Baubericht Gartensternwarte

  • Hallo zusammen,


    nach nun ca. 20 Jahren mit unterschiedlicher Intensität ausgeübter Hobbyastronomie habe ich mir nun den Traum der eigenen Sternwarte erfüllt.


    Da ich auch in diesem Forum so einige Inspirationen für den Bau erhalten habe, möchte ich gerne mit der Beschreibung über die Planung und den Bau
    meiner Sternwarte dazu beitragen, dass vielleicht auch zukünftig die/der ein oder andere sich ihren/seinen Traum erfüllt.


    Den bebilderten Baubericht findet ihr unter folgendem Link: https://terra-tourer.de/die-ei…rnwarte-es-ist-vollbracht


    Viel Spaß beim Lesen.


    cs Andreas[/url]

  • Hallo Andreas,



    ich habe mir Deinen Artikel gerade durchgelesen und ich kann ihn zu 100% (oder "5 Sterne") weiterempfehlen. Als Erbauer mehrerer Sternwarten kamen mir viele Problemloesungen bekannt vor, und einige Details gefallen mir bei Dir besonders gut. Hier in England gibt es kein "MEA-System", und ich musste selber was erfinden - das anscheinend bei Euch von der Stange erhaeltliche System ermoeglicht genau das Richtige: Ein verfahrbares Dach ohne Moglichkeit, abzuheben. Bei vielen Selbstbauten wird das Dach ja einfach auf Rollen gesetzt, um im geschlossenen Zustand zusaetzlich - beispielsweise durch Ketten - verankert zu werden. Bei diesem MEA-System kann auch ein im Beobachtungsbetrieb ploetzlich auffrischender Wind der Konstruktion nichts anhaben.


    Auch ein schoenes Detail sind die Buerstendichtungen. Ich hatte bei meiner Sternwarte auch sowas geplant - billige breite Besenkoepfe aneinander montiert, da es sowas mal wieder hier in UK nicht von der Stange zu kaufen gibt. Habe dann darauf verzichtet, habe aber auch durch die Naehe zu einem Steinbruch ein gewisses Staubproblem.


    Ein einziger kleiner Verbesserungsvorschlag zu Deinem Bericht: Es sind "Leerrohre" - die sind leer, um Kabel durchzuziehen. Mit Forschung und Lehre haben sie nichts zu tun. [:)] Aber das wars auch schon - ein schoener Bericht, der auch auf Baukosten und Planungsaspekte wie eventuelle Genehmigungen eingeht. Und letztendlich eine erfolgreiche Verbindung eines astronomischen Schutzbaues und einer gemuetlichen Sitzecke.


    Wenn ich Berichte wie Deinen lese, juckt es mir in den Fingern, ob es nicht ein Unterforum "Beobachtungsbauten" geben sollte, in dem solche Loesungen von der windsicheren Abdeckung einer Balkonmontierung bis zur kompletten Gartensternwarte vorgestellt werden koennten. Buecher gibt es ja schon zu dem Thema, wie "Fernrohre und ihre Schutzbauten" als Klassiker oder die englischsprachige "practical astronomy"-Serie mit mindestens zwei Buechern voller Amateurobservatorien. Waehrend sich der Fernrohrselbstbau ob der guenstigen Fernrohrpreise (leider) auf dem absteigenden Ast befindet, bietet der Selbstbau von Schutzbauten noch sehr viel Freiraum, den Traum von der Gartensternwarte angepasst an Geldbeutel, Bestimmungen, Vorlieben und handwerklichem Geschick zu erfuellen.

  • Hallo Andreas,


    sehr gute Arbeit deine Sternwarte besonders, der Ecktisch ist bei geringem Platzbedarf ein gute Idee!
    Die man durch zwei 20cm Klappschränke darunter noch erweitern kann.
    Diese würden dann Recht und Links an die Wände aufgeklappt werden und bieten so viel Stauraum für Zubehör!


    Ich selbst habe an 2 Solcher Sternwarten, beim Aufbau geholfen, da wurden die Rolltor - Laufschienen aber mit der Öffnung nach unten seitlich an die Tragbalken montiert, damit sich kein Eis / Schnee oder Schmutz dort einlagern kann!


    Das sehe ich als einziger Nachteil bei deiner Baulösung!


    Trotzdem natürlich viel Spaß, beim Beobachten mit dauerhaft eingerichtetem Teleskop, in der Sternwarte!
    Wie soll Sie den heißen, bist Du mehr ein Cassini oder ein Max Wolf, Prominente Namen gibt es ja genug!


