Buchrezension "Mein erstes Teleskop"

  • <b>Mein erstes Teleskop </b>
    Spannendes und praktisches Handbuch für Kinder


    Autor: Allar Saviauk
    Verlag: 5288666
    Seiten: 49
    Preis: gebundene Ausgabe € 8,99 (Kindle € 3,90)
    ISBN: 3982141508
    Format und Bindung: Taschenbuch


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    Mit freundlicher Unterstützung
    des Autoren


    <b>Klappentext: </b>
    <i>Dieses Buch ist ein inspirierendes Teleskophandbuch für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren, das auch Erwachsene mögen! Im Buch wird erklärt, wie man sein Teleskop aufstellen muss, um sein erstes astronomisches Wunder am Himmel erspähen zu können. Im Verlauf der reich illustrierten Geschichte trifft man auf die Astronomie-Fans Leo und Lukida, die gerade ihr allererstes Teleskop bekommen haben. Das Buch enthält darüber hinaus interaktive Übungen, die dabei helfen, mit den Konstellationen vertraut zu werden.
    </i>


    <b>Rezension: </b>
    Als erstes fällt die einfache comicartige Illustrierung des Buches auf, welche eindeutig auf die oben genannte Altersgruppe zielt.
    Am Anfang des Buches werden zwei Teleskoptypen vorgestellt: Refraktorteleskop und Reflektorteleskop. Gleich anschließend kommen Kauftipps, um schlimme Fehlkäufe zu vermeiden.
    Es wird die Geschichte von Leo und Lukida erzählt, die ihr erstes eigenes Teleskop erhalten und was sie damit erleben.
    Die Geschwister erhalten offenbar einen Refraktor und bauen ihn anhand der Bedienungsanleitung selber zusammen.
    Die Verwendung des beiliegenden Zubehörs wie Okulare, Barlow-Linse, Zenitspiegel und Mondfilter und deren Benutzung wird erklärt.
    Bei ersten Trockenübungen durch das geöffnete Fenster richten die Kinder den Sucher an einem Glockenturm aus, sie testen die Okulare und finden dabei die verloren gegangene Kuh des Nachbarn wieder.
    Bei dem obligatorischen Warnhinweis mit dem Teleskop nicht in die Sonne zu schauen wird die Filterfolie vorgestellt und die Okularprojektion als sichere Alternative vorgeschlagen.
    Um zu wissen was man sieht und wo man suchen muss, sind Sternkarten unerläßlich. Für diesen Zweck sind Planetariums-Apps sinnvoll, außerdem werden Sternkarten aus Büchern erwähnt.
    Es folgen vier Übersichtskarten, jeweils ein Frühlingsabend und ein Herbstabend auf der nördlichen und südlichen Hemisphäre.
    Als nächstes wird eine drehbare Sternkarte vorgestellt und es wird die Möglichkeit aufgezeigt sich mit Hilfe eines Computers eine für den Standort perfekte Sternkarte selbst auszudrucken.
    Als sie sich für ihren ersten Beobachtungsabend vorbereiten, befestigen die Kinder eine rote Plastikfolie vor ihrer Taschenlampe, damit sie sich ihre Nachtsicht nicht durch das helle Licht verderben. Damit sie nichts vergessen, wird eine Checkliste aufgeführt.
    Zur Demonstration der Lichtverschmutzung und um die Wahl des besten Beobachtungsplatzes zu verdeutlichen sind Aufnahmen vom Nachthimmel in der Stadt und auf dem Land enthalten.
    Leo und Lukida sind begeistert von ihren ersten Beobachtungen. Dazu sind in dem Büchlein die Planeten, Doppelstern Albireo sowie ein paar Nebel und Sternhaufen vorgestellt.
    Und damit ist die kleine Geschichte beendet.
    Damit die jungen Astronomen den Himmel besser kennen lernen folgen fünf kleine Sternkarten, wo einige Sterne mit Zahlen versehen sind. Werden diese der Reihe nach verbunden, erscheinen die Sternbildlinien. Am Schluss des Buches erfährt man dann die Auflösung.


    Auch wenn das Büchlein es suggeriert, Eltern werden ihre Kinder mit ihrem neuen Spielzeug kaum ganz allein lassen, allein um zu verhindern, dass mal eben durch ein Okular die Sonne angepeilt wird. Der Hinweis dazu hätte gut an den Anfang gestellt werden können.
    Die Teleskope sind stilisiert, eben comicartig, dargestellt, so dass nur zwischen Refraktor und Reflektor unterschieden wird.
    Weitere Differenzierungen gibt es nicht und der Reflektor wird nur mit einer Dobson Montierung gezeigt.


    Die Bezeichnungen Spiegel- bzw. Linsenteleskop wären für Kinder einleuchtendere Bezeichnungen als Reflektorteleskop und Refraktorteleskop.
    Da das Büchlein zuerst in englischer Sprache erschienen ist, wird für eine drehbare Sternkarte der Begriff Planisphäre verwendet. Obwohl korrekt hat sich Bezeichnung im deutschen Sprachraum aber nicht durchgesetzt.
    Gerade in einem Einsteigerbuch für Kinder sollte auf eine gebräuchliche und auch altersgerechte Bezeichnung geachtet werden.
    Statt den Frühlings- bzw. Herbsthimmel auch der südlichen Hemisphäre darzustellen, wäre Sommer- und Winterhimmel sinnvoller gewesen.
    In der Auflistung der Planeten sind auch Uranus und Neptun aufgeführt, die für mich nicht zu den Einsteigerobjekten (mit kleinen Teleskopen) zählen.
    Schön sind die kleinen Aufsuchkarten zu den vorgestellten Objekten mit einem Okularanblick, der einer Teleskopzeichnung entspricht, so werden keine falschen Vorstellungen geweckt.
    Obwohl in der Zubehörliste ein Mondfilter aufgeführt wird, ist der Mond leider überhaupt nicht erwähnt, obwohl gerade er als Einsteigerobjekt bestens geeignet ist.



    <b>Fazit: </b>
    Eine altersgerechte Teleskopanleitung für die jüngsten Astronomen. Das hat bisher gefehlt.
    Die wichtigsten Teile eines Teleskops werden in diesem Büchlein auf einfache Art erläutert, so dass die Verwendung auch ohne physikalisches Hintergrundwissen problemlos möglich ist.
    Etwas Unterstützung der Eltern sollte aber vorausgesetzt werden.
    Idee und Umsetzung sind gelungen, auch wenn man das noch etwas ausweiten könnte.
    Mehr kann man immer machen und so sollte die Kritik als Vorschlag für eine spätere Auflage verstanden werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass damit eine erste Begeisterung hervorgerufen werden kann.
    Angehende kleine Astronomen können sich hier einfache Anleitungen für das erste Teleskop und Appetit auf die ersten Beobachtungen holen.



    Für diese Rezension lag mir die Kindle-Ausgabe vor.

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