinbarem Gesichtsfeld. Klicke auf den Link


    https://www.stelvision.com/en/…mu_personnalisee=Simulate


    Wenn du auf die einzelnen Bilder klickst, bekommst du in etwa den Anblick im Teleskop (bei Verwendung eines PC oder Laptop Bildschirms)


    Du kannst ja mal mit anderen Okulardaten herumspielen.


    Gruß
    Robert

  • Hallo Maeri,


    Kontaktlinsen sollten kein Problem sein. Da kannst Du auch Okulare mit kleineren Abstaenden der Austrittspupillen nutzen. Das vereinfacht die Auswahl, erhoeht aber auch die "Qual der Wahl", weil es am Markt so viele Okulare gibt. Die Hyperionserie ist von Baader entwickelt worden, Du bekommst sie aber bei fast jedem Astrohaendler. Die Okulare muessen ein relativ breites Lichtbuendel von f/4.7 "verdauen" koennen. Mit solch schnellen Oeffnungsverhaeltnissen steigen die Anforderungen an die Okulare, und wenn laut Robert die ES-Okulare eine bessere Randschaerfe bieten als die Hyperions, dann waeren die Hyperions fuer Dein Teleskop aus dem Rennen.


    Ich benutze meine LVWs (und ich nehme an, die Hyperions sind gleichartig - was ich in vielen Testberichten so wahrgenommen habe) an Teleskopen von f/25 (sehr "langsamer" 20cm-Refraktor) bis zu f/4.5 (257mm Selbstschliffnewton), und ich bin mit der Randabbildung zufrieden. Aber wie es so schoen heisst, "das Bessere ist des Guten Feind". [:)]

  • Hallo Maeri,


    die von Jürgen empfohlenen Hyperions sind sehr gut, insbesondere das 13mm, das ich selbst auch habe. Das 8mm ist aus meiner Erinnerung im Newton auch sehr gut. Das 5mm kenne ich nicht. Der Einblick der Hayperions ist sehr komfortabel selbst mit Brille. Das Gesichtsfeld ist "nur" 68°, aber sehr leicht zu überblicken. Gebraucht sind Hyperions oft zum guten Preis zu haben.


    Das Öffnungsverhältnis deines Teleskops von f/4,7 ist für Okulare anspruchsvoll und es wird immer zu leichten Abbildungsverzerungen am Rand des Gesichstfeldes kommen. Zum Einen durch die sogenannte Spiegekoma, eine optische Eigenschaft eines Parabolspiegels, wodurch Sterne am Bildfeldradn nicht mehr punktförmig abgebildet werden, sondern ein kleines "Schwänzchen" zeigen. Spiegelkoma ist unabhängig vom verwendeten Okular.
    Zum Anderen gibt es Randverzerrungen durch die Bauart des Okulars. Teuere Okulare haben in der Regel geringere Randverzerrungen. ES Okulare und Hyperions haben geringe Randverzerrungen, die am Bildfeldrand etwa gleich groß sind. Allerdings liegt der Rand bei den ES Okularen weiter außen, da das Gesichtsfeld mit 82° deutlich größer ist als bei den Hyperions mit 68°.
    Die Bildfehler klingen schlimmer als sie sind und stören (mich) beim Beobachten kaum.


    Gruß Robert

  • Hi,


    nur ein kleiner Einwurf. Hyperions würde ich an f/4,7 Newtons nicht mehr empfehlen ;-). Ein 2" Übersichtsokular würde ich gebraucht zu erwischen versuchen. Mein Televue 27mm habe ich gebraucht erworben für unter 300 Euro. Allerdings ist es ca. eine Handvoll Jahre her - bin nicht sicher wie heute der Gebrauchtmarkt so ist. (Mein Teleskop hat f/5). So viele Okulare mit 27, oder 28mm gibt es ja gar nicht seltsamerweise. Mir fällt nur noch das 28mm , 68 Grad von Explore Scientific (oder Maxvision/Meade4000) ein, das ähnliche Leistungen wie das Televue Panoptic bringt bei deutlich angenehmeren Preisen (neu).


    wichtig bei der wahl des "großen" Überblickokulars ist auch der Beobachtungshimmel. Ist er zu hell, dann kann man die mm Zahl runter schrauben und schon kommt z.B. ein ES 24mm 82 Grad deutlich preiswerter daher - oder so ein 21mm 100 Grad Okular ;-)...


