Einfluss von Reducer oder Barlow auf Farbfehler

  • Hallo Sternfreunde,


    die ED-Apochromaten haben ja noch einen gewissen Rest-Farbfehler.
    Lässt sich dieser durch Reducer bzw. Barlowlinse beeinflussen? Meine Überlegung war, dass er bei Brennweitenverkürzung stärker und bei Verlängerung durch eine Barlowlinse geringer werden müsste. Aber ist das wirklich so?


    Viele Grüße
    Oliver

    TS UNC 10" f/5 Carbon-Newton, Sky-Watcher Explorer 200 PDS, Sky-Watcher Explorer 150 PDS, TS PhotoLine 60/360 Apo, AZ-EQ6 GT SynScan, HEQ5-Pro SynScan, MGEN II & 3, Baader MPCC Mark III, TS Maxfield Komakorrektor, PlayerOne Uranus-C Pro, Nikon D5100a, Nikon D5300a


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  • Hi Oliver,


    wäre schön, aber....


    Der Farbfehler ist bedingt durch die Auslegung des Refraktors, die Barlow oder der Reducer ändert nicht dessen Brennweite. Wenn du statt einer 2X Barlow einfach ein Okular mit entsprechend kürzerer (halbierter) Brennweite einsteckst und damit die gleiche Vergrößerung wie mit der Barlow erzielst, wird der Farbfehler entsprechend stärker sichtbar. Beim Reducer umgekehrt- da reduziert sich der Farbfehler so, wie wenn du ein entsprechend längerbrennweitiges Okular nutzt.


    Gruß
    stefan

  • Hallo Stefan,
    Das steht aber auf Wikipedia und auch astroshop anders drin, was die Brennweite betrifft. Sicherlich steht der brennpunkt bei 2m Brennweite und einer 2 Fach barlow nicht 2 m hinterm teleskop aber der strahlengang entspräche, hinter der barlow, doch dieser Brennweite, was die form des " kegels" betrifft. (Äquvalentbrennweite) Was mit dem farbfehler passiert, weiß ich leider nicht. Liege ich da falsch?


    Ps: worin liegt denn der Unterschied, im aussehen des strahlengangs, vergleicht man z.Bsp. 4m Brennweite erzeugt mit einem teleskop, was tatsächlich 4 m Brennweite besitzt , zu einem mit barlow erzeugten ? Das bezieht sich auf das aussehen des letzten Stückes hinter der barlow. Ich meine man muss es , bei Benutzung eine solchen , doch als gesamte Einheit sehen und da ist es doch schon so , das entscheidend ist, was hinten raus kommt. Aber vielleicht liege ich da auch falsch.


    Viele Grüße

  • Hallo Stefan,


    das ist ja interessant! Das ist ja genau umgekehrt, als wie ich es mir vorgestellt hatte!
    Vielen Dank!
    Oliver

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  • Hi Alex,


    welche "Brennweite" ändert denn die Barlow? Erhöht sie die des Teleskops oder reduziert sie die des Okulars? Oder änderst du nur die Vergößerung?


    Fakt ist, der durch das Refraktorobjektiv erzeugte Farbfehler bleibt gleich, die 2x Barlow verdoppelt lediglich die Vergrößerung, das Resultat ist also identisch zu dem, was du mit einem Okular mit entsprechend kürzer Brennweite bekommst. Egaol ob Barlow oder kürzere Okularbrennwite, in beiden Fällen wird der Farbfehler deutlicher sichtbar.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    Ich dachte die fragen könntest du beantworten. Ich bin der Meinung, ja sie erhöht die Brennweite des teleskops , wenn man beides zusammen betrachtet und nein sie ändert nichts am farbfehler, weil der Fehler schon weiter vorne im teleskop anfängt . Ich muss da aber auch nochmal googeln. 2004 war das schon mal Thema, hatte ich vorhin gesehen, wenn ich mich nicht täusche. Dein Fazit stimmt natürlich und vielleicht betreibe ich ein wenig krümekackerei. Sorry