    Oder nennst Du Sie nach deiner ersten eigenen Entdeckung &gt; <i><font color="orange">SN 2_2021 Andreas</font id="orange"></i> &lt;

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hallo Andreas,



    ich habe mir Deinen Artikel gerade durchgelesen und ich kann ihn zu 100% (oder "5 Sterne") weiterempfehlen. Als Erbauer mehrerer Sternwarten kamen mir viele Problemloesungen bekannt vor, und einige Details gefallen mir bei Dir besonders gut. Hier in England gibt es kein "MEA-System", und ich musste selber was erfinden - das anscheinend bei Euch von der Stange erhaeltliche System ermoeglicht genau das Richtige: Ein verfahrbares Dach ohne Moglichkeit, abzuheben. Bei vielen Selbstbauten wird das Dach ja einfach auf Rollen gesetzt, um im geschlossenen Zustand zusaetzlich - beispielsweise durch Ketten - verankert zu werden. Bei diesem MEA-System kann auch ein im Beobachtungsbetrieb ploetzlich auffrischender Wind der Konstruktion nichts anhaben.


    Auch ein schoenes Detail sind die Buerstendichtungen. Ich hatte bei meiner Sternwarte auch sowas geplant - billige breite Besenkoepfe aneinander montiert, da es sowas mal wieder hier in UK nicht von der Stange zu kaufen gibt. Habe dann darauf verzichtet, habe aber auch durch die Naehe zu einem Steinbruch ein gewisses Staubproblem.


    Ein einziger kleiner Verbesserungsvorschlag zu Deinem Bericht: Es sind "Leerrohre" - die sind leer, um Kabel durchzuziehen. Mit Forschung und Lehre haben sie nichts zu tun. [:)] Aber das wars auch schon - ein schoener Bericht, der auch auf Baukosten und Planungsaspekte wie eventuelle Genehmigungen eingeht. Und letztendlich eine erfolgreiche Verbindung eines astronomischen Schutzbaues und einer gemuetlichen Sitzecke.


    Wenn ich Berichte wie Deinen lese, juckt es mir in den Fingern, ob es nicht ein Unterforum "Beobachtungsbauten" geben sollte, in dem solche Loesungen von der windsicheren Abdeckung einer Balkonmontierung bis zur kompletten Gartensternwarte vorgestellt werden koennten. Buecher gibt es ja schon zu dem Thema, wie "Fernrohre und ihre Schutzbauten" als Klassiker oder die englischsprachige "practical astronomy"-Serie mit mindestens zwei Buechern voller Amateurobservatorien. Waehrend sich der Fernrohrselbstbau ob der guenstigen Fernrohrpreise (leider) auf dem absteigenden Ast befindet, bietet der Selbstbau von Schutzbauten noch sehr viel Freiraum, den Traum von der Gartensternwarte angepasst an Geldbeutel, Bestimmungen, Vorlieben und handwerklichem Geschick zu erfuellen.





    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jochen,


    vielen Dank für Deine Ausführungen. Beim Leerrohr hat der Fehlerteufel zugeschlagen, das werde ich noch korrigieren #128522;. Ja, ein solches Unterforum fände ich auch eine tolle Idee. Man kann immer vom Ideenreichtum anderer profitieren bzw. sich austauschen.


    Viele Grüße aus Norddeutschland
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: G2-Astro</i>
    <br />Hallo Andreas,


    sehr gute Arbeit deine Sternwarte besonders, der Ecktisch ist bei geringem Platzbedarf ein gute Idee!
    Die man durch zwei 20cm Klappschränke darunter noch erweitern kann.
    Diese würden dann Recht und Links an die Wände aufgeklappt werden und bieten so viel Stauraum für Zubehör!


    Ich selbst habe an 2 Solcher Sternwarten, beim Aufbau geholfen, da wurden die Rolltor - Laufschienen aber mit der Öffnung nach unten seitlich an die Tragbalken montiert, damit sich kein Eis / Schnee oder Schmutz dort einlagern kann!


    Das sehe ich als einziger Nachteil bei deiner Baulösung!


    Trotzdem natürlich viel Spaß, beim Beobachten mit dauerhaft eingerichtetem Teleskop, in der Sternwarte!
    Wie soll Sie den heißen, bist Du mehr ein Cassini oder ein Max Wolf, Prominente Namen gibt es ja genug!