    CS,
    Walter

  • Hallo,


    das Televue Panoptik 27 mm hatte ich auch vor Jahren. An f/5 hat es einen guten Eindruck gemacht. Habe es aber irgendwann gegen das 24 mm getauscht, damit ich alles in 1,25" Steckmaß habe. Wahrscheinlich wirst du heute gebraucht mehr bezahlen müssen, als es vor zehn Jahren neu gekostet hat. Das vorgeschlagene Explore Scientific ist da wohl eine gute Alternative, wobei ich es selbst noch nicht testen konnte.


    Gruß


    Carsten

  • Hallo Jürgen,
    das ist schonmal wichtig für mich zu wissen, dass ich auf jeden Fall speziell darauf achten muss dass das Okular auch f/4,7 verarbeiten kann. Die Hyperions und die ES werde ich mir im Detail mal ansehen und gegenüberstellen. Eventuell ist ein in nächster Zeit vermeintlich kommendes Angebot oder ein gebrauchtes Okular dann der ausschlaggebende Entscheidungsgrund. Ich bin ein relativ genügsamer Mensch sodass mich kleine Fehler an der Randabbildung nicht zur Weißglut treiben werden ;)



    Hallo Robert,
    wow, diese Seite ist ja Gold wert, besten Dank. Darüber habe ich zumindest mal ein Bild darüber bekommen wie sich das Sichtfeld bei bestimmten Okularen verhält und kann besser Einschätzen welches eventuellen meinen Wünschen entspricht.
    Die Seite werde ich mir mit Sicherheit des Öfteren mal zu Gemüte führen.
    Ich vermute dass ich nicht darum herum kommen werde einige Okulare auszuprobieren und zu testen, sobald mir dieses wieder möglich ist. Dann mache ich mich auf zur Sternwarte oder zu einem Shop. Ich schätze mich selbst allerdings auch so ein dass mir die Koma Fehler oder unschärfere Ränder nicht so sehr stören werden beim beobachten, bei einem großen Gesichtsfeld von ca. 80° sollte das dann für mich vielleicht gar nicht mehr Spruchreif sein.


    Hallo Walter,
    vielen Dank für deinen Einwand, ich sauge alle eure Informationen auf und schreibe Sie mir auf :-). Ich freunde mich bisher sehr mit der Idee eines Okulars mit einem großen Gesichtsfeld an aber ein 68° Gesichtsfeld ist ja auch schon das was man mit dem Auge in einem Blick überblicken kann. Das ES 24mm und 82° klingt aber dennoch ganz interessant.
    Ob es mit meinem Himmel hier vereinbar ist kann ich leider noch gar nicht einschätzen. Ich wohne zwischen Lippstadt und Paderborn. Die nächsten größeren Städte sind Bielefeld und Dortmund, diese sind ca. 50 min entfernt. Ich würde behaupten ich wohne ländlich und habe an klaren Tagen einen wundervollen Sternenhimmel, nicht zu vergleichen mit einem im Death Valley bei Nacht aber schon reich an Sternen :D



    Viele Grüße an euch
    Maeri

  • Hallo Carsten,
    verstehe ich das aber richtig dass du dann mit dem Wechsel auf ein Steckmaß von 1,25“ auch ein kleineres Gesichtsfeld hast? Hast du dies dann ausgeglichen durch die Brennweite von 24 mm anstatt 27 mm?


    Hallo Holger,
    so ein Okular würde mich auch interessieren wenn es nutzbar wäre bei einem Teleskop bis f/4,7.
    Bei diesen Beschreibungen erkenne ich wieder worauf man alles achten kann oder muss, natürlich wäre es besser wenn es Wasserdicht ist und nicht beschlägt ;-).

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frage in die Runde: kennt jemand dieses Okular?
    https://www.teleskop-express.d…el-Okular---82--Feld.html<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    und:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">so ein Okular würde mich auch interessieren wenn es nutzbar wäre bei einem Teleskop bis f/4,7.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Von den Daten her ist es nahezu identisch mit meinem 24mm 82° Explore Scientific Okular.
    Bis auf die Brennweite die eine Differenz von 4mm hat und einer Argon anstatt einer Stickstofffüllung sind beide Okulare identisch aufgebaut.