    https://www.astroshop.de/magaz…w-und-shapleylinse/i,1095
    Viele Grüße

  • Hi Alex,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: der alex</i>
    <br />Hallo Stefan,
    Ich dachte die fragen könntest du beantworten. Ich bin der Meinung, ja sie erhöht die Brennweite des teleskops , wenn man beides zusammen betrachtet und nein sie ändert nichts am farbfehler, weil der Fehler schon weiter vorne im teleskop anfängt . Ich muss da aber auch nochmal googeln. 2004 war das schon mal Thema, hatte ich vorhin gesehen, wenn ich mich nicht täusche. Dein Fazit stimmt natürlich und vielleicht betreibe ich ein wenig krümekackerei. Sorry


    https://www.astroshop.de/magaz…w-und-shapleylinse/i,1095
    Viele Grüße
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Deswegen stellte ich dir die Frage ja- a-shop schreibt- <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Durch den Faktor 2 verlängert sie die Brennweite des Teleskops von 1000 mm auf 2000 mm.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Und daraus entsteht der Denkfehler. Daher meine Fragestellung- ändert sich die Brennweite des Teleskops oder des Okulars? Was ändert sich tatsächlich?


    Wie du jetzt schreibst- man muss das Zusammenwirken betrachten. Rein rechnerisch kann man sagen- 2X Barlow = doppelte Brennweite Objektiv oder halbe Brennweite Okular- die Wirkung ist jeweils doppelte Vergrößerung. Physikalisch wird nichts an der jeweiligen Brennweite geändert, nur der Strahlengang und der Bildausschnitt ändert sich.


    Und der Farbfehler wird natürlich stärker sichtbar. Der ist zwar vor der Barlow im Objektiv entstanden und an dem änderst du auch nichts, aber du siehst ihn ja um den Barlowfaktor vergrößert


    Gruß
    Stefan

  • Moin,


    Interessantes Thema. Ich seh's so: Wenn das so einfach wäre, den Farbfehler eines Refraktor-Objektives durch ein paar einfach zu bekommende Linsen weiter hinten im Strahlengang zu korrigieren, dann gäbe es darüber deutlich mehr zu lesen. Mein Kenntnisstand ist, dass das überhaupot nicht einfach ist, und der einzige halbwegs erfolgreiche Versuch ein Gerät namens Chromacorr war, das es heute leider nicht mehr gibt, und dessen Preis eigentich auch nur bei großen Achromaten überhaupt zu rechtfertigen war.


    CS


    Mirko

    CS & GS


    Mirko


    -----------


    Hauptstandorte: 51°N, 46°S

    Teleskop-Optiken: 40-300mm, f/2-f/13

  • Hallo Stefan,
    Da sind wir uns ja einig. Ich schrieb ja weiter oben äquivalentbrennweite. Das die Brennweite der Abstand zwischen Linse und brennpunkt ist , weiß ich und das dieser bei einer 2 fach barlow nicht 2m hinterm teleskop liegt (bei 2m realer BW) auch.
    Ich bin dann aber trotzdem der Meinung, dass man von einer quasi Brennweitenvergrößerung reden kann, auch wenn das teleskop nicht mechanisch bearbeitet wird, um dies zu erreichen.


    Vergrößerung= Teleskopbrennweite/ Okularbrennweite


    Der linke Teil der Formel ändert sich doch, weil sich ein Teil der rechten ( über oder unterm Bruchstrich) ändert , egal ob okular oder teleskop.


    Wie soll man es nennen? Vorgegaukelt, äquivalent , quasi bw? Auf allen Bildern, die ich kenne , ist der Winkel des strahlenkegels hinter der barlow spitzer, so wie bei der entsprechenden bw ohne diese. Das meinte ich mit " das was hinten rauskommt".
    Viele Grüße

  • Hi Alex,


    Vergrößerung= Teleskopbrennweite/ Okularbrennweite


    Ohne Barlow: Vergrößerung = 1000mm / 10mm = 100-fach


    Mit 2x Barlow und "äquivalentbrennweite"


    Vergrößerung = (2000mm / 10mm) = 200-fach
    Vergrößerung = (1000mm / 5mm) = 200-fach


    oder nur mit Barlowfaktor rechnen und ohne die Brennweiten zu verändern
    Vergrößerung = (1000mm / 10mm) <b>2x</b> = 200-fach


    Welche Denke ist nun die eigentlich richtige? [:D] Mit dem Weg, nur den Barlowfaktor herzunehmen und nicht rechnerisch die Brennweiten zu ändern, wäre der TO garnicht auf diese hier gestellte Frage gekommen.