    Oder nennst Du Sie nach deiner ersten eigenen Entdeckung &gt; <i><font color="orange">SN 2_2021 Andreas</font id="orange"></i> &lt;



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Günther,


    auch Dir vielen Dank für Deine Hinweise. Tja, auf Namensfindung bin tatsächlich noch.
    Mal sehen, welchen Namen sie bekommt.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo zusammen,


    nach den wichtigen Hinweisen von Euch bzgl. der Abdeckung für die Laufschienen habe ich nun entsprechende Abdeckungen aus Zinkblech auf den Laufschienen. (Fotos habe ich in den Blogbeitrag Abb. 9c - 9e eingefügt - https://terra-tourer.de/die-ei…rnwarte-es-ist-vollbracht). Damit können diese nun auch nicht mehr verschmutzen oder sich mit Schnee und Eis verschließen.


    Vielen Dank für Eure Hinweise.


    CS
    Andreas

  • Servus Andreas!
    Mit Begeisterung hab ich Deinen Baubericht der Gartensternwarte gelesen.
    Besonders angetan war ich von der Kombi mit der Terrasse, sieht einfach gut aus und erscheint auch praktisch, weil das ausgefahrene Dach wie ein Sonnenschirm schützt, wenn man will.
    Wie ich sehe hast Du keine spezielle Entlüftung (Schlitze oder Löcher) installiert. Hast Du keine Probleme mit Kondesfeuchte oder Stauwärme, wenn die Sternwarte zu ist?


    Grüße aus dem Allgäu,
    Roland[:D][:D]

  • Moin Roland!


    Danke für Deine netten Worte. Also bislang hatte ich noch keine Anzeichen von Kondensfeuchte oder Stauwärme. Liegt vielleicht daran, dass es doch einige kleine Luftlöcher gibt und die Bürstendichtungen rund ums Dach vllt. nicht zu 100% luftdicht sind. Ich werde das aber im Auge behalten und wenn es doch dazu kommen sollte, lassen sich ja mit wenig Aufwand entsprechende Lüftungslöcher installieren.


    Viele Grüße aus dem hohen Norden und bleibt gesund!


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    das ist ja mal eine schöne Anleitung von Dir, die anregt zum Nachmachen.
    Wie ich gesehen habe, hast Du die Unterkonstruktion hoch genug über dem Erdreich montiert,
    so dass unter den Bodendielen noch genug Luft zirkulieren kann. Wenn es irgendwie geht, sperr den
    Rand der Bodenplatte nicht ab. Ein grobes "Hasengitter" sollte reichen.


    Ich schreibe Dir das aus gegebenen Anlass, weil es beim "Astroschbäzi" da jetzt im Sommer
    Probleme mit sehr hoher Luftfeuchte in der Sternwarte gab wo wir noch am tüfteln sind, wo die
    herkommt und wie das in den Griff zu kriegen ist, trotz der einbebauten Lüftungsgitter.
    Es kann bzw. wird wahrscheinlich an der aufsteigenden Erdfeuchte liegen. Man muß es unten
    offen lassen.


    Viele Grüße und ab jetzt nur noch "klare Nächte"
    Marwin

  • Hallo zusammen,


    hier mal ein kurzes Update zu meiner im letzten Jahr gebauten Gartensternwarte nach dem ersten Winter.


    Die Rolldachhütte hat einige Herbst- und Winterstürme hier an der Nordseeküste schadlos überstanden.


    Wichtig waren (danke für den Hinweis) die nachträglich noch hergestellten Abdeckungen für die Laufschienen, die ebenfalls sehr gut funktionieren.


    Ich bin auf jeden Fall nach wie vor begeistert von dem Komfort, bei entsprechendem Wetter einfach rausgehen und in kurzer Zeit beobachten oder fotografieren zu können.


    Nach wie vor kann ich nur jedem der die Möglichkeit hat ans Herz legen, eine eigene Sternwarte (in welcher Form auch immer) zu realisieren. Die Arbeit ist zwar nicht ohne, aber der Aufwand lohnt sich und macht sich vielfach bezahlt.


    Viele Grüße und CS


    Andreas

  • Finde ich richtig klasse, was du da geschaffen hast! Und vor allem, dass du das dokumentiert hast. Ich (wie wahrscheinlich viele andere) überlege auch den Bau einer kleinen Sternwarte im Garten. Solche Berichte wie deiner sind für mich sehr wertvoll.

    Vielen Dank daher an dich, dass du deinen Bau im Internet zur Verfügung stellst :thumbup: :)

    P.S. ich würde mich freuen, wenn es so ein Unterforum geben würde, nur für solche Bauberichte zu Sternwarten und Säulen und was alles damit zusammenhängt ;)

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