    Ich nutze mein 24mm ES Okular am f/4 Newton und bin in der Deep-Sky Beobachtung sehr zufrieden damit.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bitte helft mir 3 bis 4 "optimale" Okulare zu finden die ein möglichst breites Spektrum von Planeten- und Galaxiebeobachtung bieten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich würde als größtmögliche Austrittspupille 6mm ansetzen, für die höchste Vergrößerung eine Austrittspupille von 0,7mm.
    Die Austrittspupille ist der Lichtbündel der vom Okular herauskommt und berechnet sich Öffnung vom Teleskop geteilt durch die Vergrößerung.


    Dein Teleskop hat eine Öffnung von 254mm bei einer Brennweite von 1200mm.


    Für die Übersicht bei einer Austrittspupille von 6mm kommt ein Okular mit einer Brennweite von 28mm in Frage das eine Vergrößerung von ca. 42x liefert.


    Für den mittleren Vergrößerungsbereich würde ich ein Okular nehmen das eine Austrittspupille von 3mmm erzeugt.
    Hier käme ein Okular mit einer Brennweite von 14mmm in Frage bei einer Vergrößerung von ca. 85x.


    Den hohen Vergrößerungsbereich würde ich zumindest zwei mal, auf längerer Sicht eventuell sogar dreimal unterteilen.
    Einmal ein Okular mit einer Austrittspupille von knapp 2mm, ein weiteres mit 1mm.
    Das wären Okulare mit einer Brennweite von ca. 9mm bei einer Vergrößerung von rund 135x und ein Okular mit einer Brennweite von ca. 5mm bei einer Vergrößerung von 240x.


    Weitere höhere Vergrößerungen erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich an dem Teleskop "eingesehen" wurde und mit dem nachführen Erfahrung gesammelt hat.


    Hohe Vergrößerungen benötigen auch immer entsprechend gute Bedingungen. Mit höherer Vergrößerung wird auch die Luftunruhe (das Seeing) mitvergrößert. Gerade bei der Beobachtung der Planeten kann eine zu hohe Vergrößerung zu einem verschmieren der kleinen Details führen, besonders wenn die Bedingungen nicht optimal sind.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Ich habe das Gefühl dass ich es immer mehr druchblicke.


    Die verschiedenen Vergrößerungen hatte ich mir einmal ausgerechnet. Wie kam ich denn dazu bei der "optimalen Vergrößerung" auf eine Brenntweite von 3,3 mm zu kommen. Ist diese dann nicht viel zu niedrig und die Vergrößerung mit 363x schon viel zu hoch für den Anfang?


    Bei den Okularen die du empfielst würdest du da zu einer 2" Steckhülse oder 1,25" tendieren, abgesehen vom Preis. Und welches Gesichtsfeld empfielst du jeweils weil den niedrigeren Brennweiten?


    Aufgrund von Randunschärfe oder Koma-Fehlern würde es sich ja eigentlich lohnen immer direkt ein größeres Gesichtsfeld zu wählen oder?


    Grüße
    Maeri

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Maeriiii92</i>
    <br />Hallo Carsten,
    verstehe ich das aber richtig dass du dann mit dem Wechsel auf ein Steckmaß von 1,25“ auch ein kleineres Gesichtsfeld hast? Hast du dies dann ausgeglichen durch die Brennweite von 24 mm anstatt 27 mm?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    bei Reduzierung der Brennweite steigt die Vergrößerung, wodurch sich das wahre Gesichtsfeld (sofern beide Okulare das gleiche scheinbare Gesichtsfeld haben) und die Austrittspupille reduzieren.


    Das 24 mm Panoptik ist das letzte Okulare, welches bei 68 Grad Gesichtsfeld noch in 1,25" sinnvoll zu realisieren ist, genauso wie das 32 mm Plössl mit 50 Grad Gesichtsfeld.


    Mit den 24 mm habe ich 4,8 mm Austrittspupille, beim 27 mm waren es 5,4 mm. Der Unterschied ist aus meiner Sicht zu verschmerzen. Auch das Gesichtsfeld ist bei 24 mm für mich immer noch ausreichend.


    Die Bereiche Gesichtsfeld und Austrittspupille sind auch immer sehr Anwenderbezogen. Wenn du ein möglichst großes Gesichtsfeld möchtest, solltest du von vornherein ein Übersichtsokular mit mind. 82 Grad wählen. Dann geht es aber nur noch in 2". Der Preis wird sich ebenfalls entsprechend erhöhen.