    Eine Äquivalentbrennweite hat man, aber die des ganzen Aufbaus, also Optik und Okular zusammen- weshalb dann nicht gleich einfach nur Vergrößerung betrachten, die ergibt sich daraus.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Oliver,


    eine nachträgliche Veränderung der Brennweite hat keinen Einfluss auf die Farbkorrektur.
    Das liegt daran das der Farbfehler absolut gesehen entsprechend mit vergrößert oder verkleinert wird.
    Sich gleichzeitig aber auch die Größe des Beugungsscheibchens genauso ändert so das die Relation unverändert bleibt.


    Was zählt ist aber nicht die absolute Größe des Farbfehlers sondern die Relation zum Beugungsscheibchen.
    Dessen Größe (in ym nicht der Winkel) ist von der Öffnungszahl abhängig.
    Mit der Brennweitenveränderung ändert sich ja auch die Öffnungszahl da die Öffnung ja unverändert bleibt.
    Aus einem F10 Refraktor wird mit 2 fach Barlow ein F20 System.
    Das BS ist daher hier nun doppelt so groß.
    Man könnte meinen das dies den Farbfehler halbieren würde aber falsch gedacht.
    Die Barlow vergrößert eben auch den absoluten Farbfehler um Faktor 2 so das der Relative unverändert bleibt.
    Also doppelter absoluter Farbfehler und doppelte Größe des BS ergibt genau die gleiche Relation wie in der Ausganssituation.
    Das Gleiche gilt umgedreht.
    Reducer 0,5x = halbe Brennweite = halbe Öffnungszahl = halbe Größe des BS
    Gleichzeitig wird auch der absolute Farbfehler halbiert so das die Relation halber absoluter Farbfehler zu halber Größe des BS unverändert bleibt.


    Beispiel
    Ausgang F10 also Durchmesser des BS = 2,44 x 0, 55ym x 10 = 13,42ym
    Der Spot des Farbfehlers für F/C sei bei Fokus auf e auch 13,42ym im Durchmesser.
    Relation also 13,42/13,42 = 1
    Mit 2x Barlow F20 System, Durchmesser des BS = 2,44 x 0, 55ym x 20 = 26,84ym
    Der Spot des Farbfehlers für F/C wird wegen der 2x Barlow von 13,42ym auf 26,84ym im Durchmesser verdoppelt.
    Relation 26,84/26,84 = 1


    Grüße Gerd

  • Hallo Stefan,


    ich halte deinen Erklärungsversuch für ziemlich verworren und irreführend.
    Du sprichst den eigentlichen Grund nämlich die unverändert bleibende Relation von absolutem Farbfehler zum Durchmesser des BS gar nicht an.
    Stattdessen versucht du der Barlow eine Brennweitenverlängerung abzusprechen und redest irreführend von Äquivalentbrennweite. Auch das ins Spiel bringen von Okularen und Vergrößerungen ist völlig unnötig und nur irreführend.
    Was machst du denn dann fotografisch wenn gar kein Okular im Spiel ist?


    Also eine Barlow verlängert ganz real die Brennweite und es ändert sich dadurch auch ganz real die Öffnungszahl des nun entstandenen Systems Objektiv + Barlow und damit auch die Größe des BS.
    Der Fotograf merkt das an der Belichtungszeit.
    Mit Reducer natürlich auch nur wird hier die Öffnungszahl also Blende und damit die Belichtungszeit verkleinert. Das ist ja auch ein wesentlicher Grund warum man Reducer überhaupt verwendet


    Grüße Gerd

  • Hallo zusammen,


    uiuiui, ich hatte gar nicht gedacht, dass das Thema so leidenschaftlich diskutiert werden kann.
    Aber was ich rauslese ist, dass wenn ich z.B. am Refraktor die Brennweite mit einem Reducer verkürze, ein etwaiger Blausaum bei der Sternabbildung nicht vergrößert wird. Also wirklich das Gegenteil von dem, was ich annahm.


    Danke euch allen
    VG Oliver

    TS UNC 10" f/5 Carbon-Newton, Sky-Watcher Explorer 200 PDS, Sky-Watcher Explorer 150 PDS, TS PhotoLine 60/360 Apo, AZ-EQ6 GT SynScan, HEQ5-Pro SynScan, MGEN II & 3, Baader MPCC Mark III, TS Maxfield Komakorrektor, PlayerOne Uranus-C Pro, Nikon D5100a, Nikon D5300a


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