    Gruß


    Carsten

  • Hi Maeri, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aufgrund von Randunschärfe oder Koma-Fehlern würde es sich ja eigentlich lohnen immer direkt ein größeres Gesichtsfeld zu wählen oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Und genau da kommt das Problem. [:D] Je größer das Eigengesichtsfeld, desto deutlicher wird die Koma sichtbar und ebenso machen sich die Fehler durch Bildfeldwölbung bzw. die Abbildungsfehler des Okulars selbst bemerkbar. Und die beiden Fehler führen dann zu deutlich vergrößerter Sternabbild, zunehmend zum Bildfeldrand hin. Das ist ja die Krux. Ein gut konstruiertes Okular kann mit der Bildfeldwölbung bzw. dem stumpfen Strahlengang besser umgehen, zeigt als den Eigenfehler weniger oder kaum, die Komaschwänzchen bleiben aber. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei den Okularen die du empfielst würdest du da zu einer 2" Steckhülse oder 1,25" tendieren...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">2" ist erst mal für das Übersichstsokular nötig, um damit ein möglichst großes Sichtfeld zu bekommen. Bei den kurzen Brennweiten nicht mehr unbedingt, dann passt die Feldblende ja zu der kleineren Steckhülse.


    Gruß Stefan

  • Hallo Marie,


    das "Übersichtsokular" würde ich mir schon noch in 2" holen. Also das 24mm mit 82 Grad, oder das 27 Panoptic mit 68 Grad, oder - falls es taugt (hat sich noch nie jemand im Forum geäußert) das neue TS 28mm 82 Grad. Achte bitte auch auf das Gewicht eines Okulars, das können ganz schöne Hammerköpfe sein ;-)!


    Du scheinst dunkeln Himmel genug zu haben für ein 28mm Okular und sogar 30mm Okular.


    Bei 4 Okularen finde ich Gerds Ausarbeitung sehr zielführend. Er hat auch mehr Erfahrung als ich ;-).


    Z.b. 240x ist eine vergleichsweise gerne genommene Vergrößerung bei mir (8" f/5) wenn ich an Planeten gehe, oder Mond.
    Mehr hat sich, nüchtern betrachtet, noch nie gelohnt bei meinen Beobachtungen (ich kann auf 280x gehen, auf 330x und auf 400x).
    Hängt aber sehr vom Standort ab. Unsere Alpinisten und Münchener Freunde freuen sich gelegentlich über 500x oder so.


    Wegen 2" noch. Alle Okulare unter 24mm, also 14mm und weniger - als 1,25". Die Brocken mit 120 Grad wirst Du ja eher nicht nehmen, oder?


    CS,
    Walter

  • Hallo Maeri,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">auf eine Brenntweite von 3,3 mm zu kommen. Ist diese dann nicht viel zu niedrig und die Vergrößerung mit 363x schon viel zu hoch für den Anfang?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es gibt da eine "optimale" oder auch "förderliche Vergrößerung" mit einer Austrittspupille von 0,7mm.
    Warum gerade 0,7mm "festgelegt" wurden, das kann ich nicht genau nachvollziehen. Es sieht aber so aus, und so sind auch die Erfahrungen der meisten Beobachter, das noch höhere Vergrößerungen oder kleinere Austrittspupillen meist keinen Gewinn mehr in der Auflösung und Erkennbarkeit kleiner Details bringen.


    Wie ich auch schon weiter oben geschrieben habe, benötigen hohe Vergrößerungen auch gute Bedingungen, sonst bringen die nicht viel ein.
    Das andere ist, das hohe Vergrößerungen, die dann kleine Felder am Himmel mit sich bringen, auch erst mal nachgeführt werden müssen. Beim Beobachten muss man sich dann auf das Objekt konzentrieren und beim Dobson, der keine Nachführplattform hat, auch auf das Nachführen.


    Es gibt hier im Forum auch Leute, die von Vergrößerungen von 1.000x mit kleinen Teleskopen begeistert sind, ich habe solche Aussagen im Astrotreff schon gelesen. Nachvollziehen kann ich das nicht. Ich glaube kaum das eine zu hohe Vergrößerung noch einen Gewinn in der Erkennbarkeit von kleinen Strukturen mit sich bringt.



    Zu den 363x:
    ich würde zumindest am Anfang nicht zur höchsten Vergrößerung gehen oder auf die höchstmögliche Vergrößerung schielen.
    Diese Vergrößerung musst du beim Dobson auch nachführen können. Ich habe die Situation im Stellarium nachgestellt. Vom Gesichtsfeldrand zu Gesichtsfeldrand vom Okular benötigt Jupiter nur etwas über 30 Sekunden.
    Meiner Meinung nach fange erst mal nicht mit der höchstmöglichen Vergrößerung an, sondern mit einer etwas niedrigeren. Wenn du damit zurechtkommst, dann kannst du dir noch ein entsprechendes Okular nachkaufen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei den Okularen die du empfielst würdest du da zu einer 2" Steckhülse oder 1,25" tendieren<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Okulare mit kleiner Brennweite (für höhere Vergrößerungen) gibt es bis zum etwa 82° scheinbaren Gesichtsfeld-Bereich meist nur in einer 1,25" Steckhülse. Okulare mit großen scheinbaren Gesichtsfeld, mit 92, 100 oder auch 120° werden je nach Hersteller entweder komplett in einer 2" Ausführung angeboten oder das Okular wird zu einer 1,25" Steckhülse verjüngt.
    Natürlich wäre es von der Ergonomie in der Nacht schöner, alles in einer einheitlichen Steckhülse zu haben. Die kleinen Okulare mit kurzen Brennweiten würden dann komisch geformte Teile werden.


    Man wird nicht umhinkommen, sich ein Okular in der 2" Ausführung für die Übersicht mit großen Feld anschaffen und die kleineren Brennweiten in der 1,25" Version anschaffen, außer man nimmt Okulare mit sehr großen scheinbaren Gesichtsfeldern.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und welches Gesichtsfeld empfielst du jeweils weil den niedrigeren Brennweiten? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So groß wie möglich, damit das beobachtete Objekt nicht zu schnell aus dem Feld hinausläuft.
    82° sind eine gängige Größe, es gibt eine große Auswahl an Okulare der verschiedenen Hersteller und verschiedenen Preisklassen.
    Okulare mit noch größeren scheinbaren Gesichtsfeldern werden auch schnell teurer, haben größere Abmessungen und Gewichte.


    Stelle dich auch bitte darauf ein, das zum Teleskop und den Okularen eventuell auch noch Filter, Sternkarten und eventuell ein Peilsucher dazukommt.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo zusammen,


    ich verstehe diese Diskussion mit "1,25 Zoll oder 2 Zoll" ja immer gar nicht- das Teleskop hat doch wohl schon einen Okularauszug, in den beides passt? Und das ist ja auch kein Qualitätsmerkmal oder sonst etwas für ein Okular? Ich würde da nur nach Anspruch und Geldbeutel gehen und dann halt den Adapter reinstöpseln oder auch nicht. Allenfalls kann es mit 1,25"-Okularen praktisch sein, dass ein Filter im Adapter bleiben kann, aber das war es dann auch.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das Teleskop hat doch wohl schon einen Okularauszug, in den beides passt? Und das ist ja auch kein Qualitätsmerkmal oder sonst etwas für ein Okular?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich verstehe jetzt deine Aussage nicht genau, versuche aber trotzdem zu antworten:
    Für mich ist ein vorhandener 2" Okularauszug am Teleskop schon ein Qualitätsmerkmal. Mit so einem Teleskop können 2" Okulare eingesetzt werden mit denen sich große Felder am Himmel realisieren lassen.
    Hat ein Teleskop nur einen 1,25" Auszug verbaut, dann kann man dieses auch nicht dazu nutzen, große Felder am Himmel zu erreichen.


    Das gilt zumindest für Newtons (auch die Dobsonteleskope sind allergrößtenteils Newtons) und Refraktoren.
    Anders sieht es bei kleinen SC, MC und ähnlichen aus, die ein zu kleines Blendrohr haben und ein 2" Okular technisch beschneiden würden.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd, sorry, das war etwas unklar. Ich meinte: Wenn das Teleskop schon eine 2"-Aufnahme hat, braucht man bei den Okularen nicht auf den Steckhülsendurchmesser zu achten, zumal dieser nicht als Qualitätsmerkmal taugt. Beim Teleskop selbst sieht es anders aus, da stimme ich Dir zu.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